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Kurs Diskussion:Dresdner Unternehmen/Qimonda

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Vorlage:Infobox Unternehmen

Name = Qimonda AG i. In.

Logo = Qimonda-Logo.svg [vgl. w:de:Datei:Qimonda-Logo.svg]

Unternehmensform = Aktiengesellschaft in Insolvenz

ISIN =

Gründungsdatum = 2004

Auflösungsdatum =

Sitz = München, Deutschland

Leitung = Michael Jaffé, Insolvenzverwalter

Mitarbeiterzahl = 11.079 (31. Dezember 2008)[1]

Umsatz = 1,79 Mrd. Euro (2008)[2]

Branche = Halbleiterindustrie

Homepage = www.qimonda.com


Die Qimonda AG war ein Halbleiterhersteller mit Hauptsitz in München. Das Unternehmen gehörte mit 77,5 Prozent mehrheitlich zur Infineon Technologies AG.

Im Geschäftsjahr 2008 erzielte Qimonda einen Umsatz von 1,79 Milliarden Euro und beschäftigte zum 31. Dezember 2008 weltweit 11.079 Mitarbeiter, davon waren 1707 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigt.

Infolge des massiven Preisverfalls innerhalb der Branche[3] ging Qimonda Anfang 2009 in die Insolvenz.[4]

Geschichte[Bearbeiten]

DDR2-RAM-Modul von Qimonda

Gründung[Bearbeiten]

Die Gesellschaft wurde im Mai 2004 unter dem Namen Invot AG als Tochtergesellschaft der Infineon Technologies AG gegründet und am 6. April 2006 in Qimonda AG umbenannt.[5][6] Mit Wirkung zum 1. Mai 2006[7] überführte die Infineon Technologies AG ihre Speicherchipsparte in diese Gesellschaft. Die Unternehmensleitung trat zu diesem Zeitpunkt der gebürtige Malaie Kin Wah Loh an, der seit Sommer 2005 für die Speichersparte der Muttergesellschaft zuständig war.

Am 9. August 2006 folgte mit einem Ausgabepreis von 13,00 US-Dollar der Börsengang an der New York Stock Exchange.

Insolvenz[Bearbeiten]

Am 13. Oktober 2008 gab das Unternehmen ein Sparprogramm bekannt, das den Abbau von 3000 der 13.500 Arbeitsstellen weltweit vorsah. In erster Linie sollten die Standorte München, Dresden und Richmond (USA) betroffen sein. Zudem wurde der Rücktritt von Finanzvorstand Michael Majerus bekanntgegeben. Bis Herbst 2009 sollten so weltweit jährlich rund 450 Millionen Euro eingespart werden. Qimonda hat außerdem seinen 35,6-Prozent-Anteil an dem Speicherchiphersteller Inotera, einem Joint Venture mit dem taiwanischen Nanya-Konzern, an das US-Unternehmen Micron Technology verkauft.[8]

Seit Mitte 2008 suchte der Hauptaktionär Infineon nach eigenen Angaben nach einem Käufer für Qimonda, da das Unternehmen schwere Verluste einfuhr. Als ernstzunehmende strategische Partner und Investoren wurden die Unternehmen Hynix Semiconductor[9] und Micron ins Gespräch gebracht. Zu dieser Zeit veröffentlichte Qimonda Berichte zur Entwicklung der „Buried-Wordline-Technik“,[10] die es ermöglichen sollte, bei Strukturgrößen von 30 Nanometern Chips mit doppelt so hoher Speicherkapazität wie bisher mit der Trench-Technik (der Kondensator einer DRAM-Zelle war als tiefes Loch im Siliziumsubstrat realisiert) herzustellen. Qimonda war damals der einzige der großen DRAM-Hersteller, der noch die Trench-Technik nutzte. Andere Hersteller nutzten hingegen die sogenannte Stack-Technik. Neben einer erheblichen Senkung der Herstellungskosten bedeutet dies auch einen deutlich geringeren Energieverbrauch von Speicherchips.

