Kurs:Dresden/Religionen

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Orthodoxie[Bearbeiten]

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Gesandtschaftskapellen

Europa ab 1640[Bearbeiten]

Im Jahre 1640 wurde im “Russischen Handelshaus” in Stockholm die erste russische orthodoxe Kirche Westeuropas geweiht. Auch in Königsberg, die Hauptstadt des Herzogtums Preußen (das heutige Kaliningrad), seit 1655 russische orthodoxe Gottesdienste stattfanden. Mit dem lebhafter werdenden Handel und diplomatischen Verkehr Russlands mit Ländern Westeuropas unter Peter I. entstanden in vielen Hauptstädten Europas anfangs russische orthodoxe Wanderkirchen und später ständige Kirchen. Im Jahre 1716 begann der Gottesdienst in der Kirche der russischen Botschaft in London, etwa im Jahre 1718 in Berlin und 1720 in Paris.

Der Bau russischer orthodoxer Kirchen in Europa nahm besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu. Die Kirchen wurden mit dem Segen des St. Petersburger Diözesanbischofs gebaut, der das russische Kirchenleben in Westeuropa leitete. So wurde im Jahre 1855 in Wiesbaden die Hl.-Elisabeth-Kirche eingeweiht, 1861 in Paris die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit und zum Heiligen Fürsten Alexander Newskij, 1866 in Genf die Kirche zur Kreuzerhöhung, 1874 in Dresden die Hl.-Simeon-Kirche, 1876 in Ems die Kirche zur Märtyrerin Kaiserin Alexandra, 1882 in Baden-Baden die Verklärungskirche, 1883 in Kopenhagen die Kirche zum Heiligen Fürsten Alexander Newskij, 1892 in Biarritz die Kirche zu Mariä Schutz und Fürbitte und zum Heiligen Fürsten Alexander Newski, 1899 in Wien die Hl.-Nikolaus-Kirche, 1902 – l903 in Florenz die Kirche zu Christi Geburt und zu Hl. Nikolaus, 1912 in Nizza die Kirche des Hl. Nikolaus und Märtyrerin Alexandra. Im Jahre 1833 wurde eine russische Hauskirche in Athen eröffnet, 1852 erstand die Russische Kirche dort die alte Dreifaltigkeits-Kirche. Alle diese Kirchen wurden errichtet, um den religiösen Bedürfnissen der in verschiedenen Ländern Europas ansässigen orthodoxen Russen zu genügen.

http://russische-kirche-l.de/de/2017/09/page/2/

Nach dem Westfälischen Frieden von 1648[Bearbeiten]

Gesandtschaftskapellen. An die Stelle der nationalen und internationalen konfessionellen Auseinandersetzungen, die ab dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts große Teile Europas erfasst hatten, traten 1648 die Bestimmungen des Westfälischen Friedens, die genaue Regelungen für die Konfessionsausübung in den am 30-jährigen Krieg beteiligt gewesenen Staaten (darunter die nunmehr als souverän geltenden Territorien des Heiligen Römischen Reichs) vorsahen, so unter anderem für Mitglieder diplomatischer Vertretungen (die als exterritoriale Sprengel der Exekutive des Empfangsstaats entzogen waren) die Ausübung eines in ihrem Heimatland zugelassenen Bekenntnisses, auch wenn dieses im Empfangsstaat sonst nicht geduldet war. In Wien, der Hauptstadt der Habsburgermonarchie, wo die Bevölkerung nur die römisch-katholische Konfession praktizieren durfte (in Österreich galt das Reformationspatent Ferdinands III. von 4. Jänner 1652, das die Abhaltung „unkatholischer" Gottesdienste untersagte), sind schon im dritten Viertel des 17. Jahrhunderts Gesandtschaften nachweisbar, in deren Residenzen evangelische Kapellen für das Personal eingerichtet waren (an welche Prädikanden, das heißt Gesandtschafts- oder Legationsprediger, berufen wurden): in der königlich-dänischen und königlich-schwedischen Gesandtschaft für die Augsburger Konfession (Lutheraner), in der holländischen Gesandtschaft für die helvetische Konfession (Kalviner). Später gab es auch in der Schweizer Gesandtschaft eine evangelische Kapelle. Da die Gesandtschaften keine eigenen Häuser besaßen, sondern in gemieteten Räumen untergebracht waren, konnten ihnen durch Kündigungen Schwierigkeiten bereitet werden. Mit dem Toleranzedikt Josephs II. von 13. Oktober 1781 wurde eine neue Situation geschaffen. Dennoch gibt es noch heute in Wien einige ausländische Missionen mit eigenen Kapellen (russisch-orthodoxe Kapelle für die russische, anglikanische Kapelle für die britische Botschaft). https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Gesandtschaftskapellen


Deutsche Länder ab 1655[Bearbeiten]

Von den Anfängen bis zum ersten Weltkrieg Die erste Gottesdienststätte auf dem Territorium des damaligen Herzogtums Preußen gab es im heutigen Kaliningrad seit 1655. Dort wurden Gottesdienste von den orthodoxen Gläubigen zelebriert, die anscheinend im Laufe der Konflikte vertrieben wurden, denen dann der Große Nordische Krieg in Europa (1700 – 1721) folgte.

Später wurden an anderen Orten orthodoxe Kirchen aus folgenden Gründen eingerichtet:

• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

  • in Berlin seit 1718, mit Unterbrechungen; ständig aber 1837 bis 1914
  • in Dresden seit 1813, mit Unterbrechungen; ab 1874 in der Kirche des „Hl. Simeon“ bis 1914
  • in München 1789 (Nutzung der griechischen Kirche bis 1914)
  • in Stuttgart seit 1859, zeitweilig Kirchen auf dem Rotenberg; seit 1895 Gesandtschaftskirche „Hl. Nikolaus“
  • in Weimar seit 1859; auch für Gemeinde im Gebrauch – An der Ackerwand 25 – bis 1909
  • in Wiesbaden seit 1844 bis 1911.

• Auf die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen folgten später, seit Zar Peter dem Großen, auch Eheschließungen. Seit 1711 gab es 43 (von insgesamt 48) Ehen zwischen den Vertretern des deutschen Adels protestantischen Glaubens und den Mitgliedern des Hauses Romanov. Wenn ein Romanov eine protestantische Fürstin heiratete, musste sie vor der Eheschließung zur Orthodoxie konvertieren. Wenn aber eine russische Fürstin einen evangelischen Potentaten heiratete, blieb sie orthodox und bekam orthodoxe Hausapellen eingerichtet, wo sie nicht selten nach ihrem Tod beigesetzt wurde.

Die Kirchen, Hauskapellen oder Gruftkapellen dieser Art, die manchmal auch von den Gemeinden oder Botschaftsangehörigen genutzt wurden, gab es

  • in Darmstadt 1899
  • in Kiel 1727 – 1801; zum Teil als Konsulatskirche für Lübeck genutzt
  • in Karlsruhe 1865 – 1914
  • in Ludwigslust 1800 – 1803 - 1806, Mausoleum im Schlosspark
  • in Remplin 1851 – 1894
  • in Schwerin 1879 – 1904
  • in Gotha 1895 – 1905
  • in Coburg 1888 – 1905
  • in Stuttgart ab 1776, zeitweilig bis 1892 - 1824 auf dem Rotenberg
  • in Weimar 1804 – 1859
  • in Wiesbaden 1855 auf Neroberg
  • auf Schloss Seeon bis 1914
  • am Tegernsee bis 1914

• Als Zar Peter der Große von Friedrich Wilhelm I. 1716 das bekannte Bernsteinzimmer als Symbol für die russisch-preußische Freundschaft geschenkt bekam, revanchierte er sich damit, dass er ihm 55 "Lange Kerls" (Soldaten mit Gardemaß über 1,80 Meter) schenkte. Für diese Grenadiere wurden in Potsdam von 1718 bis 1808 Räume zu gottesdienstlichen Zwecken zur Verfügung gestellt, bis der letzte Grenadier verstarb.

• 1812 wurden in Potsdam die in den Napoleonischen Kriegen von den Preußen gefangen genommenen russischen Soldaten einquartiert, die später auf der preußischen Seite kämpften. König Friedrich Wilhelm III. ließ für sie eine Militärkolonie "Alexandrowka" erbauen, wo 1829 eine Kirche entstand und dem Heiligen Alexander von der Newa gewidmet wurde. Bis heute werden dort orthodoxe Gottesdienste gefeiert.

Kurkapellen

Ab dem 19. Jahrhundert entstanden Kirchen und Kurkapellen in Orten, in denen sich die reichen und wohlhabenden Russen zur Kur aufhielten:

  • Baden-Baden (1882; seit 1858 Kapelle)
  • Bad Ems (1874; vorher Kirchsaal)
  • Bad Homburg (1899)
  • Bad Kissingen (1901)
  • Görbersdorf (1901)
  • Hamburg (Hauskirche 1901; seit 1750 zeitweilig Gottesdiensträume)
  • Bad Nauheim (1905)
  • Bad Brückenau (Hauskirche 1908)
  • Bad Wildungen (Hauskirche ?)
  • Danzig (Hauskirche 1913)
  • Wiesbaden (1855) mit dem dazu gehörigen Friedhof für die dort verstorbenen Kurgäste

Die Gottesdienste wurden in diesen Kirchen hauptsächlich nur während der Kursaison gefeiert, deshalb mussten die Priester aus anderen Orten dazu anreisen. Die anfallenden Kosten wurden von den Kurgästen übernommen.

• In der Messe- und Universitätsstadt Leipzig teilten russische Studenten und Messebesucher ihre Gottesdienststätte mit den orthodoxen Griechen. Zum hundertsten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, in der 22 000 russische Soldaten gefallen sind (14. - 18. 10.1813), baute man ihnen dort ein Denkmal in der Form einer russisch-orthodoxen Kirche. Diese Gedächtniskirche ist dem Hl. Alexij von Moskau geweiht. Sie wurde als Gemeindekirche auch während der DDR-Zeiten benutzt.

Persönlichkeiten

Ioann Bazarov folgte 1844 der Großfürstin Elisaveta Michajlovna, die 1843 den Herzog Adolf, den späteren Großherzog von Luxemburg, heiratete, als ihr Beichtvater nach Wiesbaden. Er betreute dort auch die Gemeinde in Stuttgart auf dem Rotenberg sowie in der Stadt. Er veröffentlichte „ seine Arbeit „Die Liturgie (Messe) der orthodoxen orientalischen Kirche zum Gebrauch der deutschen Besucher des russischen Gottesdienstes“ und hat 14 Erwachsene aus anderen Konfessionen durch die Taufe in die orthodoxe Kirche aufgenommen.

Die Mitglieder der Zarenfamilie, die wie Elisaveta Michajlovna durch Heirat nach Deutschland gekommen waren (Großfürstinnen Ekaterina Pavlovna, Olga Nikolaevna, Maria Pavlovna und auch Eisaveta Michajlovna) widmeten sich oft sozialen Aufgaben: In Württemberg wurden Beschäftigungsanstalten und Industrieschulen, ein landwirtschaftlicher Verein sowie Krankenhäuser und Heilanstalten und vieles mehr eingerichtet. In Weimar wurden Frauenvereine, Kinderbewahranstalten, Suppenküchen, Bibliotheken und Lesestuben finanziert.

Die schon seit langem in Deutschland lebenden Priester und Diakone (N. Jaznivsky, I. Speransky, W. Ladinsky, W. Polisadov, G. Morozov, P.Smirnov, S. Sabinin, T. Seredinsky, I. Janyschev) haben eine sehr aktive gemeindliche und publizistische Tätigkeit entfaltet.

Es wurden Partituren für die Gottesdienste arrangiert und Leitfaden für den orthodoxen Religionsunterricht erstellt, ein Bibellexikon unter der Verwendung auch protestantischer Literatur veröffentlicht, Übersetzungen und Erläuterungen zu liturgischen Texten und deren theologische Begründungen vorgenommen, was nicht deutschsprachigen Gläubigen und interessierten Nichtorthodoxen den Zugang zu den geistigen Schätzen der Orthodoxie ermöglicht. Es wurden auch Studien der katholischen und evangelischen Theologie vorgenommen und ihre Ergebnisse in Russland veröffentlicht.

Der langjährig an der Berliner Botschaftskirche tätige Probst Aleksej Petrowitsch Malzew (1854 – 1915) war am Wachsen des Gemeindelebens, missionarisch und durch seine Veröffentlichungen unvergleichlich aktiv gewesen. Seine Übersetzungen zählen zehn Bände.

Auf seine Initiative ist Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts die Bruderschaft "Bratstvo" entstanden, die den Bau der Kirchen oder die Einrichtung der Gottesdiensträume in vielen Orten förderte und die Gläubigen geistig betreute, aber sich auch sowohl sozialen als auch karitativen Aufgaben verpflichtete.

Diese rege Tätigkeit, die damals in Deutschland Misstrauen und Vorurteile hervorrief, fand ihr Ende vor dem ersten Weltkrieg. Malzew wurde Spionage vorgeworfen und seinen Kindern drohte eine Ausweisung aus Deutschland. Er hat notariell eine Erklärung über die Besitz- und Nutzungsansprüche der auf seinen Namen eingetragenen Grundstücken abgegeben und testamentarisch bestätigt.

Da die meisten Gläubigen vor dem Ausbruch des Krieges in ihre Heimat zurückgekehrt waren, wurden die Kirchen geschlossen.

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Deutschland ab 1718 orthodoxe Kapellen[Bearbeiten]

Erste Gemeinden der Russischen Orthodoxen Kirche entstanden in Deutschland im 18. Jahrhundert. Grund dafür waren Besuche russischer Kaufleute, Diplomaten und Reisender. In nicht geringem Maße trugen dazu auch die engen familiären Bindungen zwischen den monarchischen Dynastien und der Aristokratie bei.

Die erste russische orthodoxe Gemeinde entstand in Deutschland bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie bestand aus russischen Soldaten, die im Dienst des preußischen Königs standen. Der erste russische Priester, der nach Deutschland entsandt wurde, war Erzpriester Ioann Chudovskij. Im Jahr 1718 wurden in Berlin und Potsdam – einem Vorort von Berlin, in dem die ersten Siedler aus Russland lebten – orthodoxe Kapellen errichtet, die leider nicht bis heute erhalten geblieben sind.

Unter den ersten russischen Sakralbauten in Deutschland wird in den Quellen auch die 1727 errichtete Hauskirche zu Ehren der heiligen Katharina auf Schloss Gottorp in Kiel genannt. Es ist bemerkenswert, dass viele Kirchen in Deutschland zur seelsorglichen Betreuung für wichtige Persönlichkeiten gebaut wurden, z. B. für russische Fürstinnen, die mit hochadligen Deutschen verheiratet waren, und auch für orthodoxe Menschen, welche in der Regel bei ihnen in Diensten standen oder durch Deutschland reisten. Zu diesen Kirchen gehörten so etwa die orthodoxen Hofkirchen in Schwerin, Ludwigslust, Weimar, Stuttgart, Karlsruhe. Um sie herum bildeten sich orthodoxe Gemeinden, und es entstanden Pfarreien.

Nach dem Tod der russischen Großfürstinnen war man bemüht, sie in eigens dafür errichteten orthodoxen Grabkirchen zu bestatten. War das erste orthodoxe Mausoleum in Deutschland in Ludwigslust noch recht bescheiden, so zeichnet sich die Architektur der Gedächtniskirchen in Stuttgart-Rothenberg, Weimar und Wiesbaden durch besondere Pracht und Schönheit aus. An ihnen arbeiteten prominente Architekten, Bildhauer und Künstler aus Deutschland. Die Ikonostasen, die Ikonen und die liturgischen Utensilien wurden in der Regel aus Russland eingeführt.

Im neunzehnten Jahrhundert entstanden, wenn auch in geringer Zahl, in den Zentren der russischen Kolonien orthodoxe Kirchen und Gemeinden, z. B. in Berlin und Dresden. Dank der Bemühungen orthodoxer Gläubiger und beträchtlicher Spenden von Stiftern wurde 1874 in Dresden, der Hauptstadt des Königreichs Sachsen, eine steinerne Kirche zu Ehren des hl. Simeon vom Wunderbaren Berge gebaut und geweiht, die der Russländischen Kaiserlichen Gesandtschaft angeschlossen war. In Berlin wurde allerdings trotz langjähriger diplomatischer Beziehungen erst 1938 ein freistehendes Kirchengebäude errichtet.

https://rokmp.de/de/eparhiya/

w:de:Liste der russischen Gesandten in Sachsen 1670: Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Sachsen-Polen

Sachsen ab 1700 orthodoxe Gottesdienste[Bearbeiten]

In Leipzig fanden orthodoxe Gottesdienste mindestens seit 1700 statt; man traf sich in dem später so genannten Griechenhaus oder Griechischen Bethaus, dem ehemaligen »Freundschen Hof«, in der Katharinenstraße 4. Dokumentarisch bezeugt ist der erste Gottesdienst für den 29. September 1743; den Tag des Heiligen Michael, in der Reichsstraße in der griechischen Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit im Haus eines gewissen D. Zipfel. Sicher nahmen daran auch russische Kaufleute teil. Nach einer anderen (griechischen) Quelle sollen Mitte des 18. Jahrhunderts zwei russische, namentlich unbekannt gebliebene Fürsten, die an der Universität studiert haben, mit einem eigenen russisch-orthodoxen Priester in einer auf ihre Kosten ausgestatteten Kapelle den Gottesdienst verrichtet haben. Nach ihrem Weggang wurde das gesamte Inventar den griechischen Glaubensgenossen übereignet. Im Februar 1744 stellte der in Dresden ansässige Archimandrit »griechischen Glaubens« Theoklites (russ. Feoklit) Polyeides aus Mazedonien an den Heiligen Synod in St. Petersburg den Antrag, in Leipzig mit russischen Geldmitteln (er bat um 10.000 Rubel) eine Kirche zu errichten. Er bat auch um die Entsendung junger russischer Priester und Küster, die er ausbilden wollte. Das zeigt nur, dass er entsprechenden Bedarf vorzufinden glaubte. Aber der Synod gab den Antrag (der 1746 wiederholt worden war) an das russische Außenministerium weiter, ohne dass es zu einem positiven Ergebnis kam. Die Zahl der in Leipzig lebenden Russen war offenbar doch zu gering. Die griechisch-orthodoxen Gottesdienste fanden dann (auch für Russen) von 1751 bis 1909 regelmäßig im erwähnten Griechenhaus, danach in der Querstraße statt. Die erste größere russische Studentengruppe um Alexander Radischtschew und Fjodor Uschakow, die auf Geheiß von Katharina II. ab 1767 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften studieren sollte, hatte als geistlichen Beistand und Beichtvater den aus Nowgorod stammenden Priester Pawel bei sich. Die Zarin wusste von der Existenz einer »dortigen orientalischen«, also griechisch-orthodoxen Kirche in der Messestadt, die 1769 umgebaut, mit einem neuen russischen (!) Ikonostas versehen und dem heiligen Georg geweiht wurde und wo auch die russischen Studenten ihre geistlichen Exerzitien abhalten mussten. Pawel, der bis 1775 in Leipzig weilte, war ein gebildeter und in der Leipziger Bürgerwelt wohl gelittener Mann, der intensive Kontakte zu dem Verleger und Drucker Immanuel Breitkopf hatte und dessen Söhnen Bernhard Theodor und Christoph Gottlob (wie wohl auch andere Leipziger) in Russisch unterrichtete. Gerade die Universitäts- und Messestadt Leipzig war ja in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein wesentlicher Anziehungspunkt für russische Studenten und Kaufleute, aber auch für auf der Durchreise befindliche Adlige, die in vielen Fällen ganz selbstverständlich auch Geistliche in ihrer Begleitung hatten. So wird 1766 von einem russischen Geistlichen berichtet, der den russischen Offizierssohn A. K. Krishanowski begleitete und zugleich als Deutschlehrer für Russen auftrat.

All das waren Möglichkeiten, den russisch-orthodoxen Glauben zu praktizieren. Es gab zwar ausgangs des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur wenige ständig in Sachsen lebende Russen und deshalb noch keinen Bedarf an eigenen Gemeinden. Nur in der russischen Gesandtschaft am sächsischen Hof in Dresden darf man eine eigene Kirche (einen geweihten Kirchenraum) vermuten. Das Prinzip der Botschaftskirche war für Rußland üblich, so dass beizeiten in den diplomatischen Vertretung des Auslandes orthodoxe Priester auf Staatskosten etabliert wurden. Die Berufung erfolgte durch den Heiligen Synod, der den Metropoliten von St. Petersburg mit der Aufsicht über die Auslandskirchen beauftragt hatte; die finanzielle Ausstattung lief über das Außenministerium. Bezeugt ist, dass der russische Schriftsteller Nikolai Karamsin im Juli 1789 in Dresden mit dem dort tätigen Geistlichen Tschudowski zusammengetroffen ist. - Vgl. E. Hexelschneider, Kulturelle Begegnungen zwischen Sachsen und Russland 1790-1849, Köln, Weimar, Wien 2000, S. 148.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/54-die-russisch-orthodoxe-kirche-in-sachsen-bis-zum-ersten-weltkrieg


Königsberg 1655[Bearbeiten]

Die erste Gottesdienststätte auf dem Territorium des damaligen Herzogtums Preußen gab es im heutigen Kaliningrad seit 1655. Dort wurden Gottesdienste von den orthodoxen Gläubigen zelebriert, die anscheinend im Laufe der Konflikte vertrieben wurden, denen dann der Große Nordische Krieg in Europa (1700 – 1721) folgte.

