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Benutzer:O.tacke/Forschungsprofil

Aus Wikiversity
Diese Seite ist Teil von Oliver Tackes öffentlichem Lab Notebook. Jeder darf hier gerne ändern/ergänzen/kommentieren/Fragen stellen/…

Einleitung

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Auf dieser Seite werde ich nach und nach über meine Forschungsarbeit berichten - ganz im Sinne der öffentlichen Wissenschaft. Was das bedeutet, lässt sich durch einen hervorragenden Blogbeiträg von Christian Spannagel erschließen.

Ich werde hier auch häufiger einfach Notizen zu Gedanken machen, und diese schrittweise ausarbeiten. Jeder ist herzlich dazu eingeladen, mit mir hier öffentlich darüber zu diskutieren.

Forschungsgebiete

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Stapel (wissenschaftlicher) Bücher

Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass sich bei mir viele Interessengebiete kreuzen und ich stellenweise gar nicht mehr zwischen Forschung aus beruflichem und privatem Interesse unterscheiden kann. Es sollte daher nicht verwundern, dass hier mehr Themen auftauchen, als möglicherweise durch meine Arbeit an der Uni abgedeckt zu sein scheint. All das, was mich interessiert und wo ich nach neuen Erkenntnissen, zähle ich zu meinen Forschungsgebieten.

Aus verschiedenen Gründen habe ich mein ursprüngliches Dissertationsthema aus dem Bereich Nonprofit-Management fallen gelassen. Mein Chef war allerdings überaus verständnisvoll und unterstützt mich bei der Suche nach einem neuen Thema.

Ein (bereinigtes) Brainstorming meinerseits ergab folgende Stichworte, von denen einige im künftigen Thema verknüpft sein könnten:

  • Web 2.0
  • (Organisationales) Lernen / Wissen konstruieren
  • Lernpsychologie
  • gesellschaftlicher Wandel (bedingt durch das Internet)
  • weitere technische Neuerungen ( Web 2.0)
  • Kommunikation
  • kollektive Intelligenz
  • (Betriebs-)Pädagogik
  • Aktionsforschung
  • Didaktik
  • Lernen durch Lehren (LdL)
  • Konstruktivismus
  • Erwachsenenbildung
  • Aktionsforschung

Wird also vermutlich auf so etwas wie das "Lernen im und mit dem Web 2.0" hinauslaufen.

Dissertation

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Vorläufige Struktur der Dissertation

Argumentationskette aus makroskopischer Sicht

  • Es herrscht in Deutschland ein Fachkräftemangel, "War for Talents"
  • Wenn der Bedarf nicht gedeckt werden kann, müssen bestehende Mitarbeiter (insbesondere ältere) verstärkt geschult werden, um neue, bisher nicht erfüllbare Aufgaben übernehmen zu können
  • Fortbildung kann formell und informell stattfinden => Argumentationslücke, warum Untersuchung formeller Verfahren, wenn informellere stärker zum Lernen beitragen?
  • Bei Fortbildungen wird eine stärkere Handlungsorientierung und eine Abkehr von gefordert
  • Hypothese: LdL, erfolgreich in Schule und Uni, könnte eine Option auch für die Personalfortbildung in Unternehmen sein

Zu falsifizieren - oder als vorläufig richtig annehmen:

  • LdL ist nach aktuellem Stand der Lehr-Lern-Forschung eine allgemein sinnvolle Methode. (Forschung zu Lerntheorien)
    • Behaviorismus
    • Kognitivismus
    • Konstruktivismus
    • (Konnektivismus)
    • Erkenntnisse aus der Neurodidaktik
  • Das hinter LdL liegende Weltbild entspricht dem, was für das Wirken von Unternehmen gefordert wird. (Auffassung von Lernen und Lehren)
    • "Moonshots for Management"
    • Hamel, Prahalad, Drucker

Zu bearbeiten:

  • Welche Voraussetzungen benötigt LdL in Unternehmen, um wirksam sein zu können? Welche Faktoren gibt es?
    • Individuelle Ebene (Was will der Einzelne)
    • Gruppenebene (Wirken in der Gruppe)
    • zu bearbeitendes Thema (konkrete Aufgabe, Wissensarbeit vs. Manuelle Arbeit, Ziel (!))
    • Rahmenbedingungen (Branche, Unternehmensgröße, Unterstützung durch die Geschäftsführung, Präsenzlernen vs. E-Learning vs. Blended Learning...)
  • Ableitung eines didaktischen Szenarios (oder mehrerer) und empirische Überprüfung in der Praxis

Sensibilisierung

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Zur Sensibilisierung (im Sinne der Grounded Theory) soll betrieblichen Weiterbildungsveranstaltungen beigewohnt werden - lediglich als Beobachter. Im Fokus stehen klassische Unternehmungen im MINT-Bereich, das heißt Non-Profit-Organisationen oder Institutionen des öffentlichen Dienstes scheiden aus.

