Kurs:Stadt Land Plus Schulungsmodul

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Schulungsmodul[Bearbeiten]

Hier entsteht die Zusammenfassung des Schulungsmoduls der BMBF-Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus.

Hinweise zum Schulungsmodul Stadt-Land-Plus[Bearbeiten]

Das Schulungsmodul wird vom wissenschaftlichen Begleitvorhaben der BMBF-Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus erarbeitet –
https://www.zukunftsstadt-stadtlandplus.de/ .


Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Aus Gründen der Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird die männliche Form verwendet.

Erstellt wird das Schulungsmodul von den Stadt-Land-Plus Projekten unter Koordination der StadtLand GmbH (Dr. Uwe Ferber, Karl Eckert, Christin Fischer, Arne Siemer, Göde Nommensen).

Stand: Januar 2023

Module und Zielgruppen[Bearbeiten]

Das Schulungsangebot befasst sich mit den Herausforderungen, Chancen und Zielen nachhaltiger Stadt-Land-Beziehungen und stellt notwendige Schritte für den Aufbau von Stadt-Land-Kooperationen vor. Folgende Module werden angeboten:

  • Grundlagen
  • Kernmodule
    • Modul 1: (Stadt)Landschaften gewinnen
    • Modul 2: Regional produzieren
    • Modul 3: Baustoffkreisläufe organisieren
    • Modul 4: Siedlungsflächen managen

Das Schulungsangebot richtet sich vorwiegend an Akteure in den Bereichen:

  • Kommunale und regionale Politik
  • Kommunale und regionale Verwaltung
  • Regionalplanung und (Landschafts-) Architektur, Verkehr und Logistik
  • Wirtschaftsförderungen und Regionalmanagement
  • Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Universitäten und Studierende
  • Interkommunale Organisationen
  • Landnutzer (Unternehmen, Landwirte, Immobilienwirtschaft)
  • Bau- und Umweltingenieure
  • Bauindustrie
  • Kreislaufwirtschaft


Grundlagen / Stadt-Land-Partnerschaften[Bearbeiten]

Gliederung des Moduls[Bearbeiten]

  • Herausforderungen
  • Ziele
  • Akteure
  • Basismodell Stadt und Land
  • Räumliche Definition – Funktionale Urbane Gebiete
  • Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen
  • Stadt-Land-Kooperationen in Deutschland
  • Schritte zum Aufbau von Stadt-Land-Kooperationen

Herausforderungen[Bearbeiten]

Eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung kann nicht ausschließlich innerhalb der Stadtgrenzen erfolgen. Enge funktionale Verflechtungen und konkurrierende Interessen führen zu Konflikten bei der Nutzung von Ressourcen. Für viele Herausforderungen müssen die Stadt, das städtische Umland und der ländliche Raum gemeinsam betrachtet werden.

Ziele[Bearbeiten]

Das Modul "Grundlagen" beschreibt Ziele, Herausforderungen und Chancen von Stadt-Land-Partnerschaften für eine nachhaltige Stadt-Land-Entwicklung durch sektorübergreifende und interkommunale Zusammenarbeit. Es führt Begriffe und Definitionen ein und beschreibt den aktuellen politischen Kontext sowie die Praxis von Stadt-Land-Partnerschaften in Deutschland. Ein Modell zum Aufbau von Stadt-Land-Partnerschaften wird vorgestellt. Lösungsansätze beziehen sich bspw. auf eine gemeinsam abgestimmte:

  • Flächennutzung und Mobilität
  • Ver- und Entsorgung
  • Warenströme
  • technische und soziale Infrastrukturen
  • Arbeitsplätze
  • Wohnraum und Wohnraumentwicklung
  • Naherholung


Das Modul bildet die Grundlage für die 4 weiteren Kernmodule:

  • 1.(Stadt)Landschaften gewinnen (Kulturlandschaftsentwicklung durch Stadt-Land-Kooperationen fördern)
  • 2.Regional produzieren (Wertschöpfungsketten für regionale Produkte aufbauen)
  • 3.Baustoffkreisläufe organisieren (Stoffströme regionalisieren)
  • 4. Siedlungsflächen managen (Integriertes Siedlungsmanagement einführen)


Exkurs: Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt ungleichen Lebensverhältnisse entgegenzuwirken. Solche ungleichen Verhätltnisse bestehen bspw. zwischen Ost & West oder zwischen Nord & Süd und beziehen sich auf die kommunale Verschuldung oder kommunale Einahmen. Die Wahrnehmung der Lebensverhältnisse ist individuell, jede Person bewertet Gleichwertigkeit bzw. Ungleichwertigkeit ggf. nach verschiedenen Maßstäben.

Ungleichheit kann sich u.a. auf folgende Aspekte beziehen:

  • Wohnraumversorgung & Mieten
  • Arbeitsplätze & Arbeitsmarkt
  • grüne Infrastruktur & Nahherholung
  • Verkehrsanbindung & Mobilität
  • soziale Infrastrukturen & Daseinsvorsorge (Vgl. zentrale Orte nach Christaller)
  • schnelles Internet & Netzabdeckung
  • finanzielle Ausstattung der Kommunen, Schulden & Einnahmen


Quellen:
Unser Plan für Deutschland - Gleichwertige Lebensverhältnisse überall -


Akteure[Bearbeiten]

Stadt-Land-Partnerschaften versprechen großen Nutzen für die Beteiligten sind jedoch alles andere als eine „Routineaufgabe“. Sie sind in jedem regionalen Einzelfall spezifisch zu „konfigurieren und betreffen eine breite Anzahl unterschiedlicher Akteure aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und der Bürgerschaft

  • Kommunale und regionale Politik / Verwaltung
  • Planung- und (Landschafts-) Architektur, Verkehr und Logistik
  • Wirtschaftsförderungen und Regionalmanagement
  • Interkommunale Organisationen
  • Landnutzer (Unternehmen, Landwirte, Immobilienwirtschaft)
  • Bürgerschaftliche Initiativen
  • Studierende

Basismodell Stadt und Land[Bearbeiten]

Basismodell

Stadt-Land Basismodell

Das Stadt-Land Basismodell differenziert zwischen folgenden 4 Bereichen:

  • Kernstadt mit politisch-administrativer Grenze
  • Innerer Verflechtungsbereich mit variabler Grenze
  • Äußerer Verflechtungsbereich mit politisch-administrativer Grenze
  • Außenbereich ohne weitere Differenzierung

Die politisch-administrativen Grenzen überlagern sich hierbei mit funktionalen Verflechtungen.

Räumliche Definition – Funktionale Urbane Gebiete[Bearbeiten]

Die Europäische Kommission hat Typologien auf der Grundlage der Bevölkerungsgröße und ­Dichte sowie der Pendlerströme eingeführt. Diese Typologie der einzelnen Metropolregionen bieten neue Einblicke in die Entwicklungen auf lokaler und regionaler Ebene und verbessern die Datenverfügbarkeit durch Verknüpfung und Vereinfachung der Zahl territorialer Definitionen.

„Functional Urban Areas“ (Deutsch: funktionales urbanes Gebiet, kurz FUA): ist ein Ansatz der weltweiten Messung von Urbanität primär durch Pendlerströme. Eine FUA besteht aus (mindestens) einer großen Stadt, mit hoher Bevölkerungsdichte, und einem Umland mit geringer Bevölkerungsdichte. Zwischen der Stadt bzw. Städten und dem Umland bestehen Pendlerbeziehungen. Metropolen bzw. Metropolregionen sind oft auch FUAs. Ca. 8% der Bevölkerung der EU leben in FUAs mit einer Größe von mindestens 5 Mio. Bewohnern.

