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Benutzer:Matthiasb/Erdbeben im Südpazifik – ein Textvergleich

Aus Wikiversity

Bei der Presseberichterstattung in einem freien Medium, wie etwa dem Projekt Wikinews, stellt sich auch die Problematik, inwieweit das Zusammentragen von Informationen zu Plagiaten oder gar Urheberrechtsverletzungen führt oder ob Textähnlichkeiten zufällig sind.

Im folgenden soll hingegen ein Textvergleich durchgeführt, der einen von mir erstellten Wikinewsartikel mit einem von Spiegel Online veröffentlichten Artikel vergleicht.

Hintergrund[Bearbeiten]

Automatisch erstellte Grafik des United States Geological Survey, die als Werk der Bundesregierung der Vereinigten Staaten gemeinfrei ist. Spiegel Online nennt als Quelle falsch Reuters.

Am 8. Oktober 2009 kam es um 0:03 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit im Südpazifik zu einer Serie von drei Erdbeben. Obwohl die betroffene Gegend denkbar weit entfernt von Europa ist, führen starke unterseeische Erdbeben seit dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 in Deutschland zu großer Aufmerksamkeit. Nach einem Erdbeben mit Tsunami Ende September 2009 bei den Samoainseln mit 184 Opfern und einem weiteren Erdbeben nur wenige Stunden später vor Padang im Süden Sumatras mit mehr als 1100 Toten war die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert. Zu beiden Erdbeben hatte ich Artikel initiiert, sowohl in Wikinews mit Schweres Erdbeben in Samoa führt zu Tsunami und Schweres Erdbeben in Sumatra als auch in Wikipedia, dort Erdbeben bei den Samoainseln 2009 und Sumatra-Erdbeben vom September 2009.

Ich war an jenem Tag gegen 2:45 Uhr nach Hause gekommen und hatte aus Routine die Website des United States Geological Survey angewählt und gesehen, dass sich in der Region innerhalb von etwa einer Stunde gleich drei starke Erdbeben ereignet hatten. Ich begann sofort mit dem Schreiben eines Wikinews-Artikels. Die Erfahrung zeigt, das Wikinews bei Ereignissen, die in weit östlich gelegenen Zeitzonen geschehen, gegenüber der klassischen deutschsprachigen Presse einen Zeitvorsprung von ein paar Stunden hat, weil die dortige Presse schon umfassend über das Thema berichtet und als Informationsquelle genutzt werden kann, bevor man in Europa realisiert hat, dass sich etwas wichtiges ereignet hat. Dies gilt vor allem in den späten Abend- und Nachtstunden nach europäischer Zeit. Diesen Zeitvorteil wollte ich nutzen.

Ich stellte dann nach einen ersten Artikelentwurf ein, den ich noch ein bißchen redigierte, bevor ich dann den Abend eine Nacht nannte.

Textvergleich[Bearbeiten]

Beim nachfolgenden Textvergleich sind Teile der Ursprungsversion, die nicht in der veröffentlichten Artikelversion des Wikinews-Artikels enthalten sind, in grauer Farbe dargestellt. In grüner Farbe sind in der veröffentlichten Artikelversion jene Bestandtteile gesetzt, die wortwörtlich in der Ursprungsversion enthalten waren. Zum Zwecke des Vergleichs sind einzelne Textabschnitte des Artikels von Spiegel Online umgestellt und zwar so, dass sie dem jeweiligen inhaltich entsprechenden Abschnitt des Wikinews-Artikels gegenüber stehen.