Anfragen bei:

Unternehmen Branche Größe Status
IBM Deutschland IT groß abgelehnt
Lineas IT klein offen
Invent Maschinenbau 70 Mitarbeiter abgelehnt
Volkswagen Deutschland Automobilbau groß abgelehnt
Google Deutschland IT groß offen
Bühler GmbH Maschinenbau 750 Mitarbeiter offen
Bayer Pharma 36.200 Mitarbeiter wird unterstützt
IHK Braunschweig Mittler --- hilft indirekt
IT38 Mittler --- wird bearbeitet
Oskar-Kämmer-Schule über Mittler ??? offen

Notizen

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18.07.2011
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Rohfassung der Einleitung steht, nur hier und da noch Ergänzungsbedarf

27.08.2011
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Allgemeiner Teil zu LdL steht in Rohform, es folgt die Beurteilung. Die Grobe Gliederung gefällt mir inzwischen ganz gut, auch wenn ich einige Vorgriffe/Rückgriffe noch irgendwie auflösen muss. Als problematisch erweist sich, dass mein Studium rückblickend für den Lokus war, was wissenschaftliches Arbeiten angeht. Wenn ich mir nicht selbst ein Buch dazu geholt hätte, hätte ich damals gar nichts dazu mit auf den Weg bekommen. Wie man empirisch arbeitet, darf ich mir jetzt selbst nebenbei draufschaufeln. Abschätzen, wie lange die Erhebung schließlich dauert, kann ich überhaupt nicht. Das die unerwartet eingetretene, arbeitsrechtliche, zeitliche Begrenzung meiner Stelle die Sache nicht gerade besser macht, sei da nur am Rande erwähnt.

10.09.2011
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Auf dem Corporate Learning Camp die eigenen Ideen präsentiert, quasi als Kolloquium mit Praktikern aus der betrieblichen Weiterbildung. Es ist ziemlich frustrierend, wenn man dort die eigenen Befürchtungen bestätigt bekommt, die man inzwischen hat, konkret: LdL zwar ein gutes Konzept, dass aber im bestehenden Unternehmensumfeld kaum Chancen haben dürfte. Der empirische Teil ist zwar noch offen, aber es gibt keinen Motivationsschub, wenn man weiß, dass man nichts Neues, Brauchbares auf die Beine stellt, sondern vermutlich für den Papierkorb produziert. Die Falsifikation von Thesen ist zwar erkenntnistheoretisch eine tolle Sache, aber man erschafft nichts, man zerstört eher. Forschen ist eine sehr destruktive Tätigkeit, auch wenn sie Erkenntnis schafft.

12.10.2011
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Diverse Bücher über Neurologie und Didaktik gelesen. In Summe mäßig ergiebig, aber vereinzelt sehr hilfreich. Zeit drängt immer mehr.

29.12.2011
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Das Planspiel, das ich in diesem Semester betreue, läuft aus meiner Sicht extrem gut - dafür musste ich allerdings gut zwei bis drei Tage die Woche investieren und mit anderem Kleinkram blieb kaum Zeit für die Diss. Habe heute die letzten Artikel gelesen, die ich aus den letzten fünf Jahrgängen Pädagogik und Zeitschrift für Pädagogik entnommen habe. Auf jeden Fall interessant, teilweise aber zu speziell für mein Thema. Werde im Januar nun hoffentlich das allgemeine Kapitel zu LdL + Pädagogik/Didaktik/Neurologie runterschreiben, aber vermutlich im Nachgang noch mindestens Review of Educational Research und Educational Psychology Review als Ergänzung heranziehen. Eine Weiterbildungsveranstaltung in einem Konzern habe ich zur Sensibilisierung bereits besucht - überwiegend dozentenzentriert; auch Gruppenarbeiten (aber kein kooperatives Lernen, wenn man darunter zwingend "Think-Pair-Share" versteht), deren Ergebnisse zwar vorgetragen wurden, aber eher an den Dozenten zwecks "War das gut" gerichtet waren und keine Diskussion unter den Teilnehmern anregten; auch eine Praxisübung im Zweierteam, bei dem aus meiner Sicht ein externer Beobachter sinnvoll gewesen wäre. Insgesamt schon okay, aber aus meiner Sicht mit Potenzial nach oben - LdL hätte dem Dozenten mehr Raum zum Beobachten und Eingehen auf die Teilnehmer geboten (andere Verfahren allerdings auch).

