Benutzer:O.tacke/OpenEducation2011

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Open Education aus Sicht der Wirtschaftsinformatik (Arbeitstitel)[Bearbeiten]

Die Zeitschrift HMD - Praxis der Wirtschaftsinformatik (zum Hintergrund der Zeitschrift: Autorenrichtlinien) hat kürzlich zu Beiträgen aufgerufen, die sich mit Open Source beschäftigen, dazu sollen auch verwandte "Open-X"-Themen wie beispielsweise Open Data oder Open Innovation zählen. Grundsätzlich sei auch nichts gegen Open Education einzuwenden. Folgend mein Themenvorschlag, der zunächst ein sogenanntes Desk Reject überstehen muss, bevor ein daraus entstehender Beitrag überhaupt zur Begutachtung angenommen würde.

Ergebnis: Vorzeitig zurückgezogen, da die Zeitschrift vornehmlich Praktiker adressiert und der Beitrag diese nicht ausreichend adressiert.

Überblick[Bearbeiten]

In den vergangenen Jahren hat die Nutzung sozialer Medien zahlreiche Veränderungen in verschiedenen Einsatzgebieten angestoßen und auch den Bildungsbereich erfasst. Während das Schlagwort Open Education noch vor kurzem hauptsächlich für den freien Zugang zu Lehrressourcen im Internet stand, seien es etwa Unterrichtsmaterialien oder Videoaufzeichnungen von Vorlesungen, wandelt sich das Verständnis des Begriffs derzeit: Nicht mehr statische Inhalte werden betrachtet, sondern dynamische, offene Bildungsprozesse zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren. Die Grenzen zwischen sozialen Teilsystemen wie (Hoch-)Schulen oder Unternehmen werden dabei durchlässiger und erlauben neue Formen der Aus- und Weiterbildung.

So existieren bereits universitäre Vorlesungen, die über den Microblogging-Dienst Twitter den Studierenden nicht nur einen zusätzlichen Rückkanal zum Dozenten bieten, sondern auch Außenstehende an der Veranstaltung aktiv teilhaben lassen [Gaedke et al. 2010]. In einigen universitären Seminaren werden schriftliche Hausarbeiten in einem öffentlichen Wiki verfasst und ermöglichen den Austausch mit jedem Interessierten. Auf diese Weise können etwa nicht nur Studierende unmittelbar durch die Zusammenarbeit mit Praktikern profitieren, sondern diese im Gegenzug durch den Kontakt zur Hochschule ihr eigenes Wissen auf dem neuesten Stand halten oder gar aktuelle Probleme lösen [Tacke & Hobus 2010]. Ein weiteres Beispiel sind für Jedermann frei zugängliche Massive Open Online Courses, zum Beispiel die derzeit stattfindende Veranstaltung OpenCourse 2011 [Bremer 2011]: Im Wochentakt treten Referenten auf einer zentralen Online-Plattform per Video-Stream auf und machen zusätzlich Material zugänglich. Das Lernen steuern die Teilnehmer jedoch selbst, indem sie bestimmen, in welchem Umfang und in welcher Form sie sich die Inhalte aneignen. Einige beschränken sich auf Kommentare direkt zum Vortrag des Referenten, andere entscheiden sich etwa für das Verfassen von Blogbeiträgen und anschließender Diskussion. Auf der zentralen Plattform wird lediglich auf die einzelnen Arbeitsstränge verlinkt.

Diese Neuerungen weisen Parallelen zur Nutzung des Konzepts der Open Innovation in der Wirtschaft auf und versprechen Potenzial für wertvolle Beiträge im Bildungsbereich [Tacke 2010] - und gleichfalls für Unternehmen, denen sich in Zeiten des Fachkräftemangels neue Optionen zur Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter eröffnen. Zahlreiche Aspekte sind bisher allerdings nicht umfassend untersucht worden. Aus Sicht der Wirtschaftsinformatik ist beispielsweise unklar, welche Anforderungen die einzelnen Akteure an IT-Systeme für offene Lehr-/Lernumgebungen stellen und ob durch geeignete Prozessgestaltung die Effizienz des Lernens und Lehrens für alle Beteiligten gesteigert werden kann. Diese und weitere Gesichtspunkte möchte der vorgeschlagene Beitrag diskutieren.


