Frauenfußball und Maskulinität. Geschichte - Gegenwart - Perspektiven

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Perspektiven und Maskulinität

  • Der Sport und das Fußballfeld sind das Paradebeispiel der Männlichkeit, Geschlechtssegregation und einer dominierenden Heterosexualität
  • Frauenfußball veruneindeutigt diese aussage
  • Welt des Sportes ist male preserve, die pure Männlichkeit
  • „more than any other institution sport perpetuates male superiority and female interiority“
  • Die Abweichung der Frau von der männlichen Norm im Feld des Sportes und seiner Praxen ist normal und erwünscht
  • Der Frauenfußball eröffnet eine Alternative zu bislang feministischen Perspektiven der Auflösung oder Vervielfältigung der Geschlechter
  • Allein durch ihr agieren im fußballerischen Männer-Raum, indem sie einerseits als Frauen, andererseits als untypische Frauen agieren, kommt eine mögliche alternative Bedeutungsproduktion auf.
  • Frauenfußball dringt hier in den geschlechtsfixierten Raum ein und enthält potentiale, die Mächtigkeit sportspezifischer Geschlechtsrepräsentationen zu durchbrechen, deshalb wird wahrscheinlich der Frauenfußball oftmals ausgeblendet
  • Der Sport wird dazu verwendet, um eine traditionelle Geschlechterordnung immer wieder zu bestätigen
  • Die Ansichten verändern sich jedoch lokal und mit der Zeit  überproportionale Zahlen an Sport treibenden Frauen, die die Zahl der aktiven Männer nicht übersteigt
  • Es erfolgte eine Quantitative Zunahme des Frauensports in den letzten Jahrzehnten und somit auch eine qualitative Veränderung auf allen sportlichen Territorien
  • Frauen haben sich in die Sportarten der Männer eingebunden  obwohl viele die männlichen Terrains nicht betraten, wagten es sich dennoch einige andere und versuchten dort durch Adaptierungen männlicher Geschlechtsarrangements Weiblichkeit neu zu definieren
  • Frauen die sich in diesen Bereichen aufhalten, werden öfter als keine richtigen Frauen bezeichnet
  • Konsequenz dass sie sich in einem männlichen Terrain aufhalten heißt also, dass sie als Lesbierinnen diskriminiert werden, dadurch ist Frauenfußball schlecht vermarktbar
  • Lesbischsein wird primär in jenen Sportarten betont und diskreditiert, die als Männersport beliebt sind, es gilt hier nur nicht weibisch zu sein
  • Man erwartet eigentlich von Frauen, dass sie eher weibliche Sportarten betreiben, in denen sie nicht in das Terrain der Männer hineingeraten wie zum Beispiel Aerobic, rhythmische Sportgymnastik etc.
  • Frauen mussten die Regeln der Männer übernehmen Trikots, Turniere, Meisterschaften etc.
  • Nur jene Praxen des Frauenfußballs werden ernst genommen wenn sie den Normen des Männerfußballs entsprechen
  • Man fragt sich was passiert wäre wenn Frauen den Fußball erfunden hätten und nicht Männer, ob es dann auch zum Nationalsport geworden wäre
  • Aber Frauenfußball wurde von Männern nie zur Gleichgültigkeit gemacht, sondern entweder be- oder verhinderten sie ihn, verboten ihn oder aber auch unterstützten sie ihn. Es waren Männer die diese Organisation aufbauten und ihn zur Sensation machten
  • Fußball galt also als extremer Ausdruck von Differenz, denn die Aufrechterhaltung von Binarität ist die Bedingung und der Effekt sozio-diskursiver Macht und Herrschaftsregime
  • Sportart egal wie männlich sie definiert ist, ist für Frauen dennoch nicht verboten und sollte auch ausgeübt werden, denn in Zukunft wird es immer häufiger der Fall sein, das Frauen sich in klar von Männern definierten Territorien bewegen werden.

Quelle: Marschik, Matthias (2003): Frauenfußball und Maskulinität. Geschichte - Gegenwart - Perspektiven. Münster: Lit

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