Kurs:Zwischen Grundgesetz und Scharia/Sure 5,51
Textgrundlage: Der Kommentar von aṭ-Ṭabarī zu Sure 5:51 (ab S. 504)
Die Aussagen zur Auslegung Seiner Worte: يَٰٓأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُوا۟ لَا تَتَّخِذُوا۟ ٱلۡيَهُودَ وَٱلنَّصَٰرَىٰۤ أَوۡلِيَآءَۘ بَعۡضُهُمۡ أَوۡلِيَآءُ بَعۡضٍۢۚ وَمَن يَتَوَلَّهُم مِّنكُمۡ فَإِنَّهُۥ مِنۡهُمۡۗ إِنَّ ٱللَّهَ لَا يَهۡدِی ٱلۡقَوۡمَ ٱلظَّٰلِمِينَ (Paret-Übersetzung: „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen). Gott leitet das Volk der Frevler nicht recht.“)
Die Exegeten waren sich uneinig über denjenigen, der mit diesem Vers gemeint ist, und (die Frage), ob dies allen Gläubigen befohlen ist. Einige von ihnen sagten: Damit sind ʿUbāda ibn Ṣāmit[1] und ʿAbdallāh ibn Ubaiy ibn Salūl[2] gemeint. ʿUbāda in Bezug auf seine Lossagung vom Bündnis mit den Juden und ʿAbdallāh ibn Ubaiy ibn Salūl in Bezug auf sein Festhalten am Bündnis mit den Juden, nachdem ihre Feindseligkeit gegenüber Allāh und seinen Gesandten sichtbar wurde. Allāh benachrichtigte ihn, dass wenn er sich ihnen zuwendet und an seinem Bündnis mit ihnen festhält, er einer von ihnen ist, in Bezug auf seine Lossagung von Allāh und seinem Gesandten, so wie ihre Lossagung von ihnen.
Nennung derjenigen, die das sagten:
Uns berichtete Abū Kuraib: Uns berichtete Ibn Idrīs: Ich hörte meinen Vater über ʿAṭīya ibn Saʿd sagen: „ʿUbāda ibn Ṣāmit von den Banū Ḥāriṯ ibn al-Ḫazraǧ kam zum Gesandten Allāhs und sagte: „Oh Gesandter Allāhs, ich habe eine große Anzahl von jüdischen Verbündeten (mawālī) und ich sage mich von meiner Loyalität zu den Juden für Allāh und seinen Gesandten los und wende mich Allāh und seinem Gesandten zu.“ Daraufhin sagte ʿAbdallāh ibn Ubaiy: „Ich bin ein Mann, der sich vor den Schicksalswendungen (dawāʾir) fürchtet. Ich sage mich nicht von meiner Loyalität zu meinen Verbündeten los.“ Allāhs Gesandter sagte zu ʿAbdallāh ibn Ubaiy: „Oh Abū l-Ḥubāb, in dem, womit Du hinsichtlich der Juden gegenüber ʿUbāda ibn Ṣāmit gegeizt hast, wirst Du ihm nachstehen.“ Er sagte: „Ich bin einverstanden.“ Daraufhin offenbarte Allāh: „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen). Gott leitet das Volk der Frevler nicht recht.“ bis zu seinem Wort: „Und du siehst diejenigen, die in ihrem Herzen eine Krankheit haben.“
506-507
[Bearbeiten]Andere sind der Meinung, dass damit eine Gruppe von den Gläubigen gemeint sei. Diese Gruppe hat versucht, als sie die Uḥud-Schlacht von ihren Feinden von den Polytheisten verlor, Verbündete (vgl. Sure 60:10) von den Juden zu nehmen. Das untersagte ihnen Gott. Und er teilte ihnen mit, dass derjenige, der sich mit den Juden verbündet, zu ihnen gehört (und nicht mehr zu den Muslimen).
Nennung derjenigen, die das sagten
Mir berichtete Muḥammad ibn al-Ḥusain, der sagte: Uns berichtete Aḥmad ibn al-Mufaḍḍal, der sagte: Uns berichtete Asbāṭ über as-Suddī: „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen).“ Er sagte: „Während der Uḥud-Schlacht verschärfte sich der Kampf gegen eine Gruppierung des Menschen, sodass sie sich fürchteten, dass die Polytheisten den Sieg auf sie erringen können. Daraufhin hat jemand zu einem anderen gesagt: ”Was mich betrifft, so schließe ich mich diesem jüdischen Dahlak[3] an und suche bei ihm Sicherheit und konvertiere mit ihm zum Judentum, weil ich Angst davor habe, dass die Juden die Oberhand über uns gewinnen.“ Der andere sagte: „Was mich betrifft, so schließe ich mich dem christlichen Herrn X in Syrien an und suche bei ihm Sicherheit und konvertiere mit ihm zum Christentum.“ Deshalb sandte Gott den folgenden Koranvers herab, um den beiden das zu untersagen: „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen). Gott leitet das Volk der Frevler nicht recht.“
Die dritte Gruppe der Exegeten vertrat die Meinung, dass damit Abū Lubāba ibn ʿAbd Al-Munḏīr gemeint sei, hinsichtlich der Benachrichtung der Banū Quraiza darüber, dass es die Abschlachtung bedetete, als sie das Urteil von Saʿd angenommen hatten.
