Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Napoleonzeit/Gebäude/Bethaus der reformirten Gemeine
Neue Ansicht von Dresden 1799
[Bearbeiten]Bethaus der reformirten Gemeine.
Schon zu Anfange des achtzehnten Jahrhunderts existirte ein solches in einem Privatgebäude. Die Flammen des Jahrs 1760 zerstörten es. Die Gemeine versammelte sich nachher in einem Hause auf der großen Frohngasse, bis sie in der Folge am Ende der Kreuzgasse ein Haus für ihren öffentlichen Gottesdienst erbaute, worein man durch einen, zum Garten gemachten, Vorhof, gelangt. Das Gebäude selbst ist von außen einfach und nett. Sein Inneres eben so, mit wenig Verzierungen, aber nicht ohne Geschmack. Einige goldne Blumenkränze, und Linien auf weißem Grunde, machen seine ganze Pracht aus. In der Nähe des Altars giebt es besondre Sitze für die Vorsteher. Uebrigens bekennt sich gewiß die Hälfte der Besucher der Kirche zum Lutherthume, und man sagt, daß man vormals, sogar auf zwei Drittheile von Lutheranern habe rechnen können. Der Gottesdienst wird sowohl in deutschen als in französischer Sprache gehalten; so, daß ihm diesen Sonntag ein deutscher, den andern ein französischer Prediger vorsteht.
Neue Ansicht von Dresden. Für Reisende von einem Reisenden. Leipzig, bey Friedrich August Leo. 1799.