BiblioCON 2024/SLUB Podcaststudio

Aus Wikiversity
Gesprochene Wikisource entsteht im Podcaststudio der SLUB

Praxisbericht

Methode

Abstract für den Call For Papers

Termin

BiblioCON 2024, 04.–07.06.2024

Autorinnen

Stella Philipp, Juliane Flade Scholia: (Q111933114)

Abstract[Bearbeiten]

Die Bibliothek ist ein ruhiger und stiller Ort. Im Lesesaal ist lediglich das Umblättern der Seiten zu hören, ab und an hört man Schritte oder ein Räuspern. Dieses Klischee zu Bibliotheken hält sich hartnäckig, dabei sind Bibliotheken schon lange mehr als Informationsprovider und Orte des stillen Lesens und Lernens. Im Podcaststudio der SLUB Dresden darf und soll laut und deutlich gesprochen werden. Hier werden die Nutzer:innen der Bibliothek von “Empfangenden” zu “Sendenden” und brechen damit die traditionell hierarchische Auffassung von Wissenschaftskommunikation auf.[1] Die im Podcaststudio entstandenen Audio-Dateien reichen vom namensgebenden Podcast über Interviews bis hin zu Audioguides und können zur ortsunabhängigen und asynchronen Arbeit (akademisch bis kreativ) eingesetzt werden. Nicht selten verschwimmen bei den hier realisierten Projekten die Grenzen zwischen (partizipativer) Forschung, Citizen Science und Wissenschaftskommunikation. So trifft bei dem Projekt “Gesprochene Wikisource” Open Citizen Science auf Inklusion. Im Rahmen dieses Projektes sprechen Citizen Scientists unter anderem im Podcaststudio Texte ein. Die so entstandenen Tonspuren werden in der Wikisource eingebunden. So wird die Wikisource, das communitybasierte Repositorium offener Textquellen, barrierefreier durch zusätzliche Wahrnehmungsebenen. Die Texte werden nicht nur lesbar, sondern auch hörbar. Durch das Einsprechen der Texte ist auch ein ästhetischer Zugang zum Text möglich, anders als mit einem Screenreader. Die Arbeit lässt die Texte lebendig werden, macht Spaß und verbessert das Repositorium, so die These der Autorinnen. Die SLUB ist hier Infrastrukturgebende und das Podcaststudio wird zur Kontaktzone[2] für Citizen Science.

[1] vgl. J. Griem: Wissenschaftskommunikation als Kontaktzone und Kontaktszene, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 52 (2022), S. 423- 441, S.424f.

[2] vgl. ebd., S. 429.