Ursprungsversion in Wikinews
(8. Oktober 2009, 4:08 MESZ)
Artikel von Spiegel Online vom selben Tag
(8. Oktober, ohne Uhrzeit)
Endversion in Wikinews
(10. Oktober 2009, 14:37 MESZ)
Port Vila (Vanuatu), 08.10.2009 – Knapp zehn Tage nach dem Erdbeben bei den Samoainseln, bei dem nach jüngsten Angaben mindestens 184 Personen den Tod fanden, wurde die Region erneut von schweren Erdstößen erschüttert. Nach den Angaben des United States Geological Survey lag der Herz der Beben zwischen Vanuatu und den Salomoninseln. Das Hypozentrum des ersten Erdbebens rund 2100 km nordöstlich von Brisbane, Australien und 785 km ostsüdöstlich von Honiara auf Guadalcanal in den Salomoninseln und 295 km nordnordwestlich von Luganville auf Espiritu Santo in Vanuatu in einer Tiefe von 35 km. Dieses Beben ereignete sich am 8. Oktober um 9:03:15 Uhr Ortszeit (0:03:15 Uhr MESZ) und erreichte eine Momenten-Magnitude von 7,8 Mw. Ein zweites Erdbeben, dessen Intensität eine Maginitude von 7,7 Mw erreichte, ereignete um 9:18:26 Uhr Ortszeit (0:18:26 Uhr MESZ) etwa 60 km weiter nördlich in gleicher Tiefe. Beiden Beben folgte um 10:13:49 (1:13:49 Uhr MESZ) ein weiteres schweren Erdbeben, dessen Hypozentrum in Bezug auf das erste starke Beben in ähnlicher Tiefe etwa 20 km weiter südsüdöstlich lag und das eine Intensität von 7,3 Mw erreichte. Wellington - Innerhalb rund einer Stunde haben sich im Südpazifik am Donnerstagmorgen drei schwere Erdbeben ereignet: das erste der Stärke 7,8 um 00.03 Uhr MESZ, 15 Minuten später das zweite der Stärke 7,3, und ein drittes um 01.13 der Stärke 7,1. Die Epizentren lagen in unmittelbarer Nähe auf halbem Weg zwischen den Salomonen-Inseln und Vanuatu. Port Vila (Vanuatu), 10.10.2009 – Knapp zehn Tage nach dem Erdbeben bei den Samoainseln, bei dem nach jüngsten Angaben mindestens 184 Personen den Tod fanden, wurde die Region erneut von schweren Erdstößen erschüttert. Nach den Angaben des United States Geological Survey lag das Epizentrum zwischen Vanuatu und den Salomoninseln. Das Hypozentrum des ersten Erdbebens rund 2100 Kilometer nordöstlich von Brisbane, Australien und 785 Kilometer ostsüdöstlich von Honiara auf Guadalcanal in den Salomoninseln und 295 Kilometer nordnordwestlich von Luganville auf Espiritu Santo in Vanuatu in einer Tiefe von 35 Kilometer. Dieses Beben ereignete sich am 8. Oktober um 9:03:15 Uhr Ortszeit (0:03:15 Uhr MESZ) und erreichte eine Momenten-Magnitude von 7,8 Mw. Ein zweites Erdbeben, dessen Intensität eine Maginitude von 7,7 Mw erreichte, ereignete sich um 9:18:26 Uhr Ortszeit (0:18:26 Uhr MESZ) etwa 60 Kilometer weiter nördlich in gleicher Tiefe. Beiden Beben folgte um 10:13:49 (1:13:49 Uhr MESZ) ein weiteres schweren Erdbeben, dessen Hypozentrum in Bezug auf das erste starke Beben in ähnlicher Tiefe etwa 20 Kilometer weiter südsüdöstlich lag und das eine Intensität von 7,3 Mw erreichte. In der Folge kam es immer wieder zu Nachbeben, welches die Behörden weiter in Atem hielt. Das [bisher] stärkste der sieben Nachbeben erreichte eine Stärke von 6,9 Mw etwa gegen 04:12 (MESZ). Über Schäden und eventuelle Opfer liegen noch keine Angaben vor.

Vanuatu liegt nordöstlich von Australien in Südpazifik

Das Pacific Tsunami Warning Center in Honululu, Hawaii löste für 30 Staaten und Territorien im Südpazifik und angrenzenden Seegebieten eine Warnung vor einem Tsunami aus, die etwa zweieinhalb Stunden nach dem ersten Beben aufgehoben wurde, da in Lunganville auf Espiritu Santo in Vanuatu mit einer Amplitude von vier Zentimetern nur ein kleiner Tsunami auflief. Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii gab sofort eine weitreichende Tsunami-Warnung für die Region heraus, die kurz darauf auch auf Australien, Neuseeland und Indonesien erweitert wurde. Rund zwei Stunden später wurden alle Warnungen zurückgenommen, vor Vanuatu hätten sich lediglich kleine Wellen gebildet. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor. Das Pacific Tsunami Warning Center in Honululu, Hawaii, löste für 30 Staaten und Territorien im Südpazifik und angrenzenden Seegebieten eine Warnung vor einem Tsunami aus, die etwa zweieinhalb Stunden nach dem ersten Beben aufgehoben wurde, da in Lunganville auf Espiritu Santo in Vanuatu mit einer Amplitude von vier Zentimetern nur ein kleiner Tsunami auflief.
Vanuatu besteht aus 83 Inseln, auf denen 200.000 Menschen leben. In der Region liegen zahlreiche Inselstaaten wie Tuvalu, die teilweise nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Das Epizentrum des ersten Bebens lag etwa 300 Kilometer nordwestlich der Insel Santo in einer Tiefe von 35 Kilometern, seine Stärke wurde mit 7,8 angegeben. Das Epizentrum des zweiten Bebens lag ebenfalls in 35 Kilometer Tiefe, nicht weit entfernt von der ersten Erschütterung. Seine Stärke wurde mit 7,3 beziffert.

