Zum Inhalt springen

Kurs:Dresden/Straßen/Kleine Schießgasse

Aus Wikiversity

Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner (1797)

[Bearbeiten]

Gottlob Wolfgang Ferber: Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner, Dresden 1797.

[Viertes Stadtviertel.]

S. 157

Kleine Schießgasse.

Zwischen der Rampischen und Pirnaischen

Gasse.

Von der Rampischen nach der Pirnaischen Gasse zu,

a) linker Hand.

Nr. 664.

Nr. 665.

Die folgende Nr. 666. u. s. w. s. Rampische u. Pirnaische Gasse.

Neben diesem Hause ist das Stallgebaͤude des verstorbe=

nen Herzogs von Curland koͤnigl. Hoheit, in demselben

wohnen:


S. 158


Die vorhergehende Nr. 701 s. weiter unten in dieser Gasse.

Nr. 702.

Nr. 703.

Dieses Haus ist mit Nr. 704. verbunden, diese s. Pirnaische

Gasse, und Nr. 705. u. s. w. s. große Schießgasse.

b) rechter Hand.

nach der Rampischen Gasse zuruͤck.

Nr. 696.

Nr. 697.

Nr. 698.

Nr. 699.


S. 159


Nr. 700.

Nr. 701.

Die folgende Nr. 702. und 703. s. oben in dieser Gasse.


Datei:Schießgasse.jpg
Polizeipräsidium auf der Schießgasse

Die Schießgasse wurde unter Kurfürst Moritz angelegt. Sie kam unter folgenden Namen vor: Nawgasse am graben (1551), Schutzengasse (1555), Neue gasse beim schießhause (1556) sowie Schisgasse. Alle diese Benennungen erinnern daran, daß die Gasse an dem bis zum Jahre 1577 beim sog. Pfingstschießen benutzten Schießgraben und Schießhause der Bogen- oder Armbrustschützen vorüberführte. Vom Ende des 17. Jahrhunderts an nannte man den zwischen der Moritzstraße und der heutigen Landhausstraße gelegenen Südteil der Gasse Große Schießgasse und das nördliche Stück, bis zur Rampischen Straße reichend, Kleine Schießgasse. Seit dem Jahre 1898 sind beide unter dem Namen Schießgasse wieder zu einer Straße vereinigt worden[1]. Ursprünglich führte die Straße über die Wilsdruffer Straße hinweg bis zur Gewandhausstraße. Dieser südliche Teil wurde im Zuge des Neuaufbaus der Innenstadt überbaut. Von 1715 bis 1886 befand sich eines der Brühlschen Palais, das von Matthäus Daniel Pöppelmann entworfen wurde, in der Straße.

Das einzige Gebäude an der Schießgasse ist heute das Polizeipräsidium Dresden.

Die Straße ist heute ein Teil des Dresdner Revolutionsweges und es befindet sich eine Hinweistafel mit Denkzeichen in Würdigung der Opfer des einst berüchtigten Polizeigefängnisses.

Datei:Gullydeckel Schießgasse.jpg
Gullydeckel in der Schießgasse (Innere Altstadt)

Adressen (historische Auswahl)

[Bearbeiten]

Große Schießgasse:

Kleine Schießgasse:

Opfer im Polizeigefängnis:

  • Franz Latzel, Gewerkschafter und antifaschistischer Widerstandskämpfer
  • Fritz Meinhardt, Kommunist und Widerstandskämpfer jüdischer Abstammung

Quellen

[Bearbeiten]
  1. Vorlage:Hantzsch