Zum Inhalt springen

Kurs:Dresden/Mode/Komfort

Aus Wikiversity

Max Ulrich von Boehn (* 5. Februar 1860 in Potsdam; † 17. Mai 1932 in Berlin): "Die Mode: Menschen und Moden im neunzehnten Jahrhundert." Band 1: 1790–1817. 3. Auflage, 1919


S. 180

Komfort fehlt in Stadt und Haus. Die Klagen über den unglaublichen Schmutz sind selbst aus Weltstadten, wie Rom, Paris, London überlaut! Von Hamburg hat Merkel damals eine Gestankskarte entworfen, und das kann ja auch nicht wundernehmen, wenn man sich entsinnt, in welchem Zustand das Abfuhrwesen war. In London wurde schon im Jahre 1800 in jedem Hause das Water closet beansprucht, ein Viertel aller Hauser war bereits damit versehen, aber wie lange hat es noch gedauert, bis es nach dem übrigen Europa kam! Seit F. A. Windsor, der Erfinder, 1807 in den Garten von Carlton Palace die Gasbeleuchtung eingerichtet, hat sie sich schon bis 1815 über die Mehrzahl der Straßen und Platze von London verbreitet, aber auf dem Kontinent ist die Gaslampe in der Gestalt von Lebons Thermo-Lampe noch etwas Seltenes. Man bleibt in vornehmen Häusern bei der Wachskerze, in minderen verdrängt die Öllampe mit dem Argand-Brenner allmählich Talglicht und Kienspan. Im Amtshaus von Giboldehausen saß die Familie Raumer die langen Winterabende im Dunklen, weil es sich nicht lohne Licht anzustecken. Aus England kommt 1790 die Patent-Waschmaschine ; 1807 schenkt Oberst Wilson der Königin Luise die erste Kopier-Presse; das erste elektrische Feuerzeug und Nachtlicht bringt 1800 eine Nürnberger Fabrik in den Handel. Napoleon hätte den ersten Dampfer erbauen lassen können! Aber er wies 1801 den Erfinder ab und so mußte Fulton sein erstes Dampfschiff 1866 in Neuyork konstruieren.

https://archive.org/details/ModeV.1/page/n261/mode/2up

Kurs:Dresden/Mode/Komfort/Lampen

    • HUZARD, Jean Baptiste (1755-1838) -- P. LEBLANC. Catalogue des Livres, Dessins et Estampes de la Bibliothèque de feu M. J.-B. Huzard. Première [-troisième] partie. Paris: widow Bouchard-Huzard, 1842, sale 6 March 1843. 3 volumes, 8o (220 x 140 mm). Engraved portrait frontispiece. Contemporary green half-shagreen (some wear to corners, top of spine chipped). PRICED THROUGHOUT, with a manuscript list of the overall result loosely inserted. This copy does also contain two copies with the Notices Biographiques of 1839, and the very rare supplement listing the omitted or incomplete lots, sold on 28 May 1844. Huzard was one of the most celebrated agriculturists of his time and built up, over a period of 60 years, an unrivalled library of 40,000 volumes. (3) - GESAMTPREIS, mit einer Manuskriptliste des Gesamtergebnisses lose beigelegt. Dieses Exemplar enthält auch zwei Exemplare mit den Notices Biographiques von 1839 und der sehr seltenen Beilage, die die ausgelassenen oder unvollständigen Lose auflistet und am 28. Mai 1844 verkauft wurde. Huzard war einer der berühmtesten Landwirte seiner Zeit und baute sich im Laufe der Zeit auf von 60 Jahren, eine konkurrenzlose Bibliothek mit 40.000 Bänden. (3) - Price realised - USD 3,840 - Estimate USD 500 – USD 700 Closed: 23 Mar 2005 - https://www.christies.com/en/lot/lot-4455991
