Kurs:Dresden/Straßen/Klosterhof

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Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner (1797)[Bearbeiten]

Gottlob Wolfgang Ferber: Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner, Dresden 1797.


S. 189.

Klosterhof.

Das kurfuͤrstl. Klostergebaͤude bestehet aus zwey Fluͤgeln, von

welchem der eine in die große Bruͤdergasse stoͤßt, und der

zweyte, an diesen angebaut, zwischen dem Klosterhofe und

der Wallmauer liegt.

a) Im ersten Fluͤgel ist die kurfuͤrstl. Oberstallamtsexpe=

dition, und wohnen in demselben:


S. 190.


b) Im zweyten Fluͤgel ist das kurfuͤrstl. Hofwaschhaus,

auch bewohnen denselben:

A. Nr. 31.

Dieses Haus wird noch zu den Haͤusern am Zwinger gezaͤhlt,

und hat die letzte Nummer.

Neben diesem Hause, queer uͤber das Gaͤßchen, welches nach

dem Walle fuͤhrt, ist das große Hoftheater, in dem=

selben wohnt:


Datei:Sophienkirche 1850.jpg
Sophienkirche in Dresden vor dem Umbau, ca. 1850
Postplatz mit Sophienkirche im Hintergrund, 1913
Datei:Pflaster-Sophienkirche-DD.jpg
symbolische Pflasterung der alten Grundmauern

Die Sophienkirche ist eine ehemalige Kirche in der inneren Dresdner Altstadt, zwischen Postplatz und Schloss gelegen. Sie war bis 1918 die evangelische Hofkirche Dresdens und ab 1922 Sitz des Landesbischofs von Sachsen.

Geschichte[Bearbeiten]

  • um 1250: Gründung eines Klosters der Franziskaner-Konventualen (Minoriten, Barfüßer) und Errichtung einer einfachen Saalkirche an der Großen Brüdergasse
  • 1272: erste urkundliche Erwähnung des Franziskanerklosters
  • ab 1331: Erweiterung zu einer zweischiffigen Hallenkirche mit zwei gleichartigen Chorabschlüssen
  • Um 1400 entstand an der Südostecke der Kirche die Kapelle der angesehenen Familie Busmann. 1387 wurde Lorenz Busmann Mitglied des Dresdner Rates und stand auch in den Jahren nach 1400 der Stadt Dresden als Bürgermeister vor. Die Kapelle diente der Stifterfamilie als Begräbniskapelle.
  • 1407: das Franziskanerkloster brennt ab, die Kirche wird gerettet
  • 1555: die Franziskanerkirche (die spätere Sophienkirche) wird dem Rat eingeräumt (1)
  • die Kirche wird zu einem Getreide- und Provianthaus zugerichtet, mit Böden versehen und die Fenster vermauert. Das untere Geschoss wurde zum Aufschütten von Boysalz verwendet. Dann lässt der Rat die Kirche neu tünchen und weißen, ausschütten und erhöhen, eine Sakristei, Schülerchor und Predigtstuhl erbauen und 21 Fenster mit neuen Scheiben versehen, wozu Katharina von Zabeltitz und ihre Schwester Elisabeth von Schlau 100 Gulden schenkten (3)
  • 1602: die Kirche erhält den Namen Sophienkirche (2)
  • 1606: Giovanni Maria Nosseni vollendet den Altar (3)
  • 13./14.Februar 1945: schwere Beschädigung der Kirche, sie brennt aus. Die Türme und die Außenmauern bleiben aber stehen.
  • 1962: Trotz großer Proteste von Dresdner Denkmalspflegern, Architekten und Bürgern wurden die Abrißarbeiten auf Beschluß der Partei- und Staatsführung der DDR durchgeführt
  • 1963: Am Vorabend des 1. Mai fielen die letzten Reste der ältesten Kirche in Dresdens Innenstadt
  • Am 30. April 1999 wurde die Gedenktafel SOPHIENKIRCHE IN MEMORIAM eingeweiht. Historische Daten nennen das Schicksal der Kirche. Sie ist als Pult gestaltet und ruht auf drei originalen Sandsteinsäulen der Sophienkirche aus dem Lapidarium, steht zunächst auf der Sophienstraße vor dem ehemaligen Hauptportal der Kirche und soll später in der vorgesehenen Gedenkstätte "Busmannkapelle" aufgestellt werden.
  • 2007: Hilde Herrmann (1920–2013) gibt aus Altersgründen den Vorsitz im Förderverein auf.
  • 2020: Am 9. Oktober wurde die Gedenkstätte Sophienkirche Dresden unter dem Namen DenkRaum Sophienkirche (zuvor Gedenkstätte Busmannkapelle) offiziell eröffnet.[1]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Genia Bleier: DenkRaum Sophienkirche. Dresdner Neueste Nachrichten, 9. Oktober 2020, S. 15.

Weblinks[Bearbeiten]