Kurs:Dresden/Straßen/Schloßgasse

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Schlossgasse[Bearbeiten]

Umgebung des Zwingers vor 1809
Dresden 1801

1797[Bearbeiten]

S. 50: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/60/0/

Schloßgasse.

Vom alten Markte nach dem Schloßthore zu,

a) linker Hand.

Nr. 248.

Nicklewitz

Nr. 249.

Nr. 250.

Nr. 251.


Dresden einst und jetzt. 36. Das Königliche Schloss. Links an der Taschenberg-Ecke Wohnhäuser (beim Schlossumbau 1894 abgebrochen). Rechts die Arnoldische Kunsthandlung. editiert 1905
“Hotel Pologne”, Fassade an der Schloßgasse zu Dresden, Johann Carl August Richter (1785-1853), um 1830.
“Hotel Pologne” an der Schloßgasse zu Dresden, Johann Carl August Richter (1785-1853), um 1830.

S. 51: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/61/0/

Nr. 252.

Nr. 253.

Die folgende Nummer 254 u. s. w. s. große Bruͤdergasse.

Nr. 292.

(Hotel de Pologne.)

  • w:de:Hôtel de Pologne (Dresden): Hotelgebäude an der nördlichen Ecke der Schloßstraße und der Großen Brüderstraße - am 15. Januar 1763 kam das Grundstück in den Besitz des Kurfürstlich Sächsischen Hof-Kommissars (und späteren Hof-Küchenmeisters) Friedrich Daniel Heß - er ließ "die auf der Schloßgasse alhier nebeneinander gelegenen […] zween Häußer" (heute Nr. 7) im Jahre 1766 abreißen und baute sie "in denen Jahren 1766 und 1767 zu einer Auberge dem so genannten Hôtel de Pologne zur Zierde der Stadt mit schweren Kosten von Grund aus neu wieder" auf (sein Bericht am 30. März 1769) -


(Im ersten Stocke ist die sogenannte Casinosocietaͤt im Ho=

tel de Pologne.)

Nr. 293.


S. 52: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/62/0/

Nr. 294.

Die folgende Nr. 295. u. s. w. s. kleine Bruͤdergasse.

Nr. 313.

Nr. 314.

Nr. 315.

S. 53: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/63/0/

Nr. 316.

Nr. 317.

Nr. 318.

Nr. 319.

S. 54: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/64/0/

Nr. 320.

Nun folgen die kurfuͤrstlichen Schloßgebaͤude, zu welchen das mit

Nr. 321. bezeichnet gewesene Haus erkauft worden ist.

b) rechter Hand,

vom Schloßthore nach dem alten Markte zuruͤck.

Das Kanzleygebaͤude, in welchem das geheime Konsilium,

nebst der geheim. Kanzley, u. das geheime Kriegs=

rathskollegium nebst dessen Kanzleyen sind.

Neben diesem Kanzleygebaͤude ist das Kanzleygaͤßchen; an diesem

liegt das kurfuͤrstliche Gebaͤude, in welchem das Oberkon=

sistorium mit dessen Kanzleyen ist.

Nr. 322.


S. 55: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/65/0/

Nr. 323.

(Das Hintergebaͤude dieses Hauses stoͤßt in die Schoͤssergasse,

und ist unter dieser Nummer mit katastrirt; die in dem=

selben wohnenden Personen s. Schoͤssergasse. Dieses

ganze Haus ist schriftsaͤßig, und Hr. Joh. Centurius

Graf von Hofmannsegg Besitzer desselben.)

Neben diesem Hause ist das sogenannte geistliche Haus;

in demselben wohnen:


S. 56: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/66/0/

Nr. 324.

Nr. 325.

Nr. 326.

Nr. 327.


S. 57: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/67/0/

[Schloßgasse.]

[rechter Hand: vom Schloßthore nach dem alten Markte zurück.]

Nr. 328.

Nr. 329.

