Kurs:Wirtschaftsinformatik SS09/SE1/Lernskript/Multipersonalität
Jedes Projekt ist unterschiedlich. Dennoch möchte die Disziplin Software-Engineering die Entwickler vor deprimierenden Mißerfolgen bewahren und stellt das Rollenkonzept bereit. Das Befolgen des Rollenkonzeptes erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit und ist eine erste sprachliche Modellierung der notwendigen Kooperation beim Software-Engineering. Durch Rollenbeschreibungen werden Erwartungen aneinander und damit auch die Arbeitsteilung der Projektmitarbeiter auf der Modellebene erklärt. Im konkreten Software-Projekt sind Anpassungen vorzunehmen.
Die Software-Entwicklung braucht reibungsarme Kommunikation. Das Rollenkonzept setzt den Rahmen für die Kommunikationspartner. Die Aufgaben werden verteilt. Jeder weiss, für welche Methode er zuständig ist. Der Projektbeteiligte in der Rolle X kennt seine Termine YEAR:MONTH:DAY. Die Überwachung des Arbeitsfortschritts wird durch die Rollenverteilung einfacher. Die Rollenkonzepte können die Interessenskonflikte und Motivationsunterschiede nicht wirklich völlig wegräumen, doch sie helfen dem Entwickler, die Energie auf zielführendes Verhalten zu fokussieren.
Eine Rolle beschreibt eine Menge von zusammengehörigen Aufgaben und Befugnissen. Eine Rolle wird von einer oder mehreren Personen ausgeübt. Eine Rolle ist also keine natürliche Person. Die Rollenverteilung ist in jedem Projekt anders. Rollen können in einem Projekt wichtig sein und in anderen Projekten entfallen. Ohnehin entscheidet oft das Budget über die Personalausstattung.
Ein sehr bekanntes Vorgehensmodell wie Xtreme Programming verwendet das Rollenkonzept.
Vorteile:
- Durch die strikte Aufgaben. Und Befugniszuordnung, kann effizient entwickelt werden, da sich jede Person auf seine Aufgaben konzentriert.
- Durch die Kooperation zwischen den beteiligten Personen wird ein Interessenausgleich erzielt, der einen Interessenkonflikt ausschließt, welcher das Projekt hätte behindern können.
- Dadurch das nicht alle Rollen in einer rollenbasierten Softwareentwicklung besetzt werden müssen, werden Vorgehensmodelle wie z.B. XP (extreme programming) möglich, in dem die Programmierer besonders intensiv auf die Kundenwünsche eingehen können, da die Kunden durch die iterativen Abläufe des XP’s die Möglichkeit haben, steuernd auf das Projekt einzuwirken.
Bemerkung:
Für die Klausur ist nur ein sehr grobes Verständnis des Rollenkonzeptes nötig. Die Rollenbeschreibungen brauchen nicht auswendig gelernt hergebetet werden.