Benutzer:Xenos/Uebersetzung/Johannes 1
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Kommentierte Rückübersetzung der romanischen Bibelübersetzung von Rudolf Filli und Jachen Ulrich Gaudenz [[1]] ins Deutsche, zugleich eine erneuerte Sicht auf die Luther- und die Zürcher Bibel durch das Rätoromanische als Vertiefungssprache:
Johannes 1
Das Vor-Wort[1]: Christus, in menschlichem Fleisch gekommen
(1) Am Zeitengrund[2] war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
(2) Dieses war am Zeitengrund bei Gott.
(3) Alles ist durch es gemacht[3], und ohne es ist nichts gemacht von all dem, was gemacht ist.
(4) In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschengeleut[4].
(5) Und das Licht leuchtet hinein in die[5] Düsternis, aber die Düsternis hat es nicht umschlossen.
Kommentar
- ↑ Der Prolog bezeichnet hier nicht nur die Gattung des literarischen Einstiegs, sondern die Vorgängigkeit des Wortes gegenüber der Chronik.
- ↑ Principi meint sowohl das chronologisch Primäre als auch das Fundamentale aller Wirklichkeit
- ↑ Das griechische egeneto wäre im Romanischen besser wiedergegeben mit dvantà; die Soncha Scrittüra überträgt aber das lutherdeutsche gemacht wörtlich: fat - dabei übernimmt man allerdings die Problematik, dass das Wort am göttlichen Leben-Schaffen (siehe Genesis 1 und dort das exklusive hebräische bara) beteiligt ist und nicht nur an einem allgemein-produktiven Tun. Kühn und richtig wäre im Rätoromanischen das Partizip Perfekt creà, um die Schöpfungsmittlerschaft des Wortes zum Ausdruck zu bringen.
- ↑ la glieud ist kollektiver Plural; die Wiedergabe im Deutschen mit der Leute ist aber stilistisch unschön; der Neologismus Menschengeleut führt den Plural Menschen und das Kollektivum zusammen.
- ↑ Das romanische aint illa ist eher direktiv zu verstehen und nicht lokativ wie in der lutherdeutschen Formulierung (leuchtet) in der; dadurch kommt im Romanischen deutlicher ein dynamisch-antagonistischer Zug zum Tragen.