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland


Dresden 1670[Bearbeiten]

Sachsen und Russland befanden sich, zwar unter ganz unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen, an der Wende zum 18. Jahrhundert in einer ähnlichen Situation. Der Westfälische Frieden hatte den Reichsständen 1648 das Recht, eigene Bündnisse zu schließen, erneuert, was auch das Gesandtschaftsrecht beinhaltete. Die aktive Ausfüllung dieser Rechte blieb aber auf einen kleinen Kreis von Fürsten beschränkt, der über das notwendige Personal und die finanziellen Mittel verfügte.

Kursachsen hatte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts von den Möglichkeiten einer stehenden Diplomatie kaum Gebrauch gemacht. Die wenigen ständigen Vertretungen am Reichstag in Regensburg und am Kaiserhof in Wien ergaben sich aus der Struktur des Reichs oder waren Zufallsprodukte (Den Haag, Hamburg, Lübeck) und oft kurzlebiger Natur.

Auch das Zarenreich hatte noch im 17. Jahrhundert in erster Linie auf das Instrument der zeitlich befristeten und mit konkretem Auftrag ausgestatteten Sondergesandtschaften gesetzt. Eine der wenigen und bald die entscheidende gemeinsame Verbindung bestand nach ersten Versuchen in den 1660er Jahren ab 1688 in einer russischen Vertretung in Polen. Vereinzelte Kontakte nach Sachsen in der Form von Sondergesandtschaften lassen sich für die Jahre 1670, 1673 und 1674 nachweisen.

...


Mit der Thronbesteigung von Friedrich August I. (1670–1733) in Sachsen und Zar Peter I. (1672– 1725) in Russland änderte sich an der Wende zum 18. Jahrhundert die Ausrichtung der Außenpolitik auf beiden Seiten jedoch entscheidend.


Friedrich August I. versuchte, mit dem Erwerb der polnischen Krone 1697 – analog zu anderen Reichsfürsten im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert – den Status einer deutschen Mittelmacht abzustreifen, aus dem Reich herauszutreten und Sachsens Position im europäischen Staatensystem aufzuwerten. Sachsen wollte damit der wachsenden Konkurrenz durch den nördlichen Nachbarn Brandenburg-Preußen standhalten. Die Union mit Polen stellte vollkommen neue Anforderungen an die sächsische Außenpolitik und ihre Strukturen und machte die Unterhaltung der einem aufstrebenden Staat angemessenen Außenvertretungen notwendig. In zwei Ausbauschüben zwischen 1700 und 1710 sowie in den 1720er Jahren bildete sich ein ganz Europa umfassendes kursächsisches diplomatisches Netz heraus, das in seiner maximalen Ausprägung knapp 30 Posten umfasste, darunter auch eine Vertretung am Zarenhof.


Etwa 2.000 Kilometer von Sachsen entfernt, setzte mit der Rückkehr Zar Peter I. von seiner Großen Gesandtschaft in Russland ein gewaltiger Modernisierungsschub und eine Öffnung des Landes nach Westen ein, der von der Verwaltung über Wissenschaft und Kunst bis hin zur Wirtschaft eine Vielzahl von Lebensbereichen umfasste und die Wahrnehmung des Zarenreichs spürbar veränderte. Während Polen, das im 17. Jahrhundert noch als sogenannte Schwellenmacht galt, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts politisch in der Bedeutungslosigkeit versank, gilt Russland als der eigentliche Aufsteiger in den Kreis der mächtepolitischen Akteure. Als aufstrebender Kandidat im Staatensystem wurden auch unter Zar Peter I. über 20 ständige russische Missionen eingerichtet und Moskau bzw. St. Petersburg zu Zentren der europäischen Diplomatie ausgebaut.

Bindeglied zwischen Sachsen und Russland bildete die polnische Adelsrepublik, die als Doppelreich Polen-Litauen im 17. Jahrhundert im Osten bis weit in die Ukraine und jenseits des Dneprs und im Süden bis an die Bukowina und den Dnestr reichte. Über Jahrhunderte hatte es vor allem in der Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich zwischen Russland und Polen ein Agieren gleichberechtigter Partner auf Augenhöhe gegeben. Die Verfassungsstruktur Polens mit einer Wahlmonarchie und der Gleichheit des gesamten Adels erwies sich jedoch mit der Zeit als zu schwerfällig und unflexibel, um als eigenständiger Akteur im Staatensystem auftreten zu können. Polen wurde somit für Russland im 18. Jahrhundert vom gesuchten Partner immer mehr zum Objekt außenpolitischer Bestrebungen.


1697 mit russischer Hilfe auf den polnischen Thron gelangt, begann für Friedrich August I. (als polnischer König August II.) mit dem Bündnis zwischen Sachsen und Russland von 1699 eine Zeit intensiver außenpolitischer Kontakte zum Zarenreich. Das gemeinsame Ziel der Zurückdrängung Schwedens aus dem Ostseeraum führte beide Mächte in den Nordischen Krieg, der die ersten beiden Dekaden des 18. Jahrhunderts für beide Staaten prägte. An dessen Ende musste sich Friedrich August I. dem erstarkten Russland unterordnen, von dem er fortan abhängig war.

Der Frieden von Nystad (1721) sicherte Peter dem Großen endgültig ein Interventionsrecht bei Verfassungsänderungen in Polen. Der Zar hatte keinerlei Interesse an größerer Stabilität und Weiterentwicklung der Adelsrepublik und wusste Augusts Pläne zur absolutistischen Umformung des Landes zu verhindern. Mit dieser „negativen Polenpolitik“, die die Außensteuerung der Rzeczpospolita unter Erhalt des Status quo meint, zeichnete sich seitdem das Zusammengehen der „drei schwarzen Adler“ Russland, Österreich und Preußen ab, das in den folgenden Jahrzehnten die Polenfrage prägte. Das unter wettinischer Herrschaft stehende Polen bildete bis 1763 den Garanten eines Kräftegleichgewichts in Mittelosteuropa, in dem sich die osteuropäisch orientierten Mächte neutralisierten. Das Ende der sächsisch-polnischen Union 1763 führte Sachsen wieder zurück in den Kreis der Reichsterritorien. Es war das Ende seiner mächtepolitischen Träume, es beendete jedoch nicht seine seit Anfang des 18. Jahrhunderts aufgebaute diplomatische Präsenz an den europäischen Fürstenhöfen.

Die bereits vor der sächsisch-polnischen Union existierenden Verbindungen Russlands nach Warschau galten ab 1697 dem sächsischen Kurfürsten wie der Adelsrepublik gleichermaßen. Der russische Gesandte hatte seinen Sitz bis 1763 in Dresden, in Warschau hielt sich parallel dazu ein Geschäftsträger auf. Nach dem Ende der sächsisch-polnischen Union bestand auch die russische Vertretung in Dresden fort.


Neben den diplomatischen Beziehungen auf politischer Ebene spielten ab dem Ende des 18. Jahrhunderts zusätzlich engere institutionalisierte Verbindungen auf wirtschaftlicher Ebene eine Rolle. Seit 1783 bestand in Leipzig ein russisches Konsulat als älteste konsularische Vertretung in der Messestadt überhaupt. Sachsen selbst war hierbei zögerlicher und errichtete erst ab 1807 und ohne gezieltes Vorgehen Handelsvertretungen. Die Konsulate in Moskau und St. Petersburg wurden 1822 bzw. 1829 eingerichtet.


Die sächsisch-russischen Beziehungen trugen daneben auch zur kulturellen Öffnung des Zarenhofes bei. So fungierte der sächsische Kurfürst immer wieder als Vermittler von Künstlern nach St. Petersburg wie 1730 mit der Überlassung der besten Sänger der italienischen Operntruppe am Hof Friedrich August I. für die Krönungsfeierlichkeiten der Zarin Anna. Auch umgekehrt nahmen russische Gesandte wie Graf Keyserling Musiker zu Ausbildungszwecken mit sich an den Dresdner Hof.


Bericht über die Audienz des russischen Vizekanzlers Graf Michael Larionowitsch Woronzow bei Kurfürst Friedrich August II., 1745 [7. November]

Von Gesandten und Geschenken. Diplomatische Beziehungen zwischen Sachsen und Russland

Judith Matzke


Sächsische Heimatblätter Heft 2/2019 - Via Regia Verlag

  • [Kesselsdorf, heute ein Ortsteil der Stadt Wilsdruff, liegt westlich der sächsischen Hauptstadt Dresden. Um sie zu schützen, hatten Österreicher und Sachsen im Dezember 1745 hier 32.000 Mann zusammengezogen und südlich des Zschoner Grunds aufgestellt. --- Die Schlacht bei Kesselsdorf war der letzte Sieg des Alten Dessauers und entschied den Krieg zugunsten Preußens. Dresden wurde am 17. Dezember übergeben, und bereits am Tag darauf zog König Friedrich II. in der Stadt ein. - Am 25. Dezember schloss Friedrich mit den Abgesandten der Kaiserin Maria Theresias und König Augusts III. von Sachsen-Polen, der sich mit seinem Minister Heinrich von Brühl nach Prag in Sicherheit gebracht hatte, den Frieden von Dresden. An den Friedensschluss, der um 11.30 Uhr mittags erfolgte, erinnert bis heute das tägliche Mittagsläuten der St. Katharinenkirche Kesselsdorf um diese Uhrzeit. Außerdem entstand 1788, im Gedenken an diese Schlacht, der langsame Militärmarsch der Kursächsischen Leibgarde, genannt Der Kesselsdorfer, dessen Ursprünge jedoch schon bis 1742 zurückgehen sollen.] w:de:Schlacht bei Kesselsdorf


vgl. Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Band 36

Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694–1763


Judith Matzke

2011

Wien 1709[Bearbeiten]

bald nach der 2. Türkenbelagerung von 1683 wurde die Bruderschaft zum Heiligen Georg der orthodoxen Griechen osmanischer Staatsangehörigkeit gegründet, eine Bruderschaft von griechisch-orthodoxen Händlern und osmanischen Untertanen auch zum Zwecke der Schaffung eines orthodoxen Kultplatzes in Wien

erster Erfolg 1709: Einrichtung und Weihe der griechisch-orthodoxe "Kapelle zum Heiligen Georg" in der Botschaft der "Hohen Pforte" - ein Grieche ist Gesandter des Osmanischen Reiches und unterstützt das schon längere Zeit bestehende Vorhaben

Die orthodoxe Georgskirche entstand aus einer im Jahre 1709 errichteten griechischen Kapelle der Gemeinde St. Georg. Dieser gehörten, im Gegensatz zur Griechenkirche zur heiligen Dreifaltigkeit, Untertanen der Osmanen an. Die Errichtung einer Kirche wurde der Gemeinde zwar bereits 1723 genehmigt, allerdings konnte der Bau erst nach dem Erwerb des Gasthauses „Küss den kleinen Pfennig“ 1806 verwirklicht werden. Architektonisch ist die Gebäudeform einem griechischen Tempel nachempfunden. https://www.stadtbekannt.at/spaziergaenge/griechenviertel/

Die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei gehen auf die diplomatischen Gesandtschaften von Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich zurück. Die Vertretung des Osmanischen Reiches in Österreich erfolgte bis Ende des 18. Jahrhunderts durch vorübergehende Botschafter, zwischen 1726 und 1732 agierte so Ömer Aga als Generalkonsul in Wien für Sultan Ahmed III. ... Der erste ständige osmanische Botschafter İbrahim Afif Efendi kam im Jahre 1798 nach Wien. w:de:Türkische Botschaft Wien

[[Datei:Balthasar Wigand Josephsplatz 1835.jpg|thumb|Balthasar Wigand (1771-1846): Auffahrt nach Hof über dem Josephsplatz des Türkischen Gesandten den 6. August 1835.]

Botschafter

  • İbrahim Afif Efendi 1798 bis 1800
  • unbesetzt 1800 bis 1803
  • Konstantin von Tipaldo 1803 bis 1807
  • Argiropulo Janko 1808 bis 1811
  • Yanko Mavroyani 1812 bis 1821
  • unbesetzt 1822 bis 1831
  • Yanko Mavroyani 1832 bis 1836
  • Ahmed Paşa 1836 bis 1837
  • Sadık Rıfat Paşa 1837 September bis 1841 April
  • Akif Ahmet Efendi 1841 April bis 1842 November

w:de:Liste der türkischen Botschafter in Österreich

Griechengasse (1.), benannt (1862) nach den in den vergangenen Jahrhunderten (besonders nach dem Frieden von Passarowitz 1718) in dieser Gegend sesshaft gewesenen griechisch-orthodoxen (levantinischen) Kaufleuten beziehungsweise den beiden griechisch-orthodoxen Kirchen – der Kirche zum Heiligen Georg (Griechengasse 5, Hafnersteig 4) und der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit; Fleischmarkt 13) - https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Griechengasse

  • Friede von Passarowitz (Požarevac [südöstlich von Belgrad]; 21. Juli 1718), beendete den 1716/1717 unter dem Befehl des Prinzen Eugen geführten Krieg gegen die Türkei (Schlacht bei Belgrad 1717; Entstehung des Prinz-Eugen-Lieds). Der Friede von Passarowitz öffnete insbesondere den griechisch-orthodoxen türkischen Untertanen (Griechen) den Weg in den Donauraum und damit nach Wien. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Friede_von_Passarowitz

Die griechisch-orthodoxe Kirche zum Heiligen Georg (1., Griechengasse 5, Hafnersteig 4) ist die ältere der beiden Griechisch-orthodoxen Kirchen Wiens. Die Gemeinde zum Heiligen Georg wurde ursprünglich als Bruderschaft von griechisch-orthodoxen Händlern und osmanischen Untertanen gegründet (1723 Erlass eines kaiserlichen Privilegs Karls VI.; 1726 Hofkriegsrats-Verordnung). Die erste orthodoxe Kapelle befand sich in einer kleinen Wohnung im Pempflingerhof (Seitenstettengasse 4) und wurde nach sechs Jahren in den Steyrerhof (Griechengasse 4) verlegt. 1803 wurde der Mietvertrag mit den neuen Eigentümern nicht verlängert weswegen die Gemeinde nach einem Gebäude für die Kapelle suchte. Da es osmanischen Untertanen nicht gestattet war Eigentum zu erwerben, kaufte der kaiserliche Untertan und griechisch-orthodoxe Händler Georg Johann Ritter von Karajan die beiden Häuser – Nr. 758 „zum kleinen Küßdenpfennig-Haus“ und Nr. 757 „Wagner-“ oder „Binder-Häuschen“. Der Grundstein für die Kirche wurde im Jahre 1803 gelegt, und die Ausführung der Arbeiten dem Baumeister Franz Wipplinger überantwortet. 1834 wurde die Kirche von den Erben Karajans in das Eigentum der Bruderschaft abgetreten. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Griechisch-orientalische_Kirche_(1,_Griechengasse)

  • 1555 kaufte ihn Bonifaz Wolmuet, der den berühmten Stadtplan von Wien anfertigte (Wolmuet-Plan, 1547). Er ließ den Hof 1565 derart umbauen, dass nebenan ein zweites (selbständiges) Gebäude entstand (Haus Stadt 493 [1, Seitenstettengasse 6]). 1589 gehörte der Pempflingerhof dem Mathes Wolmuet, "römisch kaiserliche Majestät Wassermautgegenhandler beim Rotenturm", der ihn nach dem Erdbeben vom 15. September 1590 im darauffolgenden Jahr neu erbauen und an der Fassade eine diesbezügliche Inschrift in lateinischer Sprache anbringen ließ. Zwischen Pempflingerhof und Gaminger Hof befand sich das Katzensteigtor, das beide Häuser durch einen Schwibbogen verband. 1814 kaufte die israelitische Gemeinde den Hof, um eine Synagoge zu errichten. ... [1825 wurde der] Pempflingerhof demoliert, und am 12. Dezember 1825 war die Grundsteinlegung zu der nach Plänen Josef Kornhäusels am 9. April 1826 vollendeten Synagoge (Stadttempel). https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Pempflingerhof

Die Griechisch-orientalische (bis 1864 griechische nichtunierte; griechisch-orthodoxe) Kirche (Gebäude; 1., Fleischmarkt 13). Die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit der griechisch-orthodoxen und kaiserlichen Untertanen – im Unterschied zur Gemeinde "Zum Heiligen Georg" der osmanischen Untertanen – wurde 1782 von Graf Joseph von Stockhammer gekauft. 1787 wurde das Gebäude von Peter Mollner in eine Kirche umgewandelt. 1796 wurden die Privilegien der Gemeinde von Kaiser Franz II. erneuert und bestätigt. Es wurde erlaubt, einen Glockenturm und einen Eingang zum alten Fleischmarkt zu errichten. Ursprünglich durften die nicht-katholischen Kirchen aufgrund des Toleranzpatents Josephs II. keine Straßenportale, Türme und Glocken besitzen. 1858-1861 wurde die Kirche durch einen von Theophil Hansen entworfenen, in byzantinischen Formen gehaltenen Vorbau erweitert. Einen Großteil der Kosten hierfür übernahm der Bankier Simon Georg Freiherr von Sina, auch in seiner Eigenschaft als königlich-griechischer Gesandter in Wien. Persönliche Beziehungen ergaben sich daraus, dass Hansen lange Jahre in Athen tätig gewesen war. Sina, (dessen Palais) sich 1, Hoher Markt 8 befand, hatte sich unweit der Kirche 1823-1825 durch Ernest Koch ein Haus (1, Fleischmarkt 20-22) erbaut lassen. Der einschiffige Innenraum der Kirche hat einen rechteckigen Chor und ein Tonnengewölbe. Die Ikonostasis und die übrige Einrichtung stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Für die Wandgemälde in der Vorhalle (um 1860) lieferte Carl Heinrich Rahl die Entwürfe (Ausführung durch Eduard Bitterlich, Christian Griepenkerl und August Eisenmenger). Die Fresken stammen von Ludwig Thiersch. 1804 wurde die Griechische Schule gegründet, die sich bis heute im zweiten Stock des Gebäudes befindet. Seit 1963 hat die Metropolis von Austria, das Exarchat von Ungarn und Mitteleuropa im ersten Stock seinen Sitz. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Griechisch-orientalische_Kirche_(1,_Fleischmarkt)

  • Hier befindet sich gleich die Griechenkirche zur heiligen Dreifaltigkeit – kurz „Griechenkirche” genannt. Diese besticht durch eine noch auffälligere Fassade und ein prunkvolles Innenleben. Die Gemeinde konnte sich in Folge des Toleranzpatents 1781 von Kaiser Joseph II. Gründen. Dieses war nötig, da der Gemeinde eben nicht Untertanen der Habsburger, sondern des Osmanischen Reichs angehörten. 1782 soll hier bereits eine erste, kleine griechische Kirche gegründet worden sein. - https://www.stadtbekannt.at/spaziergaenge/griechenviertel/
  • Stockhammersches Gebäude (1., Fleischmarkt 13). Joseph II. gestattete 1782 den in Wien ansässigen Griechen und Walachen der griechischen-nichtunierten Religion, in diesem Haus eine Kirche zu errichten. Die Besitzerreihe des Hauses lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen; es gehörte damals Meister Peter Volcian, „Lehrer der Arznei". 1706 erwarb es der niederösterreichische Regierungsrat Franz von Stockhammer, nach welchem es benannt wurde. Bis 1786 blieb es im Besitz der Familie Stockhammer. Erst nach dem Bau der Griechischen (nichtunierten) Kirche wurde auch die Erlaubnis zum Bau eines Glockenturms erteilt, jedoch blieb der unmittelbare Eingang in die Kirche von der Straße aus weiterhin untersagt. (Nach den damaligen Bestimmungen durften nicht-katholische Gotteshäuser keinen Straßeneingang, keinen Turm und keine Glocken haben.) Die Kirche ist in ihrem Äußeren sehr bescheiden. Die Erwerbung des Grundstücks wurde erst 1786 grundbücherlich eingetragen. 1858 wurde die der Hl. Dreifaltigkeit geweihte Kirche nach Plänen Theophil Hansens - mit Benützung der älteren Anlage - auf Kosten des Barons Sina in byzantinischem Stil neu gebaut. Die Kirche führte im Volksmund den Beinamen „Goldenes Haus". Die Fresken in der Kirche stammen von Professor Thiersch, München. Die Fassade ist ein Rohbau aus roten und gelben Ziegeln, Tür- und Fensterumrahmungen sowie die Säulen sind aus Sandstein, sämtliche Ornamente aus gebranntem Ton, vergoldet und auf rot und blau glasierten Grund gesetzt. Die Bilder auf Goldgrund im mittleren Teil der Fassade stammen von Carl Rahl, die im Vestibül von Eduard Bitterlich und August Eisenmenger. - https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Stockhammersches_Geb%C3%A4ude
    • Im zweiten Stock der griechisch-orthodoxen Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit (1., Fleischmarkt 13) befinden sich die Räumlichkeiten des Archivs und der Bibliothek sowie der Griechischen Nationalschule in Wien. Die Verwalter der Kirchengemeinde zur Heiligen Dreifaltigkeit brachten am 22. September 1801 die Bitte auf Gewährung der Erlaubnis zur Gründung einer Schule ein, welche mit Erlass der Regierung Niederösterreichs am 19. Mai 1804 genehmigt wurde. Die Schule konnte durch die Stiftungen von Kyriak Polyzou, Anna Alexander, Demeter Nikolaus Darvar, Kyro Nicolitz de Szakats et Modrizestye, Georg Johann von Karajan, Christoph Nako, Georg Simon Sina und weiterer Spenden der Gemeindemitglieder bis heute bestehen. Zu den berühmtesten Lehrern gehören Theokletos Pharmakides, Anthimos Gazes, Konstantinos M. Koumas, Basileios Papaeuthymiou und Neophytos Dukas. Die Lehrer werden heute vom griechischen Staat gestellt und die Schule folgt seit dem Zweiten Weltkrieg der staatlichen griechischen Bildungspolitik. Heute werden in der Griechischen Nationalschule rund 380 Schülerinnen und Schüler in griechischer Sprache, Kultur, Geschichte und Religion in Form von Nachmittagsunterricht zusätzlich zu ihrem regulären Schulbesuch unterrichtet. 2013 wurde die Schule renoviert. Das dortige Archiv wurde von Mitarbeitern des Instituts für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien geordnet und katalogisiert. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Griechische_Schule