Infineon bemühte sich nach Medienberichten[11] um staatliche Hilfen des Bundeslandes Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland. Am 21. Dezember 2008 wurde mitgeteilt, dass Portugal (100 Mio. Euro), Sachsen (150 Mio. Euro) und Infineon (75 Mio. Euro) mit einem Darlehen von zusammen 325 Millionen Euro das Unternehmen weiter finanzieren wollten.[12] Bedingung für die Zahlung der Gelder war jedoch der Erhalt der Fabriken in Sachsen (Dresden) und Portugal (Vila do Conde).

Am 23. Januar 2009 ordnete das Amtsgericht München die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Rechtsanwalt Michael Jaffé zum zunächst vorläufigen Insolvenzverwalter. Die Produktion konnte anfänglich fortgeführt werden, musste dann allerdings im April 2009 eingestellt werden,[13] die Fabriken in Richmond, Portugal und Deutschland wurden im Laufe des Jahres geschlossen. Die Überreste der Fabrik in Dresden wurden im Mai 2011 von Infineon übernommen.[14]

Nachdem Inspur zunächst Interesse an der Übernahme von Qimonda geäußert hatte, erwarb das chinesische Unternehmen im Jahr 2009 die in Xi’an ansässigen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen der Qimonda AG für 30 Millionen chinesische Yuan (rund 4 Millionen US-Dollar).[15] Das Zentrum war für das Design und die Entwicklung der DRAM-Produkte von Qimonda zuständig.

Heute vermarkten die Qimonda AG i. I. und das US-amerikanische Tochterunternehmen Qimonda Licensing LLC das bestehende Lizenz- und Patent-Portfolio von etwa 4500 Patentfamilien.[13]

Begriffsdeutung[Bearbeiten]

Der Name „Qimonda“ lässt sich in den meisten Sprachen gut und auf ähnliche Art aussprechen. Laut Infineon hat der Name „universelle Namenseigenschaften, die weltweit wirken“. Qi steht (in dieser Aussprache in Mandarin-Chinesisch, in anderer Aussprache in mehreren ostasiatischen Sprachen) für „atmende und fließende Energie“. Im westlichen Kulturkreis, wo die Sprachen fast alle mit dem Lateinischen verwandt und stark vom Englischen beeinflusst sind, soll der Name als „Schlüssel zur Welt“ (key-monda) interpretiert werden.

Aeneon[Bearbeiten]

Logo der Marke Aeneon seit Ende 2007

Aeneon wurde 2004 als Sparte, damals noch im Geschäftsbereich Speicherprodukte von Infineon, gegründet. Unter der Marke Aeneon vertrieb Qimonda DRAM-Module für Notebooks, PCs und Server Systeme sowie Flash-Produkte wie USB-Sticks, SD-Karten und MicroSD-Karten.

Logo der Marke Aeneon bis Ende 2007

Aeneon war die Marke für das Retail- und Channelgeschäft der Qimonda AG und bediente somit den Endverbraucher über Fachhandel und PC-Zusammenbauer mit Speicherprodukten. Seit Januar 2010 sind keine Aeneon-Produkte mehr verfügbar.

