BiblioCON 2023/Forschungsinfrastruktur für digitale Editionen

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Impulse

Methode

Vortrag

Termin

BiblioCON 2023, 24. Mai 2023, Digitale Editionen, 11-12:30 Uhr

Autorin

Swantje Dogunke (ThULB Jena), Scholia: (Q109303415)

Abstract[Bearbeiten]

Neue Editionsprojekte werden zunehmend digital geplant und benötigen verlässliche Partner, die eine Verfügbarkeit und Zitierbarkeit der Ergebnisse über den Projektzeitraum hinweg sicherstellen. Der Beitrag gibt Impulse, um eine Zusammenarbeit zwischen Forschungsprojekten und Bibliotheken zu gestalten, Anforderungen abzustimmen und gemeinsam bedarfsorientiert die bereits bestehende digitale Infrastruktur zu nutzen und neue Services zu identifizieren und zu entwickeln. Welche Rahmenbedingungen und Prinzipien könnten hilfreich sein?

Open Methodology zur Prozessplanung[Bearbeiten]

Um interdisziplinäre Projektplanung zu starten, hilft es, das geplante Gesamtergebnis in seine Bestandteile (z.B. Digitalisate, Erschließungsdaten, Transkriptionen, Register, Kommentare) zu zerlegen und für diese einzelne Workflows abzustimmen. Als Grundlage kann auf TaDiRAH zurückgegriffen werden, einer Taxonomie für Forschungsaktivitäten in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Die Ergebnisse dieser Vorarbeit können bei der Auswahl geeigneter unterstützender Tools hilfreich sein.

Anforderungsmanagement[Bearbeiten]

Nachnutzung vor Neuentwicklung, modularer Baukasten vor Wundermaschine[Bearbeiten]

Für einige der Prozessschritte kann die vorhandene Infrastruktur genutzt oder angepasst werden (z.B. Erschließungsdaten im Bibliotheksystem, Management Digitalisierungsworkflow). Für andere Schritte bietet es sich an, zunächst zu recherchieren, ob Tools (und damit auch Schulungsunterlagen und Support) anderer nachgenutzt werden können. Toolsammlungen, die eine Suche nach TaDiRAH-Kategorien ermöglichen, erleichtern diesen Schritt. Die modulare Herangehensweise bietet den Vorteil, dass bei Problemen kein Totalverlust der Daten oder Scheitern des Projekts droht, sondern einzelne Tools ersetzt werden können.

Auswahlliste Module/Tools/Services[Bearbeiten]

Bewertungsmatrix[Bearbeiten]

Einbindung in Entwicklungsplan Serviceportfolio[Bearbeiten]

Von der Projektunterstützung zum Service[Bearbeiten]

Um den steigenden Bedarf der kleineren Forschungsprojekte erfüllen zu können, wird es nötig sein, sich von der individuellen, ressourcenintensiven Betreuung von Projekten zu lösen und Services aufzubauen, die es Editionsprojekten ermöglicht, selbstständig die digitale Infrastruktur nutzen zu können.

Unterschiede Projekt / Service[Bearbeiten]

Nie wieder Projekte?[Bearbeiten]

Rollenverteilung und Leistungsabgrenzung[Bearbeiten]

Es liegt nahe, dass sich Bibliotheken in Editionsprojekte einbringen können, da für einige der Bestandteile und Standards (z.B. Datenrepositorien, Normdaten) Expertise und Infrastruktur vorhanden ist. Auch wenn man die Entwicklung der Informationsbereitstellung betrachtet (digitale Kataloge -> Digitalisate -> Volltexte), scheint es naheliegend, dass die Edition eine logische Folge sein könnte. Hier sollte jedoch auch die Frage erlaubt sein, ab welchem Schritt Bibliotheken ihren Kompetenzbereich verlassen. Bei den vorgelagerten Prozessschritten handelt es sich um „Masseverfahren“. Das Ziel von Bibliotheken kann nicht sein, diese Erfahrungen nun auf den gesamten digitalisierten Bestand zu übertragen und die Massenproduktion kritischer Editionen zu starten, sondern sich auf den Bedarf von Forschungsprojekten einzustellen: die Bereitstellung einer soliden und zuverlässigen Infrastruktur zur Erstellung und Langzeitverfügbarkeit von digitalen Editionen.

Ressourcen und Kompetenzen[Bearbeiten]

Skalierbarkeit[Bearbeiten]