Projekt:Dresdner Topographie
Stadtlandschaft Dresden (STAD)
Flächengröße 21.500 ha
Naturräumliche Charakteristik, Potenziale und Empfindlichkeiten der Schutzgüter
Geomorphologie/Relief:
Die Dresdener Elbtalweitung stellt das Bindeglied zwischen den Elbe-Durchbruchstälern im Elbstandsteingebirge und im Meißener Massiv dar.
Der eigenständige Charakter als Talweitung ist einerseits auf den wenig widerstandsfähigen kretazischen Untergrund zurückzuführen, der in mehreren Kilometern Breite durch die Elbe erodiert wurde, andererseits auf die besondere tektonische Situation im Grenzbereich zwischen der Lausitzer und der Erzgebirgsscholle.
NW-SO streichende Tiefenstörungen führten an den Talrändern zur Herausbildung starker Niveauunterschiede, die auf der Lausitzer Seite noch stärker ausfallen als im Südwesten.
So bilden z. B. die Wachwitz-Pillnitzer Elbhänge und die Lößnitz-Hänge scharfe Begrenzungen des Elbtales, während der Übergang zu den Lössplateaus zwischen Pirna und Dresden-Omsewitz allmählicher verläuft.
Zwischen Westlausitzer Platte und Dresdner Heide sowie bei Dresden-Plauen reichen die Grenzen des Gebietes bis nach Dresden-Klotzsche bzw. in das Freitaler Becken hinein.
Die Heidesandterrasse sowie die Hellerauer Landstufe führen im Dresdner Norden zu einem sanften Übergang von der Elbtalweitung zu den höher gelegenen Platten.
Im Süden dagegen durchbricht die Vereinigte Weißeritz die Monzonit-Barriere und schafft eine Verbindung zum Ausraumbecken von Freital.
Der Talboden der Elbe ist relativ eben und fällt vom Pirnaer Raum bis Coswig nur geringfügig ab. Das Höhenniveau bewegt sich zwischen 120 und 100 m, wobei die Elbe selbst unterhalb von Dresden bereits unter 100 m NN fließt.
Die Lößnitzhänge vermitteln zu einem Niveau auf der Westlausitzer Platte von etwa 200 m.
Die Talböden der im Dresdner Süden in die Elbe mündenden Gewässer steigen nicht so schnell an und haben sich teilweise tief in das Vorland eingesenkt. Dennoch beträgt der Höhenunterschied zwischen der Elbaue und den Höhen am Südrand auch bis 200 m. Besonders zwischen Dresden und Freital steigt das Gelände auf teilweise über 300 m NN an.
Insgesamt wird das Gebiet durch seine breite, nahezu ebene, SO-NW-gerichtete Elbaue mit den begrenzenden steilen Hängen und den diese gliedernden Tälern morphologisch charakterisiert. Der höchste Punkt befindet sich bei Freital-Schweinsdorf (320 m NN), der tiefste an der Elbe unterhalb Dresden: (97 m NN).
Höhenstufe: Tiefland (unter 200 m NN) mit Anteilen Hügelland (200-400 m NN).
Geologie/Boden:
Bodentypen und Bodenwasserhaushalt
In der Stadtlandschaft Dresden sind die Böden, wie in den anderen urbanen Räumen Sachsens auch, stark überbaut und versiegelt bzw. abgegraben. Anstelle der natürlichen Böden kommen auf 68,0 % der Fläche „Stadtböden“ vor. Diese setzen sich aus den so genannten „anthropogenen Rohböden“ zusammen, welche aus künstlichen Festsubstraten bestehen (Syroseme, 58,4 % der Gebietsfläche), außerdem aus den Hortisolen, die durch langjährige Kultivierung humusreiche Oberböden besitzen (4,9 %), sowie den Rigosolen, welche infolge Durchmischung entstanden sind (4,7 %).
Die Syroseme unterscheiden sich von den natürlichen Böden nicht nur durch ihre künstlichen Substrate, sondern auch durch ihre für die Bodenfunktionen ungünstigen Parameter. Wasser und Lufthaushalt, Bodenleben und Fruchtbarkeit sind negativ verändert. So zeichnen sich die Syroseme durch eine geringe Versickerungsleistung und hohe Oberflächenabflüsse aus. Für die Filter- und Pufferleistungen maßgebende organische Anteile im Boden sind stark reduziert oder fehlen.
Auf unversiegelten städtischen Flächen (v. a. in großen Grundstücken, Gärtnereien, Gartensparten) sind Hortisole durch intensive Bearbeitung entstanden. Diese zeichnen sich durch mächtige humusreiche und lockere Oberböden mit guten Infiltrationseigenschaften, hoher Fruchtbarkeit und reichem Bodenleben aus.
Eine Besonderheit der Dresdner Stadtlandschaft stellen Rigosole dar, welche durch den Weinbau entstanden. Sie kommen rechtselbisch überwiegend außerhalb der Stadtlandschaft vor allem im Radebeuler Gebiet, aber auch bei Pillnitz vor. Hoher Skelettgehalt und starke Hangneigungen sind kennzeichnend für diese Weinbergböden.