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Dresdner Unternehmen/Qimonda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kennzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2009. (PDF) infineon.com
  2. Insolvenzverfahren über Qimonda AG und Qimonda Dresden GmbH (PDF; 67 kB) jaffe-rae.de
  3. Chip-Preisverfall beutelt Infineon-Tochter Qimonda. In: WirtschaftsWoche. Abgerufen am 24. Januar 2009.
  4. Schwere Vorwürfe gegen Qimonda-Chefs. Welt Online, 23. Januar 2009.
  5. [bundesanzeiger.de: Qimonda AG, Jahresabschluss zum 30. September 2007]
  6. manager magazin: Infineon: Ein Unternehmen für alle Fälle. 15. Juni 2004, abgerufen am 26. September 2023.
  7. Infineon treibt Ausgliederung voran: Neues Speicherunternehmen Qimonda startet am 1. Mai 2006. Infineon Technologies, abgerufen am 24. Januar 2009.
  8. Geschichte auf der Inotera Website (Memento vom 18. Mai 2010 im Internet Archive)
  9. Daniel Goffart: Sachsens Ministerpräsident Tillich: Lassen uns von Qimonda nicht erpressen. Auf: Handelsblatt, 5. Dezember 2008, abgerufen am 19. August 2009.
  10. Síle Mc Mahon_: Qimonda to fab ‘Buried Wordline’ DRAM technology as replacement to ‘Deep-Trench’. Fabtech, 26. Februar 2008.
  11. Frances Robinson, Brian Parkin: Infineon, Qimonda Asked for State Aid, Saxony Region Says. Auf: Bloomberg, 27. November 2008.
  12. 150-Millionen-Kredit: Sachsen rettet Qimonda-Werk mit Staatshilfen. In: FAZ.NET. 16. Dezember 2008, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. September 2023]).
  13. 13,0 13,1 Qimonda Geschichte (Memento vom 16. Januar 2011 im Internet Archive) auf Qimonda-Licensing Website
  14. @2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: MDR, 11. Mai 2011)
  15. Anne-Françoise Pelé: Inspur acquires Qimonda’s R&D center in China, say reports. EE Times, 8. Dezember 2009, abgerufen am 19. Juli 2023 (englisch).


Infineon: Ein Unternehmen für alle Fälle: Tochtergesellschaft Invot AG: Wird die Chipsparte nun ausgegliedert? Das Unternehmen sagt Nein. (15.06.2004 Manager-Magazin 15. Juni 2004)[Bearbeiten]

https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-304217.html

Infineon

Ein Unternehmen für alle Fälle

Der Münchener Halbleiterkonzern bereitet offenbar einen Umbau des Konzerns vor. Als "Vorrats-Unternehmen" hat Infineon die Tochtergesellschaft Invot AG gegründet. Wird die Chipsparte nun ausgegliedert? Das Unternehmen sagt Nein.

15.06.2004 Manager-Magazin


München - Der Chiphersteller Infineon hat die Tochtergesellschaft Invot AG gegründet. Mit dem neuen Unternehmen bereitet sich der Münchener Halbleiterkonzern möglicherweise auf einen Konzernumbau vor.

Infineon: Unternehmen auf Vorrat gegründet

Über den Zweck der Neugründung herrscht jedoch noch Unklarheit. Anfangs wurde über die Abspaltung der Chipsparte spekuliert, doch setzte das Unternehmen den Gerüchten ein Ende.

Bei einem Besuch im portugiesischen Porto, wo Infineon in ein Werk investieren will, erklärte Michael Majerus, Finanz-Vorstand der DRAM-Sparte, dass Infineon sich nach intensiver Prüfung gegen eine Abspaltung seines riskanten Speichergeschäfts entschieden habe. "Es gibt keine Pläne, sich vom Speicherbereich zu trennen", sagte Majerus.

Seitdem Infineon den bisherigen Continental-Vizechef Wolfgang Ziebart zum neuen CEO bestellt hat, wurde über eine Herauslösung der Speicherchipsparte diskutiert. Der Bereich könne später fusionieren oder an die Börse gebracht werden, so die Überlegungen. Der Aufsichtsrat soll jedoch einem solchen Vorhaben gegenüber skeptisch gewesen sein.


Auch haben Kunden offenbar verunsichert reagiert. "Unsere Kunden haben in Infineon auch künftig einen langfristig stabilen und verlässlichen Partner für Speicher- und Logikprodukte", betonte das Vorstandsmitglied. Infineon könne mit seiner derzeitigen Aufstellung auch die künftigen Herausforderungen des Marktes bestens bedienen. Allerdings behalte sich der Konzern auch in Zukunft vor, seine Struktur regelmäßig zu überprüfen. Majerus geht aber davon aus, dass die Entscheidung für die nächsten Jahre stehe. Dem Vernehmen nach war der künftige Konzernchef Ziebart in die Entscheidung mit einbezogen.