Beipiele:

  • Berlin & Umland, ca. 5 Mio. Bewohner
  • München & Umland, ca. 2.7 Mio. Bewohner
  • London & Umland, ca. 12 Mio. Bewohner
  • Paris & Umland, ca. 12 Mio. Bewohner
  • Ruhrgebiet, ca. 5 Mio. Bewohner

Quellen:


Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen[Bearbeiten]

Stadt-Land-Partnerschaften werden weltweit diskutiert. Beispiele hierzu sind u.a. in folgenden Dokumenten zu finden: Platzhalter Abb.

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: UN-Habitat[Bearbeiten]

UN-Habitat ist ein Programm der vereinten Nationen für "menschliche" Siedlungen. Das Programm hat die Verbesserung der Lebensbedinungen durch eine nachhaltige Urbanisierung unter Beachtung von Wissenschaft und Forschung und unter Verwendung wissensschaftlicher Daten zum Ziel. Einzelne Etappen sind:

  • der Abbau räumlicher Disparität
  • der Abbau von Armut im Stadt-Land-Kontinuum
  • die Verbesserung der städtischen Umwelt
  • die Stärkung von Klimamaßnahmen
  • die Verhinderung von städtischen Krisen und der Umgang mit ihnen
    • ...
    • ...


Die Stadt-Land-Initiative 2019 legt hierzu zehn Grundprinzipien fest:

  • Locally Grounded Interventions
  • Integrated Governance
  • Functional And Spatial Systems-based Approaches
  • Financially Inclusive
  • Balanced Partnership
  • Human-rights Based
  • Do Not Harm And Provide Social
  • Protection
  • Environmentally Sensitive
  • Participatory Engagement
  • Data Driven And Evidence-based

Quellen:
UN-Habitat

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: OECD[Bearbeiten]

Die OECD ist eine internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ihre Ziele sind:

  • Wohlstand
  • Gerechtigkeit
  • Chancengleichheit
  • gleiche Lebensqualität

für alle Menschen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht. Deutschland ist eines von derzeit 38 Mitgliedsstaaten und ist 1961 beigetreten.

2013 veröffentlichte die OECD den Bericht Rural-Urban Partnerships - An Integrated Approach to Economic Development. Der Bericht enthält Empfehlungen zur nachhaltigen und effektiven Gestaltung von Stadt-Land-Partnerschaften um eine gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung zu sichern. Die Empfehlungen bauen auf elf Fallstudien in OECD-Ländern auf.

Die fünf benannten Dimensionen einer Stadt-Land-Partnerschaft sind:

  • Demografische Beziehungen
  • Ökonomische Transaktionen & Innovationen
  • Lieferung bzw. Bereitstellung von öffentlichen Leistungen
  • Dienstleistungen
  • ökologische Güter
  • Mehr-Ebene-Governance & Interaktionen

Quellen:
OECD
Rural-Urban Partnerships -An Integrated Approach to Economic Development

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: Neue Leipzig Charta[Bearbeiten]

Kommunen sollen zusammenarbeiten sowie ihre politischen Strategien und Instrumente mit ihrem Umland und dem ländlichen Raum abstimmen. Die neue Leipzig Charta (2020) ist das Rahmendokument für die nachhaltige Stadtentwicklung und Transformationsprozesse in Europa. Sie nimmt dabei Bezug auf die Agenda 2030 sowie aktuelle und künftige Herausforderungen welche sich aus dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität, Ressourcenknappheit, Migration, dem demografische Wandel usw. ergeben. Der Fokus liegt auf der Stadt- und Quartiersebene.

Die erste Leipzig Charta wurde 2007 veröffentlicht und Ende 2020 als "Neue Leipzig Charta" aktualisiert. Hierin bekennen sich die Minster zu verschiedenen Zielen künftiger Stadtentwicklung und Stadtentwicklungspolitik:

  • Förderung einer integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklungspolitik
  • gemeinwohlorientiertes Handeln
  • Gleichbehandlung in ökonomischer, ökologischer, sozialer und räumlicher Hinsicht
  • Umsetzung der Transformation durch eine integrierte Stadtentwicklung


Quellen:
NEUE LEIPZIG CHARTA - Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl (Link kaputt, bitte ersetzen)
Agenda 2030

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2021[Bearbeiten]

Eine gute Versorgung, die Förderung lokaler Initiativen und des zivilgesellschaftlichen Engagements in Stadt und Land sind die Grundvoraussetzung um Deutschland lebenswert zu entwickeln.

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie implementiert die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG). Sie fungiert als Grundlage und Rahmen der Umsetzung deutscher Nachhaltigkeitspolitik. Die Bundesregierung hat in ihrem Rahmen zum Kreislaufwirtschaftsaktionsplan und zur Farm-to-Fork-Strategie beigetragen. Maßgebend ist der Anspruch dabei den Bedürfnissen heutiger und künftiger Generationen gerecht zu werden. Hierfür wurden sechs Nachhaltigkeitsprinzipien festgelegt :

  1. Nachhaltige Entwicklung als Leitprinzip
  2. Global Verantwortung
  3. Lebensgrundlagen erhalten
  4. Nachhaltiges Wirtschaften
  5. Sozialen Zusammenhalt wahren und verbessern
  6. Bildung, Wissenschaft und Innovation für nachhaltige Entwicklung nutzen

Bezüge zum Stadt-Land-Kontext finden sich in verschiedenen SDGs:

  • Ressourcen sparsam und effizient nutzen (SDG 8)
  • die durchschnittliche tägliche Flächenneuinanspruchnahme auf unter 30 ha pro Tag bis 2030 senken (11)
  • Freiflächenverluste senken (11)
  • Siedlungsdichte soll nicht sinken (11)
  • Erreichbarkeit und Fahrzeiten von Mittel- und Oberzentren mit der ÖPNV verbessern(SDG 11)


Quellen:
Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie - Weiterentwicklung 2021

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: Farm-to-Fork-Strategie[Bearbeiten]

Die F2F-Strategie ist Bestandsteil des European Green Deals und soll zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele maßgeblich beitragen. Ziele sind u.a.:

  • Resilienz gegenüber gegenwärtiger und zukünftiger Störungen regionaler und lokaler Nahungssysteme durch kürzere Lieferketten erhöhen (Coronapandemie, Dürre, Starkregen, ...)
  • Die Nachhaltigkeit der Nahrungssysteme erhöhen
  • Abhängigkeit von langen Lieferketten verringern
  • Nachhaltige, faire, gesunde und umweltfreundliche Produktion, Verarbeitung und Vertrieb von Lebensmitteln
  • Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
  • Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und der Bezahlbarkeit
  • Verringerung des ökologischen Fußabdruckes und des Energieverbrauchs, Effizienzsteigerung

Quellen:
Farm to Fork Strategy - For a fair, healthy and environmentally-friendly food system

Initiativen für Stadt-Land-Kooperationen: Territorial Agenda 2030[Bearbeiten]

Die Territorial Agenda betont die Bedeutung strategischer Raumplanung und möchte Orientierungshilfen für selbige zur Verfügung stellen. Gefordert wird die Stärkung der Raumwirksamkeit sektoraler Regelungen sowie die Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Mit ihrer Hilfe sollen die Nachhaltigkeitsziele (SDG) sowie Nachhaltigkeit im Allgemeinen, ein grünes Europa und gerechtes Europa unterstützt werden. Die Ziele und Arbeitspakete der Agenda sind:

  • eine ausgeglichende räumliche Entwicklung
  • Verbesserung ökologischer Lebensgrundlagen, Klimaneutralität
  • resiliente Siedlungen, Städte und Regionen
  • Angleichung der lokalen und regionalen Entwicklung, Verringerung von Ungleichheit zwischen verschiedenen Orten
  • Stärkung der Kreislaufwirtschaft, insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene
  • Bessere grenzüberschreitende Arbeits- und Lebensbedingungen; Entwicklung stabiler grenzüberscheitender Zusammenarbeit
  • Eine nachhaltige physische und digitale Verbindung verschiedener Orte

Zur Umsetzung der Agenda bedarf es folgerichtig der Zusammenarbeit aller Ebenen und aller EU-Staaten sowie von Institutionen wie dem europäischen Parlament oder der Europäische Investitionsbank.