Nr. 330.

Nr. 331.

Nr. 332.

Maddalena Allegranti (wahrscheinlich 1754 in Venedig – nach 1801 in Irland) - ab 1783 am Hoftheater von Dresden (damals Morettisches Opernhaus) als Erste Sängerin im italienischen Ensemble (Jahresgehalt in ungewöhnlicher Höhe von 1.000 Dukaten) - 1787 heiratete sie einen englischen Gardeoffizier irischer Herkunft namens Harrison - 1797 folgte sie ihrem Ehemann nach London

S. 58: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/68/0/

[Schloßgasse.]

[rechter Hand: vom Schloßthore nach dem alten Markte zurück.]

[Nr. 332.]

Johann Aloys Miksch (* 19. Juli 1765 in St. Georgenthal in Böhmen; † 24. September 1845 in Dresden) - 1797 Tenorist der Italienischen Oper in Dresden (bis 1801, dann Gesangslehrer der Hofkapellknaben, wo er zum Instruktor ernannt wurde)

Franz Marie de Pelagrue, kurtrierischer Kammerherr und Oberst, Adjutant des

Franz Marie de Pelagrue wird mehrfach um 1800 in gleicher Funktion in genealogischen Handbüchern zusammen mit einem weiteren Adjutanten Wilhelm von Cuming erwähnt[1] und gehörte noch 1810 zum "Sr. Königl. Hoheit des höchstsel. Prinzen Xaver hinterlassenen Hofstaat"[2]

Nr. 333.

Nr. 334.

Nr. 335.

Nr. 336.

Kaspar Friedrich Rudolph von Schönberg auf Purschenstein (geb. 1772[3]), kursächsischer Kammerjunker, Großneffe des

  • kursächsischen Generalpostmeisters und Ritter des Johanniter-Ordens Adam Rudolph von Schönberg (* 31. Mai 1712 in Maxen; † 8. Februar 1795 in Dresden)[4], nach dessen Tod er dessen Güter Purschenstein, Reichstädt und Sayda erbte (weitere Güter erbte Carl Friedrich Ehrenreich August von Schönberg (geb. 1775)

1800 erlitt das Schloss Purschenstein infolge eines Blitzschlages schwere Schäden, weswegen Kaspar Friedrich Rudolph von Schönberg nach Schloss Reichstädt übersiedelte, wo er 1830 in einem noch heute vorhandenen Sarkophag in der Kirche zu Reichstädt neben seinem Großonkel beerdigt wurde - ab 1823 war er gerichtlich in einen Untertanenstreit "in Sachen der frohnpflichtigen Untertanen zu Seyten" (w:de:Sayda) verwickelt, das er ebenfalls von seinem Großonkel geerbt hatte[5]

“Hotel Pologne” an der Schloßgasse zu Dresden, Johann Carl August Richter (1785-1853), um 1830.

s. 59: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/69/0/

Nr. 337.

(Hotel de Baviere.)

(Im ersten Stocke ist die sogenannte Societaͤt im Hotel de Bavarie.)

Nr. 338.

Nr. 339.

(Dieses Haus ist schriftsaͤßig.)

Nr. 340.

Nr. 341.

Die folgende Nr. 342. u. s. w. s. alte Markt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. "Jährliches genealogisches Handbuch: In welchem der gegenwärtige Zustand von allen Häusern jetztregierender Europäischer Kayser und Könige ... Aus denen neuesten Nachrichten zu finden", in Johann Friedrich Gleditschens Handlung, Leipzig 1800, S. 228. (abgerufen am 3. Februar 2023).
  2. "Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1810", in der Weidmannischen Buchhandlung, Leipzig 1810, S. 104 (abgerufen am 3. Februar 2023).
  3. 12614 Nachlass Familie von Schönberg im Hauptstaatsarchiv Dresden, Caspar Friedrich Rudolf (+1772; Nr. 501) Purschenstein, Reichstädt und Sayda.
  4. Stammbäume Meißnischer Kreis, Bd. 2/3, Sächsisches Staatsarchiv, 10015 Landtag, Nr. 0724, 5. Landtagsverwaltung - 5.3 Ahnenproben, Nr. 231: Schönberg, Caspar Friedrich Rudolph, auf Purschenstein.
  5. Appellationsrechtfertigung in Sachen der frohnpflichtigen Untertanen zu Seyten gegen Carl Gottlob Bäßler und Caspar Friedrich Rudolph von Schönberg, sächsisches Staatsarchiv, 12614 Nachlass Familie von Schönberg, Nr. 268.




Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner (1797)[Bearbeiten]

Gottlob Wolfgang Ferber: Dresden zur zweckmaͤßigen Kenntniß seiner Haͤuser und deren Bewohner, Dresden 1797.

S. 50.

Schloßgasse.

Vom alten Markte nach dem Schloßthore zu,

a) linker Hand.

Nr. 248.

Nr. 249.

Nr. 250.

Nr. 251.

S. 51.

Nr. 252.

Nr. 253.

Die folgende Nummer 254 u. s. w. s. große Bruͤdergasse.

Nr. 292.

(Hotel de Pologne.)

(Im ersten Stocke ist die sogenannte Casinosocietaͤt im Ho=

tel de Pologne.)

Nr. 293.

S. 52.

Nr. 294.

Die folgende Nr. 295. u. s. w. s. kleine Bruͤdergasse.

Nr. 313.

Nr. 314.

Nr. 315.

S. 53.

Nr. 316.

Nr. 317.

Nr. 318.

Nr. 319.

S. 54.

Nr. 320.

Nun folgen die kurfuͤrstlichen Schloßgebaͤude, zu welchen das mit

Nr. 321. bezeichnet gewesene Haus erkauft worden ist.

b) rechter Hand,

vom Schloßthore nach dem alten Markte zuruͤck.

Das Kanzleygebaͤude, in welchem das geheime Konsilium,

nebst der geheim. Kanzley, u. das geheime Kriegs=

rathskollegium nebst dessen Kanzleyen sind.

Neben diesem Kanzleygebaͤude ist das Kanzleygaͤßchen; an diesem

liegt das kurfuͤrstliche Gebaͤude, in welchem das Oberkon=

sistorium mit dessen Kanzleyen ist.

Nr. 322.

S. 55.

Nr. 323.

(Das Hintergebaͤude dieses Hauses stoͤßt in die Schoͤssergasse,

und ist unter dieser Nummer mit katastrirt; die in dem=

selben wohnenden Personen s. Schoͤssergasse. Dieses

ganze Haus ist schriftsaͤßig, und Hr. Joh. Centurius

Graf von Hofmannsegg Besitzer desselben.)

Neben diesem Hause ist das sogenannte geistliche Haus;

in demselben wohnen:

S. 56.

Nr. 324.

Nr. 325.

Nr. 326.

Nr. 327.

S. 57.

Nr. 328.

Nr. 329.

Nr. 330.

Nr. 331.

Nr. 332.

S. 58.

Nr. 333.

Nr. 334.

Nr. 335.

Nr. 336.

S. 59.

Nr. 337.

(Hotel de Baviere.)

(Im ersten Stocke ist die sogenannte Societaͤt im Hotel de Bavarie.)

Nr. 338.

Nr. 339.

(Dieses Haus ist schriftsaͤßig.)

Nr. 340.

Nr. 341.

Die folgende Nr. 342. u. s. w. s. alte Markt.

