Silberdistel

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Silberdistel[Bearbeiten]

Silberdistel

Die 'Silberdistel (Carlina acaulis) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Sie steht unter Naturschutz und wurde zur Blume des Jahres 1997 gewählt.

Beschreibung[Bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten]

Die ausdauernde, krautige Pflanze ist fast stängellos oder erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 Zentimetern. Mit ihrer bis 1 Meter tief reichenden Pfahlwurzel gilt die Silberdistel als Tiefwurzler. Die Laubblätter sind etwa bis zum Mittelnerv buchtig, fiederschnittig und dornig gezähnt. Sie bilden meist eine Rosette. Die Blattunterseite ist kahl bis etwas spinnwebig. Die größten Laubblätter sind 4 bis 8 Zentimeter breit.

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten]

Am Stängel des Korbblütengewächses sitzt meist nur ein Korb mit äußeren Hüllblättern, die wie die Laubblätter gestaltet sind. Die inneren Hüllblätter sind oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich) und zur Blütezeit bereits abgestorben. Diese umgeben das eigentliche Blütenkörbchen, welches sich aus einigen hundert weißlichen bis rötlichen Röhrenblüten zusammensetzt. Mit den inneren Hüllblättern gemessen, erreicht das Körbchen einen Durchmesser von 50 bis 110 Millimetern.

Blütezeit[Bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni/Juli bis September/Oktober.

Vorkommen[Bearbeiten]

Verbreitung[Bearbeiten]

Die Art ist in Europa weit verbreitet, von Spanien im Westen bis Rumänien und die Ukraine im Osten. Das Verbreitungsgebiet in Deutschland erstreckt sich über die Alpen und das Alpenvorland, den Bayerischen Wald, die Schwäbische Alb, die Frankenalb, das Thüringer Becken, die Rhön und nordwärts bis an den Rand des Harzes und wenige Standorte auch darüber hinaus im Weser-Leine-Bergland und im Nördlichen Harzvorland. Stark zurückgegangen ist die Art in der Oberlausitz. Im Westen, Norden und Osten Deutschlands ist die Art sehr selten bis vollständig fehlend. Die Silberdistel ist in Deutschland gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten. In Österreich ist sie in allen Bundesländern häufig.

Standorte[Bearbeiten]

Als Standort werden sommerwarme, meist beweidete Magerrasen auf basenreichen Böden mit geringer Humusauflage, vor allem in Kalkgebieten mit geringen Niederschlägen, bevorzugt. Die Silberdistel gedeiht von der Tallage bis in die subalpine Höhenstufe bis in Höhenlagen von 2800 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie im Vorarlberger Teil am Heiterberg und im Tiroler Teil auf der Kanzalpe am Strahlkopf bis zu einer Höhenlage von 2000 Metern auf. Ohne die Bewirtschaftung durch weidende Schafherden würden die offenen Magerrasen unterhalb der Alpinen Baumgrenze verbuschen und die Silberdistel dort verschwinden.

Ausbreitung[Bearbeiten]

Die Silberdistel besitzt viele Ausbreitungsmechanismen. Die Achänen können durch den Pappus als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet werden (Anemochorie). Doch meist erfolgt die Verbreitung als Tierstreuer. Die dornigen Hüllblätter heften sich an vorbeistreifende Tiere und schütteln so die Früchte aus. Aber auch Körnerfresser wie Vögel können zur Ausbreitung beitragen. Schließlich werden die Korbböden von der Pflanze losgelöst und verbreiten die verbliebenen Früchte als Steppenroller.[1]

  1. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Doppelscheinwerfer" in der Version vom 7. Mai 2022 und wurde von C.Koltzenburg gekürzt.