Zum Inhalt springen

Open Educational Resources/Anreize und Hürden

Aus Wikiversity

Aufgaben für Lernende

[Bearbeiten]
  • Welche Anreize und Hürden gibt es für den Einsatz von OER?
  • Wie kann man diese Hürden reduzieren?
  • Wie können Lehrende lernen, OER in Ihrer Bildungseinrichtung einzusetzen?
  • Anpassbarkeit von Lerninhalten kann den Lehrenden Arbeitszeit bei Vorbereitung der Materialien einsparen! Welche Rolle spielt die Anpassbarkeit der Inhalte für die Differenzierung im Unterricht! Wie kann diese Anpassung der Lerninhalte anderen Lehrenden wieder zur Verfügung gestellt werden? Welche Hürden gibt es beim Teilen der Lehr-Lernmaterialien?

Anreize und Hürden für OER

[Bearbeiten]

Die meisten diesbezüglichen Studien zu der Frage, warum Materialien als OER angeboten werden bzw. warum dies unterbleibt, sind um 2007/2008 erschienen, nachdem die „OER-Bewegung“ soweit Gestalt angenommen hatte, um ein erstes Resumee ziehen zu können.[1]

Als technische Voraussetzungen sowohl für ein Angebot als auch für die Nutzung von OER werden die Verfügbarkeit eines breitbandigen Internetzugangs genannt sowie der Einsatz von freien Formaten, in denen OER zur Verfügung stehen. Hinzu treten Kostenargumente, insbesondere die sparsame Verwendung öffentlicher Mittel.[2] Aus rechtlicher Sicht ist die Verfügbarkeit von freien Lizenzen, vor allem die GPL, die GFDL und die Lizenzfamilie Creative Commons, eine Voraussetzung für das Erstellen, das Verteilen und die Nutzung von freien Inhalten.[2] Hinzu treten soziale Aspekte wie die Bereitschaft, Wissen selbstlos weiterzugeben, und das Verfolgen einer bestimmten „OER-Policy“ durch die Politik oder durch Bildungseinrichtungen, die freie Inhalte begünstigt.[2] Unter umgekehrten Voraussetzungen liegen demnach jeweils mehr oder weniger hohe Hürden für OER vor.[2]

Ein wichtiger Anstoß für die Bereitstellung von Kursmaterialien durch Universitäten ist die Werbung für deren Präsenzangebote. Dieses Motiv stand am Anfang der Entwicklung, noch bevor der Begriff OER geprägt worden war. Das MIT stellte seine OpenCourseWare frei ins Internet, um damit für sich zu werben. Eine Marktstudie hatte ergeben, dass die Inhalte nicht verkäuflich waren. Andererseits hatten 35 Prozent der befragten Studenten angegeben, sich unter dem Eindruck der OpenCourseWare für ein Studium am MIT entschieden zu haben. Deshalb wurde das Angebot beibehalten und weiter ausgebaut. Freie Bildungsplattformen helfen dabei, eine Bildungseinrichtung gegenüber konkurrierenden Hochschulen zu profilieren. Deshalb verschenkt auch die Open University, die auf Fernunterricht spezialisiert ist, seit einiger Zeit einen Teil ihrer Kursmaterialien. Altruistische Motive werden dadurch relativiert. Einzelne Lehrende versprechen sich von der Veröffentlichung ihres Materials neben dem Gewinn an Reputation auch mehr Feedback zur weiteren Verbesserung der Inhalte.[3][4]

Die größte Hürde für OER dürfte aber die fehlende Bereitschaft zum Teilen sein sowie die Angst vor Kontrollverlust und vor der Kritik durch die Kollegen.[5]

Literatur/Quellenangaben

[Bearbeiten]
  1. Zusammenfassend: Barbara Braun: Die Open Educational Resources Bewegung – Optionen und Hürden für Lehrende an deutschen Hochschulen. Masterarbeit. Universität Mannheim. 2008. S. 42 (abgerufen am 20. Mai 2013). – Ausführlich zu diversen Anreizen („drivers and enablers“) vs. Hürden („inhibitors“) von OER: Guntram Geser (Hrsg.): Open Educational Practices and Resources. OLCOS Roadmap 2012. 2007. passim. – Weiterhin: OECD (Hrsg.): Giving Knowledge for Free: The Emergence of Open Educational Resources. 2007. Kapitel 4: „Why People are Sharing: Incentives, Benefits and Barriers.“ S. 57–70 (abgerufen am 13. Mai 2013). – Daniel E. Atkins, John Seely Brown, Allen L. Hammond: A Review of the Open Educational Resources (OER) Movement: Achievements, Challenges, and New Opportunities. Report to The William and Flora Hewlett Foundation. Februar 2007. S. 35–54 (abgerufen am 7. Juni 2013).
  2. a b c d OECD (Hrsg.): Giving Knowledge for Free: The Emergence of Open Educational Resources. 2007. S. 59.
  3. Barbara Braun: Die Open Educational Resources Bewegung – Optionen und Hürden für Lehrende an deutschen Hochschulen. Masterarbeit. Universität Mannheim. 2008. S. 41 f. (abgerufen am 20. Mai 2013).
  4. OECD (Hrsg.): Giving Knowledge for Free: The Emergence of Open Educational Resources. 2007. S. 65.
  5. Barbara Braun: Die Open Educational Resources Bewegung – Optionen und Hürden für Lehrende an deutschen Hochschulen. Masterarbeit. Universität Mannheim. 2008. S. 47 (abgerufen am 20. Mai 2013).