Allgemein[Bearbeiten]

Datei:Kulturpalast von Kreuzkirche.jpg|thumb|der unsanierte „Kulti“ von oben

Datei:Gullydeckel_Schloßstraße.jpg|thumb|Gullydeckel in der Schloßstraße (Innere Altstadt)

Die Schloßstraße wurde in früherer Zeit unter verschiedenen Namen erwähnt, so 1403 als Elbgasse, 1410 als Elbyssche Gasse, 1452 als platea Albeae, 1572 als Schloßgasse, 1585 und 1591 als Burgkstraße. Seit dem 17. Jahrhundert wurde nur die Benennung Schloßgasse gebraucht, die man 1858 mit dem Namen Schloßstraße vertauschte[1]. Die Schloßstraße führt vom Altmarkt zum Georgentor.

Adressen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Nr. 2: Anschrift-Adresse des Kulturpalastes
  • Nr. 5: früher ungefährer Standort des Hotels „Stadt Gotha“; dort Aufenthalt Frederik Chopins 1835; am 24. September 1985 Enthüllung einer Bronze-Gedenktafel; Plakette: Bildhauer Wilhelm Landgraf, Schrift: Grafiker Martin Hänisch[2]
  • Nr. 7: Hotel de Pologne
  • Nr. 11: um 1920 (?) Hotel „Stadt Gotha“ und Konditorei Prüfer, mit „einzigartige[r] Aquarien-Schau mit den schönsten u. seltensten exot. Zierfischen u. Meerestieren“[3]
  • Nr. 21: um 1905 Gasthaus „Alt-Gassmeyer“ – „Dresden's älteste bayr. Bier-Stuben“[4]
  • Nr. 24: Haus der Kathedrale (Kathedralforum Dresden) mit Katholischer Akademie des Bistums Dresden-Meißen und St.-Benno-Buchhandlung; 1999 erbaut (Rekonstruktion des Kanzleihauses); 20182020 saniert und umgebaut; davor seit 16. Jahrhundert Kanzleihaus, 1945 zerstört[5]; St.-Benno-Buchhandlung von 1955 bis Ende 2020 (Geschäftsinhaber: Edmund Königsmann, seit 2001 Christiane Königsmann)[6]
  • Nr. 25: Sitz der Mitteldeutschen Luftverkehrs-AG,
    Vorstand Werner Wagener, im Aufsichtsrat u. a. MR von Wedelstaedt, Stadtrat Krüger, Stadtbaurat Dr. Leske, Amtshauptmann Dr. Venus
  • Nr. 30: Fürstliches Haus
  • Nr. 18/32: Fraumutterhaus, Walthersche Hofbuchhandlung, Kapellknabeninstitut und kath. Progymnasium

Quellen[Bearbeiten]

  1. Vorlage:Hantzsch
  2. SZ 25.9.1985
  3. historische Ansichtskarten
  4. historische Ansichtskarten
  5. Tomas Gärtner: Haus der Kathedrale in Dresden wird innen komplett modernisiert. In: DNN 24.7.2020
  6. epd: Traditionsreiche St.-Benno-Buchhandlung in Dresden muss schließen. In: DNN.de 21.10.2020

Westseite am Schloß (heute Ostseite des Schlosses)[Bearbeiten]

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/18th_century_map_of_Dresden.jpg

Karte 1756 publiziert

X Schloßgasse Schloß Gaße

C Georgentor Georgen Thor - (Schloßteil Richtung Zwinger Westflügel mit Anbau Hofkapelle 33 = Alt. Cathol. Capelle)

D? Schloßteil am Georgentor Ostflügel

E Schloßteil am Taschenberg Südflügel - Schloß

F Hof mit Tor zur Schlossgasse Kleine Schloß Hof

G Hof mit Tor zur Kath. Hofkirche Große Schloß Hof

N Taschenbergpalais mit 31 großeres Gebäude am Taschenberg = Reuth Hauß von die jung Prinz - und 38 kleineres Gebäude zurückgesetzt = Taschenberg Wacht