Die Elbhänge unter Wald zeichnen sich dagegen durch schuttreiche Braunerden natürlicher Entstehung aus. Zusammen mit den anderen Braunerden auf Lockersubstraten unterschiedlicher Herkunft machen sie in der Stadtlandschaft Dresden 7,5 % der Fläche aus. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt ebenfalls im Dresdner Norden.
Im Süden Dresdens bestimmen Lössdecken weithin die Bodenbildung. Darauf haben sich vor allem Parabraunerden (3,5 %), Pseudogleye (4,7 %), Regosole (durch Erosion gekappte Profile, 2,1 %) und in den Hohlformen Kolluvisole entwickelt. Hohes Wasserspeichervermögen und hohe Fruchtbarkeit sind kennzeichnend für diese Böden, allerdings auch eine hohe Erosionsgefährdung an den Hängen.
Böden der Rinnen und Tälchen bestehen meist aus umgelagertem Bodenmaterial unter Grundwassereinfluss (Kolluvialgley, 3,4 %). Soweit nicht versiegelt, haben sie ein hohes Biotopentwicklungspotenzial. Dies gilt auch für die unversiegelten Auenböden der Elbe (Vega, 9,1 %).
In der Jungen Heide kommen auf Dünenzügen vereinzelt auch Podsole vor (1,3 %), welche durch Nährstoffarmut, Trockenheit und hohe Versickerungsleistung auffallen.
Natürliche Bodenfruchtbarkeit
Die durchschnittlichen Ackerzahlen der noch unbebauten Lössgebiete im Süden schwanken zwischen 50 und 70. Ebenfalls fast auf diesem Niveau bewegen sich die unversiegelten Auenböden (40 - 60). Die rechtselbischen Hänge sind aufgrund ihrer Steilheit für den Ackerbau hingegen ungeeignet.
Gefährdung der Bodenfruchtbarkeit
Gefährdung der Bodenfruchtbarkeit durch Wassererosion
Eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Wassererosion ist potenziell auf 72,3 % der Fläche zu verzeichnen, davon sind 6,7 % sehr hoch gefährdet. Infolge der großflächigen, fast ebenen Talböden konzentriert sich die reale Gefährdung auf die Elbhänge, und zwar vor allem auf den gesamten südlichen Bereich. Die dort weit verbreiteten Lössdecken sind per se bereits sehr anfällig gegenüber Wassererosion, was durch die vorherrschenden signifikanten Hangneigungen noch verstärkt wird.
Gefährdung der Bodenfruchtbarkeit durch Winderosion
Nur 1,95 % der Fläche sind potenziell winderosionsgefährdet, davon 0,5 % sehr hoch. Als gefährdete Bereiche gelten vor allem Teile des Heller.
Klima
Allgemeine Daten
Das eigenständige Mesoklima der Dresdner Elbtalweitung wird vor allem von seiner großräumig isolierten Beckenlage, die in das Tieflandniveau herabreicht, und dem hohen Urbanisierungsgrad geprägt. Es ist gegenüber der Umgebung durch besondere Klimagunst gekennzeichnet, die sich in fast allen Klimaelementen zeigt.
Im Vergleich zum unmittelbaren Umland fallen 60 bis 80 mm weniger Niederschlag im Jahr.
Das langjährige Mittel liegt bei 620 mm/a. Die Niederschlagsverteilung folgt dabei der Höhenlage. Den Talboden erreichen meist weniger als 600 mm/a. Dies ist der ausgeprägten Regenschattensituation bei fast allen Wetterlagen geschuldet. Insbesondere der Raum zwischen Dresdens Stadtzentrum und Cossebaude ist ausgesprochen niederschlagsarm. Um Heidenau und Pirna werden 600 mm/a erreicht. Mit zunehmender Höhe steigt die Niederschlagsmenge an den Elbhängen bis auf knapp 700 mm/a an. Die niederschlagsreichsten Gebiete liegen bei Dresden-Wachwitz sowie bei Freital rechts der Weißeritz.
Die Jahresmitteltemperaturen liegen im Tal weit über 9 °C, wobei es in Dresden im Mittel bis 10 °C warm sein kann, und sinken an den Talrändern bis auf ca. 8,5 °C ab. Das Gebietsmittel liegt bei 9,1 °C. Die Jahresmitteltemperatur hat jedoch generell einen starken positiven Trend und wird in Zukunft aller Voraussicht nach weiter ansteigen.
Die Stadtlandschaft fungiert durch die geschützte Lage und die starke Urbanisierung als Wärmeinsel. Im städtischen Bereich treten bei austauscharmen Hochdruckwetterlagen im Sommer vermehrt Hitzestress und hohe Abgaskonzentrationen auf.
Spezielle Klimadaten
Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer beträgt in der Stadtlandschaft Dresden 1540 h/a und erreicht damit schon fast nordsächsische Werte. Wolkenarmut und frühe Aufheiterung sorgen für diesen hohen Strahlungsgenuss, der nur wenig durch die Horizontabschirmung der Talränder gedämpft wird. Die höchsten Strahlungswerte erreichen die südwestexponierten rechtselbischen Talhänge (was z. B. den Weinbau ermöglicht), während die linkselbischen Hänge etwas benachteiligt sind. Am geringsten ist die Sonnenscheindauer im Süden Pirnas mit weniger als 1500 h/a.
