Projekt:Altes Dresden/Stadtteil/Gompitz

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Die Fluren um Gompitz waren bereits um 200 v. Chr. besiedelt, wie archäologische Funde beweisen. Beim Bau der Gorbitzer Nordtangente wurden in den Jahren 1995 und 1996 Gebäudereste, Keramik und Gusstiegel für Kupfer entdeckt, die auf eine frühgeschichtliche Handwerkersiedlung an dieser Stelle hinweisen.

Die spätere slawische Siedlung Gompitz entstand vermutlich im 11. Jahrhundert und wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war vermutlich ein Herrensitz, da ein Hildebrand von Gonpitz als Zeuge eines Rechtsstreites genannt wurde. Gleichzeitig taucht in dieser Urkunde auch der Name Dresdens zum ersten Mal auf, so dass Gompitz und die Landeshauptstadt heute ihr Ortsjubiläum auf die gleiche Quelle zurückführen. Gompitz unterstand vermutlich dem Burgward Pesterwitz, kam später jedoch zum Amt Dresden. Die Herkunft des Ortsnamens ist umstritten. So könnte der Name vom slawischen konop = Hanf abgeleitet sein, da in Gompitz noch im 14. Jahrhundert der Hanfanbau verbreitet war. Auch die Begriffe humpac (= Rohrdommel) und gonoti (= hetzen, jagen) werden mit Gompitz in Verbindung gebracht.

Im Jahr 1404 gelangte das Dorf durch eine Schenkung des Dresdner Ratsherren Lorenz Busmann in den Besitz des Klosters Altzella. Busmanns Schenkung war mit der Einrichtung eines “Seelenbades” auf der Schreibergasse verbunden, eine im Mittelalter übliche Stiftung zugunsten armer Mitbürger, die zugleich der körperlichen und seelischen Reinigung der Betroffenen dienen sollte. In den Hussitenkriegen wurde Gompitz wahrscheinlich zerstört, da 1458 der Hinweis “hat gebernth” (hat gebrannt) in den Urkunden auftaucht. 1500 erwarb das Kloster Altzella auch den verbliebenen Teil des Ortes, welches nun bis 1534 dem Leubnitzer Klostergut unterstand. Nach dessen Auflösung wurde Gompitz dem Leubnitzer Ratsamt der Stadt Dresden zugeordnet. Die Bewohner lebten vom Ackerbau. Wiederholt mussten Gompitzer Bauern um Steuererleichterungen nachsuchen, da die vorbeiführende Landstraße nach Freiberg ebenso zu Schäden an den Feldfrüchten geführt hatte, wie eine Mäuseplage 1597. Die verheerendsten Auswirkungen hatte jedoch 1745 die Schlacht von Kesselsdorf, während der die Familien den Ort fluchtartig verlassen hatten.

Zum Zeitpunkt der Bildung der Landgemeinde Gompitz im Zusammenhang mit den bürgerlichen Reformen in Sachsen 1838/39 bestand der Ort aus sechs Bauerngütern (Fotos) und einem Freigut. Neben der Landwirtschaft wurde auch etwas Obst- und Weinbau betrieben. Außerdem entstanden im 19. Jahrhundert einige Gärtnereien, die ihre Produkte vorrangig im benachbarten Dresden absetzten.

Enge Verbindungen bestanden traditionell mit dem Nachbarort Pennrich. 1859 gründeten Gompitz und Pennrich einen Heimatbezirk, eine Art Verwaltungsgemeinschaft, die sich u.a. der Armenpflege, dem Schulwesen und der Bildung einer Ortsfeuerwehr widmete. Auch die kleine Gemeinde Zöllmen trat diesem Verband später bei. Kirchlich unterstand Gompitz der Briesnitzer Kirche, bis 1913 im Nachbarort Gorbitz eine eigene Kirche gebaut werden konnte. 1895 wurde eine Poststelle im Ort eingerichtet. 1902 entstand das neue Schulhaus.

