Kurs:Maschinelles Lernen/Matrizen

Aus Wikiversity

Vorherige Seite: K0 - Vektoren
Nächste Seite: K1 - Grundbegriffe des maschinellen Lernens

Definiton[Bearbeiten]

Es sollen Abbildungen zwischen den beiden Vektorräumen und untersucht werden. Eine spezielle Klasse von Abbildungen sind dabei die linearen Abbildungen. Ist eine Abbildung linear, so muss diese für zwei Vektoren und des und zwei reelle Zahlen und stets den Zusammenhang


erfüllen. Es lässt sich dann zeigen, dass sich die Abbildung durch eine Ansammlung von reellen Zahlen mit und durch


beschreiben. Werden nun die Zahlen entsprechend ihres Auftretens angeordnet, so wird diese Ansammlung in einem Raster der Form


als Matrix bezeichnet. Die Menge aller reellen Matrizen mit Zeilen und Spalten wird als bezeichnet.

Bei der Anwendung auf einen Vektor können die Komponenten des Ergebnisvektors dann durch


gefunden werden.

Aufgabe[Bearbeiten]

Gegeben seien die Matrix


und der Vektor


Berechne

Lösungen

Hintereinanderausführung[Bearbeiten]

Für Funktionen ist bekannt, dass sich diese in der Form verketten lassen, wenn der Bildbereich von eine Teilmenge des Definitionsbereich von ist. (Andernfalls muss der Definitionsbereich von für die Verkettung eingeschränkt werden). Genauso muss für die Verkettung der durch Matrizen definierten Abbildungen der Ergebnisvektor im Vektorraum liegen, den die zweite Abbildung entgegen nimmt. Ist also , so muss die Matrix über Spalten verfügen, um den Vektor entgegen nehmen zu können. Die Zahl der Zeilen von hingegen kann wieder frei gewählt werden. Um die Verkettung bestimmen zu können, muss also aus dem stammen. Das Ergebnis der Verkettung ist daher ein Vektor des . Somit bildet die Verkettung vom auf den ab und ist als Verkettung zweier linearer Funktionen selbst wieder linear. Damit muss sie sich durch eine Matrix darstellen lassen. Durch das Anwenden der Matrizen auf einen entsprechenden Vektor kann der Zusammenhang


gefunden werden, woraus ersichtlich ist, dass sich die Matrix gemäß


als ein Produkt zweier Matrizen definieren lässt. Auf diese Weise wird die Matrixmultiplikation definiert.

Als Beispiel können die beiden Matrizen


betrachtet werden. Da es sich um quadratische Matrizen handelt, können die beiden Matrixprodukte


gefunden werden. Sie sind nicht gleich, woran sich bereits zeigt, dass selbst für quadratische Matrizen im Allgemeinen nicht gilt.

Aufgabe[Bearbeiten]

Gegeben seien die beiden Matrizen


und


finde alle Matrixprodukte.

Lösungen

Invertieren einer Matrix[Bearbeiten]

Im gibt es eine Matrix mit der Eigenschaft, dass sie jeden beliebigen Vektor unverändert lässt, also für beliebige erfüllt. Diese Matrix wird als Einheitsmatrix bezeichnet. Sie ist dadurch definiert, dass nur auf der Diagonalen die Einträge und sonst Nullen stehen. Für die Matrixmultiplikation stellt sie das neutrale Element dar.

Ist und existiert ein für die


gilt, so wird als die Inverse Matrix von bezeichnet. Sie erlaubt es Gleichungen der Art


mit nach eindeutig zu lösen.

Anhand der Rechnung


lässt sich sehen, dass beim Invertieren eines Produktes auch die Reihenfolge getauscht werden muss.

Aufgabe[Bearbeiten]

Gegeben Sei die Matrix


Bestimme die Inverse Matrix und finde so und aus der Gleichung


Lösungen

Vektoren als Matrizen[Bearbeiten]

Vektoren können als Matrizen mit einer Spalte aufgefasst werden. Diese Matrizen müssten demnach aus dem stammen. Es gibt allerdings auch die Matrizen der Form , die also über eine Zeile und Spalten verfügen. Diese werden als transponierte Vektoren bezeichnet. Ist ein Vektor

 

gegeben, so ist sein transponierter Vektor durch

 

bestimmt.

Damit lässt sich das Skalarprodukt als Matrixmultiplikation auffassen. Daneben kann durch


auch eine Matrix mit den Komponenten


konstruiert werden.

Aufgabe[Bearbeiten]

Gegeben seien die Vektoren


Bestimme die Ausdrücke , , und .

Lösungen

Transponieren von Matrizen[Bearbeiten]

Die Matrix mit den Komponenten


hat auf von rechts multipliziert die gleiche Wirkung, wie die Matrix auf von links multipliziert. Sie wird als Transponierte (Matrix) von bezeichnet.

Wie auch beim Invertieren, muss beim Transponieren von Produkten die Reihenfolge gemäß


umgekehrt werden.

Damit kann für die Vektorprodukte auch


und


gefunden werden.

Aufgabe[Bearbeiten]

Es seien die Matrizen


gegeben. Bestimme , , und .

Lösungen