Interview 2 (weiblich, 83 Jahre)
F: Wie alt sind Sie?
A: Ich bin 83 Jahre alt.
F: Was haben Sie gedacht, als Sie das erste Mal einen Türken gesehen haben?
A: Ich habe gedacht, das sind genauso Menschen wie wir.
F: Haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis Kontakt zu Türken?
A: Ja.
F: Was denken Sie, welche Vorurteile haben Deutsche über in Deutschland lebende Türken?
A:Also manche haben Vorurteile, aber ich habe keine.
F: Und was glauben Sie, welche Vorurteile herrschen in der Bevölkerung?
A: Weil sie vielleicht die Sprache nicht richtig lernen, die älteren Türken, weil sie sich nicht anpassen wollen in dem Land, wo sie leben.
F: Welchem dieser Vorurteile würden Sie zustimmen?
A: Also ich kann nur Gutes sagen. Die Türken, die ich kenne, die passen sich an.
F: Gibt es für Sie Unterschiede zwischen den türkisch stämmigen Ausländern und denen anderer Herkunftsländer? Wenn ja welche?
A: Also ich finde keine Unterschiede.
F: Ok. Also für Sie sind Türken genauso wie Italiener, oder Polen...Gibt es keine Unterschiede für Sie im Benehmen oder in ihrer Art?
A: Also die aus dem Osten, die mag ich nicht so sehr.
F: Und haben Sie einen Grund dafür?
A: Vielleicht durch die Kriegswirren bin ich von den Polen, Russen und Tschechen sehr enttäuscht worden.
F: Welche Unterschiede sehen Sie zwischen den Türken der ersten Gastarbeitergeneration und der jungen dritten Generation der in Deutschland lebenden Türken?
A: Also die ersten Türkengenerationen, die waren ängstlicher und zugeknöpfter, aber die jungen Türken von heute sind anders, die gehen sogar auf einen zu.
F: Finden Sie dass die in Deutschland lebenden Türken gut in das deutsche Alltagsleben integriert sind? Wenn nicht, woran könnte das Ihrer Meinung nach liegen?
A: Also die jungen Türken passen sich sehr gut an. Aber die älteren Türken, die passen sich nicht so gut an, die ganz alten Türken.
F: Und in welchen Bereichen?
A: In der Sprache. Aber sonst habe ich nichts auszusetzen.
F: Sollten die in Deutschland lebenden Türken ihren Lebensstil besser an den der Deutschen anpassen?
A: Ja, in dem Land wo man lebt, muss man sich anpassen.
F: Können Sie sich vorstellen, dass das Christentum mit dem Islam problemlos nebeneinander in einem Land existieren kann?
A: Ich könnte mir das vorstellen, weil es ja nur einen Gott gibt.
F: In beiden Religionen gibt es nur einen Gott.
A: Ja.
F: Meinen Sie das Deutschland auf einen Vielvölkerstaat hinausläuft?
A: Ja das meine ich schon.
F: Und können Sie das noch begründen warum?
A: Weil ja schon so viele Ausländer von verschiedenen Völkern in Deutschland leben.
F: Vielen Dank!