Gompitz blieb auch nach 1945 vorrangig von der Landwirtschaft geprägt. Zur besseren Verkehrsanbindung nach Dresden wurde am 24. Oktober 1949 die Buslinie A zwischen Wölfnitz und Gompitz in Betrieb genommen, esrte Kraftomnibuslinie nach dem Zweiten Weltkrieg in Dresden. 1950 wurden Pennrich und Zöllmen nach Gompitz eingemeindet. 1974 kamen auch Unkersdorf, Steinbach, Roitzsch und 1993 Ockerwitz zur Gemeinde. Vor allem in den stadtnahen Ortsteilen entstanden ab 1990 neue Wohngebiete, Gewerbeparks und ein modernes Hotel in der Nähe der Bundesstraße. Überregionale Bedeutung hat die Gompitzer Reithalle, die den Ort in den letzten Jahren zum Ziel vieler Reitsportfreunde machte und größte in Sachsen ist. Am 1. Januar 1999 wurde Gompitz mit seinen Ortsteilen nach Dresden eingemeindet. 2008 erhielt Gompitz Anschluss an das Dresdner Straßenbahnnetz. Außerdem wurden in den letzten Jahren weitere Wohnsiedlungen, u.a. an der Altnossener Straße (“Alte Gärtnereien”) gebaut.


Foto: Blick von der Gorbitzer Höhe zum Dorfkern von Gompitz


Schulen in Gompitz:

Nachdem Gompitz und Pennrich bereits seit 1790 einen gemeinsamen Schulverband gebildet hatten, besuchten die Kinder des Ortes zunächst die dortige Schule, für die 1879 ein Schulhaus an der Ortsgrenze entstand. 1901 entschloss sich die Gemeinde jedoch wegen der gewachsenen Einwohnerzahl zum Bau eines eigenen Schulhauses. Das neue Gebäude an der Ockerwitzer Allee wurde am 21. April 1902 eingeweiht und war ab 1903 zugleich Domizil der Gemeindebücherei. Der spätere Schulleiter, ein Jugendfreund des Grafen Luckner, trug in den Dreißiger Jahren eine Sammlung über dessen Leben zusammen, die heute verschollen ist. 1945 fanden im Schulhaus vorübergehend Flüchtlinge und Ausgebombte Unterkunft. Da unmittelbar neben der Schule in den letzten Kriegstagen ein militärischer Beobachtungsposten eingerichtet wurde, erlitt das Gebäude bei Kampfhandlungen schwere Schäden, die nur mühsam wieder beseitigt werden konnten.

Ab Juli 1946 bildeten Gompitz und Pennrich eine Einheitsschule mit sechs Klassen, wobei beide Schulhäuser für den Unterricht genutzt wurden. 1960 erfolgte der Zusammenschluss mit den Schulen von Gompitz, Niedergorbitz und Obergorbitz, so dass in Gompitz nur noch die Klassen 1-3 unterrichtet wurden. 1998/99 wurde das Gebäude saniert und um einem modernen Anbau erweitert. Zugleich entstand eine moderne Schulturnhalle. Heute nutzt die 74. Grundschule das Haus.

Gasthof Gompitz:

Der erste Gasthof des Ortes entstand 1864 und befand sich zunächst direkt am Dorfplatz (heute Altgompitz 9). Zuvor gab es auch in Gompitz den in vielen Dörfern üblichen Reiheschank, bei dem die Bauern reihum das Schankrecht für eine gewisse Zeit erhielten. Viele Jahre blieb der Gasthof im Besitz der Familie Weber. Die deshalb auch als “Webers Gasthaus” bezeichnete Gaststätte diente zugleich als Veranstaltungs- und Versammlungslokal. Der Sohn des ersten Besitzers Johann Weber konnte 1870 für 600 Mark den Reiheschank erwerben. 1897 erfolgte ein kompletter Neubau des Gasthofes außerhalb des Ortskerns an der Kesselsdorfer Straße 312 (Foto). Nach 1990 wurde das Gebäude rekonstruiert und wird seit 2007 als Schnitzelrestaurant “Schnizz” fortgeführt.