Vorratsunternehmen Invot

Die Speicherchipproduktion gilt als konjunkturabhängig und ist damit entsprechenden Schwankungen unterworfen. Speicher seien das riskanteste Produkt von Infineon, heißt es in der Branche. Zuletzt machte das Unternehmen mehr als ein Drittel seines Umsatzes in dieser Sparte, die unter anderen auch für einen Großteil der Milliardenverluste verantwortlich war.

Die Gründung der Firma Invot AG könnte also einen anderen Hintergrund haben - zum Beispiel ein Outsourcing-Vorhaben. Der ehemalige Konzernchef Ulrich Schumacher wollte die IT-Infrastuktur von Infineon an einen externen IT-Dienstleister auslagern. Möglicherweise verfolgt das Unternehmen nun diese Pläne weiter, obwohl es hieß, dass auch dieser Plan intensiv überprüft werde.

https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-304217.html


Infineon treibt Ausgliederung voran: Neues Speicherunternehmen Qimonda startet am 1. Mai 2006 (Infineon 31. März 2006)[Bearbeiten]

https://www.infineon.com/cms/de/about-infineon/press/press-releases/2006/175417.html?redirId=33064


Infineon treibt Ausgliederung voran: Neues Speicherunternehmen Qimonda startet am 1. Mai 2006

31.03.2006 | Wirtschaftspresse

München, 31. März 2006 – Die Infineon Technologies AG hat einen weiteren Meilenstein in ihrer strategischen Neuausrichtung erreicht. Die Ausgliederung des Geschäftsbereichs Speicherprodukte in ein neues Unternehmen erfolgt zum 1. Mai 2006. Dann nimmt das neue Unternehmen mit dem Namen Qimonda seine Geschäftstätigkeit auf. Qimonda, mit dem Hauptsitz in München, wird die Rechtsform einer deutschen Aktiengesellschaft (AG) haben. Das neue Unternehmen wird zunächst eine 100-prozentige Tochter von Infineon sein. Es ist die klare Absicht von Infineon, als bevorzugten nächsten Schritt, Qimonda an die Börse zu bringen. Der Trennungsprozess ist auf organisatorischer und technischer Ebene zügig vorangeschritten, so dass die Ausgliederung zwei Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin erfolgen kann.

Zwei bedeutende Unternehmen mit klarem Fokus

Infineon Technologies AG und Qimonda AG sind zwei hochgradig fokussierte Unternehmen mit eindeutig definierten Strategien und klaren Perspektiven für ihre jeweiligen Kunden, Mitarbeiter und Investoren. „Durch die strategische Neuausrichtung stärkt Infineon deutlich seine Wettbewerbsposition. Ab dem 1. Mai werden Infineon und Qimonda eigenständig als führende Unternehmen in ihren jeweiligen Märkten agieren“, so Dr. Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. „Unsere Teams haben intensiv und mit Hochdruck gearbeitet, um die Ausgliederung zwei Monate vor dem ursprünglichen Termin zu erreichen. Wir sind bestens gerüstet, um den Wert für Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden weiter nachhaltig zu steigern.“

Qimonda – ein führendes kreatives Speicherunternehmen

Designierter Vorstandsvorsitzender der Qimonda AG ist Kin Wah Loh, der den Speicherbereich seit Sommer 2005 leitet und seit Ende 2004 Mitglied des Vorstands der Infineon Technologies AG ist. Zuvor war Loh Asienchef von Infineon Technologies. Er verfügt über nahezu 30 Jahre weltweite Managementerfahrung in der Halbleiterindus-trie. „Mit der Ausgliederung entsteht das weltweit führende kreative Speicherunternehmen“, sagte er. „Auf der Basis unserer hervorragenden Engineering-Expertise bauen wir unser Produkt- und Kundenportfolio weiter aus. Und wir werden auch in Zukunft immer wieder die Grenzen in der Technologie- und Fertigungsentwicklung verschieben.“ Loh erklärte darüber hinaus: „Aus strategischer Sicht heißt das: Wir sind zuversichtlich, dass das neue Unternehmen das richtige Rezept für nachhaltiges profitables Wachstum hat.“ Als Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Peter J. Fischl, Vorstandsmitglied und CFO von Infineon Technologies, vorgesehen.

