Benutzer:O.tacke/clc11
Am 10. September 2011 fahre ich mal wieder auf ein BarCamp, diesmal geht es nach Darmstadt zum ersten Corporate Learning Camp - also speziell zum Thema Lernen in Unternehmen. Da kann ich mir die folgenden drei Sessions vorstellen...
Taugt LdL für die betriebliche Weiterbildung?
[Bearbeiten]Ständig hört man inzwischen auch in der Tagespresse von einer Fachkräftelücke in MINT-Berufen, gegen die Unternehmen vielleicht aktiv angehen sollten. Eine Möglichkeit von mehreren ist es, die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter zu verbessern, denn dort wird beispielsweise fehlende Handlungsorientierung beklagt. Wenn man sich dann auch noch anschaut, was (künftig) von Unternehmen und Mitarbeiter gefordert wird - da denke ich an das, was Gunter Dueck beschreibt - könnte man auf die Idee kommen, sich nach neuen Konzepten umzusehen. So eines könnte im betrieblichen Umfeld etwa LdL sein.
In einer Session würde ich ganz kurz und ohne viel Theorieschnickschnack meine laufende Doktorarbeit vorstellen und anschließend diskutieren wollen, was die anderen Teilnehmer des Camps davon halten.
Überblick dazu auf Prezi (mit versteckten Extras für den Bedarfsfall)
BarCamps als Instrument der betrieblichen Weiterbildung?
[Bearbeiten]Das Corporate Learning Camp ist wohl das erste seiner Art, und im Vorfeld gab es aus der Praxis wohl jemanden der sagte, er könne nur schwerlich eine Veranstaltung ohne vorher festgezurrtes Programm anbieten. Teilnehmer von BarCamps sind aber meiner eigenen Erfahrung nach immer begeistert von dem, was sie dort alles lernen. Man könnte sich also die Frage stellen, ob das privat organisierte Format des BarCamps sich auch für die betriebliche Weiterbildung eignet.
Hierzu lassen sich zahlreiche untergeordnete Teilfragestellungen ableiten, die sich in verschiedenen Teilbereichen der Unternehmensführung verorten ließen:
- Sollten Unternehmen Mitarbeiter gezielt auf bestehende BarCamps entsenden?
- Sollten sie das Format selbst institutionalisieren und intern nutzen? Auf das eigene Unternehmen beschränkt oder doch besser in Unternehmensnetzwerken?
- Welchen Einfluss spielt dabei die vorherrschende Unternehmenskultur - verträgt sie sich mit den Prinzipien von BarCamps?
- Spielt die Branche eine Rolle? Die Demographie? ...
- Welche organisatorischen Probleme gälte es zu lösen?
- Wäre es für Unternehmen überhaupt sinnvoll, Mitarbeiter ungezielt lernen zu lassen? Was könnten sie dort lernen?
- Ließe sich der Lernerfolg durch die Teilnahme an BarCamps messen? Sollte er gemessen werden?
- Sollte auch die (Unternehmens-)Öffentlichkeit beteiligt werden? Input von außen kann ja nett sein, aber was ist dann mit Interna?
Hierzu könnte ich mir eine lockere, moderierte Diskussionsrunde vorstellen, bei der gleich die selbst gemachten Eindrücke der Teilnehmer festgehalten werden. Ein Co-Session-Leiter wäre sicher praktisch, um parallel Ergebnisse festzuhalten; vielleicht findet sich der vor Ort? Weiß nicht, ob das sonst mit einem EtherPad parallel klappt.
Die Dueckschen Thesen
[Bearbeiten]Gunter Dueck hat zwar keine Thesen an die Eingangstüren von Unternehmen genagelt, aber seine Ideen über die Arbeitswelt und die Bildung verbreitet er nun schon seit einiger Zeit auf seiner Website, auf Vorträgen (etwa Das Ende der Kreidezeit auf der TEDxRheinNecker oder Das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem auf der republica:11) oder in Büchern (etwa Aufbrechen! oder Professionelle Intelligenz). Jüngst wurde über ihn auch im Magazin t3n berichtet.
Es geht darum, dass die Arbeitswelt von heute so gar nicht zu den Digital Natives passt und Dienstleistungsberufe durch das Internet immer stärker rationalisiert und automatisiert werden können. Auch dort, wo man es vielleicht nicht erwartet, bei IT-Profis, Ärzten, Lehrern, ... Mit Herrschaftswissen lässt sich im Prinzip kein Geld mehr verdienen. Brauche ich wirklich Bankberater, die auch erst im Internet schauen müssen, was eine spezielle Aktie so ausmacht? Oder Professoren, die mir in Vorlesungen Grundlagenwissen vorlesen? Kann da nicht ein guter Redner mal Videos zu aufnehmen, die dann an allen Universitäten zur Verfügung stehen? Die sich dann jeder ansehen kann? Und kann man dann die Zeit an der Uni nicht besser nutzen? Dann müssen Bankberater, Professoren, Ärzte und was es nicht noch alles gibt aber ganz andere Sachen können als bloß Wissen angesammelt haben, sie müssen professionell sein. Und was das umfasst, welche Teilintelligenzen das erfordert, beschreibt Herr Dueck auch. Das ganze Bildungssystem, vom Kindergarten bis zur Weiterbildung, fördere allerdings nie ausgewogen alle Teile, und das müsse sich ändern.
Eigentlich kann sich das jeder selbst in den Videos angucken oder vertieft nachlesen - mein Wissensvorsprung (ich habe das gesehen und gelesen) ist eigentlich keiner. Aber wenn Interesse besteht, stelle ich das gerne einmal vor und predige ein bisschen. Habe aber keinen Vortrag vorbereitet, wäre ad hoc und vielleicht entsprechend dünn. Aber dafür wäre nachhaken, contra geben, diskutieren, usw. natürlich erlaubt!