1767 lebten etwa 300 Griechen in Wien

zur Zeit des Wiener Kongreßes (1814-1815) lebten etwa 4.000 Griechen in Wien

die Serben waren bis bis 1860 Teil der griechischen Kirchengemeinde "zur heiligen Dreifaltigkeit" - die Pfarre blieb griechisch und die Serben gründeten ihre eigene Kirchengemeinde "zum Heiligen Sava" (anfangs 1.500 Köpfe stark, aber nur rund 500 dauerhaft in Wien) - wegen fehlender Geldmittel wurde der Bau einer eigenen Kirche erst 1890 begonnen (1893 konnte die Kirche "zum Heiligen Sava" im 3. Bezirk eingeweiht werden)

die rumänischen Gläubigen wurden bis 1907 von den beiden griechischen Pfarren in der Griechengasse bzw. am Fleischmarkt mitbetreut - ab da eigene rumänisch-orthodoxe Gottesdienste in einer zur Kapelle ausgestatteten Wohnung im Palais Diettrichstein (Löwelstraße 8)


Anna Ransmayr: Untertanen des Sultans oder des Kaisers. Struktur und Organisationsformen der beiden Wiener griechischen Gemeinden von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis 1918. Diss. Univ. Wien. Wien 2016

Willibald M. Plöchl: Die Wiener orthodoxen Griechen. Eine Studie zur Rechts- und Kulturgeschichte der Kirchengemeinden zum Hl. Georg und zur Hl. Dreifaltigkeit und zur Errichtung der Metropolis von Austria. Wien: Verlag des Verbandes der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1983 (Kirche und Recht, 16)

Berlin 1718[Bearbeiten]

Im 17. und frühen 18. Jahrhundert, besonders nach der Eröffnung der russischen Gesandtschaft im Jahre 1706, war die russische Gemeinde in Berlin bereits so zahlreich, dass sich die Frage nach einer orthodoxen Kapelle stellte. Vorerst dienten Räume in privaten Anwesen als Gottesdienststätten. Im Jahre 1718, als Graf Alexander Golowkin (andere Schreibweise Aleksandr Gavrilovč Golovkin) Botschafter Russlands in Preußen wurde, eröffnete direkt in der Botschaft eine ständige Kapelle. Diese Kapelle zog um, wenn die Botschaft umzog, und sie wurde während des Siebenjährigen Krieges oder auch im Jahre 1812, als Preußen mit Napoleon koalierte, evakuiert. In der Botschaftskapelle in der Straße unter den Linden wurden so von 1837 bis 1922 Gottesdienste abgehalten.

w:de:Russischer Friedhof (Berlin-Tegel)


• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in Berlin seit 1718, mit Unterbrechungen; ständig aber 1837 bis 1914

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Erste Gemeinden der Russischen Orthodoxen Kirche entstanden in Deutschland im 18. Jahrhundert. Grund dafür waren Besuche russischer Kaufleute, Diplomaten und Reisender. In nicht geringem Maße trugen dazu auch die engen familiären Bindungen zwischen den monarchischen Dynastien und der Aristokratie bei.

Die erste russische orthodoxe Gemeinde entstand in Deutschland bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie bestand aus russischen Soldaten, die im Dienst des preußischen Königs standen. Der erste russische Priester, der nach Deutschland entsandt wurde, war Erzpriester Ioann Chudovskij. Im Jahr 1718 wurden in Berlin und Potsdam – einem Vorort von Berlin, in dem die ersten Siedler aus Russland lebten – orthodoxe Kapellen errichtet, die leider nicht bis heute erhalten geblieben sind.


https://rokmp.de/de/eparhiya/

Potsdam 1718[Bearbeiten]

Die erste russische orthodoxe Gemeinde entstand in Deutschland bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie bestand aus russischen Soldaten, die im Dienst des preußischen Königs standen. Der erste russische Priester, der nach Deutschland entsandt wurde, war Erzpriester Ioann Chudovskij. Im Jahr 1718 wurden in Berlin und Potsdam – einem Vorort von Berlin, in dem die ersten Siedler aus Russland lebten – orthodoxe Kapellen errichtet, die leider nicht bis heute erhalten geblieben sind.

  • Als Zar Peter der Große von Friedrich Wilhelm I. 1716 das bekannte Bernsteinzimmer als Symbol für die russisch-preußische Freundschaft geschenkt bekam, revanchierte er sich damit, dass er ihm 55 "Lange Kerls" (Soldaten mit Gardemaß über 1,80 Meter) schenkte. Für diese Grenadiere wurden in Potsdam von 1718 bis 1808 Räume zu gottesdienstlichen Zwecken zur Verfügung gestellt, bis der letzte Grenadier verstarb.

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Schloß Gottorp 1727[Bearbeiten]

Unter den ersten russischen Sakralbauten in Deutschland wird in den Quellen auch die 1727 errichtete Hauskirche zu Ehren der heiligen Katharina auf Schloss Gottorp in Kiel genannt.

https://rokmp.de/de/eparhiya/


• Auf die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen folgten später, seit Zar Peter dem Großen, auch Eheschließungen. Seit 1711 gab es 43 (von insgesamt 48) Ehen zwischen den Vertretern des deutschen Adels protestantischen Glaubens und den Mitgliedern des Hauses Romanov. Wenn ein Romanov eine protestantische Fürstin heiratete, musste sie vor der Eheschließung zur Orthodoxie konvertieren. Wenn aber eine russische Fürstin einen evangelischen Potentaten heiratete, blieb sie orthodox und bekam orthodoxe Hausapellen eingerichtet, wo sie nicht selten nach ihrem Tod beigesetzt wurde.

Die Kirchen, Hauskapellen oder Gruftkapellen dieser Art, die manchmal auch von den Gemeinden oder Botschaftsangehörigen genutzt wurden, gab es

in Kiel 1727 – 1801; zum Teil als Konsulatskirche für Lübeck genutzt

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Dresden 1738[Bearbeiten]

Balthasar, Wentzel Bömischer Prediger Dresden Pirnaische Gasse (Vorstadt)

Dresden 1740[Bearbeiten]

Balthasar, Wenzel Böhmischer Prediger Dresden Pirnaische Gasse, Vorstadt

Dresden 1744[Bearbeiten]

Theoklites (russ. Feoklit) Polyeides[Bearbeiten]

  • Im Februar 1744 stellte der in Dresden ansässige Archimandrit »griechischen Glaubens« Theoklites (russ. Feoklit) Polyeides aus Mazedonien an den Heiligen Synod in St. Petersburg den Antrag, in Leipzig mit russischen Geldmitteln (er bat um 10.000 Rubel) eine Kirche zu errichten. Er bat auch um die Entsendung junger russischer Priester und Küster, die er ausbilden wollte. Das zeigt nur, dass er entsprechenden Bedarf vorzufinden glaubte. Aber der Synod gab den Antrag (der 1746 wiederholt worden war) an das russische Außenministerium weiter, ohne dass es zu einem positiven Ergebnis kam. Die Zahl der in Leipzig lebenden Russen war offenbar doch zu gering. Die griechisch-orthodoxen Gottesdienste fanden dann (auch für Russen) von 1751 bis 1909 regelmäßig im erwähnten Griechenhaus, danach in der Querstraße statt.

Michail Petrowitsch Bestuschew-Rjumin[Bearbeiten]

1744-1758 - Russische Gesandte beim Commonwealth arbeiteten gleichzeitig ohne gesonderte Akkreditierung in Sachsen. w:ru:Список послов России в Саксонии

Портрет графа Михаила Петровича Бестужева-Рюмина

w:de:Michail Petrowitsch Bestuschew-Rjumin: (russisch Михаил Петрович Бестужев-Рюмин; * 7. September jul. / 17. September 1688 greg. in Moskau; † 26. Februar jul. / 8. März 1760 greg. in Paris) - September 1744 als bevollmächtigter Botschafterminister an den Hof Augusts III. versetzt - 1748 zum außerordentlichen Botschafter am habsburgischen Hof in Wien ernannt - vor seiner Abreise aus Sachsen heiratete er im März 1749 die Witwe Haugwitz (Witwe von Johann Adolf)

Graf (1742) Michail Petrowitsch Bestuschew-Rjumin ( 7. September [17.], 1688 , Moskau – 26. Februar [ 8. März ] , Paris ) – ein prominenter russischer Diplomat aus der Familie Bestuschew , „eine berühmte Bürokratie und ein Löwe von seiner Zeit". Älterer Bruder von Staatskanzler A.P. Bestuschew-Rjumin.


1708 ging Michail Bestuschew mit seinem Bruder ins Ausland, wo er an der Kopenhagener Akademie studierte und gleichzeitig als „Edelmann an der Botschaft“ zum russischen Botschafter in Dänemark, Fürst Dolgoruky, abgeordnet wurde . Dann studierte er in Berlin.

Der Dienst begann am Hof ​​von Peter I. Während des Prut-Feldzugs diente Bestuschew als Freiwilliger in der Armee und reiste am Ende der Feindseligkeiten als "Edelmann in der Botschaft" mit Baron Shafirov nach Konstantinopel, von wo er per Kurier zu Peter geschickt wurde. Seit 1712 war er bei seinem Vater in Mitava und wurde im selben Jahr zum Kammerjunker der Kronprinzessin Sophia-Charlotte ernannt, an deren Hof er bis zum Tod der Prinzessin 1715 Stallmeister blieb.

1720 wurde er zum Resident in London ernannt . Bereits am 23. November 1720 wurde er aus London ausgewiesen, weil er beim Versuch, die englische Regierung auf die Widersprüche zwischen der von England 1720 mit Schweden geschlossenen Union und der englisch-russischen Konvention von 1715 hinzuweisen, eine Note an die Engländer reichte Minister in Abwesenheit des Königs.

Er ging nach Den Haag und blieb dort bis zum Frühjahr 1721. Beim Abschluss des Nishtad-Friedens im Jahr 1721 wurde er zum Minister (Botschafter) in Stockholm ernannt, wo er sich aktiv für die Anerkennung des Kaisertitels von Peter I. durch Schweden einsetzte und auch 1724 das russisch-schwedische Verteidigungsbündnis unterzeichnete für einen Zeitraum von zwölf Jahren.

1725 wurde er aus Schweden abberufen und im folgenden Jahr als außerordentlicher Gesandter nach Polen entsandt . 1730 war er bereits in Berlin , 1732 wurde er erneut nach Schweden versetzt. Dort gelang es ihm 1735, den russisch-schwedischen Unionsvertrag um weitere zwölf Jahre zu verlängern.

1739 ermordeten zwei russische Offiziere in Schlesien den schwedischen Major Malcolm Sinclair , der mit den ihm vom Wesir ausgestellten Schuldscheinen Karls XII. aus Konstantinopel nach Schweden zurückkehrte . Die Einwohner von Stockholm, empört über dieses Verbrechen, zerstörten das Haus des russischen Gesandten und schlugen alle Fenster darin ein.

Im Juli 1741 verließ der schwedische Minister (Botschafter) Nolken St. Petersburg unter dem Vorwand, seine eigenen Angelegenheiten zu regeln. Bestuschew wurde auch befohlen, Stockholm zu verlassen. Er hatte jedoch keine Zeit, die schwedische Hauptstadt zu verlassen, da Schweden am 24. Juli Russland den Krieg erklärte und dem russischen Gesandten eine Wache zugeteilt wurde.

Mit der Ankunft von Nolken in Stockholm erhielt Bestuschew erneut die Freiheit. Nachdem er seine diplomatischen Papiere vernichtet hatte, reiste er zunächst nach Hamburg und dann nach Hannover ab . Hier hatte er ein Treffen mit dem englischen König, den er von der Notwendigkeit zu überzeugen versuchte, in den anglo-russischen Vertrag von 1741 einen neuen Artikel über die Vertreibung eines englischen Geschwaders in die Ostsee aufzunehmen, wenn Frankreich Schweden Hilfe leistete .

Mit der Thronbesteigung von Kaiserin Elisabeth Petrowna wurden die Verhandlungen unterbrochen und Bestuschew ging nach Warschau, wo er zum bevollmächtigten Minister (Botschafter) ernannt wurde. Bereits im Dezember wurde er nach St. Petersburg zurückgerufen, wo er am Tag der Krönung Elisabeths den Orden des heiligen Andreas des Erstberufenen erhielt .

1743 heiratete Bestuzhev die Gräfin Anna Gavrilovna Yaguzhinskaya , die Tochter des großen Kanzlers G. Golovkin . Im Juli desselben Jahres wurde sie jedoch im Fall der Lopuchins festgenommen und am 29. August zu Auspeitschung, Zungenabschneiden und Verbannung verurteilt. Bestuschew selbst wurde während der Ermittlungen bewacht.

1744 leitete sein jüngerer Bruder Alexej offiziell die außenpolitische Abteilung und wurde Staatskanzler. Michail wurde zum Gesandten nach Berlin ernannt, von wo aus er erneut als bevollmächtigter Minister versetzt wurde, zunächst an den Hof Augusts III. (September 1744) und dann als außerordentlicher Botschafter an den Wiener Hof (1748).


Im November 1747 äußerte Bestuschew den Wunsch, Johann-Henriette-Louise von Karlovitz, die Witwe von Oberschenk Gaugwitz, zu heiraten. Die Kaiserin kam seiner Bitte nicht mit einer Antwort nach, da sich die legale Frau von Bestuschew im sibirischen Exil befand. Sein Bruder wollte auch nicht helfen. Ohne eine Antwort aus St. Petersburg abzuwarten, arrangierte Bestuschew, bevor er Sachsen verließ, am 16. März 1749 eine Ehe mit der Witwe Gaugwitz, was die Kaiserin erzürnte:

In St. Petersburg wollten sie, dass MP Bestuschew nicht in Wien geehrt wird, und ihnen wurde eine Audienz verweigert. Dem Gesandten stand der Günstling der Kaiserin gr. A. G. Razumovsky und Vizekanzler gr. M. I. Woronzow . Elizaveta Petrovna wollte sogar eine Frau sehen, die keine Angst hatte, einen Mann zu heiraten, der nicht von seiner ersten Frau geschieden war. Aber der Gesandte hatte es nicht eilig, in Petersburg anzukommen. Aufgrund der Erkrankung seiner Frau war die Anreise nicht möglich. Die Kaiserin war wütend, aber die Zeit verging, und allmählich verlor die Situation ihre Schärfe, obwohl die Eheschließung immer noch nicht anerkannt wurde (MA Emelina. Alexey Petrovich Bestuschew-Rjumin. // Fragen der Geschichte. - 2007. - N 7. - S. 29-45.)

1752 wurde Bestuschew nach St. Petersburg abberufen, erkrankte aber unterwegs und kam erst nach drei Jahren, die er in Dresden verbrachte, nach Russland.


1756 wurde er zum außerordentlichen Botschafter in Frankreich ernannt. Seine Beziehung zu seinem jüngeren Bruder war zu diesem Zeitpunkt in einem solchen Ausmaß schiefgegangen, dass Mikhail Petrovich, nachdem er von seiner Verhaftung erfahren hatte, Woronzow sagte: „Es kann nicht die geringste Änderung in den Angelegenheiten im Allgemeinen geben, abgesehen von unserer besonderen Freundschaft; es ist bekannt, wie sehr ich unter ihm gelitten habe; Meine verstorbene letzte Frau bekam also Schwindsucht vor Traurigkeit und starb daran. Ich habe das schon vor langer Zeit vorausgesehen, was für ein schlimmes Ende, mit ihm zusammen zu sein “ [6] .

Michail Bestuschew starb am 26. Februar 1760 in Frankreich. Auf Wunsch des Verstorbenen wurde sein Leichnam nach Russland überführt. Da er keine Kinder hatte, wurde das Erbe des Verstorbenen von seinem Neffen M. N. Volkonsky angenommen, der in seinem Haus aufgewachsen war .

Auszeichnungen

  • Orden des Heiligen Alexander Newski (25. April 1742, Russisches Reich )
  • Orden des Hl. Andreas des Erstberufenen (25. April 1742, Russisches Reich)
  • Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem ( Königreich Preußen )


1749 ging M. P. Bestuzhev-Ryumin eine zweite Ehe mit der Witwe des österreichischen Oberschenk Gaugwitz, Johann-Henriette-Louise von Karlovitz (1717-1787), ein. Aber diese Ehe brachte ihm kein Glück. Seiner Frau wurde die Einreise in das Russische Reich verboten


Pjotr ​​Michailowitsch Bestuschew-Rjumin[Bearbeiten]

Graf (ab 1742) Pjotr ​​Michailowitsch Bestuschew-Rjumin ( 28. Juli 1664 - 1743 ) - russischer Diplomat und Politiker, Günstling der Witwe Herzogin von Kurland Anna Ioannowna (vor Biron ), dem aktuellen Regierungschef von Kurland in den Jahren 1715-1728 .

Geboren am 28. Juli 1664 in der Familie des Stolnikers Michail Grigorjewitsch Bestuschew (1610-1684). 1701 erhielten Pjotr ​​​​Bestuschew und seine nahen Verwandten vom Zaren die Erlaubnis, von den Bestuschews-Rjumins geschrieben zu werden. Aus den Notizen des Grafen Miller geht hervor, dass in diesem Jahr Pjotr ​​Michailowitsch Gouverneur in Simbirsk war .

1705 wurde er von Peter nach Wien und Berlin geschickt . 1712 wurde er zum Kammerherrn der Herzoginwitwe Anna Ioannovna von Kurland ernannt , um ihre Angelegenheiten zu verwalten und zu verwalten. Er blieb etwas mehr als ein Jahr in dieser Position, und 1713 wurde Bestuschew befohlen, nach Den Haag zu gehen , um sich um politische Angelegenheiten zu kümmern, wie es im Dekret heißt.

1715 wurde er erneut zum Oberkämmerer am Hof ​​von Anna Ioannovna in Mitava ernannt , wo er eine vorherrschende Stellung einnahm. 1717 versuchte er, das Herzogtum Kurland an Herzog Johann von Weißenfeld und 1718 an Markgraf Friedrich Wilhelm von Brandenburg auszuliefern, doch blieben seine Bemühungen erfolglos und er erhielt, abgesehen vom Scheitern in diesen Angelegenheiten, 1720 ein Einmischungsverbot innere Angelegenheiten, und ihm wurde befohlen, nur seine Pflichten zu erfüllen und dem Generalgouverneur von Riga, Prinz Repnin , merkwürdige Ereignisse zu melden .

1725 wurde Bestuschew befohlen, mit der Herzogin nach St. Petersburg zu kommen . Im folgenden Jahr trug Bestuschew zur Wahl Moritz von Sachsens zu den Herzögen von Kurland bei, doch es folgte ein Misserfolg: Moritz hatte den allmächtigen Menschikow als Rivalen . Bestuschew wurde dafür aus Mitawa ausgewiesen , und nur die Fürsprache von Anna Ioannovna rettete ihn vor der Verfolgung durch Menschikow.

1728 wurde Bestuschew verhaftet und unter Bewachung nach St. Petersburg gebracht. Dann wurde seine Gier offenbart, bestätigt durch einen Brief von Anna Ioannovna selbst an Peter II ., dass "Bestuschew-Rjumin das von ihm verwaltete Anwesen geplündert und sie in unbezahlte Schulden gebracht hat". Trotzdem setzten sich zwei Söhne für ihn ein, die damals Minister an den polnischen und dänischen Höfen waren.

