Diskussion am Beispiel realer Vorbilder

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Im folgenden soll an Beispielen bekannter Mangaka, ihrer Werke und Beziehungen zueinander die Flexibilität bei der Gestaltung näher untersucht und herausgearbeitet werden. Dabei werden bewusst Künstler herausgesucht die Illustrationen für einen vergleichbaren Handlungsrahmen anfertigten.

Illustration von Ren’ai-Adventures[Bearbeiten]

Viele bekannte Ren’ai-Adventures verwenden einen vergleichbaren Ansatz um ihr Publikum zunächst in den Bann zu ziehen, bevor die fortlaufenden Handlungen immer weiter auseinanderdriften. So gibt es mehrere ungeschriebene Regeln, die auf viele Werke zutreffen. Zu nennen wäre hier, dass der Protagonist nahezu durchgehend eine männliche Person ist, die mit einem überwiegend weiblichen Personenkreis interagiert. Hinzu kommt, dass der Spieler sich mit dem Protagonisten identifizieren soll. Aufbauend auf dieser Zielstellung besitzt die männliche Hauptfigur große Wissenslücken und ist über die aktuelle Situation nur gering informiert. So ist ein Protagonist, der über eine Form von Amnesie verfügt, keine seltene Gegebenheit. Parallel dazu beginnt die Handlung immer wieder im Umfeld einer Schule, was es leicht macht zusätzliche Personen in die Handlung zu integrieren und zudem äußerten sich die Ersteller solcher Spiele, dass die Integration dieses Szenarios für gute Verkaufszahlen nahezu ein Pflichtprogramm sei.

Ein bekannter Autor solcher Szenarien ist Jun Maeda. Die meisten der von ihm entworfenen Szenarien setzen diesen Typus um. Darüber hinaus ist er als Autor so bezeichneter „Crying Games“ bekannt geworden, die die Spieler zu Tränen gerührt haben. Denn oft verbergen sich hinter der freundlichen Fassade überaus traurige Schicksale, deren Erkundung Teil der Spiele ist. Um mehr Freiheit in den Szenarien zu haben baute Maeda zudem häufig parallele Welten in seinen Werken ein, die auf unterschiedliche Art mit der realen Welt verknüpft sind. So finden sich beispielsweise in den erfolgreichen Titeln Kanon und Clannad solche Welten als Spiel entscheidendes Element wieder. Im jüngsten Werk Angel Beats! verlagerte er nahezu die gesamte Handlung in eine solche Parallele zur Realität und behielt dennoch erstgenannte Elemente bei. Entsprechend ähneln sich auch die Protagonisten dieser Werke sehr stark und ließen den Künstlern indirekt nur wenig Freiheit bei der Gestaltung.

Trotz der Ähnlichkeit der Ansätze in der Handlung gelang den Illustratoren dennoch eine individuelle Handschrift zu hinterlassen. Deutlich wird dies beim Vergleich der Illustrationen von Itaru Hinoue und Na-Ga, die beide das Figurendesign in Werken von Maeda übernahmen.