    • Nach Thermidor gab die Regierung enorme Summen für kulturelles Mäzenatentum aus, um republikanische Werte zu fördern, indem sie die Öffentlichkeit von den Leidenschaften der Politik und Romantik abwandte und sie zu Formen des Lernens und Lesens hinführte, die die bürgerliche Ordnung förderten und zum Gemeinwohl beitrugen. Die politischen Beweggründe hinter den neuen kulturellen Initiativen der Regierung wurden noch deutlicher, als die Gesetze von 9 und 13 vendiémiaire, Jahr IV (30. September und 4. Oktober 1797), eine Stempelsteuer auf alle Zeitschriften einführten, mit Ausnahme der monatlichen Zeitschriften, die sich ausschließlich darauf bezogen zu „Künsten und Wissenschaften“. Die kommerzielle Verlagswelt von Paris reagierte schnell auf die kulturellen Initiativen und die Schirmherrschaft der Commission on Public Instruction. Als Reaktion auf die Politik der Regierung entstand eine ganz neue Generation von Verlegern. Einige, wie A.-J. Dugour und Durand, „Buchhändler für Bildung, Wissenschaft und Kunst“ (gegründet 1796), kauften verfallende alte Zunftbetriebe wie das von Gaspar-Joseph Cuchet auf. Ebenso kaufte Adrien Egron 1798 die Witwe Valade auf und 1799 übernahm Pierre-Henri Genets l'aîné das Geschäft von Jean Servières. Andere schlossen sich den alten Eliten an, wie Ballio mit Jean-François Colas (1796) oder François Legras mit Louis Cordier (1797). Dann gab es diejenigen, die neue Häuser gründeten, wie P. Bernard, „Druckverleger für Mathematik, Naturwissenschaften und Künste“ im Jahr 1797; Adrien-Joseph Marchand, „Drucker und Herausgeber landwirtschaftlicher Werke“, im Jahr 1798; Marie-Rosalie Vallat-la-Chapelle, die Witwe von Huzard, „Druckverlegerin für Landwirtschaft und Veterinärmedizin“, im Jahr 1798; oder J.-B.-M. Duprat, „Buchhändler für Mathematik“, 1797.[115] Villebrune hatte recht gehabt: Regierungsinitiative und Mäzenatentum könnten zumindest die Ausrichtung eines Sektors der Verlagswelt neu ausrichten. - https://publishing.cdlib.org/ucpressebooks/view?docId=ft0z09n7hf&chunk.id=d0e7802&toc.id=d0e6834&toc.depth=1&brand=eschol&anchor.id=JD_Page_157#X
  • w:fr:Jean-Baptiste Huzard: Jean-Baptiste Huzard , geb3. November 1755in Paris , wo er starb1. Dezember 1838, ist ein französischer Tierarzt . Er war der Ehemann der Verlegerin und Druckerin Rosalie Huzard. - Als Sohn und Enkel von Hufschmieden war seine frühe Ausbildung schlampig, zunächst ein einfacher Lehrling in der Werkstatt seines Vaters, zur gleichen Zeit wie bei den reformierten Augustinern , und er studierte an der Veterinärschule von Alfort ( 1772-1775), unterrichtete sofort und übernahm die Schule der Schmiede seines Vaters (trotz Claude Bourgelats Wunsch , ihn in Alfort zu behalten). Er erhielt mehrmals den Übungspreis der Schule (so gewann er einen Instrumentenbausatz und eine Goldmedaille). Er wurde Vollmitglied der Royal Society of Medicine und knüpfte verschiedene Kontakte zu Félix Vicq d'Azyr , der beschloss, Artikel über Veterinärmedizin für die Encyclopedia Méthodique zu schreiben . - Mit Tessier , Gilbert und insbesondere Daubenton beteiligte er sich an der Einführung der Rasse der Merinos aus Spanien in Frankreich , indem er in den mit dieser Macht abgeschlossenen Vertrag des Jahres III den Geheimartikel einfügte, durch den die spanische Regierung den Export erlaubte mehr als 5.000 Tiere. Durch seine Bemühungen wurden die königlichen Herrschaftsgebiete Versailles , Saint-Cloud , Saint-Germain , Raincy , Fontainebleau und Rambouillet vor revolutionärer Bestrafung bewahrt, indem sie den Titel „Landbetriebe“ erhielten und über eine Regierungskommission verfügten, die Herden, Baumschulen und Versuchsbetriebe errichtete Ernten dort. - Er verfügt über eine Bibliothek mit mehr als 40.000 Bänden (Katalog herausgegeben von seinem Sohn Huzard fils ), darunter insbesondere alle gedruckten oder handschriftlichen Werke, die von Mitgliedern oder Korrespondenten des Instituts verfasst wurden. - Jean-Baptiste Huzard war ein großer Bibliophiler , der sein ganzes Leben lang nach den Spuren aller Werke suchte, seien es Manuskripte oder Drucke, die sich den Natur- und Agrarwissenschaften und insbesondere dem Reiten widmeten . Man geht davon aus, dass er alles besaß, was vor 1837 veröffentlicht wurde. Der Katalog dieser 1842 erstellten Sammlung bleibt eine unersetzliche Dokumentationsquelle -