Qimonda mit starker weltweiter Präsenz

Ab 1. Mai 2006 wird Qimonda aus seiner starken Position heraus als Top-4-DRAM-Unternehmen weltweit (laut Gartner Dataquest, Februar 2006) und bestens ausgestattet für weiteres Wachstum am Markt agieren. Das neue Unternehmen kann auf fünf 300mm Fertigungsstätten auf drei Kontinenten zugreifen und betreibt fünf bedeutende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, wobei Dresden auch künftig die Funktion als unternehmensweit führendes F&E-Zentrum behält. Qimonda ist einer der Marktführer in der 300mm-Fertigung und einer der führenden Anbieter von DRAM-Produkten für PC- und Server-Märkte. Angetrieben durch die energiesparende Trench-Technologie, diversifiziert das Unternehmen erfolgreich in die Segmente Grafik, Mobile Kommunikation und Unterhaltungselektronik. Seine Fertigungseffizienz beabsichtigt Qimonda durch einen schnelleren Übergang vom 90nm- zum 75nm-Technologieknoten zu beschleunigen. Weltweit wird Qimonda rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Die neue Marke Qimonda

Name und Markenidentität von Qimonda bringen Philosophie und Charakter des neuen Unternehmens sowie die Vision und Werte zum Ausdruck, die das Unternehmen ausmachen. „Qimonda“ hat universelle Namenseigenschaften, die weltweit wirken: „Qi“ steht für atmende und fließende Energie. Im westlichen Kulturkreis, wo die Sprachen größtenteils lateinischen Ursprung haben und stark vom Englischen beeinflusst sind, ist die Interpretation als „Schlüssel zur Welt“ (key-monda) offensichtlich. Während Violett, die Grundfarbe des neuen Logos, für Führung steht, betonen die sekundären Farben, die kursive Schrift, die runde und organische Form des Logos und seine sich impulsiv ausbreitende Form die Werte von Qimonda: kreativ, leidenschaftlich und schnell zu sein. „ Kreativität ist für uns einer der Schlüsselfaktoren, um Erfolg in unserem Geschäft zu haben“, erklärte Kin Wah Loh. „Leidenschaft ist der Spirit, der unser Unternehmen erfüllt, und natürlich ist es Schnelligkeit, wodurch sich Qimonda im dynamischen Speichermarkt auszeichnen wird.“

Künftiger strategischer Fokus von Infineon

Mit der Ausgliederung entsteht nicht nur ein führendes Speicherunternehmen, auch Infineon verändert sich. Das Unternehmen wird dabei weiterhin einer klaren strategischen Ausrichtung folgen. „Wir bauen auch künftig auf unsere technologische Expertise und konzentrieren uns darauf, ein weltweit führendes Unternehmen für Halbleiterlösungen auf den Gebieten Energieeinsparungen, Mobilität, Vernetzung der Gesellschaft und Sicherheitsanwendungen zu werden“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Ziebart. Bereits heute nimmt das Logik-Geschäft von Infineon führende Marktpositionen in wichtigen Segmenten ein – wie in der Automobil- und Industrieelektronik sowie bei Power Management, Chipkarten und Sicherheits-ICs, Hochfrequenzlösungen, Plattformen für Mobiltelefone und Breitbandkommunikation.

Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der Kommunikation sowie Speicherprodukte an. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 36.400 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2005 (Ende September) einen Umsatz von 6,76 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere

Pressefotos

Thomas Seifert, Dr. Wolfgang Ziebart, Loh Kin Wah, Michael Majerus

Dr. Wolfgang Ziebart (links), Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG und Kin Wah Loh, designierter Vorstandsvorsitzender der Qimonda AG

Qimonda Memory

Qimonda Wafer

Qimonda Logo

https://www.infineon.com/cms/de/about-infineon/press/press-releases/2006/175417.html?redirId=33064

"Erpressung": Infineons Streit mit Sachsen verschärft sich (Manager-Magazin 7. Dezember 2008)[Bearbeiten]

https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-594911.html

"Erpressung"

Infineons Streit mit Sachsen verschärft sich

Ist Qimonda noch zu retten? Weder der Mutterkonzern Infineon noch das Land Sachsen bekennen sich ausdrücklich zu dem angeschlagenen Speicherchiphersteller, der in München und Dresden produziert. Der inzwischen erbittert geführte Streit könnte das Vorspiel zu einer Firmenpleite von historischem Ausmaß sein.

07.12.2008 - Manager-Magazin

Dresden/München - Im Überlebenskampf des Speicherchipherstellers Qimonda ist zwischen dem Mutterkonzern Infineon und dem Freistaat Sachsen ein heftiger Streit entbrannt. Infineon müsse zur Verantwortung für seine Tochter Qimonda stehen und für die Rettung konstruktive Vorschläge auf den Tisch legen, forderte Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) am Sonntag in einer Mitteilung.

Die Angst geht um: Qimonda droht im Frühjahr die Pleite

In der Sache habe Infineon-Chef Peter Bauer bisher zur Rettung nichts Neues beizutragen. Bauer lehnte Forderungen nach einer Finanzspritze zur Rettung der Konzerntochter mit Blick auf die Lage von Infineon ab.

"Wir können Qimonda in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht mit eigenen Mitteln unterstützen. So schmerzlich diese Entscheidung auch ist. Das wäre mehr als fahrlässig unseren Mitarbeitern gegenüber", sagte der Konzernchef der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Infineon hat vom Freistaat mit öffentlichem Nachdruck rasche finanzielle Hilfe gefordert.


Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hatte daraufhin von einem Erpressungsversuch gesprochen. Infineon forderte vom Bund und von Sachsen 500 Millionen Euro Bürgschaften für die Tochter.

Qimonda mit gut 13.000 Beschäftigten droht andernfalls spätestens Ende März 2009 das Geld auszugehen. Es wäre eine der größten Pleiten in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Quartalen nur Verluste eingefahren. Beschlossen ist deshalb, dass bis März 2009 rund 950 Stellen bei Qimonda in Dresden und weitere 6000 Arbeitsplätze am Hauptsitz München wegfallen sollen.


Ministerpräsident legt sich mit Konzernchef an

Auch der Mutterkonzern Infineon steckt tief in den roten Zahlen. Er hatte das gesamte Geschäftsjahr 2007/2008 mit einem Fehlbetrag von 3,12 Milliarden Euro abgeschlossen und rechnet auch für das laufende Jahr mit Verlusten. Um der sinkenden Nachfrage in den kommenden Monaten begegnen zu können, will die ehemalige Tochter von Siemens die Produktion drastisch zurückfahren. So ist etwa in den Werken Dresden und Regensburg vom 1. Januar 2009 an Kurzarbeit geplant.

Tillich hatte den in Not geratenen Chiphersteller und dessen Konzernmutter Infineon am vergangenen Freitag davor gewarnt, den Freistaat durch öffentliche Hilferufe zu erpressen. "Qimonda ist Bittsteller. Wir sind gar nicht in der Position, Druck aufzubauen", entgegnete Infineon-Chef Bauer in dem Zeitungsinterview. Er sei erstaunt und enttäuscht über das Vorgehen Tillichs.