Nach der Thronbesteigung von Anna Ioannovna wurde Pjotr ​​Michailowitsch zum Gouverneur von Nischni Nowgorod ernannt . Unzufrieden mit dieser Ernennung drückte Bestuschew seine Unzufriedenheit aus, die die Kaiserin erreichte. Sobald er in der Provinz ankam, erhielt er den Befehl, ins Dorf zu gehen. Laut Manstein war Bestuschews Unglück Biron zu verdanken , der ihn als Rivalen sah.

Sein Exil dauerte bis zum 29. August 1737. In diesem Jahr darf er für den treuen Dienst an seinen Söhnen frei in Moskau oder auf den Dörfern leben, wo immer er will. 1740 geriet Bestuschews jüngster Sohn in Ungnade, aber Kaiserin Elizaveta Petrovna , die bald einen Staatsstreich machte, verlieh ihm Vizekanzler und erhob ihn durch persönlichen Erlass seines Vaters, des Geheimen Rats Pjotr ​​Michailowitsch Bestuschew-Rjumin, mit seinen Nachkommen weiter am Tag ihrer Krönung am 25. April ( 6. Mai ) 1742 zur Würde eines Grafen des Russischen Reiches. Kurz darauf starb Graf Peter Michailowitsch Bestuschew.

Familie

Verheiratet mit Evdokia Ivanovna, der Tochter des Stolniks Ivan Lukyanovich Talyzin , der 1680 als Gouverneur in Tara diente , hatte sie drei Kinder:

  • Agrafenu Petrovna ist die Ehefrau von Prinz Nikita Fyodorovich Volkonsky ;
  • Graf Mikhail Petrovich - Frau Anna Gavrilovna ;
  • Graf Alexei Petrovich - Frau Anna Ivanovna Betticher.

Dresden 1745[Bearbeiten]

Bericht über die Audienz des russischen Vizekanzlers Graf Michael Larionowitsch Woronzow bei Kurfürst Friedrich August II., 1745 [7. November]

Von Gesandten und Geschenken. Diplomatische Beziehungen zwischen Sachsen und Russland

Judith Matzke


Sächsische Heimatblätter Heft 2/2019 - Via Regia Verlag

[Kesselsdorf, heute ein Ortsteil der Stadt Wilsdruff, liegt westlich der sächsischen Hauptstadt Dresden. Um sie zu schützen, hatten Österreicher und Sachsen im Dezember 1745 hier 32.000 Mann zusammengezogen und südlich des Zschoner Grunds aufgestellt. --- Die Schlacht bei Kesselsdorf war der letzte Sieg des Alten Dessauers und entschied den Krieg zugunsten Preußens. Dresden wurde am 17. Dezember übergeben, und bereits am Tag darauf zog König Friedrich II. in der Stadt ein. - Am 25. Dezember schloss Friedrich mit den Abgesandten der Kaiserin Maria Theresias und König Augusts III. von Sachsen-Polen, der sich mit seinem Minister Heinrich von Brühl nach Prag in Sicherheit gebracht hatte, den Frieden von Dresden. An den Friedensschluss, der um 11.30 Uhr mittags erfolgte, erinnert bis heute das tägliche Mittagsläuten der St. Katharinenkirche Kesselsdorf um diese Uhrzeit. Außerdem entstand 1788, im Gedenken an diese Schlacht, der langsame Militärmarsch der Kursächsischen Leibgarde, genannt Der Kesselsdorfer, dessen Ursprünge jedoch schon bis 1742 zurückgehen sollen.] w:de:Schlacht bei Kesselsdorf

vgl. Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Band 36

Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694–1763


Judith Matzke

2011


Im August 1743 nahm er am allgemeinen Gericht im Fall der Lopuchins, A.G. Bestuzheva-Rjumina und andere Seit Juli 1744 im Kollegium für auswärtige Angelegenheiten. Ein Befürworter der französischen Ausrichtung der Außenpolitik geriet in Konflikt mit einem Befürworter eines Bündnisses mit Großbritannien, Bundeskanzler A.P. Bestuschew-Rjumin ; Woronzow nahm am Abschluss des russisch-schwedischen Verteidigungsbündnisses von 1745 teil. 1745-1746 besuchte er Deutschland, Italien, Frankreich und Holland.

1744 wurde er zum Vizekanzler ernannt und in die Würde eines Grafen erhoben. In dieser Zeit war seine Bedeutung am Hof ​​und sein Einfluss auf die Verabschiedung außenpolitischer Entscheidungen außerordentlich hoch. Sein Festhalten an der pro-französischen und pro-preußischen Linie in der Außenpolitik führte jedoch zu einer Abkühlung der Beziehungen zur Kaiserin, die mit dem langen Aufenthalt von M.I. unzufrieden war. Woronzow in Berlin am Hof ​​Friedrichs II. des Großen während einer Auslandsreise 1745-1746. 1748 wurde er beschuldigt, Bestechungsgelder von Preußen angenommen und sich an der Verschwörung von I. Lestok beteiligt zu haben, konnte sich aber rechtfertigen.

Michail Illarionowitsch Woronzow - http://deduhova.ru/statesman/mihail-illarionovich-vorontsov/

Wien 1750[Bearbeiten]

Russisch-orthodoxe Kirche zum Hl. Nikolaus

Die Geschichte der Russisch-orthodoxen Kirche in Österreich ist mit der Entwicklung der Beziehungen zwischen Österreich und Russland einerseits und mit der Existenz orthodoxer Gemeinschaften im alten Österreich andererseits eng verbunden. Die Bemühungen um die Gründung einer russisch-orthodoxen Kirche in Wien gehen auf die Zeit Peters I. zurück und zogen sich über einige Jahrzehnte hin. Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und Russland gab es in Wien eine „russische Kolonie“, eine Gemeinschaft orthodoxer Russen, deren geistliche Betreuung zunächst von orthodoxen Priestern nicht russischer Nationalität (von Griechen und Serben) wahrgenommen wurde.

Der erste in Wien akkreditierte russische Botschafter, Graf Michael Bestuzew-Rjumin, unter-nahm die ersten Versuche, in Wien eine ständige russische Kirche einzurichten. Im Jahre 1750 berichtete er nach Petersburg, dass er den serbischen Mönchspriester Michael Bani beauftragt hatte, für ihn und seine Mitarbeiter orthodoxe Gottesdienste abzuhalten. 1762 kam der erste russisch-orthodoxe Priester, Simeon Matwejew, nach Wien. Die Gottesdienste wurden zunächst in einem Raum der Residenz des Botschafters abgehalten. Im Jahre 1765 wurden für die Wiener Botschaftskirche eigene Räumlichkeiten gemietet, in denen sich auch die Wohnungen des Priesters und seiner Mitarbeiter befanden. Auf diese Weise bildete sich in Wien eine orthodoxe Kirchengemeinde, zu der später nicht nur die Russen, sondern auch zahlreiche Angehörige der slawischen Bevölkerung Österreich-Ungarns zählten. Diese Entwicklung er-reichte einen Höhepunkt in jenen 42 Jahren, in denen der Erzpriester Michael Rajewskij (1842-1884) in Wien als Pfarrer der Russisch-orthodoxen Kirche wirkte.

Zu dieser Zeit wurde der Plan gefasst, ein eigenes Kirchengebäude für die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Wien zu errichten. Dieser Plan konnte schließlich in den Jahren 1893 bis1899 verwirklicht werden. Die Errichtung der Kirche zu Ehren des heiligen Nikolaus erfolgte auf dem Grundstück, das im 3. Wiener Gemeindebezirk zwischen Reisnerstraße, Bahngasse und der ehemaligen Richardgasse (heute Jaurèsgasse) für die kaiserlich-russische Botschaft erworben worden war.

Der Erste Weltkrieg unterbrach die Entwicklung der russisch-orthodoxen Gemeinde in Wien. In der Zwischenkriegszeit blieb die St.-Nikolaus-Kirche geschlossen; sie wurde erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wieder geöffnet. Die Gemeinde benützte während dieser Zeit gemietete Räumlichkeiten, die zur gottesdienstlichen Verwendung eingerichtet wurden.

Seit 1946 ist die St.-Nikolaus-Kirche Bischofssitz des russisch-orthodoxen Diözesanbischofs für Wien und Österreich. Die russisch-orthodoxe Diözese von Wien und Österreich wurde 1962 gegründet (und im Jahr 2013 staatlich anerkannt). Sitz des Bischofs ist die St.-Nikolaus-Kathedrale im dritten Bezirk in Wien. Die Diözese untersteht dem Patriarchat von Moskau unter Patriarch Kyrill I. Derzeit wird die Diözese von Bischof Mark von Egor'ersk geleitet, der als Administrator fungiert. Die Gemeinde besteht aus Gläubigen verschiedener Nationalität, die vorwiegend in Wien ansässig sind. Weitere gesetzlich anerkannte russisch-orthodoxe Gemeinden befinden sich in Graz und Linz. Insgesamt wird die Zahl der Gläubigen der russisch-orthodoxen Diözese In Österreich auf rund 40.000 geschätzt.

http://www.pro-religion.at/proreligion/home/werwirsind/article/103803.html


Mit Österreich verbindet die russische Orthodoxie eine dreihundertjährige Geschichte. Die Bemühungen um eine Niederlassung reichen bis in die Regierungszeit von Zar Peter dem Großen zurück. Der Sieg über die Türken nach der zweiten Belagerung Wiens 1683 wurde zum Wendepunkt der habsburgischen Politik gegenüber der Ostkirche. Kaiser Leopold I. sicherte zunächst den in die eroberten südlichen Donauländer eingewanderten Serben weitgehende kirchliche Autonomie zu, Karl VI. und Maria Theresia verliehen den Griechen der "orientalischen Religion" eine Reihe von Privilegien.

Schon Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in Wien eine kleine russische Kolonie, deren geistliche Betreuung von griechischen und serbischen Priestern wahrgenommen wurde. Auf Initiative des ersten in Wien residierenden Botschafters, Graf Michael Bestuzew-Rjumin, wurde 1762 der russische Priester Simeon Matwejew mit dem Aufbau und der Leitung der Kirchengemeinde beauftragt.

Kurz vor dem Wiener Kongreß wurde in einem Privathaus in der Walfischgasse im Stadtzentrum eine russische Kirche eingerichtet, in der Zar Alexander I. am 23. Dezember 1814 einer feierlichen Zeremonie aus Anlaß seines Geburtstags beiwohnte. Diese Gottesdienststätte bestand bis 1899. Unter dem Erzpriester Michael Rajewskij, der 42 Jahre (1842-84) als Pfarrer in Wien wirkte, reifte der Plan für ein eigenes Kirchengebäude, der kurz vor der Jahrhundertwende realisiert werden konnte.

http://religionv1.orf.at/tv/news2/ne90131.htm

Dresden 1756[Bearbeiten]

Aber erst der Siebenjährige Krieg brachte für Sachsen 1756 den Absturz. Die zu kleine sächsische Armee kapitulierte unter Graf Rutowski kampflos am Lilienstein, König August III. und sein Hof zogen nach Warschau um, wo sie bis zum Ende des Krieges in relativer politischer Ohnmacht verblieben. Das Kurfürstentum Sachsen, nun behelfsweise vom Königreich Preußen und von einigen Kabinettsministern verwaltet, wurde zum Kriegsschauplatz und litt unter den hohen Kontributionen beider Seiten. Als der Siebenjährige Krieg im Hubertusburger Frieden 1763 zu Ende ging, war das bis dahin recht wohlhabende Kurfürstentum Sachsen ruiniert, was der Hof nur ungern zur Kenntnis nahm. Auf die Vergabe der polnischen Krone hatte Sachsen zudem keinerlei Einfluss: Polen-Litauen war mehr denn je unter die Vorherrschaft Russlands geraten; als Nachfolger von August III. wurde Stanisław August Poniatowski durch Zarin Katharina II. bestimmt. Damit endete die Personalunion zwischen Sachsen und Polen. w:de:Sachsen-Polen

Russische Gesandte in Sachsen


Wien 1762[Bearbeiten]

Die Bemühungen um die Gründung einer russisch-orthodoxen Kirche in Wien gehen auf die Zeit Peters I. zurück und zogen sich über einige Jahrzehnte hin. 1762 kam der erste russisch-orthodoxe Priester, Simeon Matwejew, nach Wien. Die Gottesdienste wurden zunächst in einem Raum der Residenz des Botschafters abgehalten.

Im Jahre 1765 wurden für die Wiener Botschaftskirche eigene Räumlichkeiten gemietet, in denen sich auch die Wohnungen des Priesters und seiner Mitarbeiter befanden. Diese Entwicklung erreichte einen Höhepunkt in jenen 42 Jahren, in denen der Erzpriester Michael Rajewskij (1842-1884) in Wien als Pfarrer der Russisch-orthodoxen Kirche wirkte. Zu dieser Zeit wurde der Plan gefasst, ein eigenes Kirchengebäude für die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Wien zu errichten.

Dieser Plan konnte schließlich in den Jahren 1893 bis 1899 verwirklicht werden: Die Errichtung der Kirche zu Ehren des heiligen Nikolaus erfolgte auf dem Grundstück, das im 3. Wiener Gemeindebezirk zwischen Reisnerstraße, Bahngasse und Jaurèsgasse für die kaiserlich-russische Botschaft erworben worden war. Als sich vor dem Ersten Weltkrieg (1914) die Beziehungen zwischen Österreich und Russland verschlechterten, und das Personal der russischen Botschaft abgezogen wurde, wurde auch die Kirche geschlossen.

http://www.orthodoxe-kirche.at/site/orthodoxedioezesen/russischorthodoxekirche/article/42.html

Stuttgart 1776[Bearbeiten]

• Auf die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen folgten später, seit Zar Peter dem Großen, auch Eheschließungen. Seit 1711 gab es 43 (von insgesamt 48) Ehen zwischen den Vertretern des deutschen Adels protestantischen Glaubens und den Mitgliedern des Hauses Romanov. Wenn ein Romanov eine protestantische Fürstin heiratete, musste sie vor der Eheschließung zur Orthodoxie konvertieren. Wenn aber eine russische Fürstin einen evangelischen Potentaten heiratete, blieb sie orthodox und bekam orthodoxe Hausapellen eingerichtet, wo sie nicht selten nach ihrem Tod beigesetzt wurde.

Die Kirchen, Hauskapellen oder Gruftkapellen dieser Art, die manchmal auch von den Gemeinden oder Botschaftsangehörigen genutzt wurden, gab es

in Stuttgart ab 1776, zeitweilig bis 1892 1824 auf dem Rotenberg

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Dresden 1779[Bearbeiten]

Bildnis des Prinzen Alexander Michailowitsch Belosselski mit seiner Familie in einer Landschaft (1790 ging Klengel nach Italien). Von Johann Christian Klengel (* 5. April 1751 in Kesselsdorf; † 19. Dezember 1824 in Dresden)
Александр Михайлович Белосельский-Белозерский (1752-1809). Nach 1800.
Дом князя Белосельского-Белозерского. г. Санкт-Петербург,Невский проспект, 1860.
Saint Petersburg (Russia), Nevsky Prospekt. Boat moving by horsetram, 1874
Beloselsky-Belozersky Palace and Anichkov Bridge over Fontanka River in Saint Petersburg, Russia. Colored photochrome print; 16 x 22 cm. (6 x 8 1/2 in.)

Alexander Michailowitsch Belosselski (russisch Александр Михайлович Белосельский-Белозерский) (* 1752 in Sankt Petersburg; † 26. Dezember 1809 ebenda) - 1779 Nachfolger seines verstorbenen Bruders Andrej im Rang eines Kammerjunkers als kaiserlich-russischer Gesandter am kurfürstlich-sächsischen Hof in Dresden

Belosselski hatte 1790 aus Dresden sein Werk La Dianyologie ou tableau philosophique de l’entendement an Kant nach Königsberg gesandt (Дианиология или Философская картина интеллекта). 1790. - Sein Hauptwerk ist die Dianiologie oder das philosophische Bild des Intellekts. Das Buch erschien in Dresden , London und Freiburg


Бруни Ф.А. Портрет княгини З.А. Волконской в костюме Танкреда, 1820-24. Zinaida Alexandrovna Volkonskaya

seit 1786 in erster Ehe mit Warwara Jakowlewna Tatischtschewa (1764–1792) verheiratet - (27. März 1764 - 25. November 1792), Nichte von Senator P. D. Eropkin und zweite Cousine des Diplomaten D. P. Tatishchev . Sie starb in Turin

  • Maria (Magdalena) Alexandrowna (25.05.1787-1857), geboren in Dresden
  • Ippolit Alexandrowitsch (1788-1789)
  • Sinaida - Zinaida Alexandrovna Volkonskaya ( 3. (14.) Dezember 1789 Dresden - 24. Januar ( 5. Februar ) 1862 , Rom
    • Maria Fairweather: Pilgrim Princess A Life of Princess Zinaida Volkonsky. Carroll & Graf Pub., 1999, ISBN 0-7867-0831-X, Chapter one: Childhood: Her Father's Daughter.
  • Ippolit (1790–1792)
  • Natalja (1788–1813) Natalya Alexandrovna (28.03.1791-29.12.1813), wurde in Moskau geboren - von den Beloselskys bei ihrer Abreise nach Turin bei den Tatishchevs gelassen


  • 1789 bis 1793- Gesandter am königlich-sardinischen Hof in Turin - danach wieder in Russland
  • 1797 Palais der Familie Belosselski-Beloserski umgebaut (Newski-Prospekt 41 an der Einmündung der die Fontanka) - 1747 kleinerer Bau im französischen Stil mit großem Garten - 1797 erwarb Prinzessin Anna Beloselskaya-Belozerskaya das Gelände von Naryshkin - 1799 bis nach 1800 (Grundstückszukauf) dreistöckiger Palast mit einer bescheidenen Fassade im klassizistischen Stil nach dem Entwurf von Fjodor Demertsov - 1797 kaufte Prinzessin A. G. Beloselskaya ein kleines Steinhaus an der Ecke Newski-Prospekt und Fontanka-Damm, das I. A. Naryshkin gehörte - in den frühen 1800er Jahren brach der Architekt T. Tomon es ab und baute auf dem Gelände ein neues Haus mit Blick auf den Newski-Prospekt mit seiner Hauptfassade - die Entwurfszeichnungen von T. Tomon haben uns nicht erreicht, aber das Aussehen dieses Hauses, das in den Formen des Klassizismus errichtet wurde, ist in der erhaltenen Zeichnung von M. N. Vorobyov festgehalten - Entwicklung des Projekts 1840-1841 - 1846 bis 1848 neu in seiner heutigen Gestaltung (Neobarock) errichtet, die meisten Säle waren im Rokokostil - der letzte private Palast, der im 19. Jahrhundert am Newski-Prospekt errichtet wurde

starb am 26. Dezember 1809 - wurde im Alexander-Newski-Kloster beigesetzt - Alexander-Newski-Kloster (am 20. Februar 1712 Bau des Klosters von Peter dem Großen angeordnet)

Dresden 1789[Bearbeiten]

Bezeugt ist, dass der russische Schriftsteller Nikolai Karamsin im Juli 1789 in Dresden mit dem dort tätigen Geistlichen Tschudowski zusammengetroffen ist. - Vgl. E. Hexelschneider, Kulturelle Begegnungen zwischen Sachsen und Russland 1790-1849, Köln, Weimar, Wien 2000, S. 148.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/54-die-russisch-orthodoxe-kirche-in-sachsen-bis-zum-ersten-weltkrieg


Die architektonische Gestaltung der Alexander-Newski-Gedächtniskirche ist eine Symbiose des traditionellen altrussischen Baustils, der aus der byzantinischen Architektur hervorging, mit Elementen des Klassizismus, die sich am Außenbau in der Fassadengliederung durch Lisenen und Zierfriese sowie an Halbkreisfenstern in der Attika zeigen. Die Wiederbelebung alter nationaltypischer Architektur spiegelt den Zeitgeist der Romantik wider, der im Brauchtum des romantisch verklärten Mittelalters seine Wurzeln sah.

vgl.

Alexander-Newski-Gedächtniskirche, Potsdam. Grabplatte des Erzpriesters Johannes Tschudowski.

An der Außenwand der Apsis ist die Grabplatte des Erzpriesters Tschudowski eingelassen. In russischer und deutscher Sprache trägt sie die Inschrift: Hier ruht in Gott der Kaiserlich Russische Gesandschafts-Probst Johannes Tschudowski, geboren in Rußland zu Tschudowo im Gouvernement Nowgorod den 24ten October 1765, gestorben in Berlin den 6ten October 1838. Nach Gründung der Kolonie Alexandrowka erfolgte durch ihn die Einweihung dieser Kapelle, so wie er zuerst das geistliche Amt bei derselben verwaltete.