Kleingartenverein “Bergfrieden”:

Die Gartensparte am Kohlsdorfer Weg entstand als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise, um Arbeitslosen und armen Bevölkerungskreisen eine Möglichkeit zum Anbau von Kartoffeln und Gemüse für den Eigenbedarf zu schaffen. Dafür erwarb der Verein 1929 ca. 4 Hektar Land des Altfrankener Rittergutes und legte darauf die ersten Parzellen an. Bis Mitte der Dreißiger Jahre wurde das Areal erschlossen und mit Lauben bebaut, von denen noch heute eine aus dem Jahr 1935 erhalten geblieben ist. Zur Wasserversorgung der Kleingartenanlage sprengte man 1932 zwei Brunnen in den Fels. Teile des Areals mussten 2000 für den Neubau der Autobahn A 17 abgegeben werden. Heute gehören zum Verein “Bergfrieden e. V.” 98 Parzellen. Außerdem gibt es ein auch öffentlich zugängliches Spartenheim.

https://www.dresdner-stadtteile.de/Sudwest/Gompitz/gompitz.html

Als Altgompitz wird seit 1999 der frühere Dorfplatz des Ortes Gompitz bezeichnet. Hier haben sich bis heute noch einige Bauernhöfe erhalten, die teilweise unter Denkmalschutz stehen. Sehenswert ist ein im Bauerngut Altgompitz 16/18 erhaltener historischer Taubenschlag. Unweit davon erinnert ein Denkmal an die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Einwohner. Dieses befand sich ursprünglich hinter der Schule und wurde erst nach 1990 an seinen heutigen Standort versetzt. Im Haus Altgompitz 9 befand sich zwischen 1864 und 1897 der erste Dorfgasthof des Ortes.


Fotos: Steinerne Zeugnisse der Vergangenheit: links ein mittelalterliches Sühnekreuz, in der Mitte der historische Taubenschlag im ehemaligen Bauerngut Altgompitz, rechts das Kriegerdenkmal für die Opfer der beiden Weltkriege.

Altnossener Straße

Die Altnossener Straße ist Teil der ehemaligen Nossener Poststraße, die von Dresden über Gompitz nach Wilsdruff und von dort weiter nach Nossen führte. Hier befand sich ab 1780 auch der alte Pennricher Dorfgasthof (Foto). Nach dem Ausbau der neuen Chaussee zwischen Kesselsdorf und Wilsdruff durch Napoleon im Jahr 1812/13 verlor die Straße an Bedeutung und ist heute nur noch Verbindung zwischen Gompitz und seinen Ortsteilen Pennrich, Zöllmen und Steinbach. Bis zur Eingemeindung trug sie deshalb in Gompitz den Namen Pennricher Straße, in Pennrich Steinbacher Straße.

An der Kreuzung Altnossener Straße / Kesselsdorfer Straße wurde 1828 eine Wegsäule aufgestellt, die heute jedoch nicht mehr vorhanden ist. Einige Wegsäulen haben sich im weiteren Verlauf der Straße noch erhalten, u.a. an der Einmündung des Hohlweges, am Abzweig Zöllmen und in Steinbach.

In Ortszentrum von Pennrich blieben einige Bauerngüter erhalten. Interessant ist das frühere Allodialgut mit einer großen Sonnenuhr am Giebel (Nr. 44 - Foto rechts). Dieses befand sich ab 1821 im Besitz der Wettiner und gehörte als Zubehör zum Gompitzer Kammergut. 1869 wurde das Vorwerk aufgelöst und verkauft. Noch bis 1900 bildete es einen eigenen Gutsbezirk.

Im Nachbargehöft wurde am 9. Juni 1881 Graf Felix Nikolaus von Luckner geboren. Während des Ersten Weltkrieges erlangte er als “Seeteufel” Berühmtheit. 1945 rettete Luckner als Parlamentär die Stadt Halle durch kampflose Übergabe an die Amerikaner vor der Zerstörung. 2006 wurde aus Anlass seines 125. Geburtstages ein Gedenkstein enthüllt. Historisch interessant sind auch die unter Denkmalschutz stehenden Dreiseithöfe Nr. 23 (Bormanns Hof) und Nr. 31 (Heinrichs Hof), der frühere Vierseithof Altnossener Straße 48 (Bergers Hof) sowie das sogenannte Postgut (Nr. 46).


