Projekt:Dresdner Glossar/Hoffmann von Fallersleben
19. Jahrhundert 1810 - 1811
Der Magdeburger Kaufmann Johann Gottlob Nathusius erwirbt das säkularisierte Kloster in Althaldensleben und ein Jahr später Schloß Hundisburg. 1810 - 1893
Johann Gottlob Nathusius beginnt mit der Anlage von Landschaftsgärten in Althaldensleben, Hundisburg und Glüsig. Es entsteht ferner eine Baumschule, die von 1825 bis 1890 betrieben wird und eine der größten in Deutschland ist. Die Anlagen in Hundisburg und Althaldensleben werden von Nathusius´ Söhnen erweitert und umgestaltet, bis Ende des 19. Jahrhunderts ein großer zusammenhängender Park entstanden ist. ca. 1817
Die im Besitz der Familie verbliebende Alvenslebensche Bibliothek wird nach Erxleben gebracht. 1824
Carl Leberecht Immermann besucht Althaldensleben und Hundisburg und verarbeitet seine Eindrücke in seinem Roman „Die Epigonen“. 1839
Bettina von Arnim besucht ihren Briefpartner Philipp von Nathusius in Althaldensleben.
1843
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben findet nach seiner Suspendierung in Breslau und dem Landesverweis in seiner Heimat Fallersleben freundliche Aufnahme bei Philipp von Nathusius in Althaldensleben.
1893
Verkauf von Althaldensleben an Carl von Dippe.
https://info741386.wixsite.com/schloss-hundisburg/geschichte
Marie von Nathusius
21. Februar 1842
Aufgrund der Herausgabe der „Unpolitischen Lieder“‚ wurde Hoffmann von der preußischen Regierung seines Amtes als Professor für Germanistik an der Universität Breslau enthoben und des Landes verwiesen.
Philipp von Nathusius, der von den Schwierigkeiten des Dichters erfahren hatte und ihn sehr verehrte, lud ihn auf sein Gut nach Althaldensleben ein. Dankend nahm Hoffmann an. Er traf auf liebenswerte Menschen, die den Künsten und Wissenschaften aufgeschlossen gegenüberstanden; er war ein willkommener Gast und fühlte sich sofort heimisch. Großen Anteil daran hatte Marie, die Ehefrau Philipps,
Als sie 1857 im Alter von nur 40 Jahren starb, hatte sie 7 Kinder hinterlassen, mit denen sie außergewöhnlich gut umzugehen wußte. Man sagte von ihr: „Marie kann reiten, einen Kahn lenken, Schlittschuh laufen, mehrere Instrumente spielen, komponieren, singen, zeichnen und dichten.“ Sie hat viele Bände Erzählungen und Novellen geschrieben und galt als eine der bekanntesten Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Den Anfang hatte Hoffmann miterlebt. Und ihre Melodien, die sie zu seinen Kindergedichten komponiert hatte, erschienen in vielen Veröffentlichungen. Dazu gehört u. a. Alle Vögel sind schon da.
https://www.von-fallersleben.de/marie-von-nathusius/
Regionalgeschichtliche Publikationen:
herausgegeben vom Verein KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V., zu beziehen über den Schlossladen Hundisburg (schloss.hundisburg@t-online.de).
„Es dichtete für mich genug der ganze Park“
Althaldensleben-Hundisburg im Spiegel der Literatur des 19. Jahrhunderts
von Detlef Gärtner, 1997
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erregten die Unternehmungen Johann Gottlob Nathusius' Aufsehen in ganz Deutschland. Spuren seines Wirkens finden sich im Werk von Immermann, Brentano, Fritz Reuter u.a. Führen sie auch in Goethes „Faust“? Eine kulturelle Blütezeit war die Dekade bis zur Revolution 1848, in welcher auf Althaldensleben und Hundisburg durch die Besuche Bettina von Arnims und Hoffmann von Fallerslebens ein besonderer Glanz fällt.
Und wie kam es letztlich, dass Marie Nathusius in den Schriften Theodor Fontanes Erwähnung gefunden hat?
15 x 21 cm, 153 Seiten, mit zum Teil farbigen Abbildungen, gebunden, Preis: 10,- €
http://www.museumhaldensleben.de/pdf/schriften_regionalgeschichte.pdf
Hoffmann von Fallersleben und die Brüder Grimm
Was haben Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859), die Schöpfer von Rotkäppchen, Schneewittchen und Co., mit Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), dem Verfasser zahlreicher bekannter Kinderlieder wie Alle Vögel sindschon da, Ein Männlein steht im Walde, sowie der deutschen Nationalhymne gemeinsam? – Eine ganze Menge!
Die aktuelle Sonderausstellung im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg erinnern nicht nur an das umfangreiche kulturelle Erbe, das die drei Persönlichkeiten hinterlassen haben, sondern beleuchtet vor allem ihre lange und durchaus nicht konfliktfreie Freundschaft.