Die mittleren Windgeschwindigkeiten sind im Elbtal sehr niedrig und werden durch die Bebauung zusätzlich reduziert. Das Jahresmittel liegt unter 2 m/s in 10 m Höhe. Es ist vergleichbar mit den anderen Stadtlandschaften in Sachsen (Leipzig, Chemnitz, Zwickau). Zu den Plateaurändern steigen die Windgeschwindigkeiten langsam an. An der Heller-Randstufe und auf dem Omsewitzer Lössplateau werden bereits über 3 m/s erreicht.
Die Anzahl der Sommertage liegt mit über 40 auf einem sehr hohen Niveau. Etwa 7 heiße Tage im Jahr sind für das Gebiet normal. Beide Werte sind stark im Steigen begriffen und vergleichbar mit den nordsächsischen Tieflandsgebieten.
Dagegen sinkt die Anzahl der Frosttage und Eistage von 84 bzw. 25 mit zunehmender Klimaveränderung weiter ab. In diesem Jahrhundert wird mit einer Halbierung dieser Kenntage gerechnet.
Die durchschnittliche Anzahl der Nassperioden pro Jahr beträgt 3 mit einer mittleren Dauer von 12 Tagen. Es ist an 84 Tagen im Jahr mit Niederschlag zu rechnen. Außerdem werden 6 Trockenperioden mit einer Dauer von 16 Tagen im Mittel verzeichnet.
Die klimatische Wasserbilanz liegt ebenso wie im Elbtal bei Meißen nur knapp im positiven Bereich (etwa 10 mm/a). In der Talaue mit ihrem hohen Versiegelungsgrad sind die Werte durchweg negativ. Dies liegt an den geringen Niederschlagsmengen und der hohen potenziellen Verdunstung.
Die Vegetationsperiode (Tage > 5 °C) ist im Elbtal sehr lang (zwischen 240 und 250 Tagen). Sie sinkt an den Talrändern etwas ab. Bis 2050 wird mit einer Verlängerung um 30 - 40 Tage gerechnet.
Regionale Besonderheiten und Differenzierungen
- Südostwinde rufen vor allem im Winterhalbjahr Düseneffekte zwischen den umgebenden Bergmassiven hervor, wenn bodennahe Kaltluft aus dem nordböhmischen Becken angesaugt wird. Diese kalten und böigen „böhmischen Winde“ halten nicht selten mehrere Tage an.
- Föhnartige Effekte treten besonders bei Südwestanströmung auf.
- Vor dem Borsbergmassiv und bei Weinböhla ist verstärkte Gewittertätigkeit zu verzeichnen.
- Die Elbaue wird bei austauscharmen Wetterlagen häufig von Nebel heimgesucht. Darüber hinaus stellt sie eine bedeutende Kaltluftabflussbahn dar.
- Bei Hochdrucklagen entwickeln sich im Winterhalbjahr flache nächtliche Inversionen, die bis zu den Randhöhen reichen. Kaltluftströme von den Talhängen mindern die Belastung bei solchen Wetterlagen.
- Im Sommerhalbjahr bewirken anhaltende austauscharme Hochdrucklagen eine hoch reichende Dunstglocke über der Stadtlandschaft. Besonders in den stark bebauten Gebieten sind höhere Lufttemperaturen und -trockenheit zu verzeichnen, und es mangelt dann an nächtlicher Abkühlung („Wärmeinseln“).
- Das Stadtklima ist weiterhin durch lokale Zunahme der Niederschläge (ca. 5 %) durch Aufgleiten oder Konvektion infolge Luftstrombremsung an rauen Oberflächen, thermische Turbulenzen sowie Anhäufungen von Kondensationskernen (Staub) gekennzeichnet.
Niederschläge werden im versiegelten Stadtinneren nicht allmählich infiltriert, sondern rasch in die Vorfluter abgeführt.
Wasser
Fließgewässer
In der Stadtlandschaft sind Fließgewässer mit einer Gesamtlänge von 191 km vorhanden. Die Flussnetzdichte beträgt 0,89 km/km². Sie ist in etwa mit der des Mittelsächsischen Lösshügellandes vergleichbar. Alle Flüsse und Bäche entwässern in die Elbe, die mit ihrer breiten Aue das zentrale Rückgrat der Stadtlandschaft ist. Das Gefälle variiert dabei stark je nach Position:
in der Elbaue ist es fast eben, an den Talrändern meist steil und am Rande der umliegenden Plateaus meist flach.
Links münden als Gewässer erster Ordnung die Gottleuba, die Müglitz und die Weißeritz in die Elbe. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Flüsse und Bäche mit unterschiedlichem Charakter (z. B. Niedersedlitzer Flutgraben, Lockwitz, Geberbach, Blasewitz-Grunaer Landgraben, Kaitzbach, Gorbitzbach, Zschonerbach).