Zu den heute nicht mehr erhaltenen Höfen gehört das frühere Gut Nr. 42, welches ursprünglich um 1714 erbaut worden war. An Stelle der einstigen Wohn-und Wirtschaftsgebäude befindet sich jetzt ein Einfamilienhaus. Erhalten blieben Teile der Toranlage mit Pforte und Schlussstein sowie einer Schrifttafel (Fotos oben):

“Wir bauen alle gerne Veste und sind doch fremde Geste - da wir sollen ewig sein, - da bauen wir gar wenig ein. Wer aber Gott verthraut, der hat wohl gebaut! 1714 G.W. + C.W.”

Am Erlengrund

Der Straßenname Am Erlengrund ist von einem alten Flurnamen im oberen Zschonergrund abgeleitet und bezeichnet seit 1999 den Dorfkern des Ortes Zöllmen. Zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden im Ort gehören die Bauernhöfe Nr. 3, Nr. 4, Nr. 6 und Nr. 8 mit ihren historischen Wirtschaftsgebäuden.

Dorfbrunnen: Der Brunnen wurde 1989 von Eberhard Wolf geschaffen. Bekrönt von einer Bäuerinnenfigur befinden sich am Brunnen eine Reihe von Rinderköpfen, darunter eine Sandsteinsäule mit acht Wasserspeiern. Ursprünglich befand sich der Brunnen am Eingangsbereich der Milchviehanlage der Zöllmener LPG Tierproduktion. Im Zusammenhang mit dem Autobahnbau wurde der dort beseitigt und ins Ortszentrum versetzt.


Fotos: Historische Bauernhäuser in Zöllmen: Am Erlengrund 2 (links) und Am Erlengrund 8 (rechts).

In der Mitte der Dorfbrunnen.

Am Mühlberg

Die Straße Am Mühlberg in Steinbach erinnert an die einstige Holländerwindmühle des Ortes, die hier einst ihren Standort hatte. Sie gehörte als Zubehör zur nahegelegenen Schulzenmühle im Zschonergrund, welche heute als Gaststätte genutzt wird. An der Einmündung zur Steinbacher Grundstraße steht eine historische Wegsäule aus Sandstein vom Beginn des 19. Jahrhunderts.

Am Schreiberbach

Seit 2002 trägt die Hauptstraße von Unkersdorf den Namen Am Schreiberbach und verbindet den Ort mit dem benachbarten Oberwartha. 1912 wurde sie als Fahrstraße ausgebaut, wobei auch die früher schwer zu überwindende “Hohle” beseitigt wurde. Namensgeber ist der hier fließende Unkersdorfer Dorfbach, ein Zufluss des Oberwarthaer Stausees.

Im Ortskern sind noch zahlreiche Bauernhöfe erhalten geblieben, die heute meist nur noch Wohnzwecken dienen. In einem der Güter befindet sich seit einigen Jahren die rustikale Gaststätte “Unkersdorfer Hof” mit Pension (Nr. 3). Historisch interessant ist der alte Pfarrhof (Nr. 23), ein ehemaliger Dreiseithof mit Wohngebäude, Scheune und einer Pferdetränke. Hier wohnte während des Siebenjährigen Krieges für einige Wochen der preußische Prinz Heinrich.

Am Steinhübel

Die Straße Am Steinhübel verbindet Unkersdorf mit Kesselsdorf und erhielt ihren Namen nach dem Steinhübel, einer kleinen Erhebung am Westrand der Fluren von Steinbach . 1869 entstand hier ein Vermessungspunkt für die mitteleuropäische Gradmessung. Die aus diesem Anlass errichtete “Nagelsche Säule” befindet sich heute im Ortszentrum, während am ursprünglichen Standort eine Gedenktafel an die historischen Zusammenhänge erinnert.

Am Wetterbusch

Der Name Am Wetterbusch erinnert an einen alten Flurnamen, der 1825 als “Wetterbüschgen” erwähnt wurde. Das Wäldchen wurde zuvor auch als Pfarrbusch bezeichnet, da es sich im Besitz des Unkersdorfer Pfarrers befand. 1813 brannten napoleonische Soldaten den Pfarrbusch teilweise nieder. Von der Anhöhe bietet sich ein schöner Blick über Unkersdorf und seine Umgebung.