Y [Am] Taschenberg

49 Gebäude östlich Georgentor - Alte Cantzley

z Rosmaringäßchen - Rosemarien Gaße

3 Kanzleigäßchen Cantzley Gäßgen

4 Georgsstraße Pohlnische Straße

5 Morizstraße An Stalle

M Stallhof Reuth-Bahne

I Johanneum Stall

S Iuden Hof

Z Kleine Bruder Gaße

O Hofkirche Neue Schloß Capelle

39 Gebäude Theaterplatz = Gallerie Wacht

30 Begrenzung Theaterplatz - Reuth-Bahn von die jung Prinz

32 winkliges Gebäude zwischen Prinzenpalais und Zwinger Pall Haus

P Sophien Kirche

37 winklige Konstruktion an der Kirche - Closter

34 Anbau an Zwinger - Opern Hauß

35 Zwingerteil am Anbau - Commoedien Hauß

36 Zwinger = Zwinger Garten


zu Adressbuch 1812


https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70400031/df_dk_0000036


https://www.deutschefotothek.de/db/apsisa.dll/ete?action=queryZoom/1&index=freitext&desc=df_dk_0000002&medium=df_dk_0000002


Ecke Schloss zum Taschenberg - Hofconditorei - daneben Richtung Westen Hofapotheke

https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/6474/63 - Hausnummern


https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90009868/df_dk_0011467_0001


1860er - Hofapotheke = Ecke Schlossgasse zu Alter Cantzley

Aber zurück zum großen Schlossumbau. Die 1892 begonnenen Arbeiten am neuen Südflügel waren bereits 1893 beendet. Bis 1895 folgte dann die bauliche Umgestaltung entlang der Schlossstraße. Das folgende Foto, entsprechend Bildtitel aufgenommen um 1870, verdeutlicht die Ausgangssituation. Der Fotograf stand mit dem Rücken zum Georgenbau und blickte in Richtung Süden:

Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

Hier noch mal die gleiche Aufnahme in vergrößerter Ansicht:

http://www.bildindex.de/bilder/MI09539c04a.jpg

Anhand des Fotos kann man sich anschaulich die einzelnen, sehr unterschiedlich entstandenen Trakte entlang der Schlossstraße klarmachen.

Der Bereich „vor“ dem Torhaus (=nördlich davon) bildet den Ostflügel des so genannten Moritzbaues (Mitte 16. Jhd.), geht aber in seinem Grundbestand auf noch ältere Bauphasen des Schlosses zurück. Der Baukörper unmittelbar nördlich des Torhauses gehört bekanntlich zum Treppenhaus der „Englischen Treppe“. Hier kann man mal gut sehen, wie das Problem der (heute zugemauerten) Fenster damals „gelöst“ war: Offenbar durch permanent geschlossene Fensterläden.

Der Bereich „hinter“ dem Torhaus (=südlich davon) beinhaltete über Jahrhunderte Bürgerhäuser, und bis zum großen Schlossumbau war das durch die Baustruktur (siehe obiges Foto) auch evident ersichtlich. Das Torhaus, das die beiden genannten Bereiche miteinander verzahnt, entstand Ende des 16. Jahrhunderts auf dem „Vorplatz“ zwischen dem Kernbau des Schlosses (Moritzbau) und den südlich davon befindlichen Bürgerhäusern.

Im Zuge dieser Baumaßnahme (erste Erweiterung des Moritzbaues, spätes 16. Jhd.) wurde das so genannte Schreyersche Haus vom Hof erworben und als Wohntrakt für die Söhne des Kurfürsten Christian I. umgebaut. Dabei entstand die noch original erhaltene, doppelgeschossige Loggia (Renaissancearchitektur) im Kleinen Schlosshof. Das Schreyersche Haus ist das unmittelbar südlich an das Torhaus angrenzende Gebäude (im obigen Foto gut auszumachen, weil es die anschließenden Bürgerhäuser etwas überragt).

Südlich des Schreyerschen Hauses folgten – bis zur Gasse „Am Taschenberg“ – noch 2 (?) weitere Bürgerhäuser (2 oder sogar 3).

