Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Chronik/1830er
In der Architektur und in der Bildhauerei waren zur Zeit der Romantik andere Stile vorherrschend, so z. B. der Klassizismus und der Historismus in der Architektur.[31] Dennoch hat die Romantik auch auf die Entwicklung der Architektur einigen Einfluss ausgeübt, so mit dem Kult der Ruine, die einen Tourismusboom z. B. für das Heidelberger Schloss oder die Burgen und Schlösser am Rhein auslöste (Rheinromantik). Die Nationalromantik lieferte die Motivation für die Aufstellung von Nationaldenkmälern wie das Hermannsdenkmal.
Da sich Bandel vom bayerischen König Ludwig I. unverstanden fühlte, ging er 1834 nach Berlin und schloss sich dem Kreis um Christian Daniel Rauch und Johann Gottfried Schadow an. In dieser Zeit entstanden die ersten Skizzen eines „deutschen National-Denkmals“. Da Bandel auf offizieller Seite auf keinerlei Interesse oder Förderung stieß, ging er nach Hannover. Dort wurde er – mit Fürsprache von Ernst Ebeling – von König Wilhelm IV. mit der Ausgestaltung des Residenzschlosses betraut. Auch am Neubau der 1837 eingeweihten Aula der Georg-August-Universität in Göttingen wirkte er als Bauplastiker mit und schuf die Giebelreliefs mit den Allegorien der vier alten Fakultäten.
Von 1837 bis 1846 lebte und wirkte Bandel in Detmold, er betrieb hier den Bau des Hermannsdenkmals zur Erinnerung an den Cheruskerfürsten Arminius. Gemeinsam mit seinem Sohn Roderich entwickelte von Bandel die Konstruktion des inneren Eisengerüstes des Denkmals: Aufgrund des technisch nur sehr schwierig zu lösenden Problems, die Kupferplatten der riesigen Skulptur von innen her zusammenzuhalten, fertigten Vater und Sohn vorab mehrere Modelle des inneren Eisengerüstes des Denkmals an, von denen sich eines im Lippischen Landesmuseum in Detmold, ein anderes in der Bandelhütte erhalten hat. Die Hütte wurde in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember 2021 durch einen Brand vollständig zerstört.
Nach anfänglicher Euphorie erlahmte jedoch das Interesse der Öffentlichkeit für dieses Projekt, so dass Spenden für den Bau des Denkmals nur mühsam flossen. Bandel investierte sein gesamtes Vermögen in den Bau, ohne das Denkmal jedoch fertigstellen zu können. 1846 überwarf sich Bandel zudem mit dem Detmolder Hermannsverein. Er ging verbittert und verarmt zurück nach Hannover, begann dort aber erneut, Spendengelder zu sammeln.