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Projekt:Rechenbuch des Andreas Reinhard/Vorläufer und Nachahmer

Aus Wikiversity

Vergleich mit anderen Rechenbüchern: Vorläufer und Nachahmer

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Zur Reimform

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Ein besonderes Merkmal des Reinhardtschen Rechenbuches sind die zur Einführung der Rechenregeln verwendeten Reime am Beginn neuer Textabschnitte. Dabei stellt sich die Frage, auf welche Vorbilder sich Reinhard gestützt haben könnte bzw. inwieweit er andere Autoren beeinflußte. Welche frühneuzeitlichen Rechenbücher verwenden die Versform? In welchem Maße? Mit welchen Zielen?

Barbara Gärtner nennt folgende Beispiele[1]:

  • Johannes Widmann: Behende vnd hubsche Rechenung (Leipzig 1489). Konkret nennt Gärtner das Einmaleins und die Regel fusti
  • Andreas Reinhard (Leipzig 1599)
  • Georg Meichsner: Arithmetica practica (Rothenburg 1625). Hier insbesondere der zweite Teil Arithmetica poetica, der vollständig in Reimen abgefaßt ist.
  • Johann Hemeling (1625–n. 1688). Gärtner nennt Hemeling einen „herausragenden Vertreter der arithmetischen Poesie“.[2] Hemeling verfaßte mehrere Rechenbücher und Aufgabensammlungen, die mehrfache Neuauflagen erlebten:
  • Selbstlehrende Rechenschul (Hannover 1655)
  • Arithmetica Historica (Hannover 1667)
  • Arithmetischer Trichter (Hannover 1677)[3]
  • Johann Michael Schmid: Arithmetisches Rechenbuch (Heilbronn 1705)

Darüberhinaus sind folgende Rechenbücher bekannt, in denen Reime zur Erläuterung von Rechenregeln verwendet werden:

  • Arnold Möller: Arnold: Möllers Erst: Erneuertes Rechenbüchl: (Lübeck 1647)[4]

Aufbau

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Literatur

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  • Barbara Gärtner: Johannes Widmanns "Behende vnd hubsche Rechenung": die Textsorte "Rechenbuch" in der Frühen Neuzeit, Tübingen 2000, ISBN 3-484-31222-X.
  • Karin Reich: Lehrbücher, in: Menso Folkerts / Eberhard Knobloch / Karin Reich (Hrsg.), Maß, Zahl und Gewicht: Mathematik als Schlüssel zu Weltverständnis und Weltbeherrschung. Ausstellung im Zeughaus vom 15. Juli bis 24. September 1989, Weinheim 1989, ISBN 3-527-17821-X, S. 216–240.
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 Wikisource: Rechenbücher – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

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  1. Gärtner, Johannes Widmann, S. 320.
  2. Gärtner, Johannes Widmann, S. 320.
  3. Zu Hemeling vgl. Reich, Lehrbücher, S. 219f.
  4. Jürgen Kühl: 12. Regula de tri oder Dreisatz, in: Arnold Möller, ein Lübecker Schreib- und Rechenmeister der Barockzeit. Eine Ausstellung in der Bibliothek des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg vom 27.4. bis 26.6.98, URL:http://www.informatik.uni-hamburg.de/bib/archiv/aus_moeller/Tafel12.html (Abruf am 18. Oktober 2006)