Kurs:Dresden/Chronik/1789
Dresden
[Bearbeiten]21. Juni: Einweihung des Antonstädter Waisenhauses, auch Dr. Rädlers Armenschule genannt, in der Badegasse, der jetzigen Louisenstraße (bestand bis 1849)
Geboren
- 3. Januar in Leipzig: Carl Gustav Carus, Arzt, Maler und Schriftsteller
- 30. Januar in Kopenhagen: Wolf Heinrich Graf von Baudissin, Schriftsteller und Übersetzer
- 27. Juni: Ernst Ehrenfried Blochmann, Druckereibesitzer und Bruder von Rudolf Sigismund Blochmann[1]
- 28. Oktober in Neugersdorf: Johann Schneider, Hoforganist
Friedrich Anton Serre, Jurist, Major und Mäzen
Gestorben
- 28. November: Friedrich August Krubsacius, Hofbaumeister
Quellen [Bearbeiten]
Chronologische Tafel der vornehmsten Decrete und merkwürdigsten Begebenheiten während der Zeit der constituirenden National-Versammlung.
[Bearbeiten]Historisches Taschenbuch von Rabaut de St. Etienne für das Jahr 1793, das Erste der fränkischen Republik. Strassburg, bei J. G. Treuttel, Buchhändler.
Anmerkung. Der Buchstabe S. in diesem Verzeichnis bedeutet Schluß; der Buchstabe D. Decret.
May 1789.
[Bearbeiten]4 Montag. Feierlicher Zug der Reichstände nach Versailles.
5 Dienstag. Eröffnung ihrer Sizungen zu Versailles.
6 Mittwoch. Der dritte Stand begiebt sich in den allgemeinen Saal, und die zwei andern Stände in besondere Zimmer. -- Berathschlagung über die abgesonderte Bewährung der Vollmachten. -- Einladung des dritten Standes an die beiden andern, dieselbe gemeinschaftlich vorzunehmen.
7 Donnerstag. Schluß des Königs gegen eine von Mirabeau verfertigte Zeitschrift.
8 Freitag. Deputation an die Geistlichkeit und den Adelstand zur Vereinigung der drei Stände.
9 Sonnabend. Der dritte Stand erwartet den Erfolg seiner Einladung.
10 Sonntag. Die Deputirten werden dem König vorgestellt.
11 Montag. Schluß des dritten Standes über die Tracht der Deputirten.
12 Dienstag.
13 Mittwoch. Der Adel verweigert, sich zu vereinigen. -- Die Geistlichkeit schlägt vor, Vergleichungs-Commissäre zu ernennen.
14 Donnerstag. Der Adel sezt die Bewährung seiner Vollmachten fort.
15 Freitag. S. die Motionen durch die Namen der Urheber nicht zu bezeichnen.
16 Sonnabend.
17 Sonntag.
18 Montag. Ernennung der Vergleichungs-Commissäre vom dritten Stande.
19. Dienstag. Der König erlaubt den Zeitschriften, von den Verrichtungen der Reichsstände Nachricht zu geben.
20 Mittwoch. Verzicht der Geistlichkeit auf ihre einträglichen Privilegien.
21 Donnerstag.
22 Freitag. Der Saal der Geistlichkeit theilt sich in Amteyen zur Untersuchung ihrer Hefte.
23 Sonnabend. Versammlung der Vergleichungs-Commissarien der drei Stände. -- Der Adel thut Verzicht auf seine einträglichen Privilegien.
24 Sonntag. Die neu angelangten Deputirten werden dem Könige vorgestellt.
25 Montag. Neue Versammlung der Vergleichungs-Commissäre der drei Stände.
26 Dienstag. Bericht von den Commissarien über ihre Unterredungen.
27 Mittwoch. Neue Einladung des dritten Standes an die Geistlichkeit sich zu vereinigen.
28 Donnerstag. Der König verlangt eine neue Vereinigung der Commissarien, in Gegenwart des Gross-Siegelbewahrers und der Königl. Commissarien.
29 Freitag. S. der Kammer vom dritten Stande, darauf anzutragen, daß das Protokoll der Unterredungen von allen Commissarien abgefaßt und unterzeichnet werde.
30 Sonnabend. Die neue Vereinigung der Vergleichungs-Commissarien findet statt.
31 Sonntag.
Junius 1789.
[Bearbeiten]1 Montag. Hr. d'Ailly wird zum Presidenten des dritten Standes ernennt. -- Bericht von den Unterredungen.
