Kurs:Barrierefreiheit von Internetseiten/Motorische Störungen
Dieses Thema wird (noch weiter) bearbeitet von Danny Behne Matr.-Nr.: 4045692
Was sind motorische Störungen?
[Bearbeiten]Im Internet sollten die angebotenen Inhalte möglichst jedem Nutzer einfach zugänglich gemacht werden. Das gilt auch für Menschen mit Behinderungen. Dabei gibt es verschiedene Beeinträchtigungen die auftreten können. Eine davon sind die motorischen Störungen. Motorische Störungen sind, bezogen auf den Menschen, Beeinträchtigungen des Bewegungsablaufes von Körpergliedmaßen. Auch das Fehlen von Gliedmaßen zählt dazu. Speziell im Internet sind dabei natürlich die Arme und Hände (inkl. Finger) notwendig. Um zu gewährleisten, dass im Internet niemand benachteiligt wird, wurde von der BITV eine Verordnung bereitgestellt. In dieser stehen die Anforderungen für barrierearme Webseiten.
Probleme
[Bearbeiten]Maus-Klicks
[Bearbeiten]Durch z.B. spastische Behinderungen von Internetnutzern, können diese nur eingeschränkt mit der Maus agieren. Dabei stellen vor allem zu kleine Schaltfläche ein großes Problem dar. Das kann sowohl die Navigation auf einer Homepage, als auch Hyperlinks zu anderen Inhalten des Internets sein. Deswegen müssen solche Schaltflächen so gestaltet werden, dass diese auch von Menschen mit Behinderungen bedient werden können. Im konkreten heißt das, dass z.B. Navigations-Schaltflächen möglichst so dargestellt werden sollen, dass sie auch bei einer Vergrößerung, wie in der "normalen" Ansicht dargestellt werden. Ein weiteres Problem, was bei der Benutzung der Maus auftritt, sind Doppelklicks. Diese können in Java- und Flash-Applikationen vorkommen. Es sollte vermieden werden, dass der Nutzer bei der Interaktion mit der Webseite nur über einen solchen Schritt fortfahren kann. Durch die eingeschränkte Feinmotorik werden solche Nutzer von dahinter liegenden Inhalten und damit dem "Weiterkommen" auf der Webseite ausgeschlossen.
unlogische Tabulatorreihenfolge
[Bearbeiten]Die Personen, die gar nicht mit der Maus agieren können, müssen meistens die Tastatur benutzen. Dabei kann mit der Tabulator-Taste von einem Hyperlink zum nächsten "gesprungen" werden. Die Enter-Taste aktiviert dann den Link. Ist die Reihenfolge nicht die, wie es der Nutzer vermutet, wird es dem Nutzer erschwert das gewünschte Ziel zu erreichen, da der Anwender ständig den aktuell fokussierten Link suchen muss. Vom BITV wurden deshalb die Bedingung 9.4 eingeführt. Um solche unlogischen Sprünge zu vermeiden gibt es das HTML-Attribut “tabindex=x“. x steht für einen ganzzahligen Wert, der die Reihenfolge bestimmt. Dieses Attribut ist in den <a....>-Befehl zu schreiben. Des weiteren existiert das Attribut "accesskey". Dabei wird mit der Alt-Taste und einem alphanumerischen Zeichen ein bestimmter Link oder eine bestimmte Funktion innerhalb der Webseite angewählt.
Komplizierte Tastenkombinationen
[Bearbeiten]Tastenkombinationen sind für Personen mit fehlenden Armen fast unmöglich auszuführen. Nutzer mit nur einem Arm können meist nur zwei nahe beieinander liegende Tasten gleichzeitig betätigen. Bei anderen motorische Störungen können theoretisch alle Kombinationen ausgeführt werden, jedoch ist es für diese Nutzer aufgrund der eingeschränkten Feinmotorik schwierig die richtigen Tasten zu treffen. Daher ist erstmal zu sagen, dass Tastenkombinationen sehr begrenzt in Webseiten eingesetzt werden sollten.
Auswege
[Bearbeiten]Eine Liste mit Hard- und Software, für Menschen mit motorischen Störungen, gibt es unter barrierekompass.de
Hardware-Lösungen
[Bearbeiten]Tastatur
[Bearbeiten]Um nun auch Personen mit motorischen Störungen das Internet zugänglicher oder überhaupt erst zugänglich zu machen wurden spezielle Geräte entwickelt. Es wurden Tastaturen entwickelt, welche eine Unterstützung für die Eingabe sein sollen. Es gibt zum Beispiel für Personen mit schweren motorischen Störungen die Großfeldtastatur. Auf dieser sind die einzelnen Tasten wesentlich größer als auf einer normalen Tastatur. Es gibt aber auch den entgegengesetzten Fall. Für Menschen mit nur einem Arm oder ähnlichen Behinderungen gibt es besonders kleine Tastaturen. Das setzt natürlich vorraus, dass diese Anwender nicht besonders grobmotorisch veranlagt sind. Als dritte Möglichkeit gibt es, für Personen die Muskelschwund o.ä. Krankheiten haben, Tastaturen die besonders sensibel auf Druck reagieren. Diese können ohne viel Kraftaufwand bedient werden.
Maus
[Bearbeiten]Auch im Bereich der PC-Maus wurden spezielle Geräte entwickelt. Dabei gibt es viele verschiedene Methoden und Entwicklungen. Um nur 2 Beispiele zu nennen gibt es die Tasten-Maus und die Kopf-Maus. Die Tasten-Maus muss nicht wie die herkömmliche Maus hin und her bewegt werden. Auf ihr befinden sich 6 Richtungstasten, sowie die linke, die rechte und zusätzlich eine Drag-n-Drop Taste. Die Kopf-Maus wird nur mit dem Kopf gesteuert. Dabei befindet sich ein Orientierungspunkt am Kopf des Anwenders, mit dem dann, durch Bewegungen, der Maus-Zeiger auf dem Bildschirm gesteuert werden kann.
Software-Lösungen
[Bearbeiten]Wie bereits oben erwähnt regelt die BITV in Bedingung 9.4, dass Tastenkombinationen für die wichtigsten Navigationselemente bereitgestellt werden müssen. Dazu kann man das Accesskey-Pad gratis unter 2bweb.de herunterladen. Es kann auf der Webseite integriert werden und hilft dem Anwender ohne Maus zu navigieren. Da es für Personen mit motorischen Störungen selbst bei Großfeld-Tastaturen schwierig ist längere Texte zu schreiben, gibt es Spracherkennungstools. Mit ihrer Hilfe können nicht nur Texte diktiert werden sondern auch andere Programme gesteuert werden.
Quellen
[Bearbeiten]http://barrierefrei.neteye.de/zweckdienlichkeit.php
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/1/1354/1.html
http://www.philipphauer.de/info/webdesign/webstandards/#motorische_stoerung
http://www.barrierefreies-webdesign.de/
http://www.barrierefreiesinternet.de/
http://www.einfach-fuer-alle.de/
http://www.barrierekompass.de/barrierefreiesinternet.php