"Das könnte allenfalls lokal kleinere Tsunamiwellen ausgelöst haben"

Nach ersten Auswertungen der Messdaten sei ein verheerender Tsunami auszuschließen, erklärte schon bald ein deutscher Experte auf den Fidschi-Inseln. "Die Wellen vor den Salomonen-Inseln und vor Vanuatu lagen nur 15 bis 20 Zentimeter über normal", sagte Michael Bonte-Grapentin, Spezialist für Gefahrenbewertung bei der Geowissenschaftskommission für den Pazifik, der Deutschen Presse-Agentur. "Das könnte allenfalls lokal kleinere Tsunamiwellen ausgelöst haben."

"Wir sind ein bisschen besorgt über die Insel Gaua", sagte Bonte-Grapentin, der seit sechs Jahren auf den Fidschi-Inseln arbeitet. Dort gebe es einen aktiven Vulkan, der durch das Beben ausbrechen könne.

Dennoch haben die Beben Panik ausgelöst, vor allem weil die Erinnerung an den vernichtenden Tsunami noch frisch war, der die nur wenige hundert Kilometer entfernten Samoainseln heimsucht. „Die Menschen hatten Angst und manche rannten aus dem Gebäude auf die Straße, weil [das Beben] so stark war“, berichtet die Hotelrezeptionistin Florence Cari in einem Telefongespräch mit Reuters. Viele Menschen rannten auf Anhöhen hinauf. Bewohner flüchteten in höhergelegene Gebiete

In der Hauptstadt von Vanuatu, Port Vila, flüchteten die Bewohner nach der Warnung aus den Küstenregionen in höhergelegene Gebiete. Nach Angaben eines Mitarbeiters der französischen Botschaft waren die Beben in Port Vila nur kurz zu spüren. Auf den Fidschi-Inseln wurden die Bewohner tiefer gelegener Landstriche in Sicherheit gebracht. Es herrschte höchste Tsunami-Alarmstufe. Büros und Schulen wurden geschlossen, das Zentrum der Hauptstadt Suva wurde von Soldaten und Polizisten abgesperrt. Die Behörden empfahlen Hotels, Touristen in höhergelegene Regionen zu bringen.

Dennoch haben die Beben Panik ausgelöst, vor allem, weil die Erinnerung an den vernichtenden Tsunami noch frisch war, der die nur wenige hundert Kilometer entfernten Samoainseln heimsuchte. „Die Menschen hatten Angst und manche rannten aus dem Gebäude auf die Straße, weil [das Beben] so stark war“, berichtete die Hotelrezeptionistin Florence Cari in einem Telefongespräch mit Reuters. Viele Menschen rannten auf Anhöhen. In Port Vila, der Hauptstadt Vanuatus, verursachte die Panik einen Verkehrsstau, in dem Fahrzeuge gefangen waren.
Auch im 500 Kilometer südwestlich von Vanuatu gelegenen Neukaledonien wurden nach Behördenangaben Schulen evakuiert und die Menschen mit Hilfe von Sirenen zum Verlassen der Küstengebiete aufgefordert. Auch in Tuvalu forderte die Polizei die Küstenbewohner auf, sich ins Landesinnere zu begeben. Die Behörden in Neuseeland warnten Angaben von Radio Neuseeland zufolge die Bevölkerung davor, sich an Stränden und Küsten aufzuhalten.

