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Kurs:Rohstoffe III: Kohlenwasserstoffe/Geschichte der Förderung von Erdgas in Niedersachsen

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Geschichte der Förderung von Erdgas in Niedersachsen

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Historischer Abriss

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1910-1930:

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Im Jahre 1910 wurde bei Bergedorf in der Nähe von Hamburg Bohrarbeiten zur Erkundung von Trinkwasservorkommen durchgeführt [1] . Nach dem Durchdringen einer ca. 100 Meter mächtigen Tonschicht war in 247 Metern Tiefe ein “Gurgeln, Stöhnen und Brausen” zu vernehmen. Beim vorsichtigen Weiterbohren kam es dann zum Gasausbruch. Das ausströmende Gas entzündete sich durch Funkenflug und bildete eine Flamme, dass zahlreiche Ausflügler anlockte. Nach dem Bau einer 15,3 km lange Leitung konnte ab 1913 dann das Erdgas wirtschaftlich genutzt werden. Bis 1930 konnten ca. 250 Mio. Kubikmeter gefördert werden.

1938-1944:

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Eine Aufschlussbohrung in Bad Bentheim führte im Jahre 1938 zum Fund von Erdgas in einer Tiefe von 1.500 Metern. Ursprünglich war man auf der Suche nach Erdöl. Mit der notwendigen Infrastruktur konnte ab dem Jahr 1944 dieses Erdgas wirtschaftlich gefördert werden.

1950-1970:

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Schon in den 1950er Jahre wurden weitere Erdgasfelder in Bereichen "Weser-Ems" und "Elbe-Weser" entdeckt. Andere Lagerstätten befinden sich im Zechstein, Oberkarbon und Buntsandstein, die bis 1970 auch Erdgas lieferten. Nachteil war der hohe Schwefelwasserstoffegehalt (H2S), welches sehr toxisch ist. Man versuchte dieses Nebenprodukt zu verwenden, z.ß. zur Herstellung von elementarem Schwefel (S).

1993:

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Nach dem enormen Anstieg der Erdgasförderung in Niedersachsen und der steigenden Gefahr von Wirtschaftskrisen (z.ß. Ölkrise 1973 und 1979) versucht man auch Erdgas zu speichern. So wird der Zechsteinbereich von "Rehden" als natürlicher Erdgasspeicher genutzt, um eine gewisse Versorgung bei Krisenzeiten zu gewährleisten.

1995:

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Erstmals wurde in Niedersachsen ein horizontale Bohrung mit der "Multi-Stage-Fracturing" - Methode durchgeführt in einer Tiefe von 5.000 Metern und war zudem Zeitpunkt ein Weltrekord.

Gegenwärtige Situation

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In den letzten Jahren ging die Erdgasförderung deutlich zurück. Der Grund dafür ist, dass die Lagerstätten allmählich erschöpft sind. Bereits wird ein 1/3 der Erdgasförderung durch die Fracking-Methode gewonnen. Um auch in Zukunft die Erdgasförderung in Niedersachsen zu stabilisieren wird über die mögliche Ausdehnung der Fracking-Methode diskutiert.

Quellen

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http://www.mw.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5459&article_id=123032&_psmand=18

http:/www.statistik.niedersachsen.de/download/50090

http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article125624443/Niedersachsen-sagt-Ja-zu-Gasfoerderung-durch-Fracking.html

  1. http://erdoelerdgasdeutschland.wordpress.com/erdgas/