Projekt:Dresdner Glossar/Burggraf von Dohna
Der Burggraf von Dohna war der Kommandant der Burg Dohna im Osten der Szupanie Nisan (später des Gaues Nisan).
Als erster elbsorbischer Burgkommandant ist zu 845 Gněval der Ältere von Dohna überliefert, als erster deutscher zu 1113 Erkembert, der im Auftrag des deutschen Kaisers (König Heinrich V.) die Burg besetzte, als Wiprecht von Groitzsch sich in Reichshaft auf der Burg Trifels (ab 1113 Reichsburg)[1] befand. Über die Kommandanten unter Wiprecht, der die Burg sowohl vor 1113 als auch wieder nach 1117 besaß, schweigen sich die Quellen aus.
Nach dem Tod Wiprechts 1124 diente die Burg in den abgelegenen böhmischen Niederlanden (Nisan) dem Herzog von Böhmen als Staatsgefängnis - insbesondere nach der Zweiten Schlacht bei Chlumec am 18. Februar 1126 ließ der Herzog Soběslav I. von Böhmen seine adligen Gegner in der Burg Dohna inhaftieren.
Ab 1156 gab es bis zum Ende der Burg Dohna im Jahr 1402 (Erstürmung durch Wilhelm den Einäugigen am 19. Juni) die Pleißenländischen Burggrafen von Dohna, beginnend mit Heinrich I. von Dohna.
Siehe auch:
Liste der Burggrafen von Dohna
Anmerkungen
↑ Auf der Burg Trifels (ab 1113 Reichsburg) wurden nach dem Tod des Kaisers (König Heinrich V.) 1125 die Reichskleinodien verwahrt (zuvor seit 1102 in der alten Reichsburg Hammerstein am Rhein). Sie verblieben dort (mit Unterbrechungen) den Rest des 12. Jahrhunderts und das 13. Jahrhundert. Der Trifels was Reichsburg bis wahrscheinlich 1310. In den Jahren 1193/1194 wurde dort der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten.
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