Rechts zählt die Wesenitz zu den größeren Flüssen. Weitere Kleingewässer sind: Wachwitzbach, Mordgrundbach, Eisenbornbach, Prießnitz, Lößnitzbach, Lockwitzbach, Gabenreichbach.
Von der EU-Wasserrahmenrichtlinie wird knapp die Hälfte der Fließgewässer erfasst (96 km).
Davon entfallen auf die Elbe selbst 19 km („Kiesgeprägte Ströme“).
Weitere Gewässer der Ökoregion „Zentrales Mittelgebirge“ sind z. B. Weißeritz, Wesenitz, Müglitz und Gottleuba (alle „Silikatische Mittelgebirgsflüsse“ – 22 km).
„Silikatische Mittelgebirgsbäche“ sind mit 36 km Länge vertreten (Seidewitz, Lockwitz, Prießnitz, Geberbach, Kaitzbach, Zschonerbach). Zur Ökoregion „Zentrales Flachland“ mit insgesamt 18 km zählen die „Sandgeprägten Tieflandbäche“ (10 km, Blasewitz-Grunaer Landgraben) und die „Kiesgeprägten Tieflandbäche“ (7 km, Lößnitzbach, Lockwitzbach, Gabenreichbach).
Etwa 17 km der Gewässer gelten als erheblich verändert.
Die unterschiedlichen Gewässertypen sind entsprechend der morphologischen und
geologischen Situation ausgebildet. Während an den rechtselbischen Hängen zwischen Dresden-Loschwitz und Waldschlösschen sowie zwischen Radebeul und Coswig vor allem relativ kurze Gewässer in steilen, steinigen Kerbtälchen fließen, dominieren auf der linkselbischen Seite zwischen Pirna und Freital Gewässer mit größeren Einzugsgebieten und dementsprechend größerer Wasserführung.
Die Elbe ist schiffbar, frei von Querbauwerken (Schleusen, Sohlschwellen), jedoch durch Uferbefestigungen (Leitwerke) fixiert und wird auf großen Strecken von einer unverbauten Aue begleitet. Die Elbe führt im Mittel etwa 190 cm Wasser. Der höchste Wasserstand wurde im August 2002 mit 9,4 m und der niedrigste im Januar 1954 mit 5 cm gemessen.
Die Strukturgüte im Planungsraum ist überwiegend „sehr stark verändert“. Ihre Wassergüte hat sich seit 1990 stark verbessert und entspricht gegenwärtig der Stufe 2 (mäßig belastet).
Standgewässer
Die Dresdener Elbtalweitung ist wie alle Stadtlandschaften standgewässerarm.
Trotzdem summieren sich die Gewässerflächen auf insgesamt 66 ha (0,3 %). Alle haben künstlichen Charakter und sind mehrheitlich ehemalige oder noch aktive Kiesgruben, die in der Elbaue angelegt wurden. Die größten davon liegen bei Pirna-Copitz, Dresden (Sporbitz, Leuben) und Coswig.
Für die restlichen Gewässer des Gebietes bleiben in der Statistik nur noch wenige Hektar Fläche übrig. Es handelt sich um kleine Tongruben bei Prohlis und Torna sowie um einzelne Teiche (z. B. im Großen Garten und am Zwinger) und die städtischen Freibäder.
Von der EUWasserrahmenrichtlinie werden keine Standgewässer in der Stadtlandschaft erfasst.
Grundwasser
Geschütztheitsgrad des Grundwassers
Die Schutzfunktion der Deckschichten gegenüber Schadstoffen ist im Gebiet unterschiedlich ausgebildet. Die rechtselbischen Hänge sind infolge ihres anstehenden Grundgebirges durchweg ungeschützt. Dies trifft linkselbisch nur lokal zu, weil großflächige Lössdecken eine gewisse Schutzfunktion bieten (mittleres Schutzpotenzial). Im Tal selbst bestimmen die Mächtigkeit der Auenlehme und der Grundwasserstand die Schutzfunktion, sodass ein Mosaik an ungeschützten und mäßig geschützten Flächen entsteht. Bei Coswig am Talrand gibt es auch eine Fläche mit günstigem Schutzpotenzial.
Standortgefährdung durch Nitratauswaschung
Eine potenziell hohe Gefährdung durch Nitratauswaschung aus dem Wurzelraum (> 150 % Austauschhäufigkeit des Bodenwassers pro Jahr) besteht vor allem im Raum Freital.