Sachsens Wirtschaftsminister Jurk äußerte sich verwundert über den Ton des Infineon-Vorstandsvorsitzenden. "Ich gehe davon aus, dass Herr Bauer ein wirkliches Interesse an der Rettung von Qimonda hat", erklärte Jurk am Sonntag. Der Freistaat will bis Jahresende prüfen, ob Qimonda wirtschaftlich und kaufmännisch konkurrenzfähig ist und dann über Hilfe aus Steuergeldern entscheiden.

Die "Sächsische Zeitung" hatte am Samstag berichtet, dass Infineon in China Hilfe suche. Doch bestehe der einzig verbliebene Interessent auf einer Mehrheitsbeteiligung am Gesamtkonzern, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise.


Solche Gespräche wies Infineon am Samstag aber zurück. "Es gab und gibt keinerlei Verhandlungen oder Gespräche über einen Einstieg bei Infineon", sagte ein Konzernsprecher in München der dpa. Die "Sächsische Zeitung" hatte als langjährigen Fertigungspartner von Infineon und dessen Tochter Qimonda in China die Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) genannt.

https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-594911.html

Nach Insolvenz: Schwere Vorwürfe gegen Qimonda-Chefs (Die Welt 23. Januar 2009)[Bearbeiten]

https://www.welt.de/wirtschaft/article3076490/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Qimonda-Chefs.html

NACH INSOLVENZ

Schwere Vorwürfe gegen Qimonda-Chefs

Die Welt 23.01.2009

Infineon weitet Verluste wegen Qimonda deutlich aus

Qimonda weist Bericht über Stellenabbau zurück

Qimonda belastet mit drastischen Verlusten Konzernmutter Infineon

Demonstration für Erhalt der Arbeitsplätze bei Qimonda und Infineon Dresden

Qimonda-Beschäftigte protestieren gegen drohende Pleite

Rettung von Qimonda in Dresden

Qimonda stellt Insolvenzantrag


Nach der Insolvenz des Münchener Chipherstellers Qimonda werden nun Vorwürfe gegen das Management laut. Die IG Metall spricht sogar von „grober Fahrlässigkeit". Nun soll der Staat die Arbeitsplätze retten. Das Land Sachsen hat schon angekündigt, alles zu tun, um möglichst viele Arbeitsplätze zu retten.

Die IG Metall wirft der Geschäftsführung des insolventen Münchner Chipherstellers Qimonda Versagen vor. „Eine schier endlose Serie von Managementfehlern hat den Speicherchiphersteller Qimonda in die Insolvenz geführt“, sagte der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer am Freitag in München. Die Fehler hätten bereits mit der Ausgliederung des Unternehmens aus dem ehemaligen Siemens-Geschäftsbereich Infineon begonnen. Die Manager des Chipherstellers mit weltweit rund 13 500 Mitarbeitern hätten die Technologie am Standort Deutschland „grob fahrlässig gegen die Wand gefahren“, kritisierte der Gewerkschaftsfunktionär.

Neugebauer forderte die Landesregierungen von Bayern und Sachsen sowie die Bundesregierung auf, möglichst viele Arbeitsplätze aus der Insolvenz zu retten und diese Hochtechnologie am Standort Deutschland zu erhalten.

Qimonda hatte am Freitagmorgen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt. Das Unternehmen Qimonda mit Hauptsitz in München hatte nach eigenen Angaben vor Beginn der Restrukturierungsmaßnahmen weltweit 12.200 Mitarbeiter, davon 3200 in Dresden und 1400 in München. Mitte Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, bundesweit 1500 Mitarbeiter zu entlassen, davon bis Sommer 2009 insgesamt 950 Beschäftigte am Standort Dresden.

Der Betrieb wird trotz der Insolvenz vorläufig weitergeführt. Der Vorstand sehe „gute Chancen“, die zur Neuausrichtung notwendigen finanziellen Mittel in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern und Investoren zu bekommen, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Der Vorstand sei bestrebt, wesentliche Unternehmensteile im Rahmen der Insolvenz zu sanieren. „Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können“, sagte Vorstandschef Kin Wah Loh. Die Aktie des Mutterkonzerns Infineon gab am Freitagmorgen um mehr als neun Prozent nach.