Quellen:
Territorial Agenda 2030
Videolink (eng.) zur territorialen Agenda 2030

Stadt-Land Kooperationen in Deutschland[Bearbeiten]

  • Fortschreitende Urbanisierung der Stadtgebiete (Basis: Pendlerverflechtungen)
  • Intensive Stadt-Land-Verflechtungen
  • Zusammenwachsen vieler Stadtregionen
  • Überschreitung administrativer Grenzen


Von Stadt-Land-Verflechtungen zu Stadt-Land-Kooperationen

Für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Kooperationsfelder (konfliktarm => konfliktträchtig)
  • Siedlungsentwicklung (Wohnen und Gewerbe)
  • Verkehr und Mobilität
  • Technische und soziale Infrastruktur
  • Freiraum-/Kulturlandschaftsentwicklung, Landschaftsschutz
  • Energiewende
  • Naherholung und Tourismus
  • Regionale Wirtschaftskreisläufe
  • Standortmarketing und Clusterpolitik
  • Demographischer Wandel


Ausgangslage in Deutschland[Bearbeiten]

  • Stadt-Land Partnerschaften haben viele institutionelle und organisatorische Rahmen
    • von Initiativen in den Metropolregionen bis zu "Grünen Ringen"
    • von Regionalverbänden bis hin zu informellen, freiwilligen Initiativen
Metropolregionen[Bearbeiten]
  • Es gibt insgesamt 11 Metropolregionen in Deutschland
  • Ziel: Eine Strategische Plattform für den Austausch und Projektentwicklungen mit breitem thematischen Spektrum
  • Starke Verknüpfung mit privaten Akteuren
  • Interessensvertretung
  • Organisation:
    • unterschiedlich ( Regionalverband, GmbH, ... )
Regionalverbände[Bearbeiten]
  • Zusammenschluss von Städten und Gemeinden zur Wahrnehmung gemeinsamer Aufgaben
  • Kernaufgaben:
    • Regionalplanung/ Regionalentwicklung
    • Verkehrsplanung
  • informelle Initiativen:
    • Standortentwicklung, Energie, Klimaschutz


Regionalparks und "Grüne Ringe"[Bearbeiten]
  • Netzwerk "Grüne Ringe" in Deutschland
  • Ziel: zukunftsfähige Freiraumstrategien zur Sicherung und Weiterentwicklung von Freiraum und Landschaft
  • unterschiedlicher institutioneller Rahmen
    • Bsp. Stuttgart - Aufgabe des "Regionalverbands"
    • Bsp. Leipzig - informelle Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte
Beispiel: Stadt-Land-Kooperationen in Leipzig[Bearbeiten]
  • unterschiedliche räumliche und sektorale Kooperationsfelder in differenzierten Organisationsstrukturen
  • 11 interkommunale Kooperationen in der Region Leipzig (Teilräume, Wirtschaft, Tourismus, Grün, ...)

Schritte zum Aufbau einer Stadt-Land Kooperation[Bearbeiten]

  • Wechselwirkung aus regionaler Perspektive analysieren und Themenfelder vorschlagen
  • Kooperationspartner ansprechen und "Auf Augenhöhe kommunizieren"
  • Formelle-, institutionelle- oder informelle Rahmen festlegen
  • Themen priorisieren und Teilkonzepte entwickeln
  • Kommunikationskonzept zum Stadt-Land-Dialog
  • Implementierung über "Reallabore", Pilotprojekte
  • Strukturreformen anstreben - Stadt-Land-Kooperation wird zur Routine

Platzhalter Abbildung

Schritt 1 – Wechselwirkungen aus regionaler Perspektive analysieren und Themenfelder vorschlagen[Bearbeiten]

  • Ziele:
    • Qualifizierung und Quantifizierung der Stadt-Umland-Verflechtungen als Diskussionsgrundlage (Leistungen, Vorteile/Lasten)
    • Identifizierung von Kooperationsfeldern- und formen
  • Vorgehensweise:
    • Kurzbeschreibung (Richtung und Stärke) und Verortung der Verflechtungen für einzelne Themenfelder
    • Miterfassung von Organisationen und Strukturen (Governance, Kooperationen)
  • Beispiele aus anderen Stadtregionen:
    • Platzhalter Beispiel 1
    • Platzhalter Beispiel 2

Schritt 2 – Kooperationspartner ansprechen und "Auf Augenhöhe kommunizieren"[Bearbeiten]

Ziel: Von Stadt-Land-Verflechtungen zu Stadt-Land-Kooperationen und ausbalancierten Partnerschaften ("Beziehungen auf Augenhöhe")

  • verfestigte Rollen/ Schuldzuweisungen und bestehende Narrative behindern Dialog und Kooperation
  • Stadt-Land-Verflechtungsmodell (Nexus) kann von Praxisakteuren und Wissenschaftlern als Kommunikations- und Informationsinstrument genutzt werden
  • Leistungen sowie Vorteile und Lasten zwischen Stadt und Umland transparent machen (Weith, 22)
  • offenes Dialogangebot an Beteiligte
  • attraktive Formate anbieten (Zukunftskonferenzen ...)
  • digitale Formate

Schritt 3 – Formelle-, institutionelle- oder informelle Rahmen festlegen[Bearbeiten]

  • formeller Rahmen ↔ informelle Struktur
  • Regionalplanung ↔ Metropolregionen ↔ Interkommunale Organisationen
  • gemeinsame Planungen ↔ gemeinsame Konzepte
  • Bewerbung Förderinitiativen (z.B. LEADER, ...)
  • Einzelinitiativen (Vermarktung, Tourismus...)

Schritt 4 – Themen priorisieren und Teilkonzepte entwickeln[Bearbeiten]

Platzhalter Abbildung

Schritt 5 – Kommunikationskonzept zum Stadt-Land-Dialog[Bearbeiten]

Platzhalter Abbildung

Schritt 6 – Implementierung über "Reallabore", Pilotprojekte[Bearbeiten]

  • "inkrementalistisch" angelegte Pilotprojekte beginnen und verstetigen
  • Beispiele aus Stadt-Land-Plus:
    • Kulturlandschaft: Im Nordraum Leipzig wird der verohrte Bachlauf der Lober renaturiert und zum Trittstein für den Wiederaufbau der Kulturlandschaft ( Link)
    • Kopos Plattform, REPROLA, OLGA
    • Bauteilkreisel der Region Darmstadt-Dieburg gestartet -- Unter dem Motiv "Wiederverwenden statt verschwenden" können gezielt und vor Ort gebrauchte oder übrig gebliebene Baustoffe, Bauteile und Materialien angeboten und gesucht werden (Link)

Schritt 7 – Strukturreformen anstreben - Stadt-Land-Kooperation wird zur Routine[Bearbeiten]

  • Beispiele:
    • Siedlungsflächenbedarfe abstimmen
    • Wertstoffketten für landwirtschaftliche Regionalprodukte entwickeln
    • Stoffkreisläufe unterstützen
    • Gemeinsames Stadt-Land-Budget (Rendsburg)
    • Agenturen für gemeinsame Aufgaben
    • Task Force für schnelle Interventionen einrichten


Kernmodul 1: (Stadt)Landschaften gewinnen[Bearbeiten]

Darstellung_Kernmodul_1_"(Stadt)-Landschaften_gewinnen"_-_Stadt-Land-Plus_Schulungsmodul

Gliederung des Moduls[Bearbeiten]