Biotopentwicklungspotenzial
Potenziale für terrestrische Biotope bieten einerseits die Festgesteinsstandorte an den Elbhängen und im Freitaler Raum (Granodiorite, Monzonite) mit ihren schuttreichen Böden und gelegentlichen Felsfluren, andererseits die Regosole, vornehmlich im Freitaler Becken, welche teilweise ein Erbe des historischen Bergbaus sind. Die seltenen Podsole in der Jungen Heide bieten außerdem nährstoffarme, trockene Standorte. Potenziale für grundwasserabhängige Biotope konzentrieren sich vor allem auf die Auenböden mit insgesamt 9,1 % der Fläche. Es handelt sich vorwiegend um Vegaböden an der Elbe und den größeren Flüssen, aber auch um Gleye in den kleineren Nebentälern. In der Elbaue weisen die Braunauenböden durch die Flussregulierung allerdings recht tiefe Grundwasserstände auf. Arten, Lebensgemeinschaften und Lebensräume Potenzielle natürliche Vegetation (pnV) Für die pnV-Ausprägung des Gebietes sind zum einen die Reliefgestalt und die Substrate der Dresdner Elbtalweitung von Bedeutung: Im Elbtal selbst die geschlossene Lehmauflage über den Schotterkörpern der Niederterrasse mit vereinzelt durchragenden Sand- und Kiesbänken, auf der Nordostseite sandige Sedimente auf den saalezeitlichen Mittelterrassen (v. a. auf der sogenannten Heidesandterrasse), die teilweise zu Dünen aufgeweht oder als Flugsande verlagert wurden, und auf den Flachhängen und Plateaus der Südwestseite nahezu geschlossene Lösslehmdecken. Zum anderen wird die pnV durch die im Vergleich zum Umland deutlich erhöhten Jahresmitteltemperaturen beeinflusst. Fast die Hälfte der Fläche (45,2 %) ist von künstlichen Ökosystemen (v. a. dichten Siedlungsgebieten) überprägt (keine Zuordnung einer bestimmten pnV). Gewässerökosysteme und natürliche Offenlandökosysteme umfassen 1,6 %. Auen- und Niederungswälder mineralischer Nassstandorte umfassen 13,0 %. Der Silberweiden-Auenwald (Weichholzaue; 1,0 %) besetzt einen reichlich mit Basen und Nährstoffen versorgten, nassen, periodisch überschwemmten schmalen Saum an der Elbe. Landwärts schließt sich Eichen-Ulmen-Auenwald (Hartholzaue, 2,3 %) an, der nur episodisch überschwemmt wird. Vielfach bestehen Übergänge zu Zittergrasseggen-Hainbuchen-Stieleichenwald (6,5 %) in nicht mehr überfluteten Auenbereichen der Elbe außerhalb von Deichen einschließlich der Niederterrasse, z. B. bei Dresden-Übigau und zwischen Dresden-Niedersedlitz und Heidenau. Kleine Bachauen weisen Typischen Hainmieren-Schwarzerlen-Bachwald (2,5 %) auf, teilweise auch Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder (0,5 %). Großseggen-ErlenBruchwälder (< 0,1 %) sowie Bruchweiden-Auengebüsch und -wald (0,2 %) sind selten. Unter den Linden-Hainbuchen-Eichenwäldern (18,7 %) sind die Ausbildungen mit TraubenEiche auf grundwasserfernen Standorten am häufigsten (16,4 %), hier wiederum die Typischen Hainbuchen-Traubeneichenwälder auf den Lössplateaus am Rande des Elbtals (15,8 %), während Grasreicher Hainbuchen-Traubeneichenwald (0,1 %) kaum ins Gewicht fällt. Als Besonderheit hervorzuheben ist der Elsbeeren-Hainbuchen-Traubeneichenwald auf Pläner (0,5 %; bei Dresden-Dölzschen und -Omsewitz).
Dem Zittergrasseggen-Hainbuchen-Stieleichenwald (2,0 %) entsprechende mesotrophe, meist mineralische Nass- oder wechselfeuchte Standorte auf oft lehmhaltigen Substraten oder Tieflehmen sind v. a. dort charakteristisch, wo das Grundwasser relativ hoch ansteht und eine Lehmauflage über der schwer durchlässigen Mergelunterlage Staunässe verursacht, so zwischen Coswig und Radebeul. Kleine Dellen in Lössplateaus sind hingegen für den Waldziest-Hainbuchen-Stieleichenwald (0,3 %) kennzeichnend. Vorzugsweise auf Ranker-, Podsol- und Pseudogley-Braunerden sind Bodensaure Buchenwälder mäßig nährstoffversorgter Standorte, überwiegend grundwasserferner Standorte (15,4 %) zu verzeichnen. So besiedelt der (Hoch)colline Eichen-Buchenwald (13,9 %) den NRand des Gebietes in Richtung Dresdner Heide und Friedewald. Im Falle von Wechselfeuchte müssen Zittergrasseggen-Eichen-Buchenwälder (1,7 %) angenommen werden. Bodensaure