Zu Vektorräumen gehört eine Klasse von Abbildungen, die die Rechenoperationen respektieren, die sogenannten linearen Abbildungen. Im reellen Standardraum
sind genau die stetigen Abbildungen, die Geraden und Parallelität erhalten und den Ursprung fixieren, linear.
- Eine Abbildung
zweier
-Vektorräume heißt linear oder genauer
-linear, wenn für alle
und
gilt:
- (
)
,
- (
)
.
- – Nullabbildung:
.
- – Homothetien:
, (
= ein fixiertes Körperelement).
- – Projektionen auf eine Komponente:
.
- – Jede Matrix
bestimmt eine lineare Abbildung (wichtig!)

- – Die Ableitung einer Funktion induziert eine lineare Abbildung auf dem Vektorraum der reellen differenzierbaren Funktionen, insbesondere auf dem Raum der reellen Polynome:
![{\displaystyle \partial /\partial x:\mathbb {R} [X]\rightarrow \mathbb {R} [X],f(X)\mapsto f'(X)}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/588b802956b134f7c007c98f3007596f1da9ca55)
- Für jede lineare Abbildung
gelten:
- (1)
,
- (2)
Unterraum
Unterraum,
- (3)
Unterraum
Unterraum,
- (4)
bijektiv (eineindeutig)
linear,
- (5)
linear
linear.
Bezeichnung: Eine bijektive lineare Abbildung heißt Isomorphismus.
- Der Kern bzw. das Bild einer linearen Abbildung
sind definiert durch
bzw.
.
Bemerkungen:
- Nach Lemma 2.19 sind
und
Unterräume.
- Eine lineare Abbildung
ist injektiv gdw.
.
- Die Menge aller linearen Abbildungen von
nach
ist selbst ein Vektorraum und Unterraum des Vektorraumes aller Abbildungen:
.
- Dabei ist die Addition und die Skalarmultiplikation von Abbildungen durch die Operationen im Bildraum gegeben, also durch
und
.
- Nach Lemma 2.19 (5) induziert die Verknüpfung linearer Abbildungen eine Abbildung
.
- Fixiert man jetzt
(bzw.
), so erhält man jeweils Abbildung
bzw. 
- Diese Abbildungen sind jeweils linear.
.
Satz 2.22 (Prinzip der linearen Fortsetzung)
[Bearbeiten]
- Ist
eine Basis von
, so existiert zu jeder Auswahl von
Vektoren
genau eine lineare Abbildung
, so dass
für
.
- Jeder
-dimensionale
-Vektorraum
ist isomorph zu
.
Nach dem Existenzsatz für Basen (siehe Kurs:Lineare_Algebra_I/Endlich_erzeugte_Vektorräume#Lineare_Unabh.C3.A4ngigkeit.2C_Basis.2C_Dimension) besitzt
eine Basis aus
Vektoren, sagen wir
.
Nach dem Prinzip der linearen Fortsetzbarkeit gibt es eine
-lineare Abbildung
.
Diese Abbildung ist surjektiv, da
ein |Erzeugendensystem von
ist,
und injektiv, da
|linear unabhängig sind. Damit ist
ein Isomorphismus.
- Die Zuordnung
induziert einen Isomorphismus des Vektorraumes der Matrizen auf den Vektorraum der linearen Abbildungen:
.
Man überzeugt sich leicht:
ist die
-te Spalte von
. Daher ergibt sich die inverse Abbildung aus der Zuordnung:
,
ist also die Matrix, deren Spalten den Bildern der Einheitsvektoren entsprechen.
- (1) Teste
auf lineare Unabhängigkeit.
- (2) Bestimme eine Basis von
.
- (3) Auswahl einer linear unabhängigen Teilmenge aus
.
- (4) Ergänzung einer linear unabhängigen Teilmenge
zu einer Basis.
- (5) Teste die Zugehörigkeit eines Vektors v zu einem Unterraum
.
- (6) Stelle für einen Unterraum
ein homogenes lineares Gleichungssystem auf, dessen Lösungsmenge
ist (implizite Darstellung von
).
- (7) Bestimme Basen des Durchschnitts, der Summe von Unterräumen, bzw. von komplementären Räumen.
- (8) Bestimme Kern und Bild einer linearen Abbildung.