Vgl. Fotoaufnahme von 1870 (erstes Foto im vorliegenden Beitrag) betreffender Straßenabschnitt.

nicht eindeutig erkennbar, ob der markante längliche Erker zu einem sehr schmalen eigenständigen Haus gehört (dann wären es 3 Häuser) oder außermittig an einem deutlich breiteren Haus angeordnet war (dann wären es 2 Häuser). Die zugehörigen Fassaden sind in der nächsten Detailaufnahme erfasst (auch diese Aussage beinhaltet eine kleine „Unsicherheit“ ):

Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

Und hier noch in vergrößerter Ansicht:

http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09a.jpg

Wie man sieht, wurde gerade damit begonnen, die Fensterrahmen herauszunehmen.

Die Bildunterschrift lautet: Residenzschloss, Teil der Ostseite, Eberhardtsches und Kühnsches Haus, Beginn des Umbaus;

So wie auch auf dieser Karteikarte der Fotothek:

http://fotothek.slub-dresden.de/bildkarten/df_0041518_k.jpg

Im Vergleich mit dem ersten Foto in diesem Beitrag müsste das Gebäude mit dem Renaissanceportal (links am Bildrand) das Haus an der Ecke Schlossstraße / Gasse „Am Taschenberg sein. Dieses Portal, ein für die sächsische Renaissance typisches „Sitznischenportal“, sieht man hier in Detailansicht:

http://fotothek.slub-dresden.d…df_0100001/df_0107080.jpg

Und hier, am südöstlichen Eckturm des Schlosses, können wir es heute noch bewundern (ich vermisse den Türklopfer, aber auch die Türklinke; das ist vermutlich zwischenzeitlich ergänzt – wäre mal eine Rechercheaufgabe für unsere Fotografen):

Dresdner Schlo - Tr im Neorenaissancestil des Historismus

Dirk Syndram schreibt dazu:

Zitat („Das Dresdner Schloss – Von der Residenz zum Museum“)

In den südöstlichen Rundturm des neu erbauten Südflügels wurde das Renaissanceportal des Kühnschen Hauses aus der Zeit um 1580 einbezogen, das sich einst an der Ecke zur Gasse Am Taschenberg und zur Schlossstraße erhob.

Es handelt sich um diesen Turm hier, das Portal ist leider durch den Baum verdeckt.

So weit wäre die Sache eigentlich klar und rundum stimmig gewesen, wenn ich nicht noch diese Information hier auf einer gut bekannten und fachlich sehr geschätzten HP gefunden hätte (siehe Erläuterungen unter dem Foto):

Dresdner Schlo - originale Renaissancefigur

Falls das ursprüngliche Haus mit besagtem Portal wirklich einem Geschäftshaus gewichen ist, dann wäre die Detailabbildung der Fassade (die, die mit Kühn'schem und Eberhardt'schem Haus bezeichnet ist und in der dieses Portal eindeutig auszumachen ist), logischerweise nicht Teil des Schlosskomplexes gewesen. Diese Frage muss ich erst mal im Raum stehen lassen.

Das nächste Foto zeigt den nördlichen Teil der Schlossstraße (Blickrichtung von Süden) und die Südfront des Georgenbaus, jeweils vor dem Umbau:

http://fotothek.slub-dresden.d…df_0080001/df_0081424.jpg

Dass die Schlossfassade im Bereich der Schlossstraße nicht immer so kasernenartig / streng / schmucklos ausgesehen hat, verdeutlicht die nachstehende Abbildung:

Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

Offensichtlich war der Fassadenschmuck aus der Barockzeit nach und nach verloren gegangen.


Ostseite

http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09b.jpg

zeigt tatsächlich, wie die Bildunterschrift angibt, einen Teil der Ostfassade des Schlosses.

Die beste Orientierung bieten der Aufriß

http://www.bildindex.de/bilder/MI09776g02a.jpg

und die Ansicht in die Schloßstraße nach Norden

http://www.bildindex.de/bilder/MI10122f12b.jpg (um 1800).