Stichpunkte für den Inhalt[Bearbeiten]

  • Allgemeine Einführung
    • Wandel in der Gesellschaft und daraus abgeleitete Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt (größere Probleme, gestiegene Komplexität => Inter- und Transdisziplinarität)
    • Open Science (Öffentliche Wissenschaft) und speziell dessen Teilmenge Open Education (inklusive Produkt- vs. Prozessorientierung)
    • Rolle der Wirtschaftsinformatik für Open Education als Bindeglied zwischen Mensch, Technik und Aufgabe
  • Zunächst spezielle Beispiele aus der Praxis zur Verdeutlichung der Thematik
    • Twitter in Vorlesungen und anderen Lernkontexten, etwa Konferenzen (Erprobung am Nachbarlehrstuhl)
    • Öffentliche Seminare im Internet (eigene Kurse)
    • Massive Open Online Course
  • Verallgemeinerung und Diskussion
    • Welche Anspruchsgruppen sind betroffen?
    • Welche allgemeinen Anforderungen müssen die Akteure selbst erfüllen bzw. welche Fähigkeiten müssen sie mitbringen?
    • Was für spezielle Anforderungen haben die Akteure? (auch eigene Erhebungen dazu)
    • Welche Probleme ergeben sich...
      • ... aus den unterschiedlichen, speziellen Anforderungen? (etwa Zertifizierung vs. informelles Lernen; Personal Learning Environments; Offenheit vs. Schutz von Interna)
      • ... an den Schnittstellen zwischen den Teilsystemen? (etwa Rigor-Relevance-Gap)
      • ... für die Prozessgestaltung? (etwa Anstoßen und Steuern des Prozesses)
    • Welche Anregungen für die Gestaltung kann die Wirtschaftsinformatik für den praktischen Einsatz liefern?

Literatur[Bearbeiten]

  • [Bremer 2011] Bremer, C.: OpenCourse 2011 - Zukunft des Lernens, http://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/opco11; Zugriff am 29.05.2011.
  • [Gaedke et al. 2010] Gaedke, Y.; Mulas, S.; Perl, A.; Siegel, S.; Tacke, O.: Application of Microblogging Tools in Mass Higher Education. Proceedings of the International Conference on Education and New Learning Technologies (EDULEARN10), Barcelona, ISBN 978-84-613-9386-2.
  • [Heinrich et al. 2007] Heinrich, L. J.; Heinzl, A.; Roithmayr, F.: Wirtschaftsinformatik - Einführung und Grundlegung, 3. Aufl., München.
  • [Mertens 2011] Mertens, P.: Zur gesellschaftlichen Bedeutung der Wirtschaftsinformatik. Wirtschaftsinformatik & Management, 3 (2011), 1, p. 32-38.
  • [Tacke 2010] Tacke, O.: Open Science 2.0: How Research and Education can benefit from Open Innovation and Web 2.0. In: Bastiaens, T. J.; Baumöl, U.; Krämer, B. J. (Hrsg.): On Collective Intelligence, Springer, Berlin, Heidelberg, 2010, p. 37-48.
  • [Tacke & Hobus 2010] Tacke, O.; Hobus, B.: Learning to integrate knowledge: experiences with public wikis in academic seminars. Learning Technology, 12 (2010), 3, p. 21-23.

Diskussion[Bearbeiten]

Welche wichtigen Stichpunkte fehlen euch? Was sollte man aus Sicht der Wirtschaftsinformatik auf keinen Fall zum Thema Open Education vergessen? Eure Ideen sind heißbegehrt und herzlich willkommen, tragt sie einfach hier ein:

  • Ich finde XY noch wichtig, weil...
    • Ja, das denke ich auch, denn...
  • ...
    • ...