Kurs:Dresden/Straßen/Breite Gasse

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Wikidata:Q102491214 Breite Straße (Breite Gasse|Bretegasse|Breihahngasse|Kundigengasse|Konigengasse|Konigisgasse)

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Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner (1797)[Bearbeiten]

Gottlob Wolfgang Ferber: Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner, Dresden 1797.

S. 15.

Breite Gasse.

Zwischen der Seegasse und der Stadtmauer.

Von der Seegasse nach der Stadtmauer zu,

a) linker Hand.

Nr. 47.

Nr. 48.

Nr. 49.

(E. E. Rath. Broihanhaus.)

Nr. 50.

(E. E Raths Bauschreiberey)

S. 16.

Nr. 51.

(E. E. Raths Marstall und Malzhaus.)

Nr. 52.

Nr. 53.

(E. E. Raths Malzhaus.)

Nr. 54.

Nr. 55.

Nr. 56.

S. 17.

Nr. 57.

Die folgende Nr. 58. s. an der Stadtmauer.

b) rechter Hand,

von der Stadtmauer nach der Seegasse zuruͤck.

Amtsfrohnfeste. *)

Nr. 59.

Nr. 60.

Nr. 61.

*) Dieses Haus hat keine Nummer, so wie alle kurfuͤrstliche Gebaͤude.

S. 18.

Nr. 62.

Albert Joh. George Friedr. Galanteriearbeiter

Nr. 63.

Nr. 64.

Nr. 65.

Nr. 66.

S. 19.

Nr. 67.

(Der Mohrenkopf genannt.)

Nr. 68.

Nr. 69.

Die folgende Nr. 70. u. s. w. s. Seegasse.



Die Breite Straße existiert heute nicht mehr und befand sich zwischen der Seestraße und der Marienstraße am Antonsplatz (heutiger Parkplatz hinter der Altmarkt-Galerie).

In der Straße befand sich der erste Sitz der Volkshochschule (Nr. 7/9) und des Dresdner Adressbuches-Verlages (Nr. 9) der späteren Güntz-Stiftung, die auch den Dresdner Anzeiger herausbrachte. Auch das Kino Fata Morgana war in der Straße (Nr. 3) zu finden.

Geschichte[Bearbeiten]

Urkundlich wurde die Straße im Mittelalter erstmals am 15. Juni 1324 als Kundigengasse benannt[1] (1523 Konigengasse, 1528 Konigisgasse), nach dem in Dresden und dessen Umgebung begüterten Geschlecht der Kundigen[2], die den größten Teil dieser Gasse[3] und z.B. auch das Gut Helfenberg besaßen. Bereits im Jahr 1500 kommt die Bezeichnung Breite Gasse (Bretegasse) vor, die Straße war damals in der Tat die breiteste in Dresden. Der Name Kundigengasse verschwand um die Mitte des 16. Jahrhunderts für immer. 1862 wurde die Benennung Breite Gasse in Breite Straße abgeändert. Der Volksmund nannte die Straße auch früher Breihahngasse, weil in ihr das städtische Breihahn-Brauhaus lag, das später Marstallgebäude war und am 3. November 1866 durch einen Brand vernichtet wurde. Bis 1775 fand die Ständeversammlung im Saal des Breihahnhauses statt, dann wurde sie in das Landhaus verlegt.[4] Seit 1877 gehört zur Breiten Straße der ihre Fortsetzung bildende Straßenteil bis zur Marienstraße, welcher vorher An der Polytechnischen Schule hieß[5].

Quellen[Bearbeiten]

  1. StArchD (Stadtarchiv Dresden), Ratsurkunden: 1.1-29: Bürgermeister und Rat zu Dresden bekennen, dass Nickel, Wynant, Engil und Petir, Söhne des Heymann Schramm, dem Andreiz von Mageburg ihren "lainhoif" in der kundigen Gasse verkauft haben. Zeugen: Conrad Buling, Hannucz von der Plzenicz, Thile von Ryk, Dhitze Kaindege, Hanniz von Pranztyt
  2. Verweis auf das Geschlecht der Kundigen bei Otto Richter: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden, Bd. 1: Verfassungsgeschichte der Stadt Dresden, Dresden 1885–1891, S. 18.
  3. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen, Zweite Lieferung, den Dresdener Directionsbezirk enthaltend, bei Friedrich Fleischer, Leipzig 1840, S. 43, Anm. 4: Ursprünglich die Kundigergasse genannt, weil sie meist der sehr begüterten Familie Kundiger gehörte. (Digitalisat)
  4. Stresow, Durstiges Wettin
  5. Vorlage:Hantzsch, S. 19