Eichenmischwälder grundwasserferner Standorte sind für 5,4 % der Fläche der Stadtlandschaft Dresden adäquat, besonders im Bereich der Heidesandterrasse. Der Typische Kiefern-Eichenwald (5,2 %) nimmt basenarme, ziemlich arme bis arme, saure, trockene bis frische Standorte ein. Auf grundwassernahen Sandstandorten ist kleinflächig der Pfeifengras-(Kiefern-)Birken-Stieleichenwald (0,2 %) zu erwarten. Ersatzgesellschaften W = Wald/Forst; Vw = Vorwaldstadien; G = Gebüsche, Säume u. Schlagfluren; Gr = Grünland (im weitesten Sinn) Silberweiden-Auenwald W gepflanzte Pappelhybrid-Reinbestände Vw Weidengebüsche mit einzelnen Baumweiden G Weidengebüsche, Flussufersäume, Schleiergesellschaften Gr Rohrglanzgras-Röhrichte, Flutrasen (mit Weißem Straußgras, Krausem Ampfer und Knickfuchsschwanz) Eichen-Ulmen-Auenwald W Hybridpappel-, Stieleichen- oder andere Laubbaumbestände, bei Grundwasserabsenkung oder fehlender Überflutung Entwicklung zu feuchten Hainbuchen-Stieleichenwäldern Vw Weidengebüsche, Weichholz-Auenwald G nitrophile, sommergrüne Laubgebüsche, nitrophile krautige Waldsäume, Schleiergesellschaften Gr Wiesenfuchsschwanz-Wiesen, in wechselfeuchten Bereichen RasenschmielenGesellschaft, Tal-Glatthafer-Wiesen A überwiegend Sumpfkresse-Gänsefuß-Gesellschaft Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald
W bei Grundwasserabsenkung Hainbuchen-Eichenwälder, Eschen- u. a. Laubbaum- sowie Fichtenforsten Vw Weidengebüsche u. a. Feuchtgebüsche G Nitrophile ruderale Gebüsche (z. B. Holunder-Gebüsche), Zaunwinden-Säume, Mädesüß-Staudenfluren, frische nitrophile Säume (z. B. Brennnessel-Giersch-Saum, Giersch-Pestwurz-Flur, Giersch-Rossminzen-Saum, Wasserdost-Gesellschaft) Gr Feuchtwiesen-Gesellschaften, v. a. Kohldistel-Wiesen, Wiesenfuchsschwanz-Wiesen A Sumpfkresse-Gänsefuß-Gesellschaft Hainbuchen-Traubeneichenwälder W Linden- und Eichen-Linden-Bestände und Forsten aus Eichen und Kiefern Vw Hasel-, Weißdorn- und Schlehengebüsche G Schlehengebüsche, Brombeer-Schlagfluren, mesophile Säume (z. B. Hainwachtelweizen-Saum) Gr Glatthaferwiesen, Fettweiden A Ackerfrauenmantel-Kamillen-Gesellschaft, Hackfrucht: Gesellschaften des Vielsamigen Gänsefußes (z. B. Hellerkraut-Erdrauch-Gesellschaft), häufig Amarant-GänsefußGesellschaft Hainbuchen-Stieleichenwälder W Linden- und Eichen-Linden-Bestände sowie Forsten Vw Hasel-, Weißdorn- und Schlehengebüsche G Brombeer-Faulbaum-Gebüsche, Brombeer-Schlagfluren, nitrophile Waldsäume (z. B. Waldziest-Springkraut-Saum) Gr Glatthaferwiesen, seltener Feuchtwiesen, oft Fettweiden; auf feucht-armen Standorten: Übergänge zu Binsen-Pfeifengras-Wiesen; heute meist Ansaatgrasland A Ackerfrauenmantel-Kamillen-Gesellschaft, auf feuchten Standorten: SumpfkresseGänsefuß-Gesellschaft, bei Hackfrucht: u. a. Hellerkraut-Erdrauch- sowie AmarantGänsefuß-Gesellschaften Kiefern-Eichenwälder W Kiefern-, Kiefern-Eichen- und Fichtenforsten Vw Birken-, Kiefern-Pionierwald G bodensaure Laubgebüsche, Schlagfluren saurer Standorte (v. a. WaldgreiskrautWeidenröschen-Gesellschaft, Landreitgras-Schlagfluren, Adlerfarn-Fluren), grasreiche azidophile Saumgesellschaften (z. B. Habichtskraut-Schlängelschmielen-Saum) Gr Rotstraußgras-Fragment-Gesellschaft, Glatthaferwiesen (tiefgründigere Standorte); feuchte Standorte: Feuchtwiesen und -weiden armer, saurer Standorte (z. B. Honiggraswiese, Rasenschmielen-Gesellschaft, Flatterbinsen-Weiden), Pfeifengraswiesen (Binsen-Pfeifengras-Wiese) A Ackerfrauenmantel-Kamillen-Gesellschaft, seltener: Knäuel-Lämmersalat-Gesellschaft; Hackfrucht: Fingerhirsen-Borstenhirsen-Gesellschaft
