Jeanpol/Glücksmodell
Glücksmodell Stand April 2014
[Bearbeiten]- Umfangreiche Ausführungen zum Menschenbild sind zu finden in: Jean-Pol Martin (1994): "Vorschlag eines anthropologisch begründeten Curriculums für den Fremdsprachenunterricht". Tübingen: Gunter Narr.
- Martins wissenschaftliche Reflexion zwischen 2008 und 2010 ist zu finden in seiner Online-Vorlesung
- Martins Autobiographie
I. Kontrolle als übergeordnetes Bedürfnis (nach Martin 1994)
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1. Bedürfnispyramide nach Maslow (1954)
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Sinn/Transzendenz |
Selbstverwirklichung |
Soziale Anerkennung |
Soziale Beziehungen |
Sicherheit |
Physiologische Bedürfnisse |
"Glücklich" macht der Prozess!
2. Informationsverarbeitung als Grundbedürfnis (nach Martin, 2009)
[Bearbeiten]II. Instrumente kognitiver Kontrolle (nach Martin, 1994)
[Bearbeiten]1. Gegensatzpaare als Instrumente kognitiver Kontrolle
[Bearbeiten]Unschärfe | Kontrolle |
---|---|
Chaos | Ordnung |
Unbestimmtheit | Klarheit |
Komplexität | Einfachheit |
Differenzierung | Integration |
Individuum | Gesellschaft |
Freiheit | Zwang |
Abstraktion | Konkretion |
Nicht-Linearität | Linearität |
Dezentralisierung | Zentralisierung |
2. Empathie (Kontrolle durch Wechsel der Perspektive)
[Bearbeiten]III. Verhaltensempfehlungen
[Bearbeiten]1. Ausdehnung des Kontrollfeldes: Merkmale erfolgreicher Problemlöser (nach Dörner, 1983)
[Bearbeiten]- Exploratives Verhalten
- Reichhaltige kognitive Landkarte
- Heuristische Kompetenz
- Selbstsicherheit
- usw.
=> Flow-Effekt als Belohnung für exploratives Verhalten und Gewinnung von Kontrolle (nach Csikszentmyhalyi, 1999)
[Bearbeiten](Gefühl des Fließens, Gefühl des Aufgehens in der Handlung)
- Unbekannte Felder betreten, Neues entdecken;
- Situationen mit offenem Ausgang, für die man die Verantwortung trägt;
- Problem lösen, hohe Anforderungen bewältigen;
- Ausschöpfen der eigenen Ressourcen;
- Gefühl der Selbstentgrenzung;
- Kontrolle über das eigene Handeln und das Umfeld.
2. Wie man sich als Neuron verhalten soll (nach Martin, 2011):
[Bearbeiten]1. Neuronen sind offen und transparent
2. Neuronen geben ihr Wissen sofort weiter. Sie wollen nicht als Person bekannt werden und nehmen sich nicht wichtig
3. Da Neuronen keine Angst haben, Fehler zu machen und sich zu blamieren, feuern sie sehr schnell ab
4. Wenn Neuronen angedockt werden, reagieren sie sofort
5. Neuronen versuchen ständig Kontakt zu anderen Neuronen herzustellen; sie haben keine Angst, penetrant zu wirken
6. Neuronen sind nicht beleidigt
7. Neuronen machen keine Pause; sie nehmen erst dann Urlaub, wenn ihr Projekt abgeschlossen ist
8. Neuronale Netze gehen mit Unschärfen spielerisch um
9. Neuronale Netze haben eine basisdemokratische Einstellung
10.ACHTUNG, HOHE SUCHTGEFAHR: das Neuronenverhalten muss kontrolliert und situationsabhängig eingesetzt werden!
Zur Vertiefung: "Lernen durch Lehren im Fokus"
Warum dieses Modell und nicht ein anderes?
[Bearbeiten]Dieses Menschenbild versucht ein ganze Reihe von anthropologischen Erkenntnissen aus der Philosophie, der Psychologie, der Soziologie, der Kognitionswissenschaften und der Gehirnforschung zu integrieren und auf den Punkt zu bringen, so dass es operationalisierbar ist. Man kann davon konkrete Preskiptionen für die Alltagsbewältigung ableiten. Ein ähnliches Modell gibt es meines Wissens bisher nicht.
Folgende Ansätze sind u.a. in dem Menschenbild enthalten:
- Humanistische Psychologie (Aristoteles, Epikur, Maslow)
- Dialektik, Systemtheorie (Heraklit, Hegel, Nietzsche, Luhmann)
- Neurobiologie/Informationsverarbeitung (Aristoteles, Portele, Dörner)
- Kritischer Rationalismus (Sokrates, Popper, Dörner)
- Projektmanagement (Dörner)