  • Philibert Chabert: Essai théorique et pratique sur la ferrure, à l’usage des Élèves des Écoles vétérinaires [Theoretischer und praktischer Test zum Hufbeschlag für Studierende von Veterinärschulen], 1re éd., Paris : Impr. royale, 1771, in-8°, XVI-206-XX p. (avec Claude Bourgelat) Texte en ligne [archive] ; 2e éd., Paris : chez Mme Huzard, 1805, in-8°, XVI-230 p. ; 3e éd., Paris : Mme Huzard, 1813, in-8°, XVI-222 p. - Google-book 3. Auflage: https://www.google.de/books/edition/_/ndzAWBu7ZH8C?hl=de&gbpv=1
  • Claude Bourgelat: Bourgelat (* 27. März 1712 in Lyon; † 3. Januar 1779 in Paris) war ein französischer Autor von Fachbüchern zur Hippologie sowie von 1764 bis zu seinem Tod der führende königliche Beamte für die Bereiche der Pferdezucht und Tiermedizin in Frankreich. Als Gründer mehrerer veterinärmedizinischer Lehrstätten gehört er zu den Pionieren des tiermedizinischen Unterrichts in Europa.
    • Essai théorique et pratique sur la ferrure, Paris 1771, Paris 2 XII (1804), Paris 3 1813, italienisch in der Übersetzung von Jacopo Odoardi als Opere veterinarie del sig. Bourgelat … Saggio teorico e pratico sulla ferratura Belluno [Theoretischer und praktischer Aufsatz zum Belluno-Beschlag] 1777.
    • Essai sur les appareils et sur les bandages, Paris 1770, Paris 21813, italienisch in der Übersetzung von Jacopo Odoardi in Opere veterinarie del sig. Bourgelat Belluno 1777, deutsch als Versuch über die Bandagen, und die bei den äusserlichen Krankheiten der Pferd und der vierfüßigen Thiere überhaupt schicklichsten chirurgischen Vorrichtungen … Berlin 1801
    • Traité de la conformation extérieure du cheval, Paris 1768–1769, Paris 21775, Paris 31785 (nicht als dritte Auflage gekennzeichnet), Paris 41797 (durchgesehen, korrigiert und erweitert), Paris 5XI (1803), Paris 61808, Paris 81832, italienisch in der Übersetzung von Jacopo Odoardi als dritter Band von Opere veterinarie del sig. Bourgelat Belluno 1777, deutsch in der Übersetzung von Joh. Knobloch als Herrn Bourgelat’s Anweisung zur Kenntniss und Behandlung der Pferde Prag und Leipzig 1789–1790, spanisch in der Übersetzung von Hipolito Estevez als Elementos de veterinaria. Exterior del Caballo (Bände 5 und 6) Madrid 1794. Darüber hinaus existiert eine Übersetzung ins Niederländische, die Mammerickx nicht zweifelsfrei nachweisen konnte.
    • Précis anatomique du Corps du cheval, Paris 1766–1769 (unter dem Titel Élémens de l’Art vétérinair. Zootomie ou anatomie comparée à l’usage des Élèves des Écoles vétérinaires), Paris 1769 (Nachdruck der ersten Auflage unter verändertem Titel), Paris 21791–1793 (korrigierte und erweiterte Neuauflage), Paris 3VI und VII (1797 und 1798), Paris 41807, Paris 51808, Paris 61808, deutsch als Anfangsgründe der Vieharzneykunst, oder kurzer Begriff von der Zergliederung des Pferdes Danzig 1772, italienisch in der Übersetzung von Jacopo Odoardi in Opere veterinarie del sig. Bourgelat Belluno 1776–1779, spanisch in der Übersetzung von S. Malats und H. Estevez als Teil von Elementos de veterinaria Madrid 1793–1800.