Am 10. Juni 1829 fand in Anwesenheit des Zarenpaares Nikolaus I. und seiner Gemahlin Alexandra Fjodorowna, das sich anlässlich der Vermählung des Prinzen Wilhelm mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach in Preußen aufhielt, der erste Gottesdienst statt. Die eigentliche Weihe durch den Gesandtschaftsgeistlichen der russischen Botschaft in Berlin, Johannes Borissowitsch Tschudowski, erfolgte jedoch erst zwei Monate später am Gedenktag des Nationalheiligen und drei Jahre nach der Grundsteinlegung am 11. September 1829 im Beisein der preußischen Königsfamilie und Angehöriger des Hofes, des evangelischen Bischofs Rulemann Friedrich Eylert, des Kommandeurs des 1. Garde-Regiments zu Fuß Karl von Prittwitz, hoher Vertreter der Stadt Potsdam und der Gesandten des Zarenhofs in Preußen. Neben den anwesenden Bewohnern der Kolonie Alexandrowka war zudem der königliche Leibkutscher und Aufseher des Blockhauses Nikolskoe Iwan Bockow[5] anwesend, der ebenfalls zur russisch-orthodoxen Kirchengemeinde gehörte.


Auf dem Friedhof fanden neben anderen, die sich um die Kirche verdient gemacht haben, die Priester ihre letzte Ruhe, wie der erste Geistliche Tschudowski. Die Bewohner der Kolonie wurden hier nicht beigesetzt, sondern fanden auf dem Alten Friedhof in Potsdam ihre letzte Ruhe, deren Grabstätten heute nicht mehr erhalten sind.

w:de:Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam)

München 1789[Bearbeiten]

• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in München 1789 (Nutzung der griechischen Kirche bis 1914)

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Dresden 1797[Bearbeiten]

Johann von Mestmacher 1797[Bearbeiten]

w:de:Johann von Mestmacher (* 17. August jul. / 28. August 1733 greg. in Reval; † 10. Dezember jul. / 22. Dezember 1805 greg. in Sankt Petersburg) - Иван Иванович Местмахер

http://impereur.blogspot.com/2018/01/johann-von-mestmacher-1733-1805.html

Mestmacher, von Joh. russisch kaiserl. wirklicher Staatsrath und außerordentlicher Gesandte am kursächs. Hofe Dresden Morizstraße 763 - 1797

Nr. 763 war ein Eckhaus von der Moritzstraße mit der Lochgasse - sie lag gegenüber der Einmündung der Friesengasse in die Moritzstraße - genau auf der ab 1886 durchgebrochenen und verbreiterten König-Johann-Straße (heute zur Wilsdruffer Straße gehörig)

    • "Moritzstraße, von Kurfürst Moritz 1548 angelegt, wird im 16., zum Teil auch noch im 17. Jahrhundert unter verschiedenen Namen erwähnt: 1556 Neue gasse in der Nauestadt, 1557 Naugasse, daneben auch bereits Moritzstraße und 1560 Moritzgasse zu Ehren des am 21. März 1521 geborenen und am 11. Juli 1553 im Feldlager nach der Schlacht bei Sievershausen verstorbenen Kurfürsten Moritz. Die Benennungen Obere Moritzstraße (1570 und 1621) und Große Moritzstraße (1588 und 1591) führte sie im Gegensatze zu der Unteren oder Kleinen Moritzstraße (s. Augustusstraße). In den Jahren 1555, 1557 und 1564 finden sich die Namen Hern- (Herren-) und Junckergasse erwähnt; sie beziehen sich darauf, daß sich mehrere Adelige dort anbauten; weil der Landesherr ihnen die Plätze geschenkt hatte, mögen mißgünstige Bürger die Benennung Bettelgasse aufgebracht haben, die 1593 und 1649 erwähnt wird. Die Bezeichnung Marktstraße (1628) wurde ihr nur vereinzelt beigelegt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts blieb die Benennung Moritzstraße allein in Gebrauch, nur erhielt sie im Volksmunde bisweilen die verstümmelte Form Mohrenstraße." Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905. Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.

Mestmacher, von Joha Staatsrath russ. Kaiserl. Morizstraße 763 - 1799


  • Mestmacher, von Friedrich Kollegienasessor russ. Kaiserl. Morizstraße 763 - 1799


  • Mestmacher von Olga Staatsraths Ehegattin Lüttichaustraße 27 - 1868


Die Herzogtümer Schleswig (als dänisches Reichslehen) sowie Holstein und Lauenburg (als deutsche Reichslehen bzw. ab 1815 Mitgliedsstaaten des Dt. Bundes)

vgl. w:de:Johann von Mestmacher (* 17. August jul. / 28. August 1733 greg. in Reval; † 10. Dezember jul. / 22. Dezember 1805 greg. in Sankt Petersburg) - deutsch-baltischer Diplomat in Diensten des Russischen Kaiserreichs - nach dem Vertragsschluss von Zarskoje Selo von 1774 bis 1784 als bevollmächtigter Minister russischer Gesandter beim Hochstift Lübeck in Eutin

  • 1777 Nobilitierung zum polnischen Baron mit Adelsdiplom vom 21. April 1782
  • 1777 Domherr des Lübecker Domkapitels
  • [am 27. August 1773 im heutigen Puschkin geschlossenen, regelte Erbfolgen in Schleswig-Holstein und verhinderte eine weitere Aufsplitterung des Territoriums (vgl. w:de:Romanow-Holstein-Gottorp ab 1762.) Der Vertrag begründete den Dänischen Gesamtstaat] -
    • w:de:Hochstift Lübeck (ab 1180 bis 1803 - dann als w:de:Fürstentum Lübeck zum w:de:Herzogtum Oldenburg (seit 1774 - Fürstbischof war seit 1750 w:de:Friedrich August (Oldenburg, Herzog) (* 20. September 1711 in Schloss Gottorf, Schleswig; † 6. Juli 1785 in Oldenburg) aus dem Hause w:de:Schleswig-Holstein-Gottorf, seit 1774 durch Vertrag auch Herzog von Oldenburg (Präliminarvertrag von 1767 zeichnete den sog. Gottorper Tausch vor, der nach der Volljährigkeit des Sohnes von Katharina, Großfürst Paul, mit dem Definitiv-Vertrag von Zarskoje Selo von 1773 vollzogen wurde - damit endete für Oldenburg die 106-jährige reichsferne Regentschaft aus Dänemark - 1774 erhob Kaiser Joseph II. Oldenburg zum Herzogtum)
    • Paul I. (eigentlich Pawel Petrowitsch bzw. russisch: Павел Петрович, * 20. September jul. / 1. Oktober 1754 greg. in Sankt Petersburg; † 11. März jul. / 23. März 1801 greg. ebenda) war 1762 bis 1773 Herzog von Holstein-Gottorf und von 1796 bis 1801 Kaiser von Russland
    • Haus Gottorf: zwischen 1751 und 1818 vier schwedische Könige - seit 1762 die russischen Zaren - seit 1773 die Herzöge und später Großherzöge von Oldenburg hervor
  • Eutin: seit etwa 1300 Residenz der (Fürst-)Bischöfe von Lübeck

1784 bis 1789 Ministerresident am Hof von Herzog Peter von Biron in Mitau (* 15. Februar 1724 in Mitau; † 13. Januar 1800 in Gellenau, Grafschaft Glatz) - Reichsgraf - ab 24. November 1769 Herzog von Kurland und Semgallen - ab 6. April 1786 Herzog zu Sagan

  • 1789 Johann von Mestmacher erhielt das kurländische Indigenat
  • w:de:Herzogtum Kurland und Semgallen - 1561 bis 1795 - Dritte Teilung Polens: vom Russischen Reich annektiert
    • 1737–1758 Ernst Johann von Biron
    • 1758–1763 Intermezzo: Karl Christian von Sachsen (* 13. Juli 1733 in Dresden; † 16. Juni 1796 ebenda) - gebürtiger Prinz von Sachsen und Polen
    • 1763–1769 Ernst Johann (erneut)
    • 1769–1795 Peter von Biron

1789 bis 1799 Gesandter am königlich sächsischen Hof in Dresden (erst 1790 angetreten) - 1797 Geheimrat ernannt - im Dezember 1798 aus dem diplomatischen Dienst verabschiedet


Местмахер Иван Иванович (Johann von Mestmacher) (1733-1805)

Mestmacher Iwan Iwanowitsch (Johann von Mestmacher) (1733-1805)


Местмахер Иван Иванович (Johann von Mestmacher) (1733-1805) – барон, российский дипломат, тайный советник (1797 год).

Mestmacher Iwan Iwanowitsch (Johann von Mestmacher) (1733-1805) - Baron, russischer Diplomat, Geheimrat (1797).

Родился 17 августа 1733 года в Ревеле (Reval, Estland) в семье архитектора Адмиралтейства Иоганна Местмахера (Johann Mestmacher),

Geboren am 17. August 1733 in Reval (Reval, Estland) in der Familie des Architekten der Admiralität Johann Mestmacher (Johann Mestmacher),

образование получил в Петербурге, после чего определён на службу в Коллегию иностранных дел с назначением секретарём посольства в Стокгольме (Stockholm), 27 июня 1770 года –

ausgebildet in St. Petersburg, danach wurde er mit der Ernennung zum Dienst am College of Foreign Affairs ernannt Sekretär der Botschaft in Stockholm (Stockholm), 27. Juni 1770 im Jahr -

поверенный в делах российского посольства в Копенгагене (Copenhagen), в ноябре 1772 года – советник посольства.

Charge d'Affaires der Russischen Botschaft in Kopenhagen (Kopenhagen), im November 1772 - Botschaftsrat.


С 14 августа 1774 года по 23 октября 1784 года состоял полномочным министром при дворе епископа Любека (Lubeck) в Отине (Eutin, Schleswig-Holstein),

Vom 14. August 1774 bis 23. Oktober 1784 war er bevollmächtigter Minister am Hofe des Bischofs Lübeck (Lübeck) in Otin (Eutin, Schleswig-Holstein),

затем назначен полномочным министром при дворе курляндского герцога Петера фон Бирона (Peter von Biron) (1724-1800) в Митау (Mitau),

danach als bevollmächtigter Minister am Hofe des Kurlandherzogs Peter von Biron ( Peter von Biron) (1724-1800) ) in Mitau,

в ноябре 1788 года отозван в Россию и в следующем году занял пост чрезвычайного посланника и полномочного министра при саксонском дворе в Дрездене (Dresden).

im November 1788 wurde er nach Rußland abberufen und übernahm im folgenden Jahr das Amt des außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers am sächsischen Hof in Dresden.

Высочайшим указом императрицы Екатерины II-й от 7 июня 1777 года возведён с нисходящим потомством в баронское достоинство Российской империи, в 1797 году – тайный советник, в декабре 1798 года вышел в отставку.

Durch das höchste Dekret von Kaiserin Katharina II. Vom 7. Juni 1777 wurde er mit absteigenden Nachkommen in die Baronialwürde des Russischen Reiches erhoben, 1797 - Geheimrat, im Dezember 1798 in den Ruhestand versetzt.

Умер 10 декабря 1805 года в Санкт-Петербурге в возрасте 72 лет.

Er starb am 10. Dezember 1805 in St. Petersburg im Alter von 72 Jahren.

С 23 июля 1774 года был женат на баронессе Вильгельмине Юлиане Софии фон Ведель-Ярлсберг (Wilhelmine Juliane Sophie von Wedel-Jarlsberg) (1752-1789), от которой имел троих детей: Фёдор (Friedrich Karl Johann von Mestmacher) (1774-1817), Пётр (Peter Friedrich Ludwig von Mestmacher) (1779-1815) и Александра (Alexandra von Mestmacher), супруга князя Александра Яковлевича Хилкова (1755-1819).

Am 23. Juli 1774 heiratete er Freifrau Wilhelmine Juliane Sophia von Wedel-Jarlsberg (1752-1789), aus der er drei Kinder hatte: Theodore (Friedrich Karl Johann von Mestmacher) (1774 -1817), Peter (Peter Friedrich Ludwig von Mestmacher) (1779-1815) und Alexandra (Alexandra von Mestmacher), Ehefrau von Fürst Alexander Jakowlewitsch Khilkow (1755-1819).

Basilius Lalitsch (serbisch: Wasilije Lalić)[Bearbeiten]

Lalitsch Basilius Kapelldiener an der rußisch-kaiserl. Gesandschaftskapelle Dresden Schreibergasse 14 (nur 1797, nicht 1799)

Schreibergasse 14 lag etwa in der Mitte der östlichen Seite der Schreibergasse

  • Lah Gottfr. Kandidat des Predigtamts Dresden Schreibergasse 14 - 1797
  • Radovan Lalitsch - Mazedonien
  • Lalitsch. Maria. * um 1800, oo Johann KOPATS - Kula in Nordserbien
  • Deutsche Ortsnamen in der Wojwodina (Woiwodschaft): Lalić // Liliomos, Lalics, Lality // Lalitsch - Ortsteil von w:de:Odžaci in Nordwestserbien (Okrug Zapadna Bačka im Westen der Vojvodina - nördlich der Save und nördlich bzw. östlich der Donau
  • Lalitsch bei Doroslo(vo) - Gemeinde w:de:Opština Sombor im Nordwesten Serbiens
    • Es ist ein Dorf in Serbien. Es befindet sich in der Gemeinde Sombor. Die Dorfbewohner sind hauptsächlich mit der Landwirtschaft beschäftigt. Es ist weithin als christlicher Wallfahrtsort bekannt. Der Wunderbrunnenschrein von Bajkut, jetzt Sentkut genannt, befindet sich in der Nähe des Dorfes Doroslovo. Es ist seit dem Mittelalter bekannt, als das Gebiet zum Königreich Ungarn gehörte. Doroslovo war wahrscheinlich der Standort eines im 12. Jahrhundert gegründeten Klosters und einer Kirche zum Gedenken an den Märtyrer St. Lõrinc, die heute zerstört und vergessen ist. Die ersten Urkunden von Bajkut als Pfarrei stammen aus dem Jahr 1382 und die Existenz eines Brunnens mit Wunderkräften wurde schon damals erwähnt. Die Siedlung ging in den Besitz der Nonnen über und blieb es sehr lange bis zur osmanischen Eroberung im 16. Jahrhundert. Während der osmanischen Herrschaft wird Doroslovo als ein von ethnischen Serben bewohnter Ort erwähnt. Seit Ende des 17. Jahrhunderts war es Teil der Habsburgermonarchie und seit 1918 Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen und der Folgestaaten. https://www.loquis.com/de/loquis/1986734/Doroslovo
    • Bunarić (Heiliger Brunnen) in Doroslovo. Dieser südländische Wallfahrtsort bewahrt die Erinnerung an eine mittelalterliche Wunderquelle, wohin die Pilger mit der Hoffnung kommen um ihre physische Leiden und Krankheiten zu heiligen. Über die Geschichte von Bunarić (Szentkút, Heilger Brunnen), welcher Ort sich südlich des Dorfes Doroslovo im westlichen Batschka befindet und wurde früher im Mittelalter Bajkút genannt, wissen wir wenig. Zwischen 1173 und 1183 die Frau vom König Béla III. gründete hier an dieser Stelle das Margaret Kloster. Seit 1967 ist es in offizieller Weise als „Hilfe der Christen” Marienwallfahrtsort bekannt. Sein volkstümliche Name ist auf serbisch Bunarić, auf ungarisch Szentkút oder auf deutsch Heiliger Brunnen von Doroslovo. Dieser Ort wird von 15-20 Tausend Pilgern besucht jedes Jahr am Tag des Kleines Gottesmutters (Dies Nativitatis Beatae Mariae Virginis), dass heißt am 8. September. Die meisten Gläubigen kommen am Vortag an. Im Rahmen der zweitägigen Feierlichkeiten einen Jugendmesse, werden auch Messen auf kroatisch, deutsch, slowakisch und ungarisch zelebrielt von der großen Anzahl der kirchlichen Würden. Die meisten Pilger sind ungarischsprachige Katholiken, aber eine große Anzahl der Gläubigen von kroatischen und slowakischen Katholiken, ruthenischen griechisch-Katholiken und serbische Orthodoxen kommen. Eine größere Wallfahrt wird zu Pfingsten und an dem Tag der Mariä Himmelfahrt (Dies Assumptionis Beatae Mariae Virginis), am 15. August organisiert. Im Sommer veranstaltet Bunarić in Zusammenarbeit mit verschiedenen Jugendorganisationen Religionslehr- und Musiklager. https://hellovojvodina.com/de/places/doroszloi-szentkut/
    • Dieser 1627 gegründete Wallfahrtsort „Mariahilf“ gehört zu den bedeutsamsten in Europa, obwohl er durch die Wirren der Säkularisation in Vergessenheit geraten war. Über 500 Kirchen und Kapellen in der ganzen Welt, die sich diese Stätte zum Vorbild nahmen und ebenso den Namen „Mariahilf“ tragen, weisen darauf noch heute hin. Das Bild „Maria, Hilfe der Christen“ ist denn auch das verbreitetste Marienbild im Donauraum, auch in der Batschka und im Banat, und auch in Doroslo, wohin es unsere Vorfahren vor gut 200 Jahren brachten. ... Nach erneuter Pass-, Waren- und Busfahrerkontrolle kamen wir über die rumänisch-serbische Grenze. Die Holzkiste mit der Madonna mit ihren 40 Verschraubungen wurde nun geöffnet. Als sie da friedlich mit dem Jesukind in der Kiste lag, machten die Grenzer ein Kreuzzeichen und winkten uns durch. 100 Meter weiter, die serbische Grenze. Die hatten von der rumänischen Grenzpolizei schon Nachricht bekommen, es wurden nur die Pässe kopiert und wir durften ohne sonstige Kontrolle einfahren. Natürlich fuhren wir gleich Richtung Milititsch/Doroslo. Wir hatten ja schon einen Tag verloren. Milititsch ist mein Geburtsort, die Kirche total in ruinösem Zustand, wohl das größte Taubenhaus Europas. Evis und mein Geburtshaus um die Ecke, ebenfalls abgerissen. Wir fuhren beim Dorosloer Heiligtum „Maria Brünnele“ vor. Die mitfahrenden Pilger-Männer machten es sich zur Ehre, die schwere Kiste vom Bus bis zur Kirche zu tragen. Dort wurde sie ausgepackt. Ein „Oh“ und ein „Ah“ ob ihrer entzückenden Schönheit. In der Kirche „Maria Hilf“ (Passauer-Bild) hielt S.E. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch mit dem dortigen Rektor Arpad Verebellyi das Hochamt samt der Statuen-Weihe. Dann wurde die Muttergottes-Figur von den Pilgern in das neuerbaute Heiligtum übertragen, vorneweg bei der Prozession P. Notker mit einem großen Kreuz, die Statue, der Bischof und die anwesende Geistlichkeit, dann die Pilger. Und wieder ein Staunen über die Schönheit und Größe des neuerbauten Heiligtums „Maria Mutter Europas“. Ein würdiger Platz in der Apside ist nun „der Thron Mariens“. Überglücklich, überglücklich. Es folgte noch ein „Rinder-Paprikasch“, scharf und himmlisch gut, mit Weißbrot und Puszta-Wein. ... In Jesus und Maria und Josef, Ihr/Euer P. Notker OSB - https://maria-mutter-europas.de/12-sterne-kurier-66-juli-2019-donauwallfahrt/
    • Doroslovo (Дорослово) dt. Doroslo, ung. Doroszló (Serbien, Südliche Batschka) "Gospa Doroslovska" war ehemals beliebter Wallfahrtsort der deutschsprachigen Katholiken in Serbien - https://sites.google.com/site/sobottamagdeburg/startseite/themen/katholische-wallfahrtsorte-im-westbalkan
    • Der Legende nach ist die Heilige Mutter mehrmals am Brunnen Sentkut (Szentkút) erschienen, und es wird angenommen, dass sie Gott gebeten hat, dem Wasser des Brunnens Heilkraft zu verleihen. Viele wundersame Ereignisse wurden mit Sentkut (Szentkút) in Verbindung gebracht. Im Jahr 1792 wurde Janos Zabloczky, ein 40-jähriger Blinder, von der Heiligen Mutter in einem Traum angewiesen, nach Doroslovo zu gehen und seine Augen im Wasser von Sentkut (Szentkút) zu waschen, und er erlangte sein Augenlicht zurück. Die Priester von Doroslovo haben seitdem viele Heilungen am Schrein festgestellt. Viele Gläubige, einschließlich der Blinden und Verkrüppelten, besuchen das Heiligtum und hoffen auf Segen, Genesung und Seelenfrieden. Die Zahl der Pilger hat stark zugenommen. Kirche. Die erste Kapelle zu Ehren der Heiligen Mutter wurde 1796 erbaut. Eine neue ersetzte sie 1809, wurde aber nach 50 Jahren durch einen Brand zerstört. Eine dritte Kapelle wurde 1825 aus Ziegeln gebaut und 1875 um zwei Türme umgebaut und in die heutige Kirche erweitert. 1861 wurde in der Nähe des Brunnens eine Skulptur der Jungfrau Maria und ein Höhlenschrein in Lourdes mit einer Statue des hl. Maria wurde 1910 geweiht. - https://de.wikibrief.org/wiki/Doroslovo

Haushofmeister Stange[Bearbeiten]

Stange … Haushofmeister beym Freyherrn von Mestmacher Dresden Morizstraße 763 - 1797

Mestmacher, von Joh. russisch kaiserl. wirklicher Staatsrath und außerordentlicher Gesandte am kursächs. Hofe Dresden Morizstraße 763 - nur 1797 - nicht 1799

Nr. 763 war ein Eckhaus von der Moritzstraße mit der Lochgasse - sie lag gegenüber der Einmündung der Friesengasse in die Moritzstraße - genau auf der ab 1886 durchgebrochenen und verbreiterten König-Johann-Straße (heute zur Wilsdruffer Straße gehörig)

(die Moritzstraße war 1760 von den Preußen so stark zerbombt worden, daß die als "Prachtgasse" wiedererstand und zur "Straße" geadelt wurde) - mit Haushofmeister Stange und einem Fraͤullein von Tettau Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Napoleonzeit/Ausländische Ministres und Chargés d'Affaires


"Moritzstraße, von Kurfürst Moritz 1548 angelegt, wird im 16., zum Teil auch noch im 17. Jahrhundert unter verschiedenen Namen erwähnt: 1556 Neue gasse in der Nauestadt, 1557 Naugasse, daneben auch bereits Moritzstraße und 1560 Moritzgasse zu Ehren des am 21. März 1521 geborenen und am 11. Juli 1553 im Feldlager nach der Schlacht bei Sievershausen verstorbenen Kurfürsten Moritz. Die Benennungen Obere Moritzstraße (1570 und 1621) und Große Moritzstraße (1588 und 1591) führte sie im Gegensatze zu der Unteren oder Kleinen Moritzstraße (s. Augustusstraße). In den Jahren 1555, 1557 und 1564 finden sich die Namen Hern- (Herren-) und Junckergasse erwähnt; sie beziehen sich darauf, daß sich mehrere Adelige dort anbauten; weil der Landesherr ihnen die Plätze geschenkt hatte, mögen mißgünstige Bürger die Benennung Bettelgasse aufgebracht haben, die 1593 und 1649 erwähnt wird. Die Bezeichnung Marktstraße (1628) wurde ihr nur vereinzelt beigelegt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts blieb die Benennung Moritzstraße allein in Gebrauch, nur erhielt sie im Volksmunde bisweilen die verstümmelte Form Mohrenstraße."


Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905. Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.

Fraͤullein von Tettau[Bearbeiten]

Tettau, von … Dresden Morizstraße 763 - 1797

Tettau, von Dresden Schössergasse 360 - 1799

Nr. 763 war ein Eckhaus von der Moritzstraße mit der Lochgasse - sie lag gegenüber der Einmündung der Friesengasse in die Moritzstraße - genau auf der ab 1886 durchgebrochenen und verbreiterten König-Johann-Straße (heute zur Wilsdruffer Straße gehörig)

Schössergasse 360 ist das südöstliche Eckhaus der Schössergasse mit der Sporergasse - ganz in der Nähe der damaligen Gemählde- Gallerie (und des Jüdenhofes)

  • Duminique, von … Staats- und Kabinetsminister Sr. königl. Hoh. des Kurfürsten von Trier Dresden Schössergasse 360 - 1797
  • Lahnius … kurtrierscher geheimer Kabinetskanzlist Dresden Schössergasse 360 - 1797


Mestmacher, von Joh. russisch kaiserl. wirklicher Staatsrath und außerordentlicher Gesandte am kursächs. Hofe Dresden Morizstraße 763 - 1797

(die Moritzstraße war 1760 von den Preußen so stark zerbombt worden, daß die als "Prachtgasse" wiedererstand und zur "Straße" geadelt wurde) - mit Haushofmeister Stange und einem Fraͤullein von Tettau Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Napoleonzeit/Ausländische Ministres und Chargés d'Affaires


"Moritzstraße, von Kurfürst Moritz 1548 angelegt, wird im 16., zum Teil auch noch im 17. Jahrhundert unter verschiedenen Namen erwähnt: 1556 Neue gasse in der Nauestadt, 1557 Naugasse, daneben auch bereits Moritzstraße und 1560 Moritzgasse zu Ehren des am 21. März 1521 geborenen und am 11. Juli 1553 im Feldlager nach der Schlacht bei Sievershausen verstorbenen Kurfürsten Moritz. Die Benennungen Obere Moritzstraße (1570 und 1621) und Große Moritzstraße (1588 und 1591) führte sie im Gegensatze zu der Unteren oder Kleinen Moritzstraße (s. Augustusstraße). In den Jahren 1555, 1557 und 1564 finden sich die Namen Hern- (Herren-) und Junckergasse erwähnt; sie beziehen sich darauf, daß sich mehrere Adelige dort anbauten; weil der Landesherr ihnen die Plätze geschenkt hatte, mögen mißgünstige Bürger die Benennung Bettelgasse aufgebracht haben, die 1593 und 1649 erwähnt wird. Die Bezeichnung Marktstraße (1628) wurde ihr nur vereinzelt beigelegt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts blieb die Benennung Moritzstraße allein in Gebrauch, nur erhielt sie im Volksmunde bisweilen die verstümmelte Form Mohrenstraße."


Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905. Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.

Dresden 1799[Bearbeiten]

Johann von Mestmacher 1799[Bearbeiten]

Mestmacher, von Joha Staatsrath russ. Kaiserl. Morizstraße 763 - 1799


Korrespondenz des Herzogs Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg mit Personen A - M: 1. Geheimer Rat von Arnstadt in Quedlinburg; 2. Minister von Angern in Berlin; 3. Minister von Alvensleben, Kanonikus von Alvensleben und Frau von Alvensleben, geborene Gräfin Schlippenbach; 4. Geheimer Kabinettsrat Albrecht in Berlin; 5. d' Alopeus, russischer Gesandter in Berlin; 6. General Graf von Bennigsen; 7. Mademoiselle Bourgeois in Yverdon; 8. Gräfin von Blome, geborene Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein; 9. Kammerherr von Bode in Darmstadt; 10. Stadt Coswig; 11. Familie von Canerin; 12. Familie von Davier in Coswig; 13. Major von Eisenhardt; 14. Familie des Hofmarschalls von Grashoff in Ballenstedt; 15. Geheimer Rat von Horn; 16. Propst Hambach in Alvensleben; 17. Stadt Hoym; 18. Leutnant von Holly in Köthen; 19. Propst Henning in Coswig; 20. Regierungsrat von Hommer; 21. Witwe Hahne in Zerbst; 22. Professor Juncker in Halle; 23. Leutnant Junot; 24. Religionslehrer Krug in Bernburg; 25. Regierungsdirektor König in Detmold; 26. Dr. med. P. Krukenberg in Berlin; 27. Preußischer Minister von Keller; 28. Staatsminister von Kamptz in Berlin; 29. Familie Knoch in Detmold; 30. Familie von Lattorff; 31. Oberst von Linsingen in Dessau; 32. Hauptmann und Postmeister von Linsingen; 33. Lardenois in Paris; 34. Prof. F. G. A. Lobethan in Zerbst; 35. Hannoverscher Minister von Meding; 36. Hofdame Fräulein von Motz in Düsseldorf; 37. Kammerdirektor von Marées in Dessau; 38. Baron von Mestmacher, russischer Gesandter in Dresden; 39. Geheimer Rat Dr. Meckel in Halle40. Appellationsgerichtspräsident Mann in Zerbst; 41. General von Muffling in Berlin; 42. Bergrat Mohr in Freiburg

Archivaliensignatur:

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Z 18, A 10 Nr. 33a (Benutzungsort: Dessau)

Kontext:

Abteilung Bernburg >> A Das Fürstenhaus >> A 10 Korrespondenzen der Mitglieder des Fürstenhauses privaten und öffentlichen Charakters >> A 10c Korrespondenz mit in- und ausländischen Beamten und Bekannten >> A 10c IV Fürst Friedrich Albrecht (1735-1796) und Herzog Alexius Friedrich Christian von Bernburg (1767-1834)

Laufzeit:

1796 - 1834


Z 18, A 10 Nr. 35 Verhandlungen des Fürsten Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg mit dem russischen Hof wegen der Absicht König Ludwigs XVIII. im Zerbster Schloss seinen Wohnsitz zu nehmen, 1796 (Akte)[Benutzungsort: Dessau] - http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=383875

  • Durch den Siegeszug Napoleons musste er wiederholt seinen Aufenthaltsort wechseln. Ein Angebot Napoleons, ihm ein Territorium zu überlassen, lehnte er als unehrenhaft ab.[12] Zwischen dem 24. August 1796 und dem 10. Februar 1798 lebte er etwa in Blankenburg, das zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel gehörte. Später ging er nach Jelgava (dt. Mitau) in Kurland, wo er unter dem Schutz des russischen Zaren stand. Zwischenzeitlich musste er nach Warschau umsiedeln, bevor ihm Zar Alexander 1805 erneut die Rückkehr nach Kurland gestattete.[13] Schließlich lebte er seit 1807 im englischen Hartwell House in Aylesbury bei Oxford.


https://www.archivportal-d.de/item/IYRXPIFK3X2XZ4TVKYVLOMWNYHPJLSFV


https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/DXKLOW4PTLL4JGJ6FE5EI74XH63M2L7X

http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?id=1529268

http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1529267


Z 18, A 10 Nr. 34 Korrespondenz des Herzogs Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg mit französischen und westfälischen Zivil- und Militärbeamten 1. d' Astorg; 2. de Bercagny; 3. Intendant Clearrae; 4. Chevalier de Damestoy; 5. General Eblé in Magdeburg; 6. Graf von Fürstenstein in Kassel;[Benutzungsort: Dessau] http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=383874



http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1529257

Friedrich von Mestmacher[Bearbeiten]

  • Mestmacher, von Friedrich Kollegienasessor russ. Kaiserl. Morizstraße 763 - 1799
  • Mestmacher von Olga Staatsraths Ehegattin Lüttichaustraße 27 - 1868

Baron Mestmacher, Friedrich Karl Johann Russische Vornamen: Fedor Iv.

ursp. Nation: Deutschbalte

geboren: 12.5.1774

gestorben: 8.5.1817

Vatern: Johann

Ehepartner: Louise Rosine von Zeiten,

  • geboren: 28.12.1789 - im Original: 1790 (PN)
  • gestorben: 5.2.1834 todesort: Sankt Petersburg

hochzeitstag: 0.0.1806

stand: Adel

Ausbildung

  • Rußland Gymn. Mitau von-ab: 6.6.1788

Lebensweg

  • Rußland: von-ab: 0.0.1788 beruf: in Dienst
  • Rußland: beruf: Sekr. Mitau belegt: 0.0.1794
  • Stammland: Rußland: Dresden - belegt: 0.0.1795; 0.0.1796
  • Stammland: Rußland: beruf: Geheimexpedition d. Ausw. belegt: 0.0.1805; 0.0.1811

Stand

  • Rußland: Baron


Rang

  • Rußland: Koll.Ass.
  • Rußland: Hofr. belegt: 0.0.1801
  • Rußland: von-ab: 8.1.1803 Koll.Rat

Quellen

  1. Bantyš-K.Obzor fundstelle: 2, 20
  2. Sp.gr.?. fundstelle: 1805 II. 54
  3. Mesjacoslov fundstelle: 1795, 45; 1796, 52; 1811
  4. Kurl.Archiv
  5. Pet.nekr. fundstelle: III. 109
  6. Dannenberg fundstelle: 82, Nr. 171


https://amburger.ios-regensburg.de/index.php?id=72776

Dresden 1800[Bearbeiten]

Geheimer Rath von Bibikoff[Bearbeiten]

Ausländische Ministres und Chargés d'Affaires an dem Churfürstl. Sächsischen Hofe (1800).

Vom Russisch-Kaiserlichen Hofe.

Außerordentlicher Gesandter, Se. Excellenz Herr geheimer Rath von Bibikoff.

Churfürstlicher Sächsischer Hof- und Staats-Calender auf das Jahr 1800. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung.


Am 31. Mai 1795 wurde er zum Kammerherrn und am 1. Oktober 1798 zum echten Geheimrat erhoben. Nach dem Thronantritt des Zaren Paul I. trat er eine kurze diplomatische Mission beim Herzog von Württemberg an. Paul I. drängte ihn ab 7. November 1798 zum Dienst in der Akademie für auswärtige Angelegenheiten, am 22. Dezember desselben Jahres wurde er zum außerordentlichen Botschafter in Portugal ernannt. Am 1. Januar 1799 wurde er als Sonderbotschafter nach Sachsen geschickt, aber schon am 28. Februar wieder abberufen und am 7. Januar 1800 zum offiziellen Herold für ausländische Angelegenheiten bestimmt. ... Um seine angeschlagene Gesundheit wiederherzustellen, wurde Bibikow am 15. Oktober 1813 auch vom Mandat des Senators entbunden. Ende dieses Jahres kehrte er aber nach St. Petersburg zurück und trat wieder in die 1 Abteilung der dritten Senatskammer ein. Am 25. April 1821 begab er sich zur Behandlung nach Karlsbad und starb 1822 in Dresden. Seine Leiche wurde aus Sachsen in die Heimat überführt und auf dem Lazarewski-Friedhof des Alexander-Newski-Kloster begraben. w:de:Alexander Alexandrowitsch Bibikow

an den Herzog von Württemberg gesandt mit der Ankündigung der Thronbesteigung Kaiser Pauls I., 13. November 1796; am 7. September 1798 in die Abteilung des Kollegiums für auswärtige Angelegenheiten berufen; am 1. Oktober 1798 zum Geheimrat ernannt; wurde am 22. Dezember desselben Jahres zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am portugiesischen Gericht ernannt; durch den außerordentlichen Gesandten vom 1. Januar 1799 auf den Dresdner Posten versetzt; von diesem Posten desselben Jahres am 28. Oktober zurückgezogen; Es wurde vom Höchsten befohlen, am 7. Januar 1800 zur Bestimmung anderer Fälle an die Heraldik geschickt zu werden. ausgezeichnet mit dem Ritter des Ordens von St. Anne 1 EL. und befohlen, am 7. Januar 1800 im Regierenden Senat anwesend zu sein; am 1. Februar 1800 aus dem Dienst ausgeschieden. - https://runivers.ru/doc/patriotic_war/1812/participants/detail.php?ID=436003


Bibikov war ein Günstling des neuen Kaisers, der ihn am 1. Oktober 1798 zu einem seiner Geheimberater machte und ihn am 7. November 1798 in das Kollegium für auswärtige Angelegenheiten berief. [2]Bibikov wurde dann zu verschiedenen diplomatischen Aufgaben entsandt und diente ab dem 22. Dezember 1798 als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am portugiesischen Hof und ab dem 1. Januar 1799 als außerordentlicher Gesandter an das Kurfürstentum Sachsen. [1] Er wurde am 28. Februar 1799 abberufen und am 7. Januar 1800 wurde er zum Herold ernannt und saß mit dem Orden der St. Anna Erster Klasse im Regierenden Senat . ... Bibikov verließ St. Petersburg am 25. April 1821, um sich in der Kurstadt Karlsbad behandeln zu lassen , und starb im Ausland am 1. August 1822 in Dresden . w:en:Aleksandr Aleksandrovich Bibikov

Geboren am 7. (18.) Januar 1765; Vertreter einer alten Adelsfamilie. Er trat 1767 als Unteroffizier im Izmailovsky-Regiment der Leibgarde in den Dienst ein. 1774 wurde er als Belohnung für die Verdienste seines verstorbenen Vaters zum Warrant Officer und am 1. Januar 1787 zum Hauptmann befördert.

1789 zeichnete er sich im Krieg mit den Schweden aus (am linken Bein verwundet) und wurde mit einem goldenen Schwert „für Tapferkeit“ und am 9. Juni 1789 mit dem St.-Georgs-Orden 4. Klasse ausgezeichnet. Nr. 638

Für den ausgezeichneten Mut, den Kiri gegen die Truppen des schwedischen Königs zeigte, befehligte er eine Kompanie Grenadiere, nachdem er eine Schleuder abgeworfen und den Weg für die Weiterübertragung des Feindes geöffnet hatte, war er der erste, der sie betrat.

Im Rang eines Hauptmanns wechselte er am 22. September 1786 in den Staatsdienst und erhielt den Rang eines Kammerjunkers.

31. Mai 1796 wurde die eigentliche Kämmerer verliehen.

Unter Paul I. trat er in den diplomatischen Dienst ein und wurde am 1. Oktober 1798 zum Geheimrat befördert . Er war Botschafter in Portugal, dann in Sachsen, wurde aber am 1. Februar 1800 aus dem Dienst entfernt. [ab 1799 in Dresden]

1806 wurde Alexander Alexandrovich Bibikov zum Chef der Miliz des Bezirks Oranienbaum der Provinz St. Petersburg gewählt. 1808-1811 war er Gesandter im Königreich Neapel.

1812 wurde er zum Chef der Trupps der Milizen von Petersburg und Nowgorod ernannt. Er nahm am Sturm auf Polozk teil und wurde am 3. Januar 1813 für seine Tapferkeit mit dem St.-Georgs-Orden 3. Klasse Nr. 259 ausgezeichnet

Zum Gedenken an die herausragenden Heldentaten an Mut und Tapferkeit, die im Kampf gegen die französischen Truppen am 6. und 7. Oktober bei Polozk gezeigt wurden.

Dann wurde ihm das Kommando über die 5. Infanteriedivision übertragen, mit der er im Dorf Smolnaya (am Bein verwundet), bei Borisov und bei Beresina kämpfte. Hier konnte er aufgrund einer Wunde nicht laufen oder reiten und reiste in einem Schlitten.

Am Ende des Feldzugs 1812 überreichte ihm die Miliz ein goldenes Schwert mit der Aufschrift: „ 3a Glaube und der Zar. - Senator Bibikow. St. Petersburger Miliz “.

Nahm an der Belagerung von Danzig teil. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er im Juli 1813 aus dem Rang eines Milizführers in Generalsuniform entlassen. Er kehrte nach St. Petersburg zurück und trat erneut in den Dienst des Senats. Autor von Memoiren über den Aufstand E. Pugachev.


Gestorben am 20. Juli ( 1. August ) 1822 in Dresden; wurde in St. Petersburg auf dem Lazarevsky-Friedhof des Alexander-Newski-Klosters bestattet.

w:ru:Бибиков, Александр Александрович (7. Januar (18.) 1765 - 20. Juli (1. August) 1822)

Nikolaus Bützow[Bearbeiten]

Liste der russischen Gesandten in Sachsen

  • 1800–1802: Nikolaus Bützow (* 1750; † 1823), Gt

Ludwigslust 1800[Bearbeiten]

• Auf die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen folgten später, seit Zar Peter dem Großen, auch Eheschließungen. Seit 1711 gab es 43 (von insgesamt 48) Ehen zwischen den Vertretern des deutschen Adels protestantischen Glaubens und den Mitgliedern des Hauses Romanov. Wenn ein Romanov eine protestantische Fürstin heiratete, musste sie vor der Eheschließung zur Orthodoxie konvertieren. Wenn aber eine russische Fürstin einen evangelischen Potentaten heiratete, blieb sie orthodox und bekam orthodoxe Hausapellen eingerichtet, wo sie nicht selten nach ihrem Tod beigesetzt wurde.

Die Kirchen, Hauskapellen oder Gruftkapellen dieser Art, die manchmal auch von den Gemeinden oder Botschaftsangehörigen genutzt wurden, gab es

in Ludwigslust 1800 – 1803 1806, Mausoleum im Schlosspark

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland#Literaturverzeichnis

Es ist bemerkenswert, dass viele Kirchen in Deutschland zur seelsorglichen Betreuung für wichtige Persönlichkeiten gebaut wurden, z. B. für russische Fürstinnen, die mit hochadligen Deutschen verheiratet waren, und auch für orthodoxe Menschen, welche in der Regel bei ihnen in Diensten standen oder durch Deutschland reisten. Zu diesen Kirchen gehörten so etwa die orthodoxen Hofkirchen in Schwerin, Ludwigslust, Weimar, Stuttgart, Karlsruhe. Um sie herum bildeten sich orthodoxe Gemeinden, und es entstanden Pfarreien.

Nach dem Tod der russischen Großfürstinnen war man bemüht, sie in eigens dafür errichteten orthodoxen Grabkirchen zu bestatten. War das erste orthodoxe Mausoleum in Deutschland in Ludwigslust noch recht bescheiden, so zeichnet sich die Architektur der Gedächtniskirchen in Stuttgart-Rothenberg, Weimar und Wiesbaden durch besondere Pracht und Schönheit aus. An ihnen arbeiteten prominente Architekten, Bildhauer und Künstler aus Deutschland. Die Ikonostasen, die Ikonen und die liturgischen Utensilien wurden in der Regel aus Russland eingeführt.


https://rokmp.de/de/eparhiya/

Dresden 1802[Bearbeiten]

Wassili Wassiljewitsch Chanykow[Bearbeiten]

Liste der russischen Gesandten in Sachsen

  • 1802–1815: Wassili Wassiljewitsch Chanykow (* 1759; † 1829)

Weimar 1804[Bearbeiten]

Wladimir Lukitsch Borowikowski (1757–1825): Porträt der Grand Duchess Maria Pavlovna of Russia, 1804.