  • Herausforderungen
  • Ziele
  • Akteure
  • Definition Kulturlandschaft
  • Schritte zur Kulturlandschaftsentwicklung
  • Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung

Herausforderungen[Bearbeiten]

Städte und Gemeinden — in urbanen Regionen wie in ländlich geprägten Räumen — stehen Aufgrund einer Vielzahl von Umständen heute mehr denn je vor großen Herausforderungen. Veränderte ökonomische Rahmenbedingungen, die Auswirkungen des Klimawandels mit entsprechenden kurz- bzw. langfristigen Folgen wie Starkregen- oder Hitzeereignissen, ein erhöhter Flächenbedarf durch neue Nutzungen (Energie, Wohnen, Gewerbe) sowie unterschiedliche Nutzungsansprüchen und Konflikte sind nur einige hier zu nennende Aspekte. Die Herausforderungen sind:

  • Veränderung der prägenden ökonomischen Rahmenbedingungen (Landwirtschaft, Gewerbeansiedlungen…)
  • Auswirkung von Klimawandel: Hitzestress und veränderte Niederschlagsverhältnisse.
  • Flächenbedarf für Siedlungsflächen sowie energetische Nutzungen
  • Fragmentierung der Naturräume


Ziele[Bearbeiten]

Für die Umgestaltung von "Stadtlandschaften" zu Kulturlandschaften und zur Erreichung gemeinsamer, regionaler und überregionaler Ziele ist eine funktionierende interkommunale Zusammenarbeit von besonderer Bedeutung. Durch interkommunale Kooperationen und die Schaffung von partnerschaftlichen Stadt-Land-Beziehungen können Stadtlandschaften nachhaltig gestaltet werden. Der Erhalt bzw. die Gestaltung der Kulturlandschaften im ländlichen Raum, die Förderung der Resilienz (Anpassungsfähigkeit und Robustheit) in Stadt und Land sowie die Schaffung von interkommunalen Synergien aus Kooperationen und multifunktionalen Nutzungen stehen hierbei im Vordergrund. Eine Kulturlandschaft ist eine durch menschliche Einflussnahme veränderte und beeinflusste Landschaft.

  • Sie ist "ein vom Menschen als solches wahrgenommenes Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis des Wirkens und Zusammenwirkens natürlicher und/oder anthropogener Faktoren ist" ( Europäische Landschaftskonvention)
  • Eine bewusste Gestaltung betrifft nicht nur die Landschaft im Umfeld der Siedlungen, Ortslagen und Städte, sondern gerade im Besonderen auch den durch intensives menschliches Handeln beeinflussten und hochdynamischen Siedlungsraum.


Akteure[Bearbeiten]

Das Kernmodul 1: "(Stadt)Landschaften gewinnen" soll eine Übersicht zu diesen Themenbereichen bieten und Einblicke in die Umsetzung geben. Es richtet sich insbesondere an:

  • Planungs-, Umweltämter und weitere kommunale Einrichtungen
  • die Regionalplanung und das Regionalmanagement
  • Verbände (z. B. regionale Planungsverbände, Naturschutzverbände und kommunale Spitzenverbände)
  • Vertreter aus Verwaltung und Politik auf Landes- bzw. Bundesebene
  • Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Universitäten und Studierende
  • Landnutzer insb. Landwirtschaft, Gewerbe, Wohnen, Verkehr und Logistik


Definition Kulturlandschaft[Bearbeiten]

  • „ein vom Menschen als solches wahrgenommenes Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis des Wirkens und Zusammenwirkens natürlicher und/ oder anthropogener Faktoren ist.“ (Europäische Landschaftskonvention)
  • Kulturlandschaft ist eine durch menschliche Einflussnahme veränderte und beeinflusste Landschaft.
  • Eine bewusste Gestaltung betrifft nicht nur die Landschaft im Umfeld der Siedlungen, Ortslagen und Städte, sondern gerade im Besonderen auch den durch intensives menschliches Handeln beeinflussten und hochdynamischen Siedlungsraum.


Schritte zur Kulturlandschaftsentwicklung[Bearbeiten]

Die Basis einer (Stadt)Landschaft — entsteht aus einem individuellen Prozess und muss für jede Stadtregion neu definiert werden. Grundlegend lässt sich die Methodik jedoch in 4 übergeordnete Schritte einteilen. Zunächst gilt es in den ersten beiden Schritten eine gemeinsame Zielsetzung zu definieren, den Bestand zu analysieren und die vorhandenen Potentiale zu erkennen. Erst im Anschluss lassen sich hieraus in einem dritten Schritt individuelle Landnutzungsszenarien entwickeln um diese dann letztlich im finalen Schritt zu einer Umsetzung zu führen. Der gesamte Prozess ist unter kontinuierlicher Einbindung der Stakeholder und Akteure durchzuführen. Die folgenden Schritte bewegen sich stets im Kontext der Formung von Kulturlandschaften in Stadt-Land-Kooperationen.


Schritt 1 – Ziele und Eckpunkte formulieren, Partizipation starten[Bearbeiten]

Die Formulierung individueller Zielsetzungen ist eine wichtige Voraussetzung von Stadt-Land-Partnerschaften — nur so kann der Anspruch einer Stadt-Land-Partnerschaft definiert- und anschließend auch kontinuierlich überprüft werden. Unter Schritt 1 stellt das Schulungsmodul hierzu einen gestuften Ablauf vor.

Schlüsselfragen an die Stakeholder

  • Welche Herausforderungen sind in Ihrer Region zu bewältigen?
  • Welche Zukunft wollen wir in der Region sehen?
  • Was soll mit Stadt-Land-Partnerschaften erreicht werden?
  • Ist bereits ein Verständnis für das Thema vorhanden oder muss es erarbeitet werden?

Eckpunkte

  • Etablierung eines ressourcenschonenden Landmanagements
  • Nebeneinander von wohnbaulicher Entwicklung und kulturlandschaftlicher Typik
  • Berücksichtigung von Ungewissheiten im Planungsprozess

Partizipation

Effektive Wege zur regionalen Partizipation sind:

  • Gruppendiskussionen
    • Methode zur Thematisierung des Bezuges von Bewohnern mit der umgebenden Kulturlandschaft
    • Durchführung in den Kulturlandschaftsräumen
  • Sommerschulen
    • Thema: Landschaften in Suburbia
    • Ergebnis: z.B. Film
  • Szenarienworkshops

Diskussion der Szenarien wohnbaulicher Entwicklung mit Vertretern von Verwaltungseinheiten und räumlich agierenden Akteuren

Schritt 2 – Bestands- und Potentialanalyse[Bearbeiten]

Für den zweiten Schritt 2 beschreibt die Abbildung die Kernelemente einer Bestands- und Potentialanalyse der Region (Quelle StadtLandNavi). Hierzu werden unterschiedliche Analyse-Methoden in ihrer praktischen Anwendung benannt. Im konkreten Anwendungsfall wird eine kulturlandschaftliche Perspektive in ein Wohnbauflächenentwicklungskonzept für die Planungsregion Leipzig-Westsachsen integriert (siehe Handbuch). Dabei werden sowohl den Besonderheiten der einzelnen landschaftlichen Teilräume der Planungsregion, aber auch den Herausforderungen des Klima- und Landschaftswandels sowie im besonderen planerischen und umweltbezogenen Belangen im Kontext potenzieller neuer Wohnbauflächen Beachtung geschenkt.

Vorstellung geeigneter Methoden einer räumlichen Analyse:

  • GIS Auswertungen
  • Begehungen

Vorstellung geeigneter Methoden einer Potentialanalyse:

  • SWOT - Analyse
  • Befragungen

Schritt 3 – Szenarien entwickeln[Bearbeiten]

Szenarien wohnbaulicher Entwicklung enthalten die jeweils unterschiedliche Bevölkerungsentwicklungen und die künftige Wohnbauflächennachfrage der Region.

