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Prädikatenlogik/Erste Stufe/Identität/Syntaktische Tautologien/Sequenzenkalkül ableitbar/Textabschnitt

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Gegeben sei ein Symbolalphabet einer Sprache erster Stufe und damit die zugehörige Termmenge und die zugehörige Ausdrucksmenge. Wir möchten die logisch wahren Aussagen einer solchen Sprache syntaktisch charakterisieren. Mathematische Aussagen sind im Allgemeinen „wenn-dann“-Aussagen, d.h. sie behaupten, dass, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind, dann auch eine gewisse Folgerung erfüllt ist.

Wenn man einen Beweis eines Satzes der Gruppentheorie oder der elementaren Arithmetik entwirft, so sind dabei die Axiome der Gruppentheorie bzw. die Peano-Axiome stets präsent. Ebenso, wenn man (in einer Theorie) eine Aussage der Form „ impliziert “ beweist, so steht als Annahme zur Verfügung. Von daher ist der zu entwickelnde Kalkül so aufgebaut, dass das Grundschema die Form

besitzt (dabei sind und Ausdrücke) mit der Bedeutung, dass aus den Voraussetzungen zusammengenommen der Ausdruck folgt. Eine solches Grundschema heißt eine Sequenz. Anders als bei der Definition der Ausdrücke sind nur logische gültige Sequenzen erlaubt, und es geht eben darum, all diese gültigen Sequenzen zu generieren. Dies geschieht wiederum rekursiv, und man braucht Anfangssequenzen und Schlussregeln, wie man aus bereits etablierten Sequenzen neue Sequenzen erhält.

Um weiter Schreibarbeit zu sparen, fasst man die Voraussetzungen in einer Sequenz in eine Menge von Aussagen zusammen, die wir mit großen griechischen Buchstaben bezeichnen werden. Das Grundschema hat dann die Gestalt

Häufig wird eine Grundmenge an Voraussetzungen mit geschleppt, aber einzelne weitere Voraussetzungen spielen in einer bestimmten Regel eine aktive Rolle. Dann verwendet man Schreibweisen wie

die besagen, dass die Voraussetzungsmenge zusammen mit der Voraussetzung den Ausdruck impliziert. Der Sequenzenkalkül ist ein rein syntaktischer Kalkül, der allerdings versucht, das natürliche Schließen im Rahmen eines mathematischen Beweises nachzubilden. Von daher trägt auch ein Großteil der folgenden Regeln eine Bezeichnung, die aus der Beweispraxis bekannt ist.





Die Sequenz wird als

interpretiert, wobei die zu gehören.

Antezedenzregel

Aus

folgt

Dies ergibt sich im Prädikatenkalkül aus der Transitivitätsregel, Modus ponens und der Konjunktionsregel.


Voraussetzungsregel

Aus Konjunktionsregel.