Damit ordnen sich die anderen Bilder von selbst ein:

Es sind drei Häuser südlich des Schreyerschen Hauses (Weißenfeldacher, Erhardtsches, und Kühnsches Haus), und der Erker befand sich am mittleren.

http://www.bildindex.de/bilder/MI09539c04a.jpg

zeigt die Schloßstraße nach Süden. Hinter dem Torhaus folgt das erhöhte Schreyersche Haus (von dem sich zumindest Erdgeschoßräume erhalten haben).

Vom folgenden Weißenfeldacher Haus sind die drei unteren Gauben sichtbar.

Die vorstehenden Segmentbogenverdachungen im Erdgeschoß kann man schon auf

http://www.bildindex.de/bilder/MI09538f06b.jpg

links hinter dem Sänftenträger deutlich ausmachen. Irgendwann wurden die Fassaden des Weißenfeldacher und des anschließenden Erhardtschen Hauses einander angeglichen, so daß sich diese Bögen auch am Erhardtschen Haus finden, wo man sie auf

http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09b.jpg

sieht. Auf

http://fotothek.slub-dresden.d…df_0080001/df_0081424.jpg

sind sie ganz links noch scharf angeschnitten.


Den Abschluß bildet der Giebel des Kühnschen Hauses. Drei unterschiedliche Fenster im Erdgeschoß machen das Haus unverkennbar.

Offensichtlich wurden diese drei Hauser pausenlos verändert, sie sehen auf jedem Bild anders aus (Bemalung, Geschoßhöhe im Erdgeschoß, Fassadenangleichung).

Es gibt einen Stich von 1680 - aus dem gleichen Werk „Die durchlauchtigste Zusammenkunft ...“ wie die Ansicht des Bärengartenflügels - da haben Kühnsches und Weißenfeldacher Haus Erker, dafür das Erhardtsche keinen. Den Stich habe ich leider nicht online gefunden, er findet sich bei Dirk Syndram „Das Schloß zu Dresden - Von der Residenz zum Museum“ auf S. 36.

Wie wäre es mit folgender Theorie zum Portal: Es wurde für ein Wohnhaus in der Schloßstraße geschaffen, als dieses Haus während der Gründerzeit (1871 - 1873) einem Geschäftshaus weicht, kommt es zum Einbau in das Kühnsche Haus (Donadinibild), dann im Rahmen des Umbaus zur Versetzung in den Südostturm.


Ich gehe allerdings davon aus, daß Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. sich irrt, auch wenn man in Dresden gerne Portale umgesetzt hat, so auch dieses

http://www.bildindex.de/bilder/MI09540f04b.jpg .

Da unsere Photographen ohnehin schon hingehen, um nach Türklopfer und Klinke zu schauen, könnte vielleicht bitte jemand die Kartusche im Schlußstein so ablichten, daß man die Schrift lesen kann?


Georgenbau[Bearbeiten]

Nach der Zerstörung durch den Schlossbrand 1701 wurden im Georgenbau in den Jahren 1718 und 1719 durch den Franzosen Raymond Leplat, der auch die barocke Ausstattung des Schlosses Moritzburg entwarf, die kurfürstlichen bzw. königlichen Gemächer eingerichtet. So befanden sich dort zu seiner Zeit die Prunkgemächer Augusts des Starken. Bis 1730 erfolgte dann die komplette Wiederherstellung durch Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff, den illegitimen Sohn von Johann Georg III.

Nach einer Aufstockung des Georgentors um 1833 wurde in den Jahren 1866 bis 1868 der Kleine Ballsaal eingerichtet.