Szenarien einer kulturlandschaftlichen Entwicklung lassen sich in Teilgebieten auf Grundlage der Analyse mit Steckbriefen vorbereiten. Die Steckbriefe enthalten Informationen für kulturlandschaftliche Einheiten und deren landschaftliche Resilienz. Darin sind unter anderem die folgenden Informationen enthalten:

  • Größe der Fläche
  • Kartendarstellung mit Luftbild
  • Eigenschaften der Eignungsbewertung (jeweils mit zutreffendem Anteil):
  • zutreffende Kriterien des Raumwiderstandes
  • Erreichbarkeit von SPNV-Haltepunkten und PlusBus-Haltestellen
  • Priorisierung für die szenarienbasierte Wohnbauflächenentwicklung
  • so vorhanden: bestehende bauleitplanerische Sicherung und zutreffende kulturlandschaftliche Entwicklungsoptionen und deren Einstufung
(vgl. Handbuch -S.)

Schritt 4 – Umsetzung[Bearbeiten]

Auf Grundlage des Präferenzszenarios werden:

  • Key-Stakeholder identifiziert (Eigentümer, Unternehmen, Ämter, etc.) und deren Rollen abgestimmmt
  • die Akteure kontinuierlich begleitet
  • Finanzierungsinstrumente z.B. Kompensation gezielt einsetzen (siehe Anhang: RAMONA)
  • Monitoringsysteme etablieren

Schritt 5 – Monitoring[Bearbeiten]

  • Nutzung eines Monitoringtools (siehe Anhang StadtLandNavi)
  • Etablierung von notwendigen Datenflüssen
  • Beobachtung der räumlichen Entwicklung
  • Entscheidungsunterstützung in der Dynamik ungewisser Entwicklungen

Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung[Bearbeiten]

...

...

Kernmodul 2: Regional produzieren[Bearbeiten]

Darstellung_Kernmodul_2_"Regional_produzieren"_-_Stadt-Land-Plus_Schulungsmodul


Gliederung des Moduls[Bearbeiten]

  • Herausforderungen
  • Ziele
  • Akteure
  • Schritte zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten
  • Checkliste kurze Wertschöpfungsketten
  • Kommunale und regionale Handlungsmöglichkeiten
  • Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung

Herausforderungen[Bearbeiten]

Regionale und kleinteilige Landwirtschaft geht vor dem Hintergrund einer zunehmenden landwirtschaftlichen 'Industrialisierung' stetig zurück. Auch der Rückgang verfügbarer Flächen spielt hierbei eine Rolle, denn noch immer werden landwirtschaftliche Flächen als Siedlungsflächen ausgewiesen. Besonders landwirtschaftliche (Neu)betriebe und junge Akteure mit zukunftsfähigen Ideen stehen vor der Herausforderung neue Flächen für ihre Produktion zu gewinnen – für diese Betriebe steht kein Land zur Verfügung. Dem gegenüber stehen große (auch nicht-landwirtschaftliche) Betriebe mit großem Flächeneigentum. Insbesondere in Ostdeutschland kommt zu den genannten Aspekten hinzu, dass die dortigen Landwirtschaftsflächen aufgrund struktureller Besonderheiten der ehemaligen DDR sehr groß sind. Hier werden die gewonnenen Erträge weiterhin überwiegend überregional exportiert, statt diese regional zu vermarkten und zu verarbeiten.

Hinsichtlich der regionalen Nahrungsmittelversorgung kommt eine fehlende- oder nicht ausreichende Resilienz gegenüber externen Schocks hinzu. Die Corona Pandemie sowie Energie- und Rohstoffknappheit durch Konflikte haben dies mehr denn je gezeigt.


Ziele[Bearbeiten]

  • Verbesserung der Umweltbilanz durch kurze Wertschöpfungsketten
  • Identifikation von Potenzialen in Stadt-Land -Beziehungen
  • Produkte mit Mehrwert schaffen – regionale Produktion für Landschaft, Klimaschutz, Wasser- und Naturschutz (WERTvoll „Regional+“)
  • Resilienz gegen Schocks erhöhen
  • Ernährung der städtischen Bevölkerung
  • Erhöhung der Suffizienz
  • Raum schaffen für Dialog und Experimente auf städtischen und ländlichen Flächen für ein gemeinsames regionales Landwirtschafts- und Ernährungssystem
  • regionale Netzwerke stärken
  • regionale Wertschöpfungsketten aufbauen


Akteure[Bearbeiten]

  • Landwirtschaftsbetriebe
  • Verbraucher
  • verarbeitende Betriebe
  • Kommunen und Verwaltung
  • Vereine
  • die Regionalplanung und das Regionalmanagement
  • Verbände (z.B. Landwirtschaftsverbände)


Schritte zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten[Bearbeiten]

Schritt 1 – Zielgruppen bestimmen[Bearbeiten]

  • Zielgruppe: kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure z.B.
    • Ernährungsräte
    • Vereine
  • Landwirte und Konsumenten
  • Verwaltungsmitarbeitende (Planung, Klimaschutz)

Schritt 2 – Akteure und Netzwerke analysieren[Bearbeiten]

  • Welche Akteure gibt es in der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft und was tun sie?
  • Bedürfnisanalyse
  • Qualitative Interviews: Was sind die Bedürfnisse der Akteure bzgl. regionaler Ernährung?
  • Wie stehen die Akteure mit der Region und miteinander in Verbindung?

Schritt 3 – Partizipation[Bearbeiten]

  • Akteure miteinander in Kontakt bringen
  • Bsp.: Thematische Workshops zu möglichst konkreten Themen (Wertschöpfungskette Getreide, Regionale Logistik,...)
  • Ziele und Pläne
    • Gemeinsam nächste Schritte gehen: Verbindende Visionen, gemeinsame Ziele und konkrete Pläne entwickeln
    • Regelmäßige Formate entwickeln
    • Bsp.: Zukunftswerkstätten

Schritt 4 – Realisieren[Bearbeiten]

  • Veränderungsimpulse setzen durch Aktionen mit Leuchtturmcharakter, Bsp.: Schotenklump als Aktionsgericht
    • Zeigt auf was aus regionalen Produkten gekocht werden kann
    • Bringt Bio-Regionale Zutaten ganz praktisch in die Küchen und auf die Teller
    • Offenbart zugleich Defizite in Wertschöpfungsketten
    • Birgt Potential für jährliche „Challenge“

Checkliste kurze Wertschöpfungsketten[Bearbeiten]

Notwendige Schritte:

  • Logistik und Lagerung gemeinsam planen
  • Gemeinsame Vermarktungsstrukturen etablieren
  • Kristallisationsorte für Ernährungs- und Agrarwende identifizieren
  • Potenziale der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie ausschöpfen
  • Kooperationsberatung anbieten
  • Kooperationsbörse für Landwirt*innen errichten
  • Regionale Finanzierungsquellen anbieten/identifizieren


Kommunale Handlungsmöglichkeiten[Bearbeiten]

Beispiel aus Leipzig:

Die Umsetzung der genannten Schritte erfordert ein hohes Engagement der beteiligten Stadt-Land-Kommunen. Hierfür hat sich im SLP Projekt WertVoll die Einrichtung einer neu geschaffenen Stabsstelle bewährt. Ihre Aufgaben waren:

  • Stadt-Land- bzw. Stadt-Akteurs-Kooperationen
  • Förderung von und Kooperation mit Ernährungsräten, Forschungsprojekten etc.
  • Einbindung des Themas "regionale Wertschöpfung" in bestehende Prozesse (Sofortmaßnahmenprogramme, Pläne, Positionen)
  • Partizipation in den entsprechenden Netzwerken*

