Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Johann Georg I.
Einführung
[Bearbeiten]Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (* 5. März 1585 in Dresden; † 8. Oktober 1656 ebenda) war ein Fürst aus dem Hause Wettin (albertinische Linie). Ab dem 23. Juni 1611 war er Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches. Er war der zweite Sohn des Kurfürsten Christian I. und folgte seinem kinderlosen Bruder Christian II. in der Regierung nach.
1611
[Bearbeiten]w:de:Kurfürstentum Sachsen Die gewachsenen Differenzen zwischen Reformierten und orthodoxen Luthertum verstärkten den Einfluss der Gegenreformation die vom Kaiser betrieben wurde erneut. Kursachsen versuchte im Reich zwischen den Parteien zu vermitteln. Trotzdem kam es 1608 zum Abbruch des Regensburger Reichstags durch die reformierten Reichsstände und danach zu einer weiteren Polarisierung der Kräfte. 1608 wurde als Bündnis der evangelischen Reichsstände die Union gegründet und 1609 folgte der Zusammenschluss der katholischen Reichsstände zur Liga. In diese Zeit der Polarisierung fiel der Jülich-Klevische Erbfolgestreit. Kursachsen machte beim Kaiser Erbansprüche auf das Gebiet geltend und erhielt den Zuschlag von diesem. Trotz der Belehnung des Kurfürsten mit den niederrheinischen Territorien besetzten jedoch Brandenburg und der Kurfürst von Pfalz-Neuburg die Herzogtümer, wodurch Sachsen leer ausging. Auf dem Kurfürstentag in Nürnberg im Oktober 1611 erhob der junge Kurfürst Johann Georg I., der seit 1611 die Regierungsgeschäfte als Kurfürst leitete, Anklage in der jülisch-clevischen Erbangelegenheit.
1613
[Bearbeiten]Künstler unbekannt
Mittleres Alter, schwarze Haare und Bart. Silberfarbenes Sakko mit Blumenstickerei, Nervitk-Spitzenkragen, gelbe Krawatte. Violetter Hintergrund. Die Kurven zwischen dem ovalen Bild und dem Rahmen sind grau gestrichen, mit braunen inneren Locken. Spätere Bezeichnung: „Chufurst Johan Georg af Saxen 1613“ und Mühle. „8“ mit Bleistift.
Die Tischdecke auf schlichten, schwarzen Zierrahmen genagelt. Rahmenleistenbreite 55 mm.
Porträt, Johann Georg I. von Sachsen Stichworte: Johann Georg I. von Sachsen, Schnurrbart, Barock, Halsband, Porträt, Mann, Malerei, Objekt, Vollbart
w:de:Kurfürstentum Sachsen Da der Kaiser 1612 starb trat nach 93 Jahren wieder das Reichsvikariat ein. Der sächsische Kurfürst übte es ab Mai 1613 bis zur Wahl von Matthias zum neuen Kaiser auf dem Kurfürstentag zu Frankfurt am Main aus.
1620
[Bearbeiten]Matthäus Merian (1593–1650)
w:de:Kurfürstentum Sachsen Der Ausbruch des durch den zweiten Prager Fenstersturz eingeleiteten Böhmischen Ständeaufstands beendete die lange Friedenszeit. Der Kurfürst Johann Georg I. stellte sich 1618 auf die Seite des Kaisers. Er setzte damit auf Anraten seiner Regierung die seit Jahrzehnten gültige sächsische Reichspolitik fort. Ihr Ziel war es, den im Augsburger Religionsfrieden erreichten status quo zu wahren. Man war sich 1618 in Dresden bewusst, dass die böhmischen Unruhen einen reichsweiten Krieg auslösen konnten. Zunächst versuchte Johann Georg gemeinsam mit dem Mainzer Kurfürsten zwischen den böhmischen Ständen und dem Kaiser zu vermitteln. Nach dem Tod von Kaiser Matthias im März 1619 spitzte sich die Lage aber zu. Als die böhmischen Stände im gleichen Jahr den bereits gekrönten Nachfolger Ferdinand II. absetzten und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König wählten, gab Johann Georg seine abwartende Haltung auf und erklärte sich bereit, am Krieg gegen Böhmen teilzunehmen. Mit Ferdinand II. wurde vereinbart, dass Sachsen die beiden böhmischen Nebenländer Ober- und Niederlausitz für den Kaiser zurückerobern sollte. Formalrechtlich wurde Johann Georg dafür vom Kaiser mit der Reichsexekution gegen die böhmischen Rebellen beauftragt. Im September 1620 marschierten die sächsischen Truppen in die beiden Lausitzen ein. Die beiden Markgraftümer konnten ohne größeren Widerstand besetzt werden. Weil der Kaiser dem sächsischen Kurfürsten die Kriegskosten nicht wie vereinbart erstatten konnte, musste er Johann Georg die beiden Lausitzen 1623 als Pfand überlassen.
w:de:1620: 9. September: Die Belagerung von Bautzen durch Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen beginnt. Noch am selben Tag lässt der Kommandant der in der Stadt befindlichen Jägerndorfschen Truppen das Dach der Nikolaikirche zur Verteidigung der Stadt abtragen, um anschließend im Gewölbe der Kirche eine Batterie aufzustellen. Die Belagerung dauert bis zur Einnahme der Stadt durch sächsische Truppen am 5. Oktober.