    • Matière Médicale raisonnée ou Précis des Médicamens considérés dans leurs effets …, Lyon 1765, Lyon 21771 (nicht als zweite Auflage gekennzeichnet), Paris 31793, Paris 4IX (1800), Paris XIII (1805) und 1808, italienisch in der Übersetzung von Jacopo Odoardi in Opere veterinarie del sig. Bourgelat Belluno 1776–1779, spanisch in der Übersetzung von S. Malats und H. Estevez als Teil von Elementos de veterinaria Madrid 1793–1800, deutsch als Lehrbegriff der medicinischen Materie, oder Beschreibung der Arzneien nach ihren Wirkungen Leipzig 1766, Danzig 1782.
    • Mit seiner nächsten Veröffentlichung, dem 1750 erschienenen ersten Band des Werkes Elémens d’hippiatrique (dt. Bestandteile der Pferdeheilkunst), wandte Bourgelat sich einem neuen Themenfeld zu, das ihn für den Rest seines Lebens beschäftigen sollte. Es handelte sich um eine wissenschaftliche Abhandlung zur Morphologie und Anatomie von Pferden. Damit vollzog sich ein entscheidender Wandel in der Interessenlage Bourgelats hin zu einer Auseinandersetzung mit der Pferdeheilkunst. In den Elémens d’hippiatrique übertrug Bourgelat Erkenntnisse aus dem Bereich der Humanmedizin auf den der Pferdemedizin. Dabei bezog er sich explizit auf die Arbeiten Jean-Baptiste Charmettons, eines Chirurgen und Anatomen aus Lyon. Als weitere Quelle gibt er die Anatomia del cavallo, infermita et suoi rimedii des Italieners Carlo Ruini aus dem 16. Jahrhundert an, die eine weite Verbreitung gefunden hatte und über den Umweg einer von François Garsault besorgten Übersetzung eines Werkes zur Anatomie von Andrew Snape in Frankreich bekannt geworden war. Insbesondere Ruinis Tafeln mit anatomischen Studien zum Pferd waren bis dahin in zahlreichen Werken anderer Autoren reproduziert worden. Bourgelat kritisierte Ruini heftig und dies wohl, wie Mammerinckx vermutet, um die eigentliche Quelle seiner Anatomiekenntnisse zu verschleiern.[7] Seinen eigenen Forschungsanteil betonte Bourgelat mit dem Hinweis auf Obduktionen an Pferden, die er in Lyon durchführte. Obwohl er unterstrich, dass er mit der einen Hand das Skalpell führte und mit der anderen Hand Skizzen anfertigte[8], stammt keine der anatomischen Tafeln in den Elémens d’hippiatrique aus seiner Feder.[9]
    • Im Jahr 1751 erschien der erste Teil des zweiten Bandes, in dem Bourgelat sich mit der Osteologie (Knochenlehre), der Myologie (Muskellehre) und der Angiologie (Gefäßlehre) beschäftigte. 1753 folgte der zweite Teil des zweiten Bandes zur Anatomie des Pferdekopfes und der Pferdebrust. Im ersten Teil des zweiten Bandes hatte Bourgelat weitere Bände angekündigt, in denen er sich mit den inneren und äußeren Krankheiten der Pferde, mit Pferdehygiene und der Medikation von Pferdekrankheiten auseinandersetzen wollte. Diese Bände sind nie erschienen; gleichwohl griff Bourgelat viele Ansätze der Elémens d’hippiatrique in späteren Werken wieder auf.
    • Die Elémens d’hippiatrique bildeten den Auftakt zur Wirkung Bourgelats außerhalb Frankreichs. Schon ein Jahr nach dem Druck des letzten Bandes erschien in London eine Übersetzung ins Englische durch Richard Berenger. Im selben Jahr veröffentlichte Berenger auch eine Übersetzung des Nouveau Newcastle. In der akademischen Welt wurde Bourgelats Leistung durch die Aufnahme als korrespondierendes Mitglied in die Académie royale des sciences (1752) und später auch in die Preußische Akademie der Wissenschaften (1763) gewürdigt.
    • Elémens d’hippiatrique ou nouveaux principes sur la connoissance et sur la médicine des chevaux, Band 1: Tome premier, contenant la connoissance du cheval considéré extérieurement, et un traité théorique et pratique sur la ferrure, Lyon 1750, Band 2,1: Tome second, première partie, contenant un abbrégé hypostéologique, myologique et angéïologique, Lyon 1751, Band 2,2: Tome second, seconde partie, contenant un précis anatomique de la tête et de la poitrine du Cheval, Lyon 1753, englische Übersetzung der Bände durch Richard Berenger, London 1754, London 21771 (zwei Bände, ergänzt um die Reitkunst Xenophons).