Durch die Pleite werden gravierende Folgen für die Standorte des Unternehmens erwartet. Aber auch Infineon drohen nun nach früheren Angaben von Konzernchef Peter Bauer hohe Lasten. Eine genaue Summe hatte Bauer aber nie genannt. Ein Infineon-Sprecher wollte sich auch am Freitag nicht zu möglichen Belastungen äußern. Ihm liege keine offizielle Bestätigung der Insolvenz vor. Das Unternehmen war 2006 von der Mutter Infineon abgespalten und an die Börse gebracht worden. Infineon hält noch rund 77,5 Prozent der Aktien.

Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) sprach im Landtag von einer „bitteren Nachricht“. Zugleich kündigte er Bemühungen um den Erhalt der Dresdner Arbeitsplätze an. „Unser Ziel muss ganz einfach sein, diese wertvolle Speicherchip-Technologie in irgendeiner Weise in Dresden zu erhalten“, sagte Jurk. Der Minister kündigte Gespräche mit dem Insolvenzverwalter sowie mit der Arbeitsverwaltung an, welche „Auffanglösung“ es geben könne. Es würden „alle Möglichkeiten“ genutzt. Dies sei man den „hochqualifizierten Mitarbeitern von Qimonda schuldig“. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat einem möglichen Investor Hilfe zugesagt. „Die Staatsregierung wird alles tun, um einen künftigen Investor zu unterstützen. Unser Hilfsangebot steht unverändert“, sagte Tillich am Freitag in Dresden. Eine Beteiligung Sachsens an möglichen Firmenauslagerungen, die im Zuge der Insolvenz entstehen könnten, schloss er aus. Dennoch sprach Tillich mit Blick auf die Pleite von einer zweiten Chance für das Unternehmen, seine Technologien und Mitarbeiter.

Das Amtsgericht hat unterdessen den Münchner Anwalt Michael Jaffe als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dies sagte eine Justizsprecherin. Wie die Chancen auf eine Sanierung der Infineon-Tochter stehen, wollte ein Sprecher Jaffes noch nicht beurteilen. Dafür sei es noch zu früh. Jaffe ist ein erfahrener Insolvenzexperte, der seit der Pleite des Medienimperiums von Leo Kirch auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Er gilt als Spezialist für schwierige Fälle. Über den Jahreswechsel deichselte er den Verkauf des insolventen niederbayerischen Wohnmobilherstellers Knaus Tabbert an einen niederländischen Firmensanierer. 2006 bewahrte er den Hersteller des WM-Maskottchens Goleo, den fränkischen Plüschtierproduzenten Nici, vor dem Aus. Beim bayerischen Flugzeugbauer Grob Aerospace will Jaffe bis Ende Januar eine Lösung vorlegen.

Bund sowie die Länder Sachsen und Bayern hatten zuletzt nach Angaben aus Finanzkreisen eine Absicherung des kurzfristig benötigten Finanzbedarfs über Bürgschaften abgelehnt. Auch die Banken hätten sich von Qimonda abgewendet, hieß es am Vortag. Die Eigenkapitalsituation sei dramatisch. Vorangegangen war am Mittwochabend ein Spitzentreffen aller Beteiligten, das aber keine Fortschritte gebracht habe.

Auch von der Muttergesellschaft Infineon ist keine weitere Hilfe zu erwarten: „Infineon kann zur Rettung der Tochtergesellschaft nichts mehr beitragen, da das Kerngeschäft ebenfalls unter Druck steht und die finanziellen Ressourcen knapp sind“, stellte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer stellte fest. Die Nachrichtenlage bleibe ungünstig. Laut Händlern wurden die Titel auch von enttäuschenden Bilanzdaten des US-Chipherstellers AMD und der südkoreanischen Samsung belastet.

https://www.welt.de/wirtschaft/article3076490/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Qimonda-Chefs.html