Buchen-Eichenwald W Kiefern-Reinbestände Vw Birken-Pionierwälder G bodensaure Laubgebüsche (Brombeer-Faulbaum-Gebüsche), Schlagfluren bodensaurer Standorte (v. a. Waldgreiskraut-Weidenröschen-Gesellschaft, azidophile Saumgesellschaften (z. B. Habichtskraut-Schlängelschmielen-Saum) Gr Glatthaferwiesen nährstoffarmer Standorte, aufgedüngt auch Fettweiden A Ackerfrauenmantel-Kamillen-Gesellschaft, Hackfrucht: Fingerhirsen-BorstenhirsenGesellschaft Eichen-Buchenwälder W Hainbuchen-Eichenwald, Fichten-, Kiefern-, Lärchen- und Eichenforsten Vw Birken- und Ebereschen-Pionierwälder, Birken-Aspen-Pionierwälder, Eichenbestände G Himbeer-Schlaggebüsche, Holunder- und Salweiden-Gebüsche, Schlagfluren saurer Standorte (v. a. Weidenröschen-Fingerhut-Gesellschaft, Waldgreiskraut-Weidenröschen-Gesellschaft), krautreiche azidophile Säume (z. B. BergplatterbsenWiesenwachtelweizen-Saum) Gr Glatthaferwiesen, Fettweiden, auf wechselfeuchten Standorten Übergang zu Rasenschmielen-Wiesen A Windhalm-, Ackerfrauenmantel-Kamillen-Gesellschaften; Hackfrucht: u. a. Gesellschaften des Vielsamigen Gänsefußes Aktuelle Landnutzung Nutzungsverteilung und -struktur Die Stadtlandschaft der Dresdener Elbtalweitung erstreckt sich zwischen Pirna und Weinböhla und schließt neben der Landeshauptstadt auch die Stadt Heidenau sowie die Großen Kreisstädte Freital, Radebeul und Coswig ein. Hinzu kommen als überregionale Verkehrswege die Autobahnen, eine Vielzahl von Bundesstraßen und Eisenbahnlinien sowie Hafenanlagen an der Elbe. Mit 76,2 % Siedlungs- und Verkehrsflächen ist dies der am dichtesten bebaute Raum Sachsens. Den zentralen Grünkorridor stellt die Elbaue dar, in der bis in die Stadtzentren hinein Auenwiesen und -weiden mit verschiedenen Gehölzen, Wegen und Erholungsobjekten erhalten blieben, was sich im Sinne des Hochwasserschutzes bereits mehrfach bewährt hat. Da die Elbaue gleichzeitig als hervorragende Sichtachse dient, verbinden sich hier Formen und Strukturen der Landschaftsgenese in besonderer Weise mit Leistungen und Schönheiten der Baukunst, sodass die Raumeinheit eine bemerkenswerte Synthese von Natur und Kultur darstellt. Allerdings sind die angrenzenden Niederterrassen stark versiegelt worden, ebenso die natürlichen Auen vieler Altarme und Elbnebenflüsse (z. B. Weißeritz, Briesnitz, Lockwitz, Müglitz) im unmittelbaren Stadtbereich. Die Kiefernbestände im Waldpark Blasewitz und um Tolkewitz markieren lokale Sand- und Kiesaufragungen. Zahlreiche Reste alter Elbarme
wurden lange Zeit wegen Grundwasserstau- und Überflutungsgefahr bei Hochwasser von der Bebauung ausgespart. Diese Feucht- und Tiefenrinnen werden zwar auch heute noch von Grünzonen, insbesondere von Kleingärten, Wiesen und Parks, nachgezeichnet. Durch jüngere Baugebiete sind sie oft nur noch schmal und lückenhaft, bieten aber Ansatzpunkte für die Durchgrünung des urbanen Raumes. Typisch für urbane Bereiche ist der relativ hohe Anteil an Grün- und Gartenland sowie an Ruderalfluren und offenen Flächen. Grünland bedeckt 10,9 %, überwiegend aus Fettwiesen und -weiden bestehend. Die trockenen, leicht erwärmbaren Böden, zu denen sich am Fuße der sonnenseitigen Steilhänge noch besondere Strahlungsgunst gesellt, stellen im Nordteil einen Schwerpunkt des Dresdner Gartenbaues dar und bilden traditionelle Standorte des Weinanbaues. Zwischen den Kernflächen der Städte finden sich noch 2,3 % Ackerland und 1,8 % Sonderkulturen. Ackerbau wird in der Stadtlandschaft Dresden in nennenswerter Größenordnung nur auf dem Omsewitzer Lössplateau, in der Nassau bei Coswig und im Raum Pirna betrieben. Die Anzahl der Sonderkulturen (Erwerbsgartenbau, Obstbau) ist rückläufig. Sonderkulturen bestimmen auch den Agrarsektor auf den Auenböden (z. B. Kaditz). Wald wächst auf 4,8 % der Fläche; er besteht zur reichlichen Hälfte aus Laub- und Mischwald. Größere zusammenhängende Forste finden sich nur am nördlichen Talhang im Bereich der Dresdner und Jungen Heide sowie bei Pirna. Beachtliche Flächen summieren sich aber auch aus der Vielzahl kleinerer Gehölze und Gebüsche in verschiedenen Brachen und Restbiotopen. Den größten Teil der Gewässerfläche stellt die Elbe selbst (1,5 %). Hinzu kommen als Stillgewässer (0,3 %) einige Restseen, die meist in Folge von Auskiesungen entstanden sind, und einige Ziergewässer der städtischen Parkanlagen. Aufschüttungen und Abgrabungen Aufschüttungen und Abgrabungen bedecken nur 0,1 % des Gebietes. Abgebaut werden Lehme im Süden Dresdens sowie Sande und Kiese auf den Terrassen in Elbnähe oder am nördlichen Talhang. Abgrabungsflächen