    • Bourgelats Biograf Marc Mammerickx sieht bereits in dem an eine Unterrichtssituation angelehnten dialogischen Frage- und Antwortstil der Elémens d’hippiatrique erste Ansätze für Bourgelats Plan, eine eigens auf den Unterricht in Tiermedizin spezialisierte Schule zu gründen.[20] Erste Pläne zur Schaffung einer solchen Einrichtung hatte Bourgelat bereits ab 1750 in Lyon verfolgt, diese waren schließlich aber am Widerstand der dortigen Stadtverwaltung gescheitert. Gleichwohl war ein geregelter veterinärmedizinischer Unterricht für ganz Frankreich von wirtschaftlichem und militärischem Interesse. Vier Jahre vor Ende des Siebenjährigen Kriegs hatte Henri-Léonard Bertin das Amt des französischen Generalkontrolleurs der Finanzen übernommen. Er förderte die Ideen Bourgelats, weil er der Bekämpfung von Tierseuchen in der Rinder- und Pferdehaltung eine hohe ökonomische und zugleich – wie im Falle der für den Kriegseinsatz benötigten Pferde – politische Dimension beimaß. Insbesondere die Rinderpest führte im Europa des 18. Jahrhunderts zu großen Verlusten. Die tiermedizinische Schule von Lyon (ab 1764 École royale vétérinaire de Lyon) wurde als weltweit erste Einrichtung ihrer Art durch einen Erlass vom 4. August 1761 gegründet und sollte ihre Pforten am 1. Januar 1762 öffnen. Der erste Schüler stellte sich aber erst am 13. Februar 1762 ein.[21] Angesiedelt war sie zunächst in den bescheidenen Räumlichkeiten der Hôtellerie de l’Abondance in einem Vorort von Lyon. Die Schüler waren in einem benachbarten Gasthof untergebracht, wo sie auch beköstigt wurden. Später wurden dann in der Schule selbst Schlafräume eingerichtet.
    • Bei seinem Weggang nach Paris im Jahr 1765 wollte Bourgelat die tiermedizinische Schule von Lyon schließen, was aber am Widerstand Bertins scheiterte. Dies hielt Bourgelat allerdings nicht ab, seine besten Schüler und mit Honoré Fragonard sowie Philibert Chabert auch zwei der Lehrer nach Paris mitzunehmen. Im Jahr V der Französischen Republik (1796) wurde die Schule an ihren heutigen Ort in das Kloster Deux-Amants von Lyon umgesiedelt.
    • Bourgelat verließ Lyon mit dem Plan, eine tiermedizinische Schule in Paris zu gründen. Im April 1765 kam er mit einer Auswahl seiner besten Schüler in der französischen Hauptstadt an. Die Gründung einer veterinärwissenschaftlichen Einrichtung in der Hauptstadt selbst scheiterte aber an dem Widerstand der Zunft der Pariser Hufschmiede. Deshalb fiel Bourgelats Wahl schließlich auf das vor den Toren der Stadt gelegene Landgut von Alfort, das er dem Baron de Bormes abkaufte. Bourgelat übte die Leitung der École royale vétérinaire d’Alfort (heute École nationale vétérinaire d’Alfort) bis zu seinem Tod im Januar 1779 aus. Zwar trugen auch der für den Anatomieunterricht zuständige Fragonard und sein späterer Nachfolger Chabert offiziell den Titel von Direktoren, großen Einfluss billigte Bourgelat ihnen aber nicht zu. Eigenen Unterricht hielt Bourgelat nicht ab – wie sein Schüler Abilgaard berichtete, weil sich diese Tätigkeit nicht mit seinem mittlerweile hohen Rang vereinbaren ließ.[23] Im Jahr 1773 wurden mit der Berufung von Chabert als Inspecteur général des études und von Bourgelats Neffen Prost de Grange-Blanche als Inspecteur visiteur zwei neue Funktionen an der Schule geschaffen. Obwohl Bourgelat damit zum ersten Mal seine Verantwortung in Alfort mit Anderen teilte, blieb er in einer beherrschenden Machtposition, die er durch die Veröffentlichung seiner Règlemens pour les Écoles royales vétérinaires de France vier Jahre später weiter festigte.