2 Dienstag.
3 Mittwoch. Herr d'Ailly nimmt seine Entlassung. -- Hr. Bailly wird an dessen Stelle erwählt. -- Neue Unterredung der Vergleichungs-Commissarien.
4 Donnerstag. Bericht von dieser Unterredung. -- Neue Unterredung. Zwischenkunft des Königs. Tod des Dauphins zu Meudon.
5 Freitag. Bericht von der Unterredung von gestern Abends.
6 Sonnabend. Deputation und Rede des dritten Standes an den König. -- Dessen Antwort.
7 Sonntag. Abtheilung der Kammern des dritten Standes in zwanzig Bureaux.
8 Montag.
9 Dienstag. Die Kammer der Geistlichkeit beschließt, daß ihre Commissarien die Protokolle der Unterredungen unterschreiben sollen.
10 Mittwoch. Der Herr Abbe Sieyes schlägt vor, einen lezten Versuch zu wagen für die Vereinigung der drei Stände, und sich hierauf zu einer Activ-Versammlung zu constituiren.
11 Donnerstag.
12 Freitag. Die Kammer des dritten Standes ladet zum leztenmal die zwei andern ein, sich zu vereinigen.
13 Sonnabend. Die Geistlichkeit und der Adel berathschlagen über die Einladung des dritten Standes. -- Dieser nimmt den Aufruf der Amteien vor, wegen der vorläufigen Bewährung der Vollmachten. -- Drei Pfarrer aus Poitou treten herein und legen ihre Vollmachten nieder.
14 Sonntag. Sechs andere Pfarrer vereinigen sich mit dem dritten Stande.
15 Montag. Ein zehnter Pfarrer geht zum dritten Stand über. -- Der Adel giebt dem Könige Rechenschafte von seinem Betragen, und theilt dem dritten Stande die Beweggründe seines Verfahrens mit.
16 Dienstag. Der Abbe Sieyes schlägt vor sich zu einer National-Versammlung zu constituiren.
17 Mittwoch. Die Kammer vom dritten Stande constituirt sich zu einer National-Versammlung.
18 Donnerstag.
19 Freitag. Die Mehrheit der Geistlichkeit stimmt für die Vereinigung.
20 Sonnabend. Der Saal der National-Versammlung wird zugeschlossen. Die Deputirten vom dritten Stande begeben sich ins Ball-Haus, und thun den Eid sich nicht zu trennen, bis sie Frankreich eine Constitution gegeben.
21 Sonntag. Eine Deputation vom Adel begiebt sich zum Könige.
22 Montag. Die Königl. Sizung wird auf heute angekündiget, und auf morgen verschoben. -- Die Deputirten vom dritten Stande versammlen sich in der heil. Ludwigskirche.
23 Dienstag. Königl. Sizung. -- Der König vernichtet die Schlüsse des dritten Standes. -- Nachdem der König sich wegbegeben, faßt jener den Schluß bei seinen vorhergegangenen Schlüssen zu beharren, und erklärt die Personen der Deputirten für unverlezlich. -- Merkwürdig Antwort von Mirabeau an den Ceremonien-Meister.
24 Mittwoch. Die National-Versammlung fängt ihre Arbeiten wiederum an. -- Die Mehrheit der Geistlichkeit vereinigt sich mit ihr.
25 Donnerstag. Neun andere Geistliche und sieben und vierzig Mitglieder des Adels vereinigen sich mit der National-Versammlung.
26 Freitag. Deputation von der Kammer des Adels an die National-Versammlung.
27 Sonnabend. Gänzliche Vereinigung der drei Orden.
28 Sonntag. Das Volk bezeigt seine Freude, und überläßt sich den größten Hoffnungen.
29 Montag.
30 Dienstag. Die Mehrheit des Adels und die mindere Zahl der Geistlichkeit geben ihre Vollmachten ab.
Julius 1789.
[Bearbeiten]1 Mittwoch. Das Volk hält bei dem Könige um die Gnade einiger aus dem Gefängniß befreiten Soldaten an.
2 Donnerstag. Antwort des Königs wegen dieser Soldaten.
3 Freitag. Ausruf des Herzogs von Orleans als President. -- Dessen Weigerung. -- Er wird durch den Erzbischoff von Vienne ersezt.
