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Kurs:Die globalen Netzwerke der Muslimbruderschaft

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Die Muslimbruderschaft ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch global wichtigsten islamistischen Organisationen. Nach ihrer Gründung 1928 in Ägypten fasste sie in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg rasch in anderen arabischen Ländern Fuß, um ab den 1960er Jahren auch in die westlichen Länder zu expandieren. Mittlerweile ist ein weltweites Netz von Tochterorganisationen und Parteien, die der Muslimbruderschaft zugeordnet werden, entstanden. Ein auffallendes Merkmal dieser Organisationen ist die große Bandbreite ihres Engagements: Es reicht von Wohlfahrtsaktivitäten über politische Arbeit bis hin zu offener Unterstützung des Dschihad. Auch auf ideologischer Ebene zeigt sich innerhalb der Muslimbruderschaft eine große Vielfalt, mit einem weiten Spektrum von Positionen, das von militantem Radikalismus bis hin zu nüchternem Pragmatismus reicht. Angesichtsdessen stellt sich die Frage, was die Muslimbruderschaft überhaupt zusammenhält? Wie ist sie organisatorisch aufgebaut? In welchem Verhältnis stehen die Teilorganisationen zueinander? Welche Rolle spielt Geheimhaltung? Neben der Beschäftigung mit diesen Fragen soll das Seminar Raum für die Verfolgung von mit dem Thema zusammenhängenden Einzelfragen bieten.

Die Seminarteilnehmer:innen sollen lernen, eigenständig Projekte für Hausarbeiten in Form von Wikipedia-Artikeln oder argumentativen Essays zu entwickeln und diese ihren Mitstudierenden vorzustellen. Das Seminar ist von einer arabischen Lektüreübung begleitet, in der arabische Texte zur Geschichte und Ideologie der Muslimbruderschaft gelesen werden.

Die Übung ist als Begleitveranstaltung zu dem Seminar konzipiert und soll die Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit arabischen Texten zur Geschichte und Ideologie dieser Organisation bieten. Für den erfolgreichen Besuch der Veranstaltung sind Arabisch-Kenntnisse auf dem Niveau von Arabisch Stufe 3 (sprachpraktisches Vertiefungsmodul) im Bachelor-Studiengang „Islamischer Orient“ Voraussetzung.