liefert eine geometrische Darstellung der Zustände eines zwei-Niveau-Systems (Atom, Molekül, Spin, qBit). Gemeinschaftsarbeit von Studierenden der Universität Potsdam.
Mit den Bloch-Vektoren lassen sich zwei-Niveau-Systeme mit den hier bezeichneten Basiszuständen und beschreiben. Lustigerweise ist die Darstellung auf der Bloch-Kugel so, dass obwohl die Basiszustände und senkrecht zueinander stehen, die entsprechenden Bloch-Vektoren in die jeweilig entgegengesetzte Richtungen zeigen. Man nennt diese Darstellung daher auch nicht winkeltreu, weil der „rechte Winkel” im klassischen Sinne zwischen den beiden Vektoren hier nicht wiederzuerkennen ist. Dafür kann man allerdings in der dreidimensionalen Darstellung der Bloch-Kugel auch jede komplexe Linearkombination der beiden Basisvektoren darstellen. Man kann zum Beispiel definieren:
dabei kann gelesen werden als der „nach links” zeigende Vektor und der „nach rechts” zeigende Vektor. Analog vereinbart man für („nach vorn”) und („nach hinten”):
Es wird im allgemeinen Fall also die komplexe Linearkombination von
deutlich. Durch die Kugelsymmetrie bieten sich hier Kugelkoordinaten bestens an, weshalb wir den allgemeinen Bloch-Vektor auch mit Hilfe der beiden Winkel und ausdrücken können
Es stellt sich die Frage, wie es sich mit den Freiheitsgraden in beiden Darstellungen verhält. Auch wenn man zunächst meinen könnte, dass wir durch die Darstellung in Kugelkoordinaten zwei Freiheitsgrade eingebüßt haben (von 2 + 2 auf 1 + 1), so ist dies nicht der Fall.
In der Tat haben wir am Anfang schon blind angenommen, dass
das Betragsquadrat jeder komplexen Linearkombination gleich 1 ist, sowie
die globale Phase irrelevant ist.
Daher erhalten wir, auch wenn wir zunächst völlig frei wählbare komplexe Parameter und nutzen, durch die genannten Bedingungen dennoch nur 2 Freiheitsgrade.
Angenommen, man möchte die drei Komponenten des Bloch-Vektors explizit berechnen, so hängen dessen Komponenten zum einen ganz klassisch mit der Transformation der Kugelkoordinaten in kartesische Koordinaten und zum anderen mit den Pauli-Matrizen in folgender Weise zusammen.
Geht es nun insbesondere um die Interpretation der dritten, vertikalen Komponente , so kann man diese über die Relation
als eine Art Inversion auffassen. Wenn zum Beispiel positiv ist, so bedeutet das eine Besetzungsinversion, in der der angeregte Zustand stärker populiert ist als der Grundzustand.
Am Beispiel der Boltzmann-Statistik kann man nachvollziehen, weshalb bei Systemen im thermodynamischen Gleichgewicht die Komponente stets negativ sein muss. Mit dem Boltzmann'schen Gewichtungsfaktor gilt nämlich für die Besetzungswahrscheinlichkeiten
Es bezeichnet dabei die Atomfrequenz - also die Schwingfrequenz zwischen den zwei beteiligten Energieniveaus und die inverse Temperatur .
Formelsammlung für ein zwei-Niveau-System mit den Zuständen (“Spin rauf”) und (“Spin runter”).
Die folgenden Konventionen sind “natürlich”, werden aber nicht von allen Autorinnen und Autoren verwendet.
komplexe Amplituden sind die Vorfaktoren vor dem Phasenfaktor . So entsteht etwa die komplexe Rabi-Frequenz aus dem elektrischen Feld:
in der Abbildung von Kets (Operatoren) auf komplexe Vektoren (Matrizen) steht die Amplitude im Spaltenvektor “oben”:
die Komponenten des Blochvektors sind die Erwartungswerte der Pauli-Matrizen: