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Projekt:Dresdner Chronik/1230

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1230 erste Erwähnung des Benediktinerinnen-Klosters St. Georg Leipzig


Benediktinerinnenkloster St. Georg

Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts ließen sich Nonnen in Leipzig nieder (erste Erwähnung im Jahr 1230), die wegen Wasser­mangel aus Hohenlohe (heute zur Gemeinde Kitzen, Kreis Leipzig) kamen und ihr dem Heiligen Georg geweihtes Kloster südwestlich außerhalb der Leipziger Innenstadt im Bereich der heutigen Fritz von Harck-Anlage (alte Häusernummer 788) errichteten. Die Georgennonnen, die zunächst dem Zisterzienser-Orden angehörten, wurden auch als »Marien­mägde« oder als »die Armen von der Buße Mariae Magdalenae« bezeichnet.

Im Jahr 1241 schenkte der Markgraf von Meißen Heinrich (1216–1288) dem Kloster die Mühle in »Lusitz«, einem ehemaligen Dorf zwischen Leipzig und Connewitz.

Im Jahr 1245 erhielt das Nonnenkloster durch eine Stiftung die Bauern­wiesen bei Connewitz, das Nonnen­holz und das Scheiben­holz.

Im Jahr 1287 erhielt das Kloster die Genehmigung, die Lusitzer Mühle an ihr Kloster zu verlegen. Daraufhin wurde die Nonnen­mühle errichtet.

Um 1480 wechselte das Kloster in den Benediktiner-Orden.

Im Jahr 1521 erhielten sie vom Leipziger Rat 400 Rheinische Gulden dafür, dass dieser das Wasser des Pleiße­mühlgrabens für die gegenüber dem Kloster angelegte (Schwarze) Wasserkunst nutzen darf.

Von 1525 bis 1542 war das Nonnenkloster St. Georg Besitzer des Gutes Schleußig.

Nach der Reformation in Leipzig 1539 lösten sich die Klöster auf. Bei einer »Visitation« am 9. Mai 1540 fand man von ursprünglich 50 Nonnen nur noch 30 vor, auch diese erklärten sich bereit, innerhalb von drei Wochen das Kloster zu verlassen. –

Am 6. August 1543 kaufte die Stadt Leipzig das Grundstück und die Gebäude des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters St. Georg.

Die Klostergebäude wurden nach 1545 abgebrochen. Das Baumaterial diente zum Teil dem Wiederaufbau der Pleißenburg. Auf dem Klostergrundstück wurde 1679 die Rote Wasserkunst errichtet.

Nach den Georgennonnen wurde in Leipzig unter anderem das Waldstück »Die Nonne« (auch »Nonnenholz«) sowie die beiden Straßen Nonnenweg und Nonnenstraße benannt.

Literatur

Hasse, Hermann Gustav: Geschichte der sächsischen Klöster. Gotha 1888. S. 254–256