Maria Pawlowna Maria Pawlowna Romanowa, Großfürstin von Russland (russisch: Мария Павловна Романова) (* 5. Februarjul. / 16. Februar 1786greg. in Pawlowsk bei Sankt Petersburg; † 23. Juni 1859 auf Schloss Belvedere bei Weimar) - Mitglied des Hauses Romanow-Holstein-Gottorp - durch Heirat Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach

  • Eltern - der russische Zar Paul I. (1754–1801) und dessen Ehefrau Sophie Dorothee von Württemberg (1759–1828)
  • am 3. August 1804 heiratete sie in Sankt Petersburg den Erbprinzen Carl Friedrich von Sachsen-Weimar - die Heirat erfolgte in Sankt Petersburg, weil alle Verbindungen mit russischen Großfürsten durch eine Heirat in Petersburg besiegelt wurden
  • Schwester Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld - (* 23. September 1781 in Coburg; † 15. August 1860 in der Elfenau, Bern) war eine Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld und durch Heirat unter dem Namen Anna Fjodorowna russische Großfürstin - als Zarin Katharina II. eine Braut für ihren Enkel Konstantin suchte, reiste Juliane am 12. August 1795 mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Sophie und Antoinette in Begleitung von Ferdinand von Wintzingerode nach Russland - Konstantin entschied sich für die jüngste der drei Schwestern, Prinzessin Juliane - diese Verbindung und auch die Heirat ihres Bruders Leopold mit der britischen Thronfolgerin Charlotte Auguste machten den Coburger Hof später zu einem dynastischen Mittelpunkt Europas -auch behandelte Napoleon den winzigen Coburger Staat wegen seiner Verbindung zu Russland in den Koalitionskriegen weitaus weniger willkürlich - am 26. Februar 1796 heiratete Juliane, noch nicht 15-jährig, in Sankt Petersburg den damals 16 Jahre alten russischen Großfürsten Konstantin Pawlowitsch Romanow, Bruder des Zaren Alexander I. die Ehe mit Konstantin, der als gewalttätig bekannt war, verlief jedoch unglücklich - deshalb floh sie 1801 aus St. Petersburg und hielt sich an verschiedenen Orten in Europa auf - laut der Königin Luise von Preußen bekam sie 1802 ein Kind, dessen Vater vermutlich Zar Alexander war - ihrem Bruder Georg schrieb Königin Luise am 18. Mai 1802: „[...] Die Anna ist glücklich entbunden, das Kind nach Franken in ein Dorf gebracht worden. Was für ein Schicksal für ein Kaiser- und Großfürstenkind. Er soll etwas - samt anderen - teil daran haben.“ - ein zweiter, 1808 geborener Sohn, stammt möglicherweise auch von Zar Alexander
  • eine von Katharina II. geplante Heiratsverbindung ihres Sohns Paul mit Sachsen-Gotha war 1771 an konfessionellen Hürden gescheitert

w:de:Paul I. (Russland): Paul I. (eigentlich Pawel Petrowitsch bzw. russisch: Павел Петрович, * 20. Septemberjul. / 1. Oktober 1754 greg. in Sankt Petersburg; † 11. März jul. / 23. März 1801 greg. ebenda) war 1762 bis 1773 Herzog von Holstein-Gottorf und von 1796 bis 1801 Kaiser von Russland

  • Sohn der Großfürstin Katharina, der späteren Kaiserin Katharina II. (Katharina die Große), wurde er von ihrem Gemahl Großfürst Peter, dem späteren Kaiser Peter III., als legitimer Nachkomme anerkannt - 1773 zwang ihn seine Mutter, auf sein väterliches Erbe, das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf, zu verzichten - am Todestag Katharinas der Großen, dem 17. November 1796, erklärte sich der 42-jährige Paul zum Kaiser am 5. April 1797 erließ er, wohl aus Hass auf seine Mutter, die ihn zeitlebens gedemütigt hatte, ein Dekret, das nur noch männliche Nachkommen zur Thronfolge zuließ - am 17. April erfolgte seine offizielle Krönung
    • Katharina II. (russisch Екатерина Великая/Jekaterina Welikaja; * 2. Mai 1729[1] als Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst in Stettin; † 6. Novemberjul. / 17. November 1796greg. in Sankt Petersburg)- ab dem 9. Juli 1762 Kaiserin von Russland und ab 1793 Herrin von Jever - die einzige Herrscherin, der in der Geschichtsschreibung der Beiname die Große verliehen wurde - Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst, damals preußischer General und Gouverneur von Stettin, und dessen Gemahlin Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf, der jüngeren Schwester von Adolf Friedrich, der 1751 schwedischer König wurde - somit war Katharina eine Verwandte des neuen schwedischen Herrscherhauses Holstein-Gottorf - 1739 hielt sie sich im Eutiner Schloss auf, wo sie ihrem zukünftigen Gatten erstmals begegnete - Regierungsübernahme ihres Vaters Christian August im Jahr 1742 - im Dezember 1742 ins Zerbster Schloss - 1743 beschloss Kaiserin Elisabeth Petrowna auf Anraten Friedrichs II., ihren Nachfolger, den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch und späteren Kaiser Peter III., den ersten Kaiser aus der bis 1917 regierenden Dynastie Romanow-Holstein-Gottorp, mit Sophie, seiner Cousine zweiten Grades, zu vermählen - Im Januar 1744 begann Sophies Reise von Zerbst nach Russland über Berlin, wo sie Friedrich II. besuchte, Reval und Sankt Petersburg nach Moskau, wo sie im Februar 1744 eintraf - mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit erlernte die begabte Vierzehnjährige schnell die russische Sprache und versuchte, sich am Hof zu integrieren - zugleich ließ sie sich im orthodoxen Glauben unterweisen, denn sie sah den Glaubenswechsel als notwendigen Schritt auf ihrem Weg - ihr Vater, ein tiefgläubiger Lutheraner, war gegen die Konversion - am 28. Juni jul. / 9. Juli 1744 greg. wurde Sophie in die Russisch-Orthodoxe Kirche aufgenommen - damit verbunden war der Namenswechsel, aus Sophie wurde Jekaterina Alexejewna (russisch Екатерина Алексеевна) – den Namen Katharina hatte die regierende Kaiserin Elisabeth zur Erinnerung an ihre Mutter Katharina I. bestimmt - ließ sie sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen, während Kaiser Peter III. für abgesetzt erklärt wurde - 1765 Militärbündnis mit Dänemark - 1767 Vorvertrag mit Dänemark zum 1773 unterzeichneten Vertrag von Zarskoje Selo, der den Dänischen Gesamtstaat begründete und als das größte territoriale Tauschgeschäft Europas im 18. Jahrhundert gilt (das Haus Romanow-Holstein-Gottorp tauschte seine Anteile am Herzogtum Holstein gegen andere Territorien) - Der Gottorper Vertrag löst der 1768 Hamburg aus der Abhängigkeit vom Herzogtum Holstein, Hamburg wird reichsunmittelbare Stadt - im September 1796 scheiterte Verlobung ihrer Enkelin Alexandra Pawlowna Romanowa mit dem schwedischen König Gustav IV. Adolf, indem er das geplante Verlobungsbankett sehr kurzfristig platzen ließ, weil er Katharinas Forderung nicht akzeptieren konnte, dass seine Braut ihren orthodoxen Glauben behalten dürfen solle - damit wurde auch das Heiratsprojekt schlagartig beendet.
  • Anna Petrowna (russisch Анна Петровна; * 26. Januarjul. / 6. Februar 1708greg. in Moskau; † 4. Märzjul. / 15. März 1728greg. in Kiel) die älteste Tochter von Peter dem Großen und dessen zweiter Ehefrau Martha Skawronskaja (später Katharina I.) Sie war die Mutter von Peter III. - Der Geheimratspräsident von Schleswig-Holstein-Gottorf Henning Friedrich von Bassewitz bemühte sich, den jungen Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorf mit einer der Zarentöchter zu verheiraten, damit der Herzog zum einen mit Hilfe des Zaren die Gottorfer Anteile am Herzogtum Schleswig von Dänemark zurückgewinnen könnte, sowie Unterstützung zur Erlangung des schwedischen Throns bekäme. Dies gelang ihm, als im November 1724 ein Vertrag über die Ehe zwischen Anna und Karl Friedrich geschlossen wurde. Die Hochzeit fand nach dem Tod des Zaren (seit 1721 Kaiser) am 1. Juni 1725 statt. Während der Regierung Katharinas I. hatte das Ehepaar unter Menschikows Ränken zu leiden. Unter Übergehung ihrer Töchter Anna und Elisabeth ernannte die Kaiserin den Sohn ihres verstorbenen Stiefbruders Alexei, den späteren Peter II., zum Thronfolger. Deshalb musste Anna Petrowna sogleich nach dem Tode der Kaiserin Russland verlassen. Bald nach der Geburt ihres Sohnes Karl Peter Ulrich, der 1762 als Peter III. den russischen Thron bestieg, starb Anna 1728 an Schwindsucht. Ihr Leichnam wurde später nach Sankt Petersburg überführt und nach einer standesgemäßen Beerdigung in der Peter-und-Paul-Kathedrale neben den übrigen Familienmitgliedern beigesetzt.
    • Peter III. (Russland) Peter III. Fjodorowitsch (eigentlich Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf; russisch Пётр III Фёдорович; * 21. Februar 1728 in Kiel; † 6. Juli jul. / 17. Juli 1762 greg. in Ropscha bei Sankt Petersburg) war im Jahre 1762 sechs Monate lang Kaiser von Russland (25. Dezember 1761 jul. / 5. Januar 1762 greg.–28. Juni jul. / 9. Juli 1762 greg.) und von 1739 bis 1762 Herzog von Holstein-Gottorf. Er war der Ehemann der Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst-Dornburg, der späteren Kaiserin Katharina II. - Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1739 wurde das elfjährige Waisenkind Herzog von Holstein-Gottorf, das seit 1713, als es die im Herzogtum Schleswig gelegenen Territorien an die dänische Krone verloren hatte, nur noch einen Rumpfstaat darstellte. - Da seine Tante, Kaiserin Elisabeth, keine eigenen Kinder hatte, ernannte sie Peter am 18. November 1742 zum Thronfolger. Er trat zum russisch-orthodoxen Glauben über, nahm den Namen Peter Fjodorowitsch an und wurde Großfürst. Zuvor hatten ihn am 4. November 1742 Teile der schwedischen Stände zum schwedischen Thronfolger gewählt, was Peter ablehnte. Von Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel († 1775) übernahm er ein Kürassier-Regiment in Riga. Dieser war der Vater des Säuglings-Kaisers Iwan VI., den Elisabeth 1741 abgesetzt hatte. Iwan VI. wurde auf Betreiben der Kaiserin Katharina II. 1764 ermordet, um ihren Thronbesitz abzusichern. 1745 wurde Peter, inzwischen volljährig, mit Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst-Dornburg, der Tochter des Fürsten Christian August von Anhalt zu Zerbst und Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf-Eutin vermählt, die aus diesem Anlass ebenfalls zum russisch-orthodoxen Glauben konvertierte und den Namen Katharina annahm. Peter hatte seine Gattin – seine Cousine zweiten Grades (also Großnichte seines väterlichen Großvaters) – bereits 1739 im Eutiner Schloss kennengelernt.
    • Johanna Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf Johanna Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf (* 24. Oktober 1712 in Schloss Gottorf, Schleswig; † 30. Mai 1760 in Paris) war Fürstin und von 1747 bis 1752 auch Regentin von Anhalt-Zerbst sowie die Mutter der russischen Zarin Katharina II. und jüngere Schwester von Adolf Friedrich, König von Schweden. - Am 8. November 1727 heiratete die Fünfzehnjährige in Vechelde Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst (1690–1747). 1729 wurde ihr Gemahl in preußischen Diensten Kommandant von Stettin, wo auch drei der fünf Kinder dieser Ehe geboren wurden. Im Januar 1744 begleitete sie als Gräfin von Reinbek ihre Tochter Sophie Auguste Friederike nach Russland, wo diese im darauffolgenden Jahr Gemahlin des russischen Thronfolgers Peter wurde. Johanna Elisabeth lebte zwei Jahre am russischen Hof der Zarin Elisabeth und war hier in zahlreiche Intrigen verstrickt, geriet in Spionageverdacht und durfte schließlich auf Anordnung der Zarin nicht mehr schriftlich mit ihrer Tochter verkehren. Nach der Rückkehr aus Russland wurde Johanna Elisabeth nach dem Tod ihres Gatten 1747 Regentin für ihren Sohn Friedrich August in Anhalt-Zerbst. Schon davor hatte die Fürstin erheblichen Anteil an der Landesregierung. 1751 wurde der Bruder Johanna Elisabeths Adolf Friedrich König von Schweden. Ab 1750 ließ sie das neue Schloss Dornburg errichten, um eine für den Empfang ihrer kaiserlichen und königlichen Verwandten angemessene Barockresidenz à la mode zu haben (ihre Tochter, die Zarin Katharina die Große, kam jedoch nie zu Besuch). Trotz der Neutralität Anhalts zu Beginn des Siebenjährigen Krieges, beherbergte Johanna Elisabeth den französischen Marquis de Fraigne, der der Spionage beschuldigt wurde. Für Friedrich II. von Preußen war dies der Anlass, Anhalt militärisch zu besetzen. Die Fürstin floh 1758 nach Paris, wo sie als Gräfin von Oldenburg zwei Jahre später starb.


• Auf die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen folgten später, seit Zar Peter dem Großen, auch Eheschließungen. Seit 1711 gab es 43 (von insgesamt 48) Ehen zwischen den Vertretern des deutschen Adels protestantischen Glaubens und den Mitgliedern des Hauses Romanov. Wenn ein Romanov eine protestantische Fürstin heiratete, musste sie vor der Eheschließung zur Orthodoxie konvertieren. Wenn aber eine russische Fürstin einen evangelischen Potentaten heiratete, blieb sie orthodox und bekam orthodoxe Hausapellen eingerichtet, wo sie nicht selten nach ihrem Tod beigesetzt wurde.

Die Kirchen, Hauskapellen oder Gruftkapellen dieser Art, die manchmal auch von den Gemeinden oder Botschaftsangehörigen genutzt wurden, gab es

in Weimar 1804 – 1859

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Dresden 1806[Bearbeiten]

Generallieutenant von Chanikow[Bearbeiten]

Ausländische Ministres und Chargés d'Affaires an dem Churfürstl. Sächsischen Hofe (1806).

Vom Russisch-Kaiserlichen Hofe.

Außerordentlicher Gesandter, Se. Excellenz Herr Generallieutenant von Chanikow.

Chargé d'Affaires, Herr Staatsrath von Bützow.

  • Auswärtige Gesandtschaften am Königlich Sächsischen Hofe (1812) - (Nach alphabetischer Ordnung der Höfe. - )Vom Kaiserlich Russischen Hofe.
    • Außerordentlicher Gesandte und bevollmächtigter Minister, Se. Excellenz Herr Basil von Chanicof, GeneralLieutenant, Ritter des St. AnnenOrdens 1ster Classe, und Commandant von dem Orden des heil. Johannes von Jerusalem. - Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Schaltjahr 1812. Leipzig in der Weidmannischen Buchhandlung.

Staatsrath von Bützow[Bearbeiten]

Ausländische Ministres und Chargés d'Affaires an dem Churfürstl. Sächsischen Hofe (1806).

Vom Russisch-Kaiserlichen Hofe.

Außerordentlicher Gesandter, Se. Excellenz Herr Generallieutenant von Chanikow.

Chargé d'Affaires, Herr Staatsrath von Bützow.


Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1806. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung.

Dresden 1813[Bearbeiten]

Russische Menschen, die aus diplomati­schen, wirtschaftlichen oder kulturellen Gründen in den Staaten Westeuropas leb­ten, bildeten bereits im 17. Jahrhundert dort die ersten orthodoxen Gemeinden.

In Dresden gab es schon in den Jahren 1813/1814 eine Kapelle für den orthodo­xen Gottesdienst in einem Saal des Brühlschen Palais, in dem damals der russische Gouverneur Fürst Repnin-Wolkonskij residierte. Im Palais des Prinzen Maximilian auf der Ostraallee war eine weitere orthodoxe Hauskapelle eingerichtet worden.

Orthodoxe in Dresden - Russisch-Orthodoxe Kirche zu Dresden: 1874–1999 13. Februar 2012

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/kirche/jubilaeumsbroschuere-1874-1999/131-orthodoxe-in-dresden


• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in Dresden seit 1813, mit Unterbrechungen; ab 1874 in der Kirche des „Hl. Simeon“ bis 1914

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Stuttgart 1816[Bearbeiten]

Die Geschichte des russisch-orthodoxen Glaubens in Stuttgart beginnt am 13. April 1816. An diesem Tag kam Katharina Pawlowna Romanowa, Großfürstin von Russland, als Gemahlin von Kronprinz Wilhelm, dem künftigen König von Württemberg, nach Stuttgart. Sie und ihr Hofstaat legten den Grundstein für die bis heute lebendige Gemeinde. Nach dem frühen Tod von Königin Katharina im Januar 1819 ließ König Wilhelm I. (1781-1864) für sie von Hofbaumeister Giovanni Salucci eine Grabkapelle auf dem Württemberg errichten. Diese Kapelle vor den Toren der Stadt war der erste russisch-orthodoxe Sakralraum, in dem die Gemeinde ihre Gottesdienste feiern konnte.

Da die Grabkapelle auf dem Württemberg jedoch relativ weit entfernt lag, suchte die russische Gesandtschaftskirche bereits in den 1860er Jahren alternative Räume in Stuttgart. Von 1865 bis 1892 konnte sie die von Königin Olga (1822-1892) angelegte Kapelle im Neuen Schloss nutzen. Nach deren Aufhebung standen der Gemeinde zeitweise Räume in der Villa Berg, dem Wohnsitz Herzogin Weras, zur Verfügung. Hauptkirche für die in Stuttgart lebenden Russen und Griechen war in jenen Jahren jedoch wieder die Grabkapelle auf dem Württemberg.

1894 gelang es der kaiserlich-russischen Gesandtschaft, Herzogin Wera als Führsprecherin für den Neubau einer Kirche in Stuttgart zu gewinnen. Die Herzogin unterstützte gemeinsam mit ihrem Cousin Zar Alexander III. das Bauvorhaben, das so auch zu einem Zeugnis für die enge dynastische Verbindung des württembergischen Königs- und des russischen Zarenhauses werden sollte. Wohl aus Kostengründen beauftragten die Bauherren keine Architekten aus Russland mit dem Neubau, sondern wandten sich an dasjenige ortsansässige Architekturbüro, das schon bei der Suche nach einem geeigneten Bauplatz zu Rate gezogen worden war. Eine erste Skizze aus der Feder Ludwig Eisenlohrs (1851-1931) zeigt den Kirchenbau auf dem heutigen Gelände an der Seidenstraße. Zuvor hatte man den Hegelplatz als möglichen Bauplatz in Erwägung gezogen, der allerdings von der Stadt nicht veräußert wurde. Beide Plätze hatten eine dreieckige Grundfläche, so dass die bereits angestellten Überlegungen vom Hegelplatz auf den endgültigen Standort an der Hegel- und an der Seidenstraße übertragen werden konnten.

Das erste Baugesuch wurde am 11. Juli 1894 eingereicht, die Bauarbeiten selbst begannen im Februar 1895. Bei der Grundsteinlegung am 18. Mai 1895 war der Bau bereits bis auf Sockelhöhe vorangeschritten, so dass der Grundstein am Platz unter dem künftigen Altar gelegt werden konnte. Die Kirche wurde im Dezember desselben Jahres, am Namenstag des hl. Nikolaus, eingeweiht. Es dauerte allerdings noch anderthalb Jahre, bis die Ausmalung der Räume vollendet war. Herzogin Wera stiftete der Kirche die Glocke und stellte dem Gotteshaus die kostbare Innenausstattung der russisch-orthodoxen Kapelle von Königin Olga aus dem Neuen Schloss zur Verfügung.

https://www.stadtlexikon-stuttgart.de/article/b67abd8a-e240-44bf-a097-df61e22eea33/Russische_Kirche_St._Nikolai.html

Potsdam 1826 bis 1829[Bearbeiten]

Das Ende des 19. Jahrhunderts war eine besonders wichtige Zeit für die Entwicklung der russisch-deutschen Beziehungen und das Leben der Russischen Kirche in Deutschland. Die erste in dieser Epoche errichtete und bis heute erhaltene Kirche ist die dem hl. Aleksandr von der Neva (Alexander-Newski) geweihte Kirche in Potsdam, deren Grundstein 1826 in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm III. gelegt wurde und die als ein bemerkenswertes architektonisches Denkmal der russisch-preußischen Freundschaft gilt. In ihrer Nähe entstand eine ganze Siedlung mit authentischen Holzhütten für Russen – die „Alexandrowka“ -, deren historisches Aussehen bis heute erhalten geblieben ist.

https://rokmp.de/de/eparhiya/

w:de:Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam) - Die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche (denkmalrechtlich Alexander-Newsky-Kapelle) auf dem Kapellenberg im Norden Potsdams wurde auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zwischen 1826 und 1829 für die aus Russland stammenden Soldaten des Sängerchors der russischen Kolonie Alexandrowka errichtet. - Die Alexander-Newski-Gedächtniskirche ist das älteste russisch-orthodoxe Kirchengebäude in Westeuropa nach dem Vorbild altrussischer Baukunst und ein Beispiel des frühen russischen Historismus. - Für den im altrussischen Baustil geplanten Kirchenbau kamen im Mai 1826 Entwurfsvarianten vom Hofbauamt in Sankt Petersburg. Die verwendete, nicht mehr erhaltene Zeichnung entsprach einer verkleinerten Kopie der vom Hofarchitekten Wassili Petrowitsch Stassow entworfenen, heute zerstörten Kiewer Desjatin-Kirche. Am Gedenktag für Alexander Newski erfolgte nach gregorianischem Kalender im September desselben Jahres die Grundsteinlegung.

