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Benutzer:Stepri2005/Kurs:Stochastische Prozesse/Markov-Ketten

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1.1 Definition und Beispiele

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Definition 1.1

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Eine Folge von Zufallsgrößen über Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikiversity.org/v1/“:): {\displaystyle (­\Omega, \mathcal F, P)} mit abzählbarem Zustandsraum
Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikiversity.org/v1/“:): {\displaystyle I := \bigcup_{n\in\N} X_n(­\Omega)}
(o. B. d. A. gelte ) heißt Markov-Kette in diskreter Zeit, falls für alle , mit gilt:
Die Markov-Kette heißt homogen, falls unabhängig von ist.
Die heißen 1-Schritt-Übergangswahrscheinlichkeiten.
heißt Matrix der 1-Schritt-Übergangswahrscheinlichkeiten.

Anmerkung 1.2

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ist eine stochastische Matrix, d. h.:

für alle und für alle .

Beispiel 1.1

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Ein Spieler gewinnt 1 € mit Wk. und verliert 1 € mit Wk. . Er spielt, bis er entweder 0 oder € hat. Die Spiele seien unabhängig. sei gegeben. - zufälliges Vermögen nach Spielen. ist eine homogene Markovkette mit folgender Matrix der 1-Schritt-Übergangswahrscheinlichkeiten:

Satz 1.3

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Sei eine homogene Markov-Kette. Die Verteilung von ist eindeutig festgelegt durch ihre Matrix der Übergangswahrscheinlichkeiten und die Anfangsverteilung von . Mit gilt:

Satz 1.4

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Sei eine Markov-Kette, . Dann gilt die Chapman-Kolmogoroff-Gleichung:
oder kurz:

Sei nun eine homogene Markov-Kette. Es gilt also: (die -Schritt-Übergangswahrscheinlichkeiten sind unabhängig von ).

Satz 1.5

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Mit gilt:
(-faches Matrix-Produkt).

Satz 1.6

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homogene Markov-Kette, . Dann gilt:

Beispiel 1.2 (Summe unabhängiger Zufallsgrößen)

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Seien unabhängige Zufallsgrößen auf mit Werten in . Sei

ist Markov-Kette, denn:

(1.1)
(1.2)
(1.3)
(1.4)

Die Markov-Kette ist homogen i. i. d.

Beispiel 1.3 (Irrfahrt)

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Spezialfall für Summe unabhängiger Zufallsgrößen mit i. i. d., . Dann gilt:

Beispiel 1.4 (Irrfahrt mit absorbierenden Rändern)

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1.2 Klassifikation der Zustände

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homogene Markov-Kette. .

Definition 1.7

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Ein Zustand heißt aus erreichbar , falls mit . Die Zustände und heißen verbunden , falls und .

Satz 1.8

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"" ist eine Äquivalenzrelation. Mit gilt also:

Definition 1.9

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heißt die Periode von . Die Markov-Kette heißt aperiodisch, falls für alle .

Satz 1.10

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Es gilt:
a)
b) Für alle existiert ein , so dass für alle .
c) Sei für ein . Dann gilt:
für alle .

Definition 1.11

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Ein Zustand heißt absorbierend, falls .

Beispiel 1.5 (Irrfahrt mit absorbierendem Rand)

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und .

1.3 Rekurrenz und Transienz

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Bezeichne den Zeitpunkt des 1. Erreichens von , startend in . Also:

Weiter sei

die Wahrscheinlichkeit, dass nach endlicher Zeit erreicht wird, startend in .

Definition 1.12

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Ein Zustand heißt rekurrent, falls , transient, falls . Ein rekurrenter Zustand heißt positiv-rekurrent, falls
und null-rekurrent, falls .

Anmerkung 1.13

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- Zeitpunkt der 1. Rückkehr nach

rekurrent: -fast sicher
positiv-rekurrent:
null-rekurrent:
transient: .

Satz 1.14

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Es gilt:
(1.5) für alle ,
(1.6) für alle .

Ziel ist es nun, die Eigenschaft der Rekurrenz nur mit Hilfe der zu charakterisieren.

Definition 1.15

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Sei Zahlenfolge in . Die Funktion mit
für alle
heißt die erzeugende Funktion von .

Dementsprechend seien also

die erzeugenden Funktionen von und .

Lemma 1.16

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Für alle gilt:
(1.7) für alle ,
(1.8) für alle .

Lemma 1.17 (Abel)

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Sei . Dann gilt:
a)
b)

Satz 1.18

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Es gilt:
a) rekurrent .
b) , rekurrent rekurrent.

Sei .

Satz 1.19

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homogene Markov-Kette. Dann gilt:
Falls rekurrent und und .

1.4 Grenzwertsätze für Markov-Ketten

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Definition 1.20

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Eine homogene Markov-Kette heißt
a) aperiodisch, falls für alle ,
b) irreduzibel, falls für alle und
c) rekurrent, falls rekurrent für alle .

Satz 1.21

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rekurrent, .

Satz 1.22

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homogene Markov-Kette. Dann gilt:
a) verbundene Zustände sind entweder alle rekurrent oder alle transient.
b) verbundene rekurrente Zustände sind entweder alle positiv-rekurrent oder alle null-rekurrent.

Definition 1.23

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Eine Verteilung , also und
heißt stationäre Verteilung einer Markov-Kette mit Matrix , falls:
für alle .

Anmerkung 1.24

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Falls Anfangsverteilung, dann sind alle identisch verteilt gemäß .

Theorem 1.1

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Sei eine irreduzible, homogene Markov-Kette mit Übergangsmatrix . Dann besitzt die Kette genau dann eine stationäre Verteilung, wenn alle Zustände positiv-rekurrent sind. In dem Fall ist die Verteilung eindeutig bestimmt durch:

Lemma 1.25

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Eine Äquivalenzklasse ist genau dann aperiodisch, d. h. für alle , wenn für alle ein existiert, so dass für alle .

Theorem 1.2

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sei eine homogene, irreduzible, aperiodische und positiv-rekurrente Markov-Kette. sei die dazugehörige stationäre Verteilung. habe eine beliebige Verteilung. Dann gilt:
für alle .

Folgerung 1.26

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Es gilt
für alle .

1.5 Konkrete Modelle

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1.5.1 Ehrenfest-Modell

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Ziel: Modellierung (physikalischer) Angleichungsprozesse

Betrachtet werden zwei Kammern A und B mit durchlässiger Trennwand. In jedem Schritt wandert genau ein Molekül entweder von A nach B oder von B nach A - mit Tendenz zum Ausgleich.

Sei also die Gesamtzahl der Moleküle und die Anzahl der Moleküle in Kammer A zur Zeit (also in Kammer B).

Die "Tendenz zum Ausgleich" wird wie folgt modelliert:

Also:

Die stationäre Verteilung ist gegeben durch:

, also .

Es gilt:

und

Speziell sei jetzt und die Anfangsverteilung , also auch für alle . Dann gilt und

Die Wahrscheinlichkeit, eine Abweichung größer als 1% vom Erwartungswert (ausgeglichener Zustand) zu beobachten, ist praktisch nicht von 0 zu unterscheiden. Außerdem gilt:

, speziell ,

also die mittlere Wartezeit, erneut 0 Moleküle in Kammer A zu beobachten, wenn gerade 0 Moleküle darin sind.

1.5.2 Warteschlangen-Modell

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Zu gehen Bestellungen ein . Je Zeiteinheit wird eine Bestellung bearbeitet. Wir bezeichnen mit die Anzahl der Kunden zum Zeitpunkt .

für , wobei .