Kurs:Problemlösung und Entscheidungsfindung/Goldene Regel

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Autorinnen/Autoren

Daniel Breuss

Thomas Fröis

Jürgen Hofer

Manfred Keil

Kursleitung
Falko Wilms


Goldene Regel[Bearbeiten]

Abstract[Bearbeiten]

Die Goldene Regel (lat. regula aurea; engl. golden rule) ist ein alter Grundsatz der praktischen Ethik: "Behandle andere so, wie du auch von ihnen behandelt werden willst"[1]

Die Goldene Regel ist heutzutage in allen Religionen verankert und gilt auch im immer globaler werdenenden Geschäftsumfeld als Maßstab für gute Zusammenarbeit. Mittels Literaturrecherche wurde versucht, einen Überblick über die verschiedenen Aspekte der goldenen Regel zu verschaffen, um einen groben Einblick auf die Vorlesung Problemlösung und Entscheidungsfindung - Goldene Regel - zu geben. Die Goldene Regel ist ein Grundsatz, nachdem jeder versuchen sollte in allen Lebenslagen zu handeln.


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Die goldene Regel in ihrer bekanntesten Form lautet wie folgt: "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem andern zu!". Die ursprüngliche Formulierung "Behandle andere so, wie du auch von ihnen behandelt werden willst" wurde von Kant verwendet, um seinen kategorischen Imperativ abzuleiten: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." [2] Jedoch fehlt in beiden Formulierungen die Voraussetzung, dass die jeweiligen Anwender der Regel vernunftbegabt sein sollten. Einen Frühaufsteher, der um fünf Uhr morgens wach ist, stört es nicht, wenn er um sieben Uhr angerufen wird. Dementsprechend kann er auch andere um sieben Uhr anrufen, ohne die Goldene Regel zu verletzen.


In der Politik wird die goldene Regel auch als Umgangsregel mit anderen Kulturen und Religionen verwendet. Es wird unter anderem versucht mit der Goldenen Regel alle auf eine gemeinsame Ebene zu bringen. Die Goldene Regel ist in allen Religionen verwurzelt, gehört aber keiner Religion und gibt somit einen stabilen Grundstein für die Gleichgesinnung aller Religionen und somit für gemeinsamen Frieden. [3].


Obwohl sich grundsätzlich die ethische Verantwortung, zu der auch die Goldene Regel zählt, nicht ökonomisch rechtfertigen muss, können durchaus sinnvolle Ergebnisse erwartet werden, wenn gewisse ethische Grundsätze in der Unternehmenskultur angewendet werden. Jemand der Beispielsweise nicht lügt, nicht stiehlt, nicht verletzt, Versprechen einhält, allgemein gesagt gefühlvoll mit den Arbeitskollegen umgeht und nicht respektlos anderen gegenüber ist, dann wird das Miteinander im Unternehmen eher konstruktiv verlaufen und daraus ein positives Management Modell entstehen. [4] Man befürchtet im Augenblick nichts mehr als den totalen Bankrott, dem, wie es scheint, ganz Europa entgegengeht, und vergisst dabei die weit gefährlichere Zahlungs-Unfähigkeit in geistiger Hinsicht, die vor der Tür steht.[5]


In der medizinischen Ethik kommt die goldene Regel in Zusammenhang mit Sterbehilfe zur Sprache. Wenn ein Unfall mit einem Tanklaster passiert und der unter dem Wrack eingeklemmte Fahrer bittet, ihn zu töten, um seinen Qualen ein Ende zu bereiten, ist dann die Sterbehilfe immer unmoralisch. Wenn man sich jedoch in den Fahrer versetzt, merkt man schnell, dass in diesem Fall die Linie verschoben werden kann. Diese Verschiebung der Linie kommt auch bei Abtreibungen zur Sprache. Darf abgetrieben werden oder nicht? [6]


Die Goldene Regel kann am Besten als durchgängiges Prinzip. Sie ersetzt keine regulären moralischen Normen und ist keine unfehlbare Anleitung welche Aktionen richtig oder falsch sind und kann nicht alle Antworten geben. Die Goldene Regel verordnet nur, dass unsere Aktionen nicht mit unseren Wünschen gegenläufig sein sollen (wenn man die Situation aus der anderen Sicht betrachtet). Sie testet also unsere moralischen Zusammenhalt. Wenn wir die Goldene Regel verletzen, verletzen wir die Fairness auf Kosten der Moral. [7]


Nachweise und Anmerkungen

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel#Überblick.
  2. Kant (1788), S. 140.
  3. http://web.archive.org/web/20090608185406/http://www.sueddeutsche.de/politik/503/471047/text/
  4. Meier, Uto J. (2011), S. 89-91
  5. Christophersen A. (2011), S. 134
  6. Wolbert,W. (2009), S. 156
  7. http://www.harryhiker.com/goldrule.htm


Literaturverzeichnis

  • Kant, Immanuel (1788): Kritik der praktischen Vernunft
  • Wolbert, W. (2009): Du sollst nicht töten, Systematische Überlegungen zum Tötungsverbot. Paulusverlag, Freiburg
  • Meier, Uto J. (2011): Ethik im Personalmanagement, Zentrale Konzepte, Ansätze und Fragestellungen. Rainer Hampp Verlag. München und Mering
  • Christophersen A. (2011): Sternstunden der Theologie, Schlüsselerlebnisse christlicher Denker von Paulus bis heute, Verlag C.h.Beck, München