28.01.2012
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Gestern fand ein Doktorandenkolloquium statt, auf dem meine Kollegen und ich den aktuellen Stand unserer Dissertation vorstellen mussten. Im Anschluss wurde darüber diskutiert; für jeden gab es insgesamt 45 Minuten Zeit. Mein Fazit: Ich lege die Doktorarbeit auf Eis. Nicht, weil es thematisch nicht interessant wäre; nicht, weil ich mich überfordert fühle - weil es bei diesem "Betreuer" keinen Sinn ergibt! Auch nachdem ich nun zwei Jahre an dem Thema werkele, hat mein "Doktorvater" offenbar nicht den geringsten Eindruck davon, was LdL ist:

  • "Wir (das heißt, meine Kollegen) machen doch im Seminar auch LdL." - "Ääähm, nein, das ist allenfalls Tutoring." (klassischer Seminarvortrag ohne "Didaktisierung" im Vorfeld oder "Regie" durch den Lehrenden während des Vortrags, allgemeine Diskussion hinterher; dass LdL zudem mehr als eine Methode ist...)
  • "Nach dem zu urteilen, was ich von unseren Studenten immer sehe, glaube ich nicht, dass LdL funktioniert." - "Haben Sie denn LdL schon einmal gesehen oder selbst erlebt?" - "Nein."
  • "Sie können mir ja mal eine Grobgliederung der Arbeit geben." - "Mehr als die 10 Seiten, die ich Ihnen vor fast einem Jahr gegeben habe?" - "Da war doch noch Text dabei." - "Ja, das war ein komplettes Exposé..." (offenbar nicht mal gelesen - Feedback habe ich bisher darauf ja auch noch nicht bekommen)
  • "Ich halte ja grundsätzlich nichts von basisdemokratischen Prinzipien." (Nachsatz im weiteren Verlauf der Diskussion)

Also, hey, was soll das noch? Wenn der Doktorvater offenbar das Thema nicht mag (na, von mir aus...) und sich nicht einmal mit dessen Grundlagen auseinandergesetzt hat, was für einen Wert sollte denn dann die Doktorwürde aus dessen Händen haben? Mit einem Schwarzgurt im Karate, der mir von einem Judoka verliehen würde, könnte ich auch nichts anfangen. Danke, nein.

17.02.2012
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Nach drei Wochen gibt es tatsächlich noch so etwas wie Rückmeldung zum Kolloquium vom "Doktorvater". Als Brief!? Eine ganze Seite. Auf meinen Vortrag bezieht sich der Inhalt aber nicht. Ich sei so allgemein geblieben, dass da ja der Fortschritt nicht ersichtlich sei; für die Aussage kann man ja schon mal drei Wochen brauchen. Dass mir ein Kollege vorhin bestätigte, dass ja alle Vorträge allgemein waren, erwähne ich mal.

Ich wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass Wirtschaftspädagogik nicht zum Forschungsgebiet des Lehrstuhls gehöre. Ach? Man gut, dass meine gerade eingefrorene Doktorarbeit sich auch damit beschäftigt, ob und wie das Konzept LdL (erprobt in Schulen und Hochschulen) in das betriebliche Weiterbildungswesen eingebettet werden könnte (Human Resource Management) und wo es gegebenenfalls bestehenden und künftigen Kompetenzanforderungen an Mitarbeiter besser gerecht wird als andere Entwürfe (Strategisches Kompetenzmanagement, von mir aus auch Wissensmanagement). BWL.

Zum Schluss wird dann geäußert, man würde sich darüber freuen, wenn die Arbeit bis zum 30. November 2012 fertig würde. Wird sie nicht. War auch nicht geplant, was dem offenbar immer noch nicht gelesenen Exposé hätte entnommen werden können. Die Doktorarbeit in drei Jahren fertigzustellen, wenn man sich a) konzeptionell an der Schnittstelle zu mehreren Disziplinen bewegt und b) sich methodisch erst noch das Thema qualitative Empirie selbst draufschaufeln muss - zumal nach der Grounded Theory - schien mir nämlich ganz und gar abwegig. Am 30. November läuft allerdings mein Vertrag aus, und da hier ja fröhlich Arbeitsplatz, Betreuung und Begutachtung in einen Topf geworfen werden...