Beispiel aus Leipzig: Konzept für die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen in Kommunalbesitz

  • Punktesystem um Vergabe über Preiskriterium
  • Strukturelle Bevorzugung von Bio/Regio und Solidarischen Konzepten in der Pachtvergabe


  • Beispiel aus Nürnberg: "Strategisches Konzept zur Sicherung einer zukunftsfähigen und regionalen Land und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Nürnberg"

Das Konzept fokussiert sich auf drei Bereiche, für die gemeinsam mit politischen und fachlichen Stakeholdern im Rahmen eines Leitbildprozesses beispielhafte Maßnahmen entwickelt worden sind. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess wurden die im Konzept hinterlegten Maßnahmen konkretisiert und in einem Aktionsplan festgehalten. Diese umfassten zum Beispiel:

  • Leitfaden Flächennutzungsentwicklung – mehrdimensionales Monitoring
    • Entwicklung eines Leitfadens, der es kleineren Kommunen leicht macht, relevante Indikatoren aus der amtlichen Statistik zu interpretieren und für die Entscheidungsgremien aufzubereiten.
  • Leitfaden zur Flächennutzungsentwicklung in der Metropolregion Nürnberg – Eine Informationsgrundlage für ein nachhaltiges Flächenmanagement von Kommunen

Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung[Bearbeiten]

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Kernmodul 3: Baustoffkreisläufe organisieren[Bearbeiten]

Gliederung des Moduls[Bearbeiten]

  • Herausforderungen
  • Ziele
  • Akteure
  • Schritte zum Aufbau eines interkommunalen Stoffstromsystems
  • Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung

Herausforderungen[Bearbeiten]

Vor allem in wachsenden Städten und Ballungsräumen herrscht großer Bedarf an Baumaterialien. Jedoch erfordert die Produktion von Baumaterialien wie Zement und von Metallen wie Baustahl oder Aluminium große Mengen an Energie und trägt damit maßgeblich zu Treibhausgasemissionen bei. Bisher sind Stoffkreisläufe nur rudimentär ausgebaut-, verteuert knapper Deponieraum die Entsorgung. Es entstehen bei der Rohstoffgewinnung negative Umweltwirkungen und Flächenkonflikte z.B. durch Kiesgruben. Die Anwohner werden durch die Eingriffe in Ökosysteme und den Wasserhauhalt sowie durch Transporte belastet.


Ziele[Bearbeiten]

Ziel ist die Entwicklung neuer Herangehensweisen und Instrumente, um das Stoffstromsystem von Baumaterialien zwischen Stadt und Land zum beiderseitigen ökologischen und ökonomischen Vorteil zu gestalten. Hierdurch soll eine ressourcenschonenderen (Bau)Wirtschaft aufgebaut werden.

  • Verbesserung der Umweltbilanz durch kurzen Wertschöpfungsketten: Identifikation von Potenzialen für zirkuläre Konzepte in Stadt-Land Regionen
  • Produkte mit Mehrwert schaffen – regionale Produktion für Baustoffe
  • Resilienz gegen Schocks erhöhen
  • Beiträge zur Verminderung des Verbrauchs primärer Rohstoffe, zum Klimaschutz, zum Flächenverbrauch und ggf. zu weiteren Umweltkategorien/Ökosystemdienstleistungen
  • Verbesserte Informationsgrundlage zur Entscheidungsunterstützung
  • Standortvorsorge

Akteure[Bearbeiten]

Das Modul 3: "Baustoffkreisläufe" bietet eine Übersicht zu diesem Themenbereich – Es richtet sich insbesondere an:

  • Bau- und Umweltingenieure, Architekten
  • Vetreter der Bauindustrie
  • Planungs-, Umweltämter und weitere kommunale Einrichtungen
  • die Regionalplanung und das Regionalmanagement
  • Vertreter aus Verwaltung und Politik auf Landes- bzw. Bundesebene
  • Akteure der Kreislaufwirtschaft
  • Ver- und Entsorgungsbetriebe
  • Bildungseinrichtungen und Universitäten sowie Studierende

Schritte zum Aufbau eines interkommunalen Stoffstromsystems[Bearbeiten]

  • Aufbau eines Stoffstromsystem
  • Materialkataster aufbauen
  • Standorte suchen und bereit stellen
  • Wiedereinbau: Qualitätsmaßstäbe vereinbaren
  • Wiederverwendung: Baustoffbörse für Bauteile

Schritt 1 – Akteursanalyse[Bearbeiten]

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Schritt 2 – Materialkataster aufbauen[Bearbeiten]

Angesichts der langen Nutzungsdauern von Gebäuden muss das Management stofflicher Ressourcen ganzheitlich im Lebenszyklus erfolgen. Dazu müssen zum einen Informationen über die im bestehenden Gebäudebestand eingelagerten Materialien verfügbar sein, z.B. in Form eines Katasters, um den Anfall von Arten und Mengen zukünftiger Abfälle einzuschätzen. Ein Gebäudematerialkataster ist auf kommunaler ggf. interkommunaler Ebene einzurichten. Die Daten zu den Gebäudebauteilen und -materialien sollten als Listen, Graphiken und Karten schnell und einfach für die räumlichen Ebenen Stadt/Gemeinde, Stadtbezirk/Stadtteil, Statistischer Block/Quartier und Einzelgebäude aufbereitet und dargestellt werden können. Zur detaillierten Betrachtung der Materialinventare einzelner Gebäude und deren Bauteile eignen sich digitale Gebäudemodelle, die das Produkt des Building Information Modellings (BIM) sind.

Ein Kataster beantwortet:

  • Welche Mengen und Arten von Materialien sind verbaut?
  • Wie viel dieses Materials fällt bei Bauabbruch und Bautätigkeit als Abfall an? Wie viel RC-Material würde in Bautätigkeiten benötigt werden?
  • Wie können Mitarbeitende der Kommunalverwaltung selbstständig ein Materialkataster erstellen? (Erarbeitung eines How-To als Anleitung)

Datengrundlage:

  • Frei verfügbare Geodaten zu Gebäuden und Verkehrswegen
  • Materialkennzahlen zu Gebäudetypen aus dem „Informationssystem Gebaute Umwelt“ (http://ioer-bdat.de/)

Schritt 3 – Aufbereitungsstandorte suchen[Bearbeiten]

Identifizieren von Eignungsflächen für Aufbereitungsstandorte: Der Aufbau von Baustoffkreisläufe wird durch nicht vorhandene Standorte für Sammlung und Aufbereitung behindert. In einer Region sollten daher von Kommunen/beteiligten Stakeholdern Flächen ausfindig gemacht werden, die potentiell als Aufbereitungsstandort für mineralische Bauabfälle in Frage kommen. Hierfür hat das MBF Projekt INTEGRAL Eignungskriterien identifiziert und ein Ranking erstellt. (Link SLP,Integral)

Das Tool gibt Auskunft:

  • zum Flächenbedarf für Aufbereitungsanlagen im Untersuchungsraum bei einem verbesserten Recycling mineralischer Baustoffe.
  • wie geeignete Aufbereitungsstandorte identifiziert werden können.

Das Vorgehen erfolgt in drei Schritten:

  • Definition und Wichtung von Ausschluss- und Eignungskriterien über Regelwerke und Normen
  • Identifikation und Ranking potenziell geeigneter Standortflächen für Aufbereitungsanlagen
  • Gegenüberstellung von Flächenangebot- und Flächenbedarf

Schritt 4 – Wiederverwendung und Bauteilbörsen etablieren[Bearbeiten]

Entsorgung vermeiden...