Bis 1901 erfolgte im Zusammenhang mit dem Schlossumbau die Umgestaltung der Fassade im Stil der Neorenaissance durch Gustav Dunger und Gustav Frölich. Das Rundbogenportal auf der Elbseite (ehemaliges Nordportal) wurde dabei an die Westseite Richtung Hofkirche versetzt. Das überlebensgroße, ca. vier Meter hohe Reiterstandbild Herzog Georgs des Bärtigen im Schaugiebel des Georgentors schuf seinerzeit der Bildhauer Christian Behrens.

Der letzte sächsische König Friedrich August III. bewohnte bis 1918 den Georgenbau.

Schloßgasse am südlichen Ende des Schlosses[Bearbeiten]

Dresden. (Am) Taschenberg 1. Datum: um 1890. (Schubert, Dresden) Schneider Franz Maresch (1940 Ella Fehrmann, Blumenhandlung, 1940 Martin Kempe, Molkereierzeugnisse).
Ermenegildo Antonio Donadini (1847–1936): Residenzschloss während des Umbaus (1889-1901) unter G. Dunger und G. Frölich. Übergang zum Taschenbergpalais.
Ermenegildo Antonio Donadini (1847–1936): Wohnhaus (sog. Gerv'sches Haus). Residenzschloss während des Umbaus (1889-1901) unter G. Dunger und G. Frölich.

Das letzte Foto s. o. Das rechts angeschnittene Gebäude ist der östliche Flügel des Taschenbergpalais. Man erkennt – zumindest in den Komturen – den Vorgängerbau der heutigen Brücke, die vom Taschenbergpalais ins Schloss führt. Das nächste Foto zeigt diese zweigeschossige Brücke, die zusammen mit dem betreffenden Palaisflügel Mitte des 18. Jhd. gebaut worden ist, von der anderen Seite (aus Richtung Osten):

Das Bürgerhaus, in das die Vorgängerbrücke schlossseitig mündet, wird in den Bildtiteln als Gerv’sches Haus bezeichnet. Hier noch ein weiteres Foto des markanten Erkers in Frontalansicht, oberhalb des Erkers erkennt man einen Gerüstgang – zum Zeitpunkt der Aufnahme liefen also schon die Abbrucharbeiten im Bereich des Daches:

Spätestens jetzt dürfte die Frage auftauchen, wieso im 18. Jhd. eine Brücke vom Taschenbergpalais in ein südlich des eigentlichen Schlosskomplexes befindliches Bürgerhaus („Gerv’sches Haus“) gebaut wurde. Dazu muss man wissen, dass entlang der Gasse „Am Taschenberg“ unmittelbar südlich der Gebäudegruppe um den Kleinen Schlosshof 5 Bürgerhäuser standen, die seit Ende des 16. Jhd. nach und nach in den Besitz des Hofes gelangt waren. Auf der Grundfläche dieser 5 Bürgerhäuser befindet sich der „heutige“ Südflügel des Schlosses – das ist der Trakt zwischen den beiden südlichsten Schlosstürmen. Der „frühere=erste“ Südflügel, der des Moritzbaues – heißt daher richtigerweise „Zwischenflügel Nord“ (als „Zwischenflügel Süd“ bezeichnet man übrigens den Südflügel des Kleinen Schlosshofes.

In den diversen Quellen wird in Bezug auf den „heutigen“ Südfügel stets sinngemäß formuliert, dass diese 5 Bürgerhäuser im Rahmen des großen Schlossumbaus abgerissen worden sind und auf deren Grundfläche der Südtrakt mit den beiden flankierenden Türmen „neu erbaut“ wurde. Laut Dirk Syndram / Peter Ufer („Die Rückkehr des Dresdner Schlosses“) haben sich aber

"im Erdgeschoss historische Räume der Bürgerhäuser erhalten". 2 Fotos vom Bereich Südflügel. Das erste zeigt die Ruine mit Trümmerbahn:

http://fotothek.slub-dresden.d…df_0100001/df_0106870.jpg

Auf dem zweiten sieht man in Detailansicht die Brücke im restaurierten Zustand (Juni 2006):