w:de:Belagerung von Bautzen Im Jahre 1620 wurde Bautzen durch den Kurfürsten Johann Georg I. belagert.[12] Die Belagerung der Stadt begann am 9. September 1620 und endete mit der Einnahme der Stadt am 5. Oktober. Noch am selben Tage ließ der Kommandant der in der Stadt befindlichen Jägerndorfschen Truppen das Dach der Nikolaikirche zur Verteidigung der Stadt abtragen, um anschließend im Gewölbe der Kirche eine Batterie aufzustellen. Durch die zweckfremde Nutzung wurde die Kirche insbesondere in der Folgezeit erheblich zerstört und verwüstet.
1628
[Bearbeiten]Front side of a coin of 1628 depicting John George I, Elector of Saxony and the Saxonian coat of arms
Vorderseite des Schautalers von 1628 mit dem reitenden Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen und dem Kursächsischen Gesamtwappen
Datum 1628
Quelle Julius und Albert Erbstein: Erörterungen auf dem Gebiete der sächsischen Münz- und Medaillen-Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt´schen Sammlung, Dresden 1888
1630
[Bearbeiten]Die Confessio Augustana (CA), auch Augsburger Bekenntnis (A.B.) oder Augsburger Konfession, ist ein grundlegendes Bekenntnis der lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben. Sie wurde am 25. Juni 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg Kaiser Karl V. von den Reichsständen der lutherischen Reformation dargelegt. Sie war Basistext der Religionsgespräche, Grundlage des Schmalkaldischen Bundes, Toleranzgrundlage des Augsburger Religionsfriedens und gehört noch heute zu den verbindlichen Bekenntnisschriften der lutherischen Kirchen, in der Fassung von 1540 (Variata) auch der reformierten Kirchen.
1631
[Bearbeiten]Denkmal für das Treffen Gustav Adolfs von Schweden und Johann Georgs I in Bad Düben, im Vorfeld der Schlacht von Breitenfeld 1631
w:commons:Category:Battle of Breitenfeld
w:de:Schlacht bei Breitenfeld (1631)
Die Schlacht bei Breitenfeld von 1631 zwischen einem schwedisch-sächsischen Heer und dem Heer der katholischen Liga fand statt am 7. Septemberjul. / 17. September 1631greg., ein Jahr nach dem Eingreifen Schwedens in den Dreißigjährigen Krieg und nur wenige Tage nach dem Abschluss eines Bündnisvertrages zwischen Schweden und dem Kurfürstentum Sachsen. Der Ort der Schlacht liegt nördlich von Leipzig zwischen den Dörfern Breitenfeld und Seehausen. Das Heer der katholischen Liga erlitt eine schwere Niederlage.
Das Heer wurde von König Gustav Adolf von Schweden und von Kurfürst Johann Georg geführt und war mit ca. 47.000 Mann dem Liga-Heer zahlenmäßig um ca. 10.000 Mann und an Geschützen deutlich überlegen.
1634
[Bearbeiten]Golden coin issued in Saxony (Sachsen) by King Elector Johann Geirg I, in the year 1634. The coin is part of a gold coin find in the Buda Castle yard, probably from the 1686 Battle there, and discovered in modern times. Display at Budapest Historical Museum.
Goldmünze, ausgegeben in Sachsen von Kurfürst Johann Geirg I., im Jahr 1634. Die Münze ist Teil eines Goldmünzenfundes im Burghof von Buda, wahrscheinlich aus der dortigen Schlacht von 1686, und wurde in der Neuzeit entdeckt. Ausstellung im Historischen Museum von Budapest.
1656
[Bearbeiten]„Eben also war unsers hochseligen Churfürstens und Herrns ältere Frau Mutter hochsel. Andenckens gesinnet, als sie zu Torgau auf dem Schloß tod=kranck darnieder lag, wie sie denn seliglich darauf entschlaffen, da sagte sie: Ich will mich als eine Klette an den Rock der Barmhertzigkeit JEsu Christi anhangen, und bin gewiß, er mag nun schütteln mit was Creutz, mit was Elend, mit was Angst, Noth und Tod er wolle, so werde doch seine Barmhertzigkeit mich nicht herabschütteln, sondern Krafft seines theuren blutigen Verdiensts mich wohl erhalten, welches Exempel, als S[einer] C[hurfürstlichen] D[urchlaucht] Christmildester Gedächtnis, ich es vorhielt, so wissen die damahls herumstehende, so täglich und stündlich dem Hochseligen Herrn aufgewartet, wie er mit erhabenen Gesichte, andächtigen Gebärden, und grosser Freudigkeit dieses angehöret, die Hände erhaben und zu mir gesagt: Und ich will meinen JEsum auch nicht lassen: Was GOtt will, das geschehe.“
Jakob Weller: Gloriosa Electorum Ducum Saxoniae Busta, Oder Ehre Derer Durchlauchtigsten und Hochgebohrnen Chur-Fürsten und Hertzoge zu Sachsen Leichen-Grüffte, Dresden 1728, S. 1267 Google Book