Drei-Häuser-Weg

Der Drei-Häuser-Weg in Steinbach, früher auch als Dreihäuser Weg bezeichnet, erinnert an die jahrhundertelange Teilung des Dorfes in einen Scharfenberger und Leuteritzer Teil. Beide unterstanden verschiedenen Rittergütern und Ämtern und wurden erst im 19. Jahrhundert zu einer Gemeinde vereinigt. 1691 kam der kleinere Leuteritzer Teil zum Rittergut Maxen bei Pirna. Bis heute stehen die drei ehemaligen Kleinbauernhöfe abseits des Steinbacher Ortskerns und werden zu Wohnzwecken bzw. als Tierpension genutzt.


Foto: Wohngebäude des Gehöftes Drei-Häuser-Weg 4



Der Gärtnerweg wurde in den 1990er Jahren zur Erschließung des Wohngebietes am Schmiedeberg angelegt. Die Namensgebung erinnert an den einst wichtigen Berufszweig von Gompitz und seinen Nachbarorten.


Die halbkreisförmige Straße Gompitzer Hang entstand in den 1990er Jahren im Zusammenhang mit dem Bau eines Wohnviertels im westlichen Teil des Ortes. Zeitgleich wurde auch die Straße Am Graben angelegt und bebaut. Beide Straßennamen nehmen Bezug auf dir örtlichen Gegebenheiten


Auch die Gompitzer Höhe wurde Mitte der 1990er Jahre im Zuge der Ortserweiterung von Gompitz angelegt, liegt jedoch bereits auf Pennricher Flur. Ringförmig umschließt sie das neue Ortszentrum und verbindet zugleich die Oskar-Maune-Straße mit der Kohlsdorfer und der Kesselsdorfer Straße. Markantestes Gebäude ist das KIM-Hotel mit öffentlicher Gaststätte (Foto) . Gegenüber befindet sich ein Einkaufszentrum mit mehreren Einrichtungsmärkten. Seit Verlängerung der Straßenbahnlinie bis nach Pennrich hat die Gompitzer Höhe zudem als Umsteigepunkt für den öffentlichen Nahverkehr Bedeutung.


Der Gompitzer Wirtschaftsweg gehört zu den älteren Wegverbindungen des Ortes. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ist er als Fußweg in Plänen verzeichnet und wurde 1939 in Richtung Zschonergrund als Franz-Scheffler-Weg, in Richtung Ortskern als Ernst-Sobe-Weg bezeichnet. Die Namensgebung erfolgte wahrscheinlich nach Personen, welche im Geiste des Nationalsozialismus als “Vorbilder” betrachtet wurden (Kapitänleutnant Ernst Sobe war Kommandeur des U-Bootes U 34). Zu DDR-Zeiten ist der Weg als Wirtschaftsweg im Stadtplan eingetragen. Um Verwechslungen mit dem Wirtschaftsweg in Briesnitz zu vermeiden, erfolgte 1999 die Umbenennung in Gompitzer Wirtschaftsweg. Hier befinden sich neben einigen Wohnhäusern die Anlagen der Gompitzer Reitanlage mit der Gaststätte “Kapriole”.

Hartwigweg

Der Hartwigweg wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Wohngebietes An der alten Gärtnerei in Gompitz angelegt. Seinen Namen erhielt er nach dem Baumeister und Politiker Gustav Emil Leberecht Hartwig (1839-1908). Hartwig gehörte viele Jahre dem Dresdner Stadtrat, dem sächsischen Landtag bzw. dem Reichstag als Abgeordneter an und war außerdem bis 1907 Vorsitzender des Dresdner Allgemeinen Hausbesitzervereins. Zudem setzte er sich als Wohltäter für seinen Heimatort Gompitz ein.

Hohlweg

Der bereits vor 1945 existierende Weg hieß früher Emil-Poldrack-Straße und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Hohlweg umbenannt. Er verbindet die Altnossener Straße und die Ockerwitzer Allee und führt dabei um den alten Dorfkern von Gompitz herum.

Holzmichelweg

Die als Holzmichelweg bezeichnete kurze Sackgasse führt vom Pennricher Feldrain als Zufahrtsstraße in ein kleines Wohngebiet, das nach 2000 südlich der Altnossener Straße entstand. Obwohl die Straße seit ca. 2013 in verschiedenen Stadtplänen verzeichnet ist und auch ein Straßenschild besitzt, ist sie im amtlichen Dresdner Straßenverzeichnis nicht enthalten.