Beim Abbruch oder der Sanierung von Gebäuden fallen häufig viele wertvolle und intakte Materialien wie Fenster, Balken, Türen oder Mauersteine an. In diesen sind Ressourcen in Form von Rohstoffen und Energie gebunden, deren Potential gehoben werden sollte. Schließlich machen Bauabfälle bereits heute ca. 55 Prozent des deutschen Gesamtabfallaufkommens aus. Stadt-Land-Beziehungen sind in diesem Zusammenhang von einer Vielzahl an Stoffströmen gekennzeichnet – diese stehen jedoch häufig in einem ungleichen Verhältnis und werden kaum in Kreisläufen geführt. Während viele Rohstoffe vor allem in Städten bzw. urbanen Regionen Verwendet werden, findet die Entsorgung und Deponierung häufig im Umland/ ländlichen Raum statt. Hier gilt es aus diesen Stoffströmen nachhaltige Kreisläufe zu entwickeln und diese durch eine Stadt-Land-Kooperation zu schließen. Beispielhaft hierfür stehen sog. Bauteilbörsen, die gebrauchte Baustoffe und Bauteile zwischen alten und neuen Nutzern vermitteln können. Viele aktuell für die Entsorgung vorgesehen Bauteile, können häufig noch einmal an anderer Stelle verwendet werden. Neben der Wiederverwendung von Bauteilen, dienen Bauteilbörsen außerdem zur Bewusstseinsbildung für einen sparsamen Umgang mit Baumaterial und stellen die Aspekte der Nachhaltigkeit in den Vordergrund. Regionale Netzwerke und Kooperationen können hierdurch ausgebaut- und gestärkt werden.

...Wiederverwendung fördern
  • Beispielhaft ist hier der Bauteilkreisel der Region Darmstadt-Dienburg:
    • Der Bauteilkreisel ist das Ergebnis des Forschungsprojektes WieBauin (Wiederverwendung von Baumaterialien innovativ) und wurde als Pilotprojekt gemeinsam von wissenschaftlichen, kommunalen und gewerblichen Partnern erstellt.
    • Schwerpunkt ist eine Internetplattform mit ganzheitlichem Ansatz: Nutzer können hier nicht mehr gebrauchte Bauteile anbieten -- andere können auf der Plattform nach Bauteilen und Baustoffen suchen und diese erwerben
      • Nach Räumen/ Nutzungen / Gewerken kategorisiert
      • Materialertragsrechner zur Berechnung des CO²-Einsparpotentials, Verkaufspreisen und Schafstoffbelastungen
      • Handbücher zu den Themen Öffentlichkeit, Beratung und Wiederverwendung im Bereich Baustofe und Bauteile
      • Lösungsansätze für nachhaltiges Bauen
      • Vermittlung von Architekten und Handwerkern
      • Austausch und Vernetzung

Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung[Bearbeiten]

INTEGRAL Mineralische Abfälle in Stadt und Land: Neue Konzepte für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Motivation: Bau- und Abbruchabfälle stellen den größten Stoffstrom des Abfallaufkommens in Deutschland dar. Dadurch nehmen sie eine Schlüsselrolle in einer modernen Kreislaufwirtschaft ein. Ländliche Gebiete weisen oft hohe Rückbauraten im Gebäudebestand auf, wohingegen in der Stadt ein erhöhter Bedarf an mineralischen Ressourcen besteht. Beide Trends führen zu einer Nutzung von natürlichen Ressourcen somit zu einer Landinanspruchnahme ohne nachhaltigen Ausgleich.

Ziele und Vorgehen: INTEGRAL stärkt Stadt-Land-Beziehungen durch die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für mineralische Bauabfallfraktionen. Durch ein effizientes Stoffstrommanagement auf Basis eines zu entwickelnden Entscheidungshilfetools werden ineffiziente Primärrohstoffentnahmen reduziert. Die Lösungsansätze und Handlungsoptionen besitzen für die Partnerregionen Landeshauptstadt Dresden und Landkreis Meißen dabei beispielhaften Charakter.

Ergebnisse und Transfer: Durch die modellhafte Betrachtung können bestehende regionale Verflechtungen genutzt und Ungleichheiten in der Siedlungsdynamik ausgeglichen werden. Darüber hinaus bietet sich die Chance, den Status Quo der Flächeninanspruchnahme durch eine effizientere infrastrukturelle Verflechtung hin zu einem nachhaltigen Landmanagement zu entwickeln und damit den Schutz von Landökosystemen voranzutreiben.


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Kernmodul 4: Siedlungsflächen managen[Bearbeiten]

Darstellung_Kernmodul_4_"Siedlungsflächen_managen"_-_Stadt-Land-Plus_Schulungsmodul

Gliederung des Moduls[Bearbeiten]

  • Herausforderungen
  • Ziele
  • Akteure
  • Schritte zum Aufbau einer nachhaltigen Siedlungsflächenentwicklung
  • Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung

Herausforderungen[Bearbeiten]

  • Mangel an Wohnraum
  • Anhaltend hohe Flächeninanspruchnahme gerade im Umland der Wachstumsregionen
  • Zersiedlung
  • Leerstand und Brachflächen
  • Ineffizient genutzte Infrastruktur


Ziele[Bearbeiten]

  • Reduktion der Neuflächeninanspruchnahme
  • Stärkung der Innenentwicklung
  • Schaffung von bezahlbarem Wohnraum

"Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. Doch längst nicht überall korrespondiert das Flächenwachstum mit einem Einwohnerzuwachs." https://aktion-flaeche.de/flaechensparen

Gerade im Stadt-Land-Kontext stellt daher das Themenfeld „Siedlungsflächen managen“ eine zentrale Aufgabe dar. Das Modul fokussiert die nachhaltige Siedlungsflächenentwicklung in interkommunaler Zusammenarbeit.


Akteure[Bearbeiten]

  • Kommunale und regionale Politik- und Verwaltung
  • Planung- und (Landschafts-) Architektur
  • Verkehr und Logistik
  • Wirtschaftsförderungen und Regionalmanagement
  • Interkommunale Organisationen
  • Landnutzer (Unternehmen, Immobilienwirtschaft)
  • Studierende


Schritte zum Aufbau eines Siedlungsflächenmanagement[Bearbeiten]

Die Umsetzung eines Siedlungsflächenmanagement erfordert eine schrittweise Bearbeitung in der spezifischen Stadt-Land-Akteurskonstellation.

  • Bedarfsermittlung
  • Potenzialanalyse
  • Szenarien
  • gemeinsame Flächenauswahl
  • gemeinsames Siedlungsflächenkonzept


Schritt 1 – Bedarfsermittlung von Wohnbauflächen[Bearbeiten]

Für die Bedarfsentwicklung von Wohnbauflächen hat das SLP-Projekt INTERKO2 ein innovatives Berechnungsmodell entwickelt. Es basiert auf der Festlegung von Prüforten in der Stadt-Land-Region und bezieht systematisch die Innenentwicklungspotenziale mit ein.

  • Eigenentwicklungsbedarf
    • jeder Kommune ist ein Eigenentwicklungsbedarf einzuräumen
    • die Höhe der Eigenentwicklung variiert je nach örtlichen Spezifika
  • Zusatzbedarf
    • für Prüforte mit positivem Wanderungssaldo
    • wird differenziert nach Prüfortstufen in regionalen Gruppen verteilt
  • Entwicklungspotentiale im Bestand (Innenentwicklungspotenziale)
    • z.B. Leerstand

Der Eigenentwicklungs- und Zusatzbedarf, sowie Potentiale im Bestand werden getrennt voneinander betrachtet. Die Bedarfsermittlung setzt sich außerdem noch aus folgenden Bedarfs-Kriterien zusammen:

  • Bedarf Barrierefreiheit
  • Zuschläge für zentralörtliche Funktionen und/ oder Gewerbe
  • Ersatzbedarf
  • Auflockerungsbedarf

Schritt 2 – Gemeinsame Potentialanalyse[Bearbeiten]

In einer partizipativ angelegten Potenzialanalyse werden

  • Potentialflächen durch eine Restriktionsanalyse identifiziert
  • Eignungskriterien zur Bewertung der Potentialflächen abgestimmt, z.B. Erreichbarkeit, Verfügbarkeit oder Nachhaltige Entwicklung
  • Potentialflächen durch ein regional-einheitliches Flächenranking bewertet.

