Kurs:Zukunftswerkstatt zu Europa in der Schule: Lernziele und methodisch-didaktische Überlegungen

Aus Wikiversity

Lernziele[Bearbeiten]

Folgende Lernziele sollen die Schülerinnen und Schüler (SuS) mit CohesionLab#EU erreichen:

✓ Die SuS können sechs zentrale Faktoren, die Europa in Zukunft prägen werden, skizzieren und kennen die Antwort der europäischen Kohäsionspolitik auf diese Entwicklungen.

✓ Die SuS stellen fest, dass europaweite Entwicklungen europäische Lösungen verlangen. Den SuS wird bewusst, wie die regionale und die europäische Ebene miteinander verflochten sind.

✓ Die SuS können aus verschiedenen Informationen (Graphiken, Artikel, Statistiken) zu einer Region in Europa Entwicklungen und Trends sowie deren Konsequenzen erschließen.

✓ Die SuS können zu ihren selbst erarbeiteten Konsequenzen gemeinsam Lösungen und Ideen entwerfen und entwickeln.

✓ Die SuS können das Potential und die Umsetzungsmöglichkeit ihrer Lösungen und der Ideen der anderen bewerten.


Methodisch-didaktische Überlegungen[Bearbeiten]

Der Kern von CohesionLab#EU ist eine Kombination aus Zukunftswerkstatt und Gründerwerkstatt. Zukunftswerkstätten sind eine bewährte Methode zur Bürger*innenbeteiligung vor Ort, um z.B. Fragen der regionalen Entwicklung oder Nutzung von öffentlichen Flächen zu erörtern. Sie bieten einen Raum, damit verschiedene Menschen ihre Ideen zu einem bestimmten Problem einbringen und an einer gemeinsamen Vision arbeiten können. Da eine Grundvoraussetzung für eine Zukunftswerkstatt die Anbindung an einen bestimmten Ort ist, gibt es sechs Regionen, mit denen sich die SuS im CohesionLab#EU beschäftigen.

Die SuS spielen dabei eine „Task-Force“ für die Region, die damit beauftragt ist, Lösungen für die spezifischen Zukunftsprobleme ihres Falls zu finden. Die notwendigen Informationen zu ihren Regionen erhalten die SuS in Form eines Regionalprofils, das eine Sammlung von Graphiken, Statistiken und Artikeln ist. Die Informationen sind nach bestimmten Themenbereichen – Infrastruktur, Demographie, (Land-)Wirtschaft, Umwelt etc. – geordnet. Die SuS können sich im Lauf der Zukunftswerkstatt aber auf einen oder mehrere Bereiche spezialisieren.

Geleitet von der Frage, wie der Strukturwandel in den jeweiligen Regionen ökologisch tragfähig und nachhaltig gestaltet werden kann, durchlaufen die SuS in der Realitätsphase der Zukunftswerkstatt Schritte einer verkürzten Unternehmensgründung. Die SuS werden angehalten, sich auf ein Problem und dessen Lösung zu fokussieren und eine Projektidee zu erarbeiten. Welcher Zielgruppe soll mit der Idee geholfen werden? Welchen Nutzen hat die Idee für die Zielgruppe? Wie viel Geld soll dafür ausgegeben werden und wie soll das Projekt beworben werden? Diese und weitere Fragen dienen als Hilfestellung für die Erarbeitung eines Projektplans, welchen sie in einem Pitch voreinander und einem Gast aus der lokalen Politik und/oder eines lokalen Start-up-Unternehmens präsentieren. Dabei wird sich auch mit den Herausforderungen der eigenen Region und Möglichkeiten zu deren Bewältigung auseinandergesetzt.

Der Projekttag CohesionLab#EU folgt einem Lerner-zentrierten Ansatz, da die SuS eigenständig arbeiten und ihren thematischen Schwerpunkt selbst auswählen. Ebenso werden Prinzipien eines problemorientierten Unterrichts angewandt. Nach Goll (2014) besteht problemorientier Unterricht aus drei Schritten:

1. Situationsanalyse (Was ist?)
2. Möglichkeitserörterung (Was ist politisch möglich?)
3. Urteilsbildung/Entscheidungsdiskussion (Was soll geschehen?)

Diese Schritte gehen die SuS in der Zukunftswerkstatt durch, um für die Zukunftsfragen ihrer Regionen eine Lösung zu erarbeiten.

Die Offenheit der Methode und der Lerner-zentrierte Ansatz machen es möglich, ein CohesionLab#EU mit SuS unterschiedlichen Wissenstands und Vorkenntnissen durchzuführen. Je nach Hintergrund, können die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse in die Arbeit einbringen.

Goll, T. (2014): Problemorientierung. In: Sander, W. (2014): Handbuch politischer Bildung