Die Offene Universität

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Kapitel 29 | Die Offene Universität

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Die Idee der Wissenschaft[Bearbeiten]

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Offene Wissenschaft[Bearbeiten]

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Offene Universität[Bearbeiten]

Nach mehreren, teilweise bundesweiten Protesten und Streiks in den Jahren 1988/89 und 1997 führten 2003 die Sparmaßnahmen auf der einen Seite – u. a. war Hartz IV in Kraft getreten – und die Exzellenz-Universitäten auf der anderen Seite unter der Rot-Grün-Regierung erneut zu Studentenprotesten. Die Studierenden definierten ihren Streik als »Teil des berlinweiten, bundesweiten und europäischen Protests gegen Bildungs- und Sozialabbau.« Es wurden Offene Universitäten gefordert. »Die Veranstaltungen sind von Studierenden oder Menschen aus dem Uni-Umfeld selbstorganisiert auf die Beine gestellt worden und stehen allen Interessierten offen.« »Schließlich geht es nicht nur darum, zu verstehen, warum es plötzlich ein Sachzwang sein soll, dass Menschen für Bildung Geld bezahlen sollen, dass Menschen in Deutschland zur Zwangsarbeit (1-Euro-Jobs) gezwungen werden oder dass Menschen ohne deutschen Pass abgeschoben oder in Lager gesteckt werden, sondern eben auch darum, zu überlegen, was wir dagegen tun können.«  Man setzte auch auf direkte Konfrontation: Sowohl die PDS-Parteizentrale, als auch das Willy-Brand-Haus, das Büro von Kultursenator Flierl und Finanzsenator Sarrazin, das Rote Rathaus, die Bertelsmann-Zentrale unter den Linden und die taz-Redaktion erhielten zumindest stundenweisen unerwarteten studentischen Besuch. Einen Höhepunkt der Aktivitäten bildete die Blockade des Abgeordnetenhauses am 15. Januar 2004 wegen der Lesung des Sparhaushaltes.4 Kurz zuvor, am 27.11.2003, hatten Studierende des Instituts für Soziologie der Humboldt-Universität das Seminargebäude ihres Instituts besetzt, um sich den Raum zu nehmen, der ihnen genommen wurde. Die regulären Veranstaltungen konnten nicht mehr stattfinden, stattdessen gab es ein umfangreiches alternatives Kommentiertes Vorlesungs­verzeichnis. Die Offene Uni BerlinS (OUBS) entstand, nachdem die Studierenden aus dem Seminargebäude ausziehen mussten, da dieses saniert werden sollte. Sie bekamen ein kleines Gebäude, das Haus 6, auf dem Campus Nord der HU zugeteilt. Dort richteten sie einen Computerpool, ein Kaffee, ein Büro, etliche Seminarräume und einen Konzertraum inkl. Bar ein. Auch stand ein kleiner Hörsaal für etwa 50 Personen zur Verfügung. 2004 haben sich dort viele Gruppen konstituiert, die Seminare, Plena, Treffen oder einfach nur Konzerte oder Kulturveranstaltungen durchführten. Die Besucher der OUBS waren nicht nur Studierende, sondern mehr und mehr auch Linke des radikalen Berliner Spektrums. »Die OUBS soll da raus!« meinte jedenfalls der Präsident der HU und diejenigen, die in dem Haus gerne ein »Institut zur Erforschung des Denkens« einrichten wollten. Mit dem Zumauern des Konzertraums wurde erstmals ernst gemacht. Man quartierte die OUBS 2005 in das Haus 20 um, ein leerstehendes Wohngebäude auch auf dem Campus Nord, in dem aber die entstandene Atmosphäre nicht aufrechterhalten werden konnte. Für die Jahre 2004 bis 2006 gab es recht umfang­reiche Vorlesungsverzeichnisse und es fanden täglich Veranstaltungen u. a. zu Bildung, Basisdemokratie, Gesellschaftskritik, Hochschulpolitik, Arbeit und Utopie, alternativen Wirtschaftstheorien, Mobilität, Weisheit und Lebenslust, Rassismus, Leben in der Suchtgesellschaft, Kapitallektüre, Luhmanns Systemtheorie, Umwelt­forschung, Veganismus, Kreatives Schreiben usw. statt. Die Aktivitäten nahmen jedoch von Jahr zu Jahr ab und, so teilte indymedia mit: »Am Mi. den 06.10.2010, um 11:00 Uhr, wurde überraschend die oubS - offene uni berlinS, Humboldt Universität, Campus Nord, Haus 20, Phillipstr. 13 - geräumt und wird seither von Wachschutz mit Hunden überwacht.« und »sie war nicht nur das letzte besetzte haus berlins und die parteizentrale der "ÜberPartei", sondern rückzugsort für viele freunde und treffpunkt zu den seltsamsten anlässen. […] Kunstwerke der hochbegabten künstler wurden vor deren augen mit messern zerschnitten. der sicherheitsdienst der Humboldtuniversität, dem das gelände gehört, versperrt seitdem das gebäude. heute morgen, den 7. Oktober wurde das inventar der Offenen Uni BerlinS rausgeschmissen.«

Offenes Curriculum[Bearbeiten]

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Offenes Studium[Bearbeiten]

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Von der Universitätsstadt zum Metro-Raum[Bearbeiten]

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