(Quelle Handbuch NEILA)

Schritt 3 – Szenarien entwickeln[Bearbeiten]

Siedlungsflächenszenarien zeigen die Bandbreite der möglichen Siedlungsflächenentwicklung im Planungszeitraum auf. Sie basieren auf den aus Schritt 2 abgeleiteten Prognosen und können unterschiedliche Varianten (Status-Quo, Wachstum) widerspiegeln. Szenarien können Chancen zur Diskussion bezüglich neuer Siedlungsflächenmodelle eröffnen. Das SLP Projekt NACHWUCHS hat beispielsweise Raumbilder zur "Agri-urbanen Landnutzung" entwickelt.

https://www.zukunftsstadt-stadtlandplus.de/nachwuchs.html

Schritt 4 – Gemeinsame Flächenauswahl und Interessensausgleich[Bearbeiten]

  • Flächennutzung basiert auf regionsweiter Bewertung / Abstimmung

Erfolgsfaktoren: Akteursebene:

  • Kooperations- und Abstimmungsgebot („freiwillige Verpflichtung“) bedeutet Vorteile, z.B. größerer Rahmen in der Wohnbauentwicklung
  • gegenseitiger Respekt und Vertrauen, Kompromissbereitschaft, Wille zur Konsensbildung
  • kollektive Lernprozesse – Bewusstsein für Gesamtraumentwicklung
  • Meilensteine im Prozess der interkommunalen Kooperation (Interkommunale Vereinbarungen)

Steuerungsebene:

  • personelle und finanzielle Ressourcen für einen stetigen Abstimmungsprozess (Dialogformate)
  • inhaltlich-fachliche Diskussions- und Entscheidungsgrundlagen (Analysebausteine)
  • neutrale Moderation, Zusammenführung von Interessenunterschieden (Diskurssteuerung)
  • verbindliche und dokumentierte Ergebnisse

Schritt 5 – Gemeinsames Siedlungsflächenkonzept[Bearbeiten]

Ein gemeinsames Siedlungsflächenkonzept ermöglich die

  • frühzeitige Abwägung von Flächennutzungskonflikten durch kommunales Wissen und regionale Datengrundlagen
  • erhöhte Transparenz über die Flächenpotentiale der gesamten Region.

Es kann als zentrales Kommunikationsinstrument für Politik und Bürgerschaft dienen und in informellen Konzepten der Stadt- und Regionalentwicklung sowie Flächennutzungs- und Regionalplänen integriert werden.

Impulse aus der Stadt-Land-Plus Forschung[Bearbeiten]

  • Beispiel Köln
  • NEILA
  • NACHWUCHS
  • Interko2

Entwicklung von attraktiven Siedlungsformen für das 21. Jahrhundert

Motivation: Prosperierende Großstadtregionen wie die Projektregion Köln/Rhein-Erft-Kreis stehen vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Flächennachfragen für Wohnen, Arbeiten und Infrastruktur zulasten der Landwirtschaft erhöhen den Druck auf die Ressource Land. Es müssen wachsende Ansprüche bewältigt und zugleich die Qualität und Identität der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft erhalten werden.

Ziele und Vorgehen: Zum besseren Verständnis der Prozesse wurde ein „Weiterso- Szenario“ für die Untersuchungsregion entwickelt. Eine akteursorientierte Betrachtung solle dabei die Treiber der Landnutzung und deren spezifischen Interessen aufzeigen. In Kenntnis der Konflikte wurden mit den Akteuren innovative Raum- und Siedlungsbilder für eine nachhaltige Stadtregion erarbeitet und in ausgewählten Fokusräumen mit passenden Governance-Ansätzen implementiert.

Ergebnisse und Transfer: Wesentliche Ergebnisse sind innovative, flächensparende Raumstrukturen und zugleich attraktive Siedlungsformen für das 21. Jahrhundert. Im Fokus stehen Konzepte für multifunktionale Freiraumnutzungen, Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und Minimierung der Konflikte zwischen Landwirtschaft und Siedlungsentwicklung sowie strategische Ansätze für die Kooperation in der Region. Die übertragbaren Ansätze lassen Impulse für andere Stadtregionen in Deutschland und Europa erwarten.

Literaturverzeichnis[Bearbeiten]

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Bundesministerium des Innern und für Heimat (2020): Territoriale Agenda 2030 (EN). https://www.youtube.com/watch?v=KZwXrwSCuZo aufgerufen am 14.02.2023

Bundesregierung [Hrsg.] (2021): Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie - Weiterentwicklung 2021. https://www.bundesregierung.de/resource/blob/998006/1873516/3d3b15cd92d0261e7a0bcdc8f43b7839/2021-03-10-dns-2021-finale-langfassung-nicht-barrierefrei-data.pdf?download=1%20Deutsche%20Nachhaltigkeitsstrategie%20-%20Weiterentwicklung%202021

Kotzeva, M.; Brandmüller, T.; Iuliana , L.; et al. (2016): Urban Europe - statistics on cities, towns and suburbs - 2016 edition. Europäische Union. Luxemburg. https://ec.europa.eu/eurostat/documents/3217494/7596823/KS-01-16-691-EN-N.pdf/0abf140c-ccc7-4a7f-b236-682effcde10f?t=1472645220000

Europäische Union (2020): Farm to Fork Strategy - For a fair, healthy and environmentally-friendly food system. https://food.ec.europa.eu/system/files/2020-05/f2f_action-plan_2020_strategy-info_en.pdf

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. [Hrsg.] (2023): Informationssystem gebaute Umwelt. Dresden. https://ioer-isbe.de/. aufgerufen am 16.05.2023

Global Policy Forum Europe e.V.; Forum Umwelt und Entwicklung [Hrsg.] (2023): Internetpräsenz zur Agenda 2030. https://www.2030agenda.de/de. aufgerufen am 16.05.2023

Ministerinnen und Minister für Stadtentwicklung und Territoriale Kohäsion (2020): NEUE LEIPZIG CHARTA - Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl. https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020/eu-rp/gemeinsame-erklaerungen/neue-leipzig-charta-2020.pdf;jsessionid=61E093FB782D2F43D13794762F3E3A7D.1_cid364?__blob=publicationFile&v=6

Ministerinnen und Minister für Raumordnung, Raumentwicklung und/oder territorialen Zusammenhalt (2020): Territorial Agenda 2030- A future for all places. https://territorialagenda.eu/wp-content/uploads/TA2030_jun2021_en.pdf

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (2013): Rural-Urban Partnerships - An Integrated Approach to Economic Development. https://doi.org/10.1787/9789264204812-en. aufgerufen am 14.02.2023

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Umweltbundesamt [Hrsg.] (2023): NACHWUCHS - Entwicklung von attraktiven Siedlungsformen für das 21. Jahrhundert. Dessau-Roßlau. https://www.zukunftsstadt-stadtlandplus.de/nachwuchs.html. aufgerufen am 16.05.2023

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United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat) [Hrsg.] (2023): Internetpräsenz des United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat). https://unhabitat.org/. augerufen am 28.02.2023

Vereinte Nationen - Regional and Metropolitan Planning Unit, Urban Planning and Design Branch United Nations Human Settlements Programme (2019): Urban-Rural Linkages: Guiding Principles - Framework for Action to Advance Integrated Territorial Development. Nairobi. https://unhabitat.org/sites/default/files/2020/03/url-gp-1.pdf