Am 10. Juni 1829 fand in Anwesenheit des Zarenpaares Nikolaus I. und seiner Gemahlin Alexandra Fjodorowna, das sich anlässlich der Vermählung des Prinzen Wilhelm mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach in Preußen aufhielt, der erste Gottesdienst statt. Die eigentliche Weihe durch den Gesandtschaftsgeistlichen der russischen Botschaft in Berlin, Johannes Borissowitsch Tschudowski, erfolgte jedoch erst zwei Monate später am Gedenktag des Nationalheiligen und drei Jahre nach der Grundsteinlegung am 11. September 1829 im Beisein der preußischen Königsfamilie und Angehöriger des Hofes, des evangelischen Bischofs Rulemann Friedrich Eylert, des Kommandeurs des 1. Garde-Regiments zu Fuß Karl von Prittwitz, hoher Vertreter der Stadt Potsdam und der Gesandten des Zarenhofs in Preußen. Neben den anwesenden Bewohnern der Kolonie Alexandrowka war zudem der königliche Leibkutscher und Aufseher des Blockhauses Nikolskoe Iwan Bockow anwesend, der ebenfalls zur russisch-orthodoxen Kirchengemeinde gehörte. - Auf dem Friedhof fanden neben anderen, die sich um die Kirche verdient gemacht haben, die Priester ihre letzte Ruhe, wie der erste Geistliche Tschudowski. Die Bewohner der Kolonie wurden hier nicht beigesetzt, sondern fanden auf dem Alten Friedhof in Potsdam ihre letzte Ruhe, deren Grabstätten heute nicht mehr erhalten sind.

Alexander-Newski-Gedächtniskirche, Potsdam. Grabplatte des Erzpriesters Johannes Tschudowski.

An der Außenwand der Apsis ist die Grabplatte des Erzpriesters Tschudowski eingelassen. In russischer und deutscher Sprache trägt sie die Inschrift: Hier ruht in Gott der Kaiserlich Russische Gesandschafts-Probst Johannes Tschudowski, geboren in Rußland zu Tschudowo im Gouvernement Nowgorod den 24ten October 1765, gestorben in Berlin den 6ten October 1838. Nach Gründung der Kolonie Alexandrowka erfolgte durch ihn die Einweihung dieser Kapelle, so wie er zuerst das geistliche Amt bei derselben verwaltete.


w:de:Alexandrowka (Potsdam) - Die russische Kolonie Alexandrowka liegt im Norden der Innenstadt von Potsdam. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ließ sie in den Jahren 1826/27 für die letzten zwölf russischen Sänger eines ehemals aus 62 Soldaten bestehenden Chores anlegen.

Das Haus „Russische Kolonie 14“

Der erste Aufseher und Bewohner des Hauses zur Zeit Friedrich Wilhelms III. war Kondrati Jermolajewitsch Tarnowski, ein ehemaliger Lakai des russischen Hofes und Sohn eines Geistlichen. Neben seinen Aufgaben als Aufseher führte er zudem das Amt eines Hilfskirchendieners aus. Nach dessen Tod im März 1853 erhielt der ehemalige Musiker im I. Garde-Regiment zu Fuß Hermann Ferdinand Sieber die Stelle und Wohnung bis zu seinem Ableben und wurde 1897 durch den ehemaligen Militärmusiker Franz Dessow ersetzt. 1930 bis 1945 fanden häufige Mieterwechsel statt, bis der russische Stadtkommandant von Potsdam, Oberst Andrej Werin, das Wohnhaus im November des Jahres an den Pfarrer Theodor Giljawsky vermietete, nachdem es aus dem Eigentum der Stadt an die russisch-orthodoxe Kirche in Potsdam übereignet worden war. Von 1949 bis 1968 bewohnte es der Erzpriester Nikolai Markewitsch. Anschließend stand es jahrelang leer und wurde nur gelegentlich zur Unterbringung polnischer Restauratoren genutzt. 1986 zog Erzpriester Anatolij Koljada mit seiner Familie in das Haus, die bis heute Mieter sind.

vgl. w:de:Königliches Landhaus


1812 wurden in Potsdam die in den Napoleonischen Kriegen von den Preußen gefangen genommenen russischen Soldaten einquartiert, die später auf der preußischen Seite kämpften. König Friedrich Wilhelm III. ließ für sie eine Militärkolonie "Alexandrowka" erbauen, wo 1829 eine Kirche entstand und dem Heiligen Alexander von der Newa gewidmet wurde. Bis heute werden dort orthodoxe Gottesdienste gefeiert.

https://orthpedia.de/index.php/Geschichte_der_Russischen_Orthodoxen_Kirche_in_Deutschland

Wiesbaden 1844[Bearbeiten]

• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in Wiesbaden seit 1844 bis 1911.


Ioann Bazarov folgte 1844 der Großfürstin Elisaveta Michajlovna, die 1843 den Herzog Adolf, den späteren Großherzog von Luxemburg, heiratete, als ihr Beichtvater nach Wiesbaden. Er betreute dort auch die Gemeinde in Stuttgart auf dem Rotenberg sowie in der Stadt. Er veröffentlichte „ seine Arbeit „Die Liturgie (Messe) der orthodoxen orientalischen Kirche zum Gebrauch der deutschen Besucher des russischen Gottesdienstes“ und hat 14 Erwachsene aus anderen Konfessionen durch die Taufe in die orthodoxe Kirche aufgenommen.

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Weimar 1859[Bearbeiten]

• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in Weimar seit 1859; auch für Gemeinde im Gebrauch – An der Ackerwand 25 – bis 1909

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Stuttgart 1859[Bearbeiten]

• Im 18. Jahrhundert nahmen einige deutsche Königshäuser diplomatische Beziehungen mit dem russischen Zarenreich auf und deshalb wurden auf dem deutschen Boden russische diplomatische Vertretungen etabliert. Damit ihre Angehörigen die orthodoxen Gottesdienste feiern konnten, wurden zu diesem Zweck aus Russland das kirchliche Personal entsandt, Kapellen gebaut und Räumlichkeiten gemietet

in Stuttgart seit 1859, zeitweilig Kirchen auf dem Rotenberg; seit 1895 Gesandtschaftskirche „Hl. Nikolaus“

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Dresden 1867[Bearbeiten]

Lebendige Mitteilungen aus dem Gemeindeleben verdanken wir Anna Grigorjewna Dostojewskaja, der Gattin des russischen Romanciers. Beide wohnten von Mai bis Anfang Juli 1867 in Dresden. A. G. Dostojewskaja nahm an einigen Messen in der Beuststraße teil, die sonn- und feiertags um 11 Uhr stattfanden und beschrieb das Innere des Gottesraumes in ihrem Tagebuch so:

»Für eine Hauskapelle ist die Kirche groß. Die Ikone der Gottesmutter rechts auf dem Ikonostas ist eine Kopie der Madonna von Raffael (was Fedja [F. M. Dostojewski] gar nicht gefällt). Sie sangen eine sehr seltsame Melodie, wie ich sie noch nie gehört habe, so ähnlich wie die einer Romanze.«  A. G. Dostojewskaja, Tagebücher. Die Reise nach dem Westen, Königstein/Ts. 1985, S. 28.

A. G. Dostojewskaja bemerkte, dass der Kirchgang eine Stätte der Begegnung für viele stark herausgeputzte russische Damen war, dass deren übliche Verkehrssprache (außer der russischen Begrüßung) französisch war und dass viele ordengeschmückte Militärs an jenem Dankgottesdienst teilnahmen, der der Errettung des Zaren Alexander II. nach einem Mordanschlag in Paris gewidmet war. Fjodor Michailowitsch Dostojewski nahm wohl erst während des zweiten Dresden-Aufenthaltes von August 1869 bis Juli 1871 sporadisch an Gottesdiensten teil.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/54-die-russisch-orthodoxe-kirche-in-sachsen-bis-zum-ersten-weltkrieg

Dresden 1874[Bearbeiten]

Im neunzehnten Jahrhundert entstanden, wenn auch in geringer Zahl, in den Zentren der russischen Kolonien orthodoxe Kirchen und Gemeinden, z. B. in Berlin und Dresden. Dank der Bemühungen orthodoxer Gläubiger und beträchtlicher Spenden von Stiftern wurde 1874 in Dresden, der Hauptstadt des Königreichs Sachsen, eine steinerne Kirche zu Ehren des hl. Simeon vom Wunderbaren Berge gebaut und geweiht, die der Russländischen Kaiserlichen Gesandtschaft angeschlossen war. In Berlin wurde allerdings trotz langjähriger diplomatischer Beziehungen erst 1938 ein freistehendes Kirchengebäude errichtet.

https://rokmp.de/de/eparhiya/

Aus: „Über Land und Meer“ Nr. 4 (Allgemeine Illustrirte Zeitung) XXXIII Band, 17. Jahrgang; hg. Von F. W. Hackländer, Stuttgart 1874

von Gustav Rasch

Am 5. Juni fanden die Einweihungsceremonieen der neuen russischen Kirche statt, welche sich in Dresden am Ausgang der Reichsstraße erhebt und in einem Zeitraum von kaum zwei Jahren in ihrer ganzen Stattlichkeit und Schönheit aus dem Boden gewachsen ist. Die schnelle Vollendung des schönen Bauwerks ist ein Beweis, was Opferwilligkeit und Energie vermögen. Die neue russische Kirche ist aus der Opferwilligkeit der russischen Gemeinde in Dresden, aus Geschenken und Beiträgen der Mitglieder der russischen Kaiserfamilie, der russischen Synode und dresdener protestantischer Bürger zu Stande gekommen. Ein dresdener Privatmann, Herr Wollner, Protestant, schenkte der russischen Gemeinde den Platz, auf welchem die Kirche steht; ein Mitglied der russischen Gemeinde, Herr von Wikulin, gab zum Bau das enorme Geschenk von 160,000 Thalern, Herr von Obraszew fügte dem von Herrn Wollner geschenkten Baugrunde noch 1200 Quadratellen Baugrund hinzu, um auf diesem Platze die Wohnung für den Geistlichen zu erbauen; der Großfürst-Thronfolger von Rußland schenkte das silberne Kirchengeräth; die russische Synode 6000 Rubel, und von den russischen Gesandten in Dresden war es wiederum ein Protestant, Herr von Kotzebue, welcher sich am meisten und am thätigsten für das Zustandekommen der Kirche interessirt hat. Nachdem sich die Unterhandlungen der russischen Gemeinde mit dem dresdener Stadtrathe um Ueberweisung eines Bauplatzes ebenso zerschlagen hatten, wie um Ueberweisung eines Geldzuschusses, bequemte sich der dresdener Stadtrath schließlich, um doch hinter der Opferwilligkeit der Mitglieder der russischen Gemeinde und protestantischen Bürger nicht zu weit zurückzubleiben, zu einigen sachlichen Kompensationen, wie zur Legung der Gasröhren, zur Instandhaltung der zu der Kirche führenden Straße und zum Verzicht auf sein Miethzinssteuerrecht.

Die Kirche ist nach den Plänen und Zeichnungen des russischen Hofarchitekten, Staatsrath von Bosse, erbaut. Auch er hat umsonst gearbeitet und noch bedeutende Geldopfer aus eigenen Mitteln erbracht. Der Bau selbst wurde ausgeführt von Professor Wilhelm Weisbach. Die Bilder auf der Außenwand der Kirche sind von dem Maler Junker, die Gemälde am Ikonostas von Professor James Marchall [James Marshall (1838-1902)] (…)


[Der] Altar befindet sich also auch im Osten, der innere Raum der Kirche ist in zwei Theile getheilt: in das Allerheiligste, wo der Priester den sakramentalen Theil des Gottesdienstes vollzieht, und in den „Amwon“, wo die Priester, die Sängerchöre und die Andächtigen stehen. Das Allerheiligste ist von dem Amwon durch eine Scheidewand getrennt, welche von den sie zierenden Heiligenbildern – ikony – der „Ikonostas“ heißt. Kein Weib darf das Allerheiligste, den Raum der Kirche hinter dem Ikonostas, betreten. Der Ikonostas enthält drei Thüren, durch welche die Priester mit den Andächtigen im Amwon kommunizieren. Diese drei Thüren im Ikonostas sind so angebracht, daß die mittlere sich gerade vor dem Altartische befindet. Dieses Hauptthor wird durch einen Vorhang gedeckt, welcher während des Gottesdienstes einmal auf- und einmal zugezogen wird. Das Auf- und Zuziehen des Vorhangs soll den Andächtigen zur Erinnerung an Christi Tod die Worte des Evangelisten in das Gedächtnis rufen: „Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis nach unten.“ Die Priester treten durch eine der beiden anderen Thüren, durch die südliche oder durch die nördliche, auf den Amwon und kehren durch das Hauptthor in das Allerheiligste zurück. Eine unmittelbar vor dem Ikonostas befindliche Balustrade scheidet das Allerheiligste außer der Scheidewand von dem Amwon.

Ganz nach diesen Anschauungen und Grundsätzen ist nun auch das Innere der neuen russischen Kirche in Dresden eingerichtet. Der Fußboden des Amwon besteht aus schwarzem und gelbem Marmormosaik. Der Ikonostas und Balustrade sind aus weißem Marmor von Carrara. Ueber dem Hauptthor des Ikonostas erblicken wir das Bild des heiligen Abendmahls. Die nördliche Thür ist mit einem Bilde des Engels Gabriel, die südliche mit dem Bilde des Engels Michael geschmückt. Wenn die Thüren des Ikonostas geöffnet sind, schaut man hindurch bis zu den in der östlichen Wand befindlichen Fenstern, von denen das mittlere in sehr schöner Glasmalerei Christi Himmelfahrt zeigt. Außer den schon erwähnten Bildern befinden sich auf dem Ikonostas noch die Bilder Christi des heiligen Simeon Diwnogorsky, dem die Kirche gewidmet ist, des heiligen Großfürsten Alexander Newsky, des heiligen Mitrophan von Kiew, der Mutter Gottes von Kasan, des heiligen Wunderthäters Nikolaus und der Madonna zwischen den Bildern der vier Evangelisten. Ueber dem Bilde Simeon’s ist ein silbernes Band zu sehen mit einer Inschrift in russischer Sprache. Sie lautet: „Dem Kurator dieser Kirche, Simeon Semanowitsch Wikulin, widmet dieses die dankbare orthodoxe Gemeinde am 24. Mai 1873.“ Herr von Wikulin, der auch zum Kurator der Kirche ernannt ist, schenkte, wie ich schon erwähnte, zum Bau der Kirche die Summe von 160,000 Thalern, und die Kirche ist dem heiligen Simeon geweiht, weil derselbe sein Namensheiliger ist. Vor dem Ikonostas stehen die vier gewaltigen, stark vergoldeten Kandelaber.

Die architektonischen Verhältnisse im Innern der Kirche sind äußerst harmonisch. In russischer Manier gemachte Stucksäulen deuten die Ecken in den verschiedenen Abtheilungen des Amwon an. Die Fenster sind roth verhangen und das Sonnenlicht, wenn es von außen in die Kirche dringt, überflutet die in einem hellen Farbenton gehaltenen Wände, die Vergoldungen und die prächtigen Bilder am Ikonostas, die weiße Marmorbalustrade und den farbigen Marmorboden mit einem rosenfarbenen Schimmer, während der Reflex des Sonnenlichts, welches durch die Oberfenster der Hauptkuppel fällt, gerade das Bild des Abendmahls über dem Hauptthore trifft, welches durch die Wand des Ikonostas in das Allerheiligste führt, so daß es scheint, als würde das Gemälde von der Rückseite beleuchtet. Und damit ich noch einen Vorzug dieser schönen, wenn auch nicht gerade sehr geräumigen Kirche nicht vergesse, die Kirche hat eine ganz vorzügliche Akustik. Die Stimmen des trefflichen Sängerchors, den ich während eines Gottesdienstes an einem Sonntag-Morgen hörte, klangen so harmonisch und so überaus wohltönend, daß sich selbst einige Unebenheiten wie von selbst glätteten. Einer besseren Akustik bin ich nirgends begegnet, in keiner Kirche und in keinem Musiksaal.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/kirche/53-die-neue-russische-kirche-in-dresden

Dresden 2011[Bearbeiten]

Protodiakon Gottfried Reinhardt ist 2011 Preisträger des Kunstpreises der Großen Kreisstadt Radebeul. Dieser Preis wurde ihm am 8. Oktober 2011 für sein Lebenswerk als Künstler, Autor und Puppenspieler verliehen.

Der Kunstpreis der Großen Kleinstadt Radebeul wird jährlich an einen oder zwei Künstler oder Ensembles mit anerkanntem künstlerischem Werk und Wirken bzw. Kunstförderer oder -organisatoren mit anerkannter Wirkung verliehen. Den Kunstpreisträgern wird eine Plastik überreicht, welche von der Radebeuler Bildhauerin Gabriele Reinemer geschaffen wurde.

Die Preisverleihung fand am 8. Oktober 2011 im Weinkeller des Sächsischen Staatsweinguts Schloß Wackerbarth statt. Die Laudatio für Gottfried Reinhardt hielt Prof. Helmut Heinze; das Abendprogramm wurde vom Chor der russisch-orthodoxen Kirche Dresden gesanglich mitgestaltet.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/56-ehrung-von-protodiakon-gottfried-reinhardt

Dresden 2012[Bearbeiten]

Am 6. Juni, dem Tag des Gedenkens an den hl. Simeon vom Wunderbaren Berge, findet alljährlich das Altarfest in unserer Kirche statt. Dieses Jahr war es allerdings etwas Besonderes – zum Gottesdienst kamen zwei Erzbischöfe: Mark von der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland und Feofan von der Russisch-Orthodoxen Kirche, Moskauer Patriarchat.

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Nach dem Gottesdienst verweilten beide Erzbischöfe noch mit unserer Gemeinde, spendeten allen den Segen und begaben sich später zu einer Kirchweihe – im Dresdener Hotel Kempinski Taschenbergpalais wurde die Hauskapelle geweiht; sie ist nun eine voll „funktionsfähige“ orthodoxe Kapelle und dem hl. Fürst Wladimir von Kiew geweiht.

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/7-altarfest-2012

Dresden 2013[Bearbeiten]

Am 23. Juni, dem Pfingstfest im Jahre 2013, entschlief im Herrn der Protodiakon und treue Diener der Kirche Christi Gottfried Reinhardt.

Gottfried Reinhardt wurde am 30. Mai 1935 in Dresden geboren. 1961 schloss er ein Architekturstudium ab, wirkte lange Zeit an der Technischen Universität in Dresden im Bereich Architektur sowie als Bühnenbildner in den Theatern in Freiberg und Görlitz.

Gleichzeitig schuf er ein Puppentheater, schrieb Stücke dafür, stellte auch die Puppen selbst her. Er war im Kreise Dresdener Kulturfreunde bekannt und geliebt.

Seit 1961 besuchte Gottfried Reinhardt regelmäßig die Gottesdienste der Orthodoxen Kirche. Er lernte die Orthodoxie und den orthodoxen Gottesdienst lieben. Seit dieser Zeit wurde der Dienst in der Kirche Christi zu seinem wichtigsten Lebensinhalt.

1974 wurde er von Erzbischof Filaret (heute Metropolit von Minsk) zum Lektor in der Dresdener russisch-orthodoxen Kirche bestellt. Ab 1977 studierte er am Moskauer Geistlichen Seminar; 1978 erfolgte die Weihe zum Diakon durch Erzbischof Melchisedek.

Mehrere Male empfing Gottfried Reinhardt Dank und Auszeichnungen vom Patriarchen von Moskau und ganz Russland, er genoss die Achtung und Liebe der Gemeindemitglieder und vieler Geistlicher der Diözese Berlin und Deutschland.

Die Abschiednahme und Totenmesse findet am Dienstag, den 2. Juli 2013 um 10 Uhr in der Dresdener russisch-orthodoxen Kirche des hl. Simeon vom Wunderbaren Berge statt. Die Beisetzung folgt um 14 Uhr auf dem Loschwitzer Friedhof in Dresden.

Nimm, o Herr, Deinen treuen Diener in die Wohnstätten der Gerechten auf und gewähre ihm Dein Heil!

https://www.orthodox-dresden.de/stsimeon/index.php/de/allcategories-de-de/33-aktuelles/142-protodiakon-gottfried-reinhardt-1935-2013