4 Sonnabend. Decret über die Zulassung von sechs Deputirten von St. Domingue bei der National-Versammlung.
5 Sonntag. Die teutschen Truppen rücken schon von allen Seiten an.
6 Montag. S. für die Bildung eines Constitutions-Comite.
7 Dienstag. Eine Stadt in Saintonge, entsagt dem Privilegium von der Vermögens-Steuer befreit zu seyn.
8 Mittwoch. S. wegen der befehlenden Bestallungsbriefe.
9 Donnerstag. Vorschlag eines Projekts wegen der Ordnung in den Arbeiten der Versammlung.
10 Freitag. Die National-Versammlung begehrt vom Könige die Zurücksendung der Truppen. -- Der König beruhigt sie über deren Gebrauch. -- Grosse Gährung in Paris.
11 Sonnabend. Entlassung und Abreise des Hrn. Necker.
12 Sonntag. Die Nachricht von der Entlassung des Hrn. Neckers verbreitet sich. -- Bestürzung des Volks. -- Der Prinz Lambesc kömmt am Abend an der Spitze seiner Reiter in die Thuilerien.
13 Montag. Die National-Versammlung läßt dem König durch eine Deputation die schreckliche Lage von Paris vorstellen. -- Beunruhigende Antwort des Königs. -- Sie schickt eine Deputation an das Volk von Paris, um es zu beschwören die öffentliche Ordnung zu beobachten. S. wegen Errichtung der Bürger-Garden, Entfernung der Truppen, und Verantwortlichkeit der Minister.
14 Dienstag. Das Volk nimmt Waffen bei den Invaliden. -- Einnahme der Bastille. -- Hr. de Launay wird erwürgt. Die National-Versammlung bleibt beisammen. -- Hr. von Lafayette als Vice-Präsident hat die ganze Nacht den Vorsiz bei ihr. Paris ist in einer großen Beängstigung.
15 Mittwoch. Der König geht in die National-Versammlung und kündigt ihr die Zurücksendung der Truppen an. -- Eine Deputation von der National-Versammlung thut es der Stadt Paris kund. -- Zerstörung der Bastille. -- Auswanderung der Prinzen und anderer Hofleute.
16 Donnerstag. S. die Entlassung der Minister, und die Zurückberufung des Hrn. Necker zu begehren. Der König entspricht dem Wunsche der National-Versammlung und des Volks. -- Herr de Flesselles wird umgebracht. Hr. Bailly wird zum Maire und Herr de Lafayette zum Commandanten der Pariser Miliz ernannt.
17 Freitag. Der König begiebt sich nach Paris um die Besorgnisse des Volks zu stillen. -- Hr. Bailly empfängt ihn am Schlagbaum; auf dem Stadthause überreicht er ihm die National-Cocarde. -- Der König kehrt nach Versailles zurück, mit den Segenswünschen des Volks überhäufet.
18 Sonnabend. Die Ruhe findet sich wiederum in Paris ein; die Kutschen fahren wie vorhin.
19 Sonntag. Große Unruhen in den Provinzen.
20 Montag. Herr de Liancourt, President. -- Danksagungs-Adressen gehen von allen Orten an die National-Versammlung ein, wegen ihres festen majestätischen Betragens.
21 Dienstag. Der König erlaubt den Gardes Francoises in die Bürger-Miliz von Paris zu treten.
22 Mittwoch. Die HH. Foulon und Berthier werden niedergemezelt.
23 Donnerstag. Proclamation der National-Versammlung, das Volk zur Ruhe einzuladen.
24 Freitag. S. über die Bewährung der Vollmachten der Deputirten von Bretagne. xc.
25 Sonnabend. S. über eine Begebenheit die sich im Schlosse Quincey zugetragen. xc.
26 Sonntag. Paris leidet Mangel an Lebensmitteln.
27 Montag. Die Antwort des Hrn. Necker's, datirt von Basel, wird in der Nat. Vers. abgelesen. -- Nachricht wegen Verhaftnehmung des Abbe de Calonne zu Nogent, und des Abbe Maury zu Peronne.
28 Dienstag. Deputirte von Rouen kommen Korn anzubieten.
29 Mittwoch. Zurückkunft des Hrn. Necker's. -- Er erscheint in der National-Versammlung.
30 Donnerstag. Herr Necker geht aufs Gemeinhaus zu Paris.
31 Freitag. S. über die Haltung der General-Versammlungen.
Quellen.
- Historisches Taschenbuch von Rabaut de St. Etienne für das Jahr 1793, das Erste der fränkischen Republik. Strassburg, bei J. G. Treuttel, Buchhändler.