und Restlöcher wurden nur selten der Naturentwicklung überlassen oder als Erholungsstandorte rekultiviert; öfters gaben sie bevorzugte Standorte für die Verfüllung mit Abfällen, Bauschutt und Schlämmen ab. Besonders im Bereich der ehemaligen Lehmgruben werden auch aktuell viele neue Ablagerungen außerhalb des regulären Deponiebetriebes eingebracht. Auch im Zusammenhang mit Lärmschutzmaßnahmen beim Ausbau von Verkehrswegen entstand eine Vielzahl neuer Aufschüttungen. Unzerschnittene verkehrsarme Räume (UZVR) Bei Pirna-Copitz ragt ein Zipfel eines Raumes der Größe 40 - 70 km² in die Stadtlandschaft hinein (0,2 % Flächenanteil). Anteil an Schutzgebieten Schutzgebiete nach Naturschutzrecht Schutzgebiete nach nationalem Recht
Unter Landschaftsschutz stehen 8,5 % der Stadtlandschaft Dresden. Die bisher weitgehend von Bebauung freigehaltenen Dresdner Elbwiesen und Altarme (d 65, 1 257 ha) wurden als Landschaftsschutzgebiet gesichert, damit auch mitten in der Großstadt ökologisch wichtige Ausgleichsflächen erhalten bleiben. Auch das LSG Pirnaer Elbtal (d 81, 914 ha) liegt überwiegend im Gebiet, verlässt aber die eigentliche Aue nördlich des Elblaufes und reicht bis an die Hänge heran. Diese sind weiter talabwärts durch Randbereiche des LSG Elbhänge Dresden-Pirna und Schönfelder Hochland (d 32) geschützt, welches überwiegend zu den benachbarten Landschaften gehört. Eine vergleichbare Grenzlage weisen weiter im Norden die LSG Dresdener Heide (d 16), Wilschdorf-Rähnitzer Sandhügelland (d 72) sowie Friedewald, Moritzburger Teichgebiet und Lößnitz (d 17) auf. Randbereiche des stromabwärts anschließenden Meißener Durchbruchstales stehen unter dem Schutz der LSG Elbtal zwischen Dresden und Meißen mit linkselbischen Tälern und Spaargebirge (d 83), Nassau (d 66) und Zschonergrund (d 35). Am Rande zum östlichen Erzgebirgsvorland liegen geringe Anteile der LSG Großsedlitzer Elbhänge und Hochflächen (d 31), Lockwitztal und Gebergrund (d 30), Windberg (d 39), Tal der Roten Weißeritz (d 37) und Burgwartsberg (d 20) in der Stadtlandschaft. Naturschutzgebiete und Prozessschutzflächen wie Totalreservate liegen nicht in der Stadtlandschaft Dresden. Natura 2000 Auf 3,8 % der Fläche wurden FFH-Gebiete ausgewiesen. Den größten Anteil daran hat das Gebiet „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“, das Stadtlandschafts-übergreifend den Elblauf nachzeichnet und ihn im Gegensatz zum gleichnamigen SPA vollständig (auf 4 313 ha) verbindet. Daneben sind Teile der östlichen Terrassenfläche „Dresdener Heller“ wegen ihrer noch vorhandenen Reste an Binnendünen und entsprechender Artenausstattung als FFH-Gebiet (125 ha) gemeldet worden. Anteilig bis randlich gehören zudem Teile der FFH-Gebiete „Linkselbische Täler zwischen Dresden und Meißen“, „Täler von Vereinigter und Wilder Weißeritz“, „Lockwitzgrund und Wilisch“, „Müglitztal“, „Gottleubatal und angrenzende Laubwälder“, „Wesenitz unterhalb Buschmühle“, „Elbtalhänge zwischen Loschwitz und Bonnewitz“, „Prießnitzgrund“ sowie „Lößnitzgrund und Lößnitzhänge“ zur Stadtlandschaft. Die EU-Vogelschutzgebiete nehmen einen Flächenanteil von immerhin 11,6 % ein und konzentrieren sich auf die engere Elbaue als Bestandteil des SPA „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“ (6 793 ha), welches vorrangig dem Schutz von Wasservögeln gewidmet ist und weit über den Planungsraum hinausgeht, jedoch im Bereich der Stadt Dresden für etwa 6 km unterbrochen ist. Hinzu kommen geringe Randbereiche der beiden SPA „Linkselbische Bachtäler“ und „Weißeritztäler“, welche überwiegend in benachbarten Landschaften liegen. Wasserschutzgebiete Grundwasserschutzgebiete bedecken 6,0 % der Fläche. Die Elbe mit ihren Grundwasservorräten erfüllt wichtige Funktionen zur Trinkwasserversorgung, denn ca. 40 % des Wasserbedarfs werden aus dem Uferfiltrat gewonnen. Die ausgedehntesten Schutzgebiete haben die
Wasserwerke Albertstadt/Saloppe (nur anteilig in der Stadtlandschaft Dresden), Tolkewitz, Blasewitz und Wachwitz. Kleinere Flächen reserviert das Wasserwerk Hosterwitz (anteilig).