Die Nennung derjenigen, die das sagten
Uns berichtete Al-Qasim, der sagte: Uns berichtete al-Ḥusain, der sagte: mir berichtete Ḥaǧāǧ über ibn ǧuraiǧ über ʿIkrima: „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch).Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen).“ Er sagte: „Der Gesandte Gottes schickte Abū Lubāba ibn ʿAbd Al-Munḏīr von den Aus, der zu den Banū ʿAmr ibn ʿAuf gehörte, zu den Quraiza, als sie das Bündnis aufkündigten. Als sie ihm hinsichtlich der Überlassung gehorchten, deutete er auf seine Kehle und sagte: Schlachtung, Schlachtung.“
Die richtige Lehre darüber nach unserer Meinung ist, dass man sagt: „Die Aussage Gottes hat es allen Muslimen untersagt, Helfer und Verbündete von den Juden und Christen gegen diejenigen, die an Gott und seinen Gesandten glauben, zu nehmen. Ebenso teilt er mit, wer sie als Helfer oder Verbündeten oder Schutzherren anstelle Gottes und dessen Gesandten und der Gläubigen nimmt, der gehört zu ihnen hinsichtlich ihrer Parteibildung gegen Gott, seinen Gesandten und die Gläubigen, und somit haben Gott und sein Gesandter nichts mehr mit ihm zu tun.“
Es kann sein, dass dieser Vers mit Bezug auf ʿUbāda ibn Ṣāmit und ʿAbdallāh ibn Ubaiy ibn Salūl und ihre Verbündeten von den Juden herabkam. Es kann auch sein, dass der Vers mit Bezug auf Abū Lubāba ibn ʿAbd Al-Munḏīr in Banū Quraiza offenbart wurde. Es kann auch sein, dass er bezüglich der Männer herabgesandt wurde, von denen as-Suddī überliefert hat, dass einer von ihnen sich dem jüdischen Dahlak und der andere sich einem Christen aus Syrien angeschlossen haben. Bei keiner dieser drei Aussagen ist der Bericht einwandfrei, so dass damit das Argument feststeht und aufgrund seiner Richtigkeit die Aussage feststeht, dass es so gewesen ist, wie gesagt.
Wenn es so ist, dann ist das richtige, den äußeren Sinn der Offenbarung als allgemeingültig zu betrachten. Das erträgt auch die Aussagen, die die Exegeten darüber gesagt haben, denn wir haben nichts anders. Sicher ist, dass der Vers aufgrund eines Frevlers herabgesandt wurde, der sich mit Juden oder Christen aus Angst vor der Schicksalswendung verbündet, denn der nächste Vers weist darauf hin. Dies ist es: “und so siehst du diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist sich ihretwegen beeilen; sie sagen: “Wir fürchten, dass uns ein Schicksalswendung treffen wird.”
---S.508 Mitte---
Die Aussage „Die sind, einer des anderen Verbündeten“ hingegen, meinte der Erhabene damit, dass manche Juden zueinander Verbündeten gegen die Muslime sind, und einhändig gegen sie alle sind. Und dass auch die Christen, manche davon sind Verbündeten gegen alle Andersgläubige. Er erklärte seinen gläubigen Knechten, dass wenn sie oder manche von ihnen einen Verbündeten, dann ist ER der Verbündete gegen die Andersgläubige und eine andere Religion hat. Ebenso sind die Juden und die Christen zu ihnen Gegner. Sodass der Erhabene sage zu den Gläubigen: „Ihr sollt zu einander Verbündete sein, und zu dem Juden und dem Christen Gegner sein, wie sie zu euch Gegner sind. Die sind zu einander Verbündete und weil wer Verbündete mit ihnen sein würde, dann wäre er einen Gegner zu den Gläubigen - mit solchen sei die Lossagung - und ER bestimmte das Beenden deren Verbunde.
Fußnoten
[Bearbeiten]- ↑ TDVIA-Artikel und Englischer WP-Artikel
- ↑ EI²-Artikel
- ↑ Wenn man dies als lectio difficilior liest.
Siehe auch
[Bearbeiten](https://www.islamicbulletin.org/german/ebooks/koran/tafsir_band3_sura_5_und_6.pdf)