Die Geschichte beginnt 1818 mit einem Besuch des 20-jährigen Theologiestudenten Hoffmann von Fallersleben in Kassel. Bei Studien in Museum und Bibliothek lernt er den späteren Göttinger Professor Jacob Grimm kennen, der in ihm das Interesse für die deutsche Sprache weckt. Die Freunde verbindet fortan nicht nur die Leidenschaft für ihre Muttersprache, sondern auch das politische Engagement für ein freies und geeintes Deutschland. Während die Brüder Grimm 1837 als zwei der Göttinger Sieben gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten, vergleichsweise liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestieren, demonstriert Hoffmann von Fallersleben, der 1823 zum Kustos der Universitätsbibliothek Breslau berufen wird, unter anderem in seinen Unpolitischen Liedern seine liberale politische Haltung. Obwohl (oder gerade weil) alle drei aufgrund ihrer Bemühungen entlassen werden und Jacob Grimm und Hoffmann von Fallersleben sogar ihrer jeweiligen Länder verwiesen werden, werden sie bereits von vielen ihrer Zeitgenossen verehrt.
Das Städtische Museum Göttingen ist in der Ausstellung mit einer Leihgabe vertreten. Bei dem Pfeifenkopf mit einer Darstellung der Göttinger Sieben handelt es sich sozusagen um ein echtes zeitgenössisches „Merchandising-Produkt“. Die Darstellung auf dem Pfeifenkopf aus der Porzellanfabrik Nathusius (Althaldensleben) ist angelehnt an lithografische Blätter von Carl Rhode und Eduard Ritmüller (beide vmtl. von 1837/1838). Der Künstler ist unbekannt. Bemalte Pfeifenköpfe waren im 19. Jahrhundert besonders bei wohlhabenden Studenten sehr beliebt. Das Städtische Museum besitzt eine umfangreiche Sammlung solcher Porzellanobjekte, die von Göttinger sowie externen Porzellanmalern veredelt wurden (Hierzu: s. Blogbeitrag C. Freund vom 02.04.2015).
Die Ausstellung im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum ist noch bis zum 28. Januar 2017 zu sehen.
Adresse: Schloss Fallersleben, Schloßplatz 6, 38442 Wolfsburg
Kontakt: hoffmann-museum@stadt.wolfsburg.de
https://museum.goettingen.de/06-oktober-2017/
‚Bücherschätze und Volkslieder im Barockschloss‘
Exkursion
21. Februar 2023 08:30 Uhr - Startpunkt Exkursion: Verdo
Zur Zeit nur Warteliste
Exkursion zur Hundisburg bei Haldensleben, Bibliothek und barocke Gartenanlage, auf den Spuren von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Leitung und Moderation: Axel Kahrs
Preise
Kategorie I 42 €
Künstler: Axel Kahrs Leitung und Moderation
per Mail an kontakt@musikwoche-hitzacker.de"
per Telefon unter 05862 / 8197
per Fax an 05862 / 8106
https://musikwoche-hitzacker.de/festival/programm/bucherschatze-und-volkslieder-im-barockschloss
Shakespeares " Sommernachtstraum " in einer freien Interpretation konnten die Teilnehmer am Spaziergang durch den Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg am Sonnabend erleben. Sie lustwandelten dabei auf den Spuren von Hoffmann von Fallersleben. Haldensleben. Zu einem Spaziergang für die ganze Familie durch den Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg hatte am Sonnabend die Kulturfabrik Haldensleben eingeladen. Eine überschaubare Gruppe Frauen, Männer und Kinder lustwandelten dabei auf den Spuren des Dichters Hoffmann von Fallersleben.
" Einmal im Jahr laden wir dazu ein, den Ort aufzusuchen, an denen sich der Dichter während seiner Zeit in Haldensleben am liebsten aufhielt ", sagte Martina Wiemers von der Kulturfabrik. " Auch wenn Hoffmann von Fallersleben nur vier Gedichte in Haldensleben verfasst hat, so liebte er doch diesen Ort. Für ihn dichtete hier der Park, hat er einmal gesagt ", erklärte Wiemers den Teilnehmer des Spaziergangs.
Doch noch zwei andere Dichter spielten am Sonnabendnachmittag eine große Rolle. Am Lieblingsplatz von Fallerslebens wurden die Spaziergänger schon erwartet. Mit Flötenklängen stimmte die Haldensleber Stadtführerin Corinna Leder die Kinder und Erwachsenen auf den Auftritt von Ingrid von Koppelow ein. Sie entführte die Gruppe nach Athen, wo der englische Dichter William Shakespeares seinen " Sommernachtstraum " spielen ließ.
In freier Interpretation gab sie die Komödie um Theseus, Lysander, Demetrius, Hermia, Helena und Oberon wieder. " Damit möchte ich an den Schriftsteller Franz Fühmann erinnern, der vor 25 Jahren gestorben ist. Fühmann war bekannt dafür, Stücke frei zu interpretieren, darunter auch Werke von Shakespeare ", berichtete von Koppelow, die die Besucher damit auf eine lebendige Reise in die Vergangenheit nahm.
SPAZIERGANG DURCH DEN LANDSCHAFTSPARK ALTHALDENSLEBEN-HUNDISBURG
"Sommernachtstraum" wird lebendig
Von Jens Kusian
Volksstimme 13.07.2009