Benutzer:O.tacke/Tuesday Night Movie Club
Worum geht's
[Bearbeiten]Seminare an der Uni sind oft trocken und langweilig. Gerade in den Wirtschaftswissenschaften werden oft spröde Theorien diskutiert, die nicht sonderlich anschaulich sind. Ohne reine "Shows abzuziehen", kann man meiner Meinung nach dennoch die Inhalte schmackhafter präsentieren und den Lernerfolg steigern.
In Buchform gibt es beispielsweise Physik der Superhelden, Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik oder Der Mathematikverführer. Dort wird der theoretische Stoff auf unterhaltsame Weise präsentiert, und der Leser kann direkte Bezüge zur Praxis erkennen. Warum nicht versuchen, das in einem Seminar umzusetzen?
Jeweils ein oder zwei Seminarteilnehmer würden im Vorfeld erfahren, welcher Film gezeigt wird und um welches Thema es geht. Sie hätten dann die Aufgabe, den Stoff mit geeigneten Mitteln und Methoden selbst zu lehren, vgl. Lernen durch Lehren. Sie sollen also nicht bloß ein Referat halten! Diskussionen mit allen Teilnehmern könnte man direkt einbetten.
Der Titel "Tuesday Night Movie Club" wurde dem Album "Tuesday Night Music Club" von Sheryl Crow entlehnt. Sinnigerweise müsste man die Veranstaltungen dann jeweils abends abhalten.
Die Vorgehensweise hätte über die fachliche Komponente hinaus eine soziale Seite: mit einem "Filmabend" kann besser als in einer konventionellen Veranstaltung ein Gruppengefühl erzeugt werden, welches das gemeinsame Lernen erleichtern kann. Darüber hinaus wird die sonst strenge Hierarchie zwischen Lernenden und Lehrenden etwas aufgeweicht.
Ideen
[Bearbeiten]- Studierende erhalten nicht nur ein Thema, das Sie bearbeiten sollen, sondern gleichzeitig einen thematisch passenden Film dazu
- Film gemeinsam anschauen
- vorher nicht bekannt, welcher?
- sinnvoller zeitlicher Aufbau (Film sehen, Vermittlung des Stoffs, Diskussion)?
- Studierende vermitteln anderen Studierenden den Stoff mit Bezug zum Film - Lernen durch Lehren
- Diskussion des Themas
- Hinweis von Florian Bahr: "Kinofilme stellen Sachverhalte meist stark vereinfacht oder verfälscht dar." Das sollte man in der Tat berücksichtigen! Andererseits bietet sich hier ein kognitiver Anker, den man in der gemeinsamen Bearbeitung des Themas wieder aufgreifen kann.
Mögliche Filme
Film | Fach | Thema |
Cast Away | Unternehmensführung, Psychologie | Motivationspyramide nach Abraham Maslow und ERG-Theorie nach Clayton Alderfer |
Gung Ho | Unternehmensführung | Gung-Ho-Methode nach Kenneth Blanchard |
Das Experiment | Unternehmensführung, Psychologie | Stanford-Prison-Experiment von Philip Zimbardo |
A Beautiful Mind | Unternehmensführung, Mathematik, Medizin | Spieltheorie und Schizophrenie |
Fight Club | Psychologie | Dissoziative Identitätsstörung |
Iron Man | Unternehmensführung, Maschinenbau | Entrepreneurship und künstliche Exoskelette |
Dr. House | Personalführung, Medizin, Psychologie | Diverses |
The Social Network | Wirtschaftsinformatik, Unternehmensführung | Plattformen für soziale Netze, Social Software |
Wall Street | Unternehmensführung | Ethik des Managements |
Rogue Trader | Unternehmensführung | Ethik des Managements, Kontrollsysteme |
Hotel Ruanda | Völkerrecht | Völkermord |
Shattered Glass | Personalführung, wissenschaftliches Arbeiten | Ethik des Managements, Teambildung |
Wag the Dog | Medienwissenschaften | Ethik, Medienpropaganda |
Up in the Air | Unternehmensführung | Personalführung, Personalwirtschaft, Personalentlassung |
Casino Jack | Politik | Lobbyismus, Jack Abramoff |
Der große Crash | Politik/Wirtschaft | Wirtschaft, Wirtschaftskrise, Banken |
The Walking Dead | Mathematik | Statistik, Modellierung |
Breaking Bad | Chemie | Chemie |
Big Band Theory | Philosophie | Semantik, Pragmatik |
The Wire | Soziologie | Stadtsoziologie, Segregation |
Sicher nützlich
[Bearbeiten]- Boldt, Klaus (2011): Die Feindbilder - Manager im Film, in: manager magazin, 41. Jg., Nr. 2, S. 132-138.
- Drösser, Christoph (2008): Der Mathematikverführer, 10. Aufl., Reinbek.
- Kakalios, James (2008): Physik der Superhelden, 2. Aufl., Reinbek.
- Tolan, Metin; Stolze, Joachim (2009): Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik, 4. Aufl., München.
- Schörnig, Niklas (2015): Bildungsfernsehen, URL: http://www.zeit.de/campus/2015/01/tv-serien-seminare-wissenschaftler-empfehlen/komplettansicht