Hühndorfer Weg

Der Hühndorfer Weg im Norden des Ortsteils Unkersdorf verbindet diesen mit dem benachbarten Hühndorf, einem Ortsteil von Klipphausen. Die ursprünglich durchführende Verbindungsstraße wurde Mitte der 1990er Jahre durch den Bau der Autobahn A4 unterbrochen.

Kohlsdorfer Landstraße

Die Kohlsdorfer Landstraße, früher auch als Kohlsdorfer Weg bzw. Kohlsdorfer Straße bezeichnet, erhielt ihren Namen nach dem heutigen Freitaler Stadtteil Kohlsdorf bei Wurgwitz. Hier waren der Legende nach im 16. Jahrhundert die ersten Steinkohlevorkommen des Döhlener Beckens entdeckt worden. Ebenso wie die Ockerwitzer Allee war auch diese Straße Teil des alten Kohlwegs nach Dresden, über den die Kohletransporte des Zauckeroder Reviers ihren Weg ins Elbtal nahmen. Am Abzweig des Fußweges nach Altfranken steht eine Wegsäule aus dem 19. Jahrhundert.

Im Zuge des Autobahnbaus und der Erschließung neuer Wohnsiedlungen und Einkaufsmärkte in Gompitz erfolgte in den 1990er Jahren ein Ausbau der Straße. Diese beginnt heute am Vorplatz des KIM-Hotels, wo sich auch ein Umsteigepunkt zwischen Straßenbahn und Bus befindet. Die Straße überquert dann die Bundesstraße 173 und die Autobahn und führt weiter in Richtung Pesterwitz und Wurgwitz.

Richtfunkturm: Das markante Gebäude westlich der Kohlsdorfer Straße entstand in den 1950er Jahren als Funkturm und beherbergte bis 1990 technische Anlagen für das interne Richtfunketz des Zentralkomitees der SED und der NVA. Nach der Wende wurden auf dem Turm Antennen für Radio- und Mobilfunk installiert. Der grün gestrichene Turm (Foto) gilt als ein Wahrzeichen von Gompitz, soll jedoch nach Errichtung eines neuen Funkmastes abgerissen werden.

Ockerwitzer Allee

Die frühere Hauptstraße von Ockerwitz wurde 1999 in Ockerwitzer Allee umbenannt. Die Straße ist Teil des alten Kohlweges, der von Wurgwitz über Ockerwitz ins Elbtal führte. Da ihn die Bewohner des Dorfes als Weg zum Briesnitzer Friedhof benutzten, war zeitweise auch die Bezeichnung Ockerwitzer Leichenweg in Gebrauch. 2004 wurde hier im Zusammenhang mit dem Bau des gemeindeeigenen Wasserwerkes ein Hochbehälter angelegt (Foto).

Seit 2003 steht an der Ockerwitzer Allee ein mittelalterliches Steinkreuz, welches wenige Monate zuvor bei Bauarbeiten in Gompitz entdeckt worden war. Das Kreuz stammt aus dem 15. / 16. Jahrhundert, ist ca. 1,60 Meter hoch und hat eine Armbreite von 54 Zentimetern. Die Umstände seiner Entstehung, welche evtl. mit einem Mord oder Unfall in Verbindung stehen, sind unbekannt. Vermutlich Mitte der 1960er Jahre wurde es von seinem ursprünglichen Standort entfernt und als Baumaterial zweckentfremdet. Nach seiner Bergung erfolgte eine Restaurierung und der Transport zum heutigen Platz.

Ockerwitzer Dorfstraße

Als Ockerwitzer Dorfstraße wird seit 1999 der Dorfkern des Gompitzer Ortsteils Ockerwitz bezeichnet. Deutlich ist noch die Anlage des slawischen Rundlings mit den einzelnen Gehöften zu erkennen. Die Drei-und Vierseithöfe erhielten ihre heutiges Aussehen im 19. Jahrhunderts und stehen heute unter Denkmalschutz. An einigen Gebäuden, so an den Höfen Nr. 1 (Foto) und Nr. 9 haben sich Inschriftentafeln mit den Initialien der Besitzer und dem Baujahr erhalten.



