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Meerfahrt mit Heinrich Heine

Aus Wikiversity

Für C.

Auf dem Schiffe, der AIDA,
Sitze ich in Sonnenglast.
Heitre Meerfahrt ich genieße,
Frei von Ungemach und Last.

Meine Gute, jung und herrisch,
Ihr entronnen bin ich hier,
Zwar nur kurz und auf zwei Wochen -
Immerhin ein kleiner Sieg.

Lese gut gefügte Sprache,
Rhythmisch klangvoll, fein gemacht.
Heines muntre Verse sind es,
Die der Zufall mir gebracht.

Und ich lese, und ich staune,
Wie aus nun verfloss´ner Zeit
Überkommen Wort und Lyrik
Uns auch heute noch erfreut.

Anmut eignet solcher Dichtung,
Klang und Nachklang in ihr schwingt.
Doch dazwischen, unverholen,
Ironie die Wahrheit bringt.

Denn des Lebens bunte Vielfalt
Janusköpfig sich erweist:
Kein Gelingen, kein Desaster,
Das nicht seine Kehrseit´ hätt´.

Zwiegesichtig ist das Leben,
Widersprüchlich jederzeit,
Und sein Schicksal akzeptieren
Wird nur der, der dies begreift.

Südchinesisches Meer, 13.Januar 2012, H.- P.Haack.

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Anmerkung
Titel der Heine-Lektüre,
auf dem Schiff als Fischer-Taschenbuch