Wenn zwei Stunden nach dem geschätzten Eintreffen eines Tsunamis keine Flutwellen oder mindestens zwei Stunden lang keine zerstörerischen Wellen beobachtet würden, könnten die örtlichen Behörden davon ausgehen, dass die Gefahr vorüber sei, erklärte das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii.

Dave Cross, der aus Australien stammende Manager eines Urlaubsresorts in Luganville hat die Praxis der Tsunami-Alarmierungen kritisiert. Falls das Erdbeben einen großen Tsunami ausgelöst hätte, wären alle Bewohner innerhalb von wenigen Minuten tot gewesen. Die Auslösung von Tsunami-Warnungen bringe nichts, sondern „deckt nur den Hintern der Regierung“ im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen. „Und wenn es einen Tsunami gegeben hätte, dann wäre der fünf bis fünfzehn Minuten nach dem Erdbeben angekommen, da das Epizentrum nur etwa 500 Kilometer entfernt war, wenn es also eine Flutwelle gegeben hätte, wäre der Warnruf nie angekommen“, fügte er hinzu. Die Vorstandschefin der Hilfsorganisation Care Australia, Julia Newton-Howes, bestätigte diese Kritik. Nach den Mitteilungen von Mitarbeitern der Organisation ist es in Port Vila, der Hauptstadt des Inselstaates, aber auch in Papua-Neuguinea zur allgemeinen Panik gekommen, weil Menschen rufend durch die Straßen liefen und das Kommen eine großen Welle ankündigten. Nach ihrer Feststellung breche das Telefonnetz zusammen, weil die Leute wie wild telefonieren und sich nach dem Stand der Dinge und ihren Angehörigen erkundigen.
Auf den Samoainseln und Tonga fanden in den letzten Tagen in Kirchen und Gemeindehallen die Trauerfeiern für die bei dem Tsunami gestorbenen Menschen statt. Manche der Betroffenen müssen auf die üblichen Trauerrituale verzichten, weil ihre Dörfer vollkommen ausgelöscht wurden. Der BBC-Korrespondent Phil Mercer berichtete aus Apia, daß die Menschen in der betroffenen Region sich jedoch durch die Entladung der Naturkräfte eher in ihrem religiösen Glauben bestärkt fühlen. Premierminister Sailele Tuilaʻepa Malielegaoi nahm an einer Trauerfeier in der methodistischen Kirche Apias teil. Nach Aussage des Kabinettsmitgliedes Fiana Naomi müssen etwa die Hälfte der Opfer in Samoa in Massengräbern beerdigt werden, die auf einem neuangelegten Friedhof in Apia Platz finden.
Existenzbedrohend ist für Samoa nunmehr die Stornierungswelle im Bereich des Tourismus, dem mit einem Jahresumsatz von 130 Millionen US-Dollar bedeutendsten Wirtschaftszweig des Staates. Etwa ein Viertel des samoanischen Bruttoinlandsproduktes wird dadurch erwirtschaftet. Zu den am stärksten betroffenen Teilen der Küste gehörte der Strandabschnitt zwischen Saleapaga und Lalomanu, der unter Touristen als schönster auf Upolu gilt. Die Vorsitzende der Hotelvereinigung Samoas Nynette Sass erklärte, dass viele Touristen annähmen, die Insel sei völlig verwüstet. Sie würden nicht realisieren, dass nur ein Bruchteil der Küste betroffen war. „Wenn die Touristen in großem Maße anfangen zu stornieren, dann wird es für uns wie ein zweiter Tsunami sein“.
Weiteres Beben im Pazifischen Ozean

Bereits um 23.41 Uhr MESZ hatte ein Beben tief unter der Erde in der Celebes-See im Pazifischen Ozean nahe der Philippinen stattgefunden. Die US-Geologiebehörde (USGS) gab dessen Stärke mit 6,7 an.

Erst vor am 29. September hatte ein Tsunami nach einem Beben der Stärke 8,1 den Inselstaat Samoa im Südwestpazifik überrollt und etwa 180 Menschen in den Tod gerissen. Einen Tag später erschütterte ein Beben die indonesische Insel Sumatra, die Zahl der Toten wird auf über tausend geschätzt.

veröffentlicht unter CC-BY, alleiniger Autor: Matthiasb veröffentlich von Spiegel Online
Urheber: wit/AP/AFP/dpa/Reuters
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Hauptautoren: Matthiasb und JARU