Oskar-Maune-Straße

Der Name Oskar-Maune-Straße erinnert an einen früheren Pennricher Gemeindevorstand. Die Geschichte der Familie Maune lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die weitverzweigte Sippe stammte ursprünglich aus dem Dorf Mauna bei Meißen und war früher in vielen Orten der Wilsdruffer Umgebung ansässig. Im 19. Jahrhundert siedelten sich die Maunes auch in Pennrich an und waren zeitweise Besitzer des früheren Luckner-Gutes. Ab 1866 stellten Vertreter dieser Familie regelmäßig den Gemeindevorstand von Pennrich.


Foto: Ortseingang Pennrich an der Oskar-Maune-Straße


Paul-Breyer-Straße

Die Paul-Breyer-Straße wurde nach einem Gompitzer SED-Funktionär benannt. Paul Breyer (1883-1965) war in der Nachkriegszeit Bürgermeister des Ortes. Das Straßenbild dominieren bis heute Einfamilienhäuser, die meist nach 1960 errichtet wurden.


Schwarmweg

Die frühere Rennersdorfer Straße, alte Verbindungsstraße zwischen Unkersdorf und Rennersdorf, wird seit 2002 wieder als Schwarmweg bezeichnet. Der Flurname Schwärme findet sich in zahlreichen alten Flurkarten und bezeichnet das Areal zwischen den Dörfern Unkersdorf, Rennersdorf, Brabschütz, Podemus und Roitzsch. Durch den Autobahnbau wurde die Straße unterbrochen und seit 1936 über eine neue Brücke geführt. Diese verschwand 1999 für den Ausbau des Autobahndreiecks Dresden-West.

Steinbacher Grundstraße

Die frühere Grundstraße zwischen Zöllmen, Steinbach und dem Abzweig nach Roitzsch erhielt nach der Eingemeindung von Gompitz den Namen Steinbacher Grundstraße, um Verwechslungen mit einer Straße in Loschwitz zu vermeiden. Die Namensgebung geht auf den Zschonergrund zurück, welcher bei Zöllmen von dieser Straße gekreuzt wird. Im Ortskern von Steinbach sind noch einige denkmalgeschützte Gehöfte aus dem 19. Jahrhundert erhalten, welche heute unter Denkmalschutz stehen. Hier befindet sich auch der bereits 1561 erstmals erwähnte Dorfgasthof, später als “Schützenhaus” bezeichnet. Bis heute wird das mehrfach umgebaute Gebäude gastronomisch genutzt.

Foto: Wohnhaus des Vierseithofes Steinbacher Grundstraße 14

Teichweg

Als Teichweg wird eine nach dem früheren Dorfteich im Zentrum von Unkersdorf benannte Straße bezeichnet. Hier blieben bis heute einige historische Gehöfte erhalten. Bemerkenswert sind die Drei- bzw. Vier-Seit-Höfe Nr. 2, 4 und 12.

Zum Jammertal

Der Flurname Jammertal zwischen Pennrich und Zöllmen wurde im Zusammenhang mit einem Landverkauf erstmals1606 erwähnt. Ein Zusammenhang mit Kämpfen während der Hussitenkriege ist nicht belegt. Vermutlich erhielt das Flurstück diese Bezeichnung wegen seiner ungünstigen Bodenbeschaffenheit und der schweren Bestellbarkeit. Während der Schlacht von Kesselsdorf 1745 war dieser Teil des Ortes besonders schwer umkämpft.


Zur Pflaumenhohle

Die im Zusammenhang mit dem Bau des Wohngebiet “Alte Gärtnereien” angelegte Straße erhielt nach einer alten Flurbezeichnung 2010 den Namen Zur Pflaumenhohle. Ursprünglich war der Name “Felix-Graf-von Luckner-Ring” vorgesehen. Luckner wuchs im benachbarten Pennrich auf und wurde während des Ersten Weltkriegs als “Seeteufel” zum Volkshelden. Umstritten ist jedoch seine Rolle in der Nazizeit sowie ein Ermittlungsverfahren wegen pädophiler Straftaten, weshalb dieser Name vom Stadtrat abgelehnt wurde.


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