Wikipedia und Schule/Methoden/MURDER-Skript

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MURDER-Skript[Bearbeiten]

(„Set your Mood, Read for Understanding, Recall, Digest Information, Expand Knowledge, and Review Mistakes“)

Abstract und Ziel (fachlich und methodisch)[Bearbeiten]

Das MURDER-Skript ist ein Kooperationsskript nach Dansereau (1988) mit Fokus auf den kognitiven Prozessen während der Interaktion in Gruppen. Besonderheit dieser Methode ist die genaue Anweisung an die Lernenden, wann sie welche Lernaktivität anwenden sollen. Das MURDER-Skript wird mit dem Ziel der Verbesserung des Textverständnisses eingesetzt.

Zielgruppe (Gruppengröße, Alter)[Bearbeiten]

üblicherweise Zweiergruppen von Schülern (Zufallszuweisung zu geschlechtshomogenen Zweiergruppen), Oberstufenschüler/innen oder Universitätsstudenten

Zeitaufwand/Dauer[Bearbeiten]

Der Zeitaufwand ist abhängig von der Textlänge und -schwierigkeit. 10 Minuten und mehr

Material/Ressource[Bearbeiten]

Texte im Umfang von 500-2500 Wörtern, Interaktionsskripte

Konkreter Ablauf/Ablaufbeschreibung[Bearbeiten]

Bevor die Lernenden mit der eigentlichen Aufgabe beginnen stimmen sie sich auf die Aufgabe ein (Mood). Beide Lernpartner sollen einen Text abschnittsweise lesen, wobei beide die Intention verfolgen, die relevanten Informationen zu erfassen (Understanding). Nach jedem Abschnitt werden Rollen verteilt. Ein Lernender übernimmt die Rolle des „Erinnerers“ und hat die Aufgabe, den Abschnitt korrekt wiederzugeben (Recall). Die andere Person, der „Zuhörer“ hat die Aufgabe, auf Lücken und Fehler hinzuweisen (Digest Information). Es folgt eine anschließende Elaboration beider Lernpartner (Expand Knowledge), um den gelesenen Abschnitt besser abspeichern zu können (z.B. durch Verknüpfung des Lernmaterials mit dem eigenen Vorwissen, Finden von Analogien, Generieren von Bildern). Anschließend wird der Abschnitt erneut durchgegangen (Review), bevor der nächste folgt, der nun aber mit vertauschten Rollen bearbeitet wird.

Vorteile

  • Förderung einer Vielzahl funktioneller Informationsprozessen
  • Mündliches, lautes Zusammenfassen erleichtert Organisation der Information
  • Sammlung metakognitiver Erfahrungen seitens der Lernenden
  • Rollenwechsel garantieren gleichberechtigte Teilnahmegelegenheiten

Forces (Probleme) und Lösungsmöglichkeiten[Bearbeiten]

  • Gewisse Vagheit, da nicht garantiert werden kann, dass der gesamte Textinhalt erfasst wurde.
    • Lösung: Einführung von „Expertengruppen“ (Vgl. Gruppen-Puzzle)
    • Lösung: "Wissenstest" oder gemeinsame Abfrage im Plenum
  • Bei jüngeren Schülern zusätzliche Betreuung durch den Lehrer sicherstellen.
  • Entstehen von Fehlern, wenn beide Lernpartner den Text falsch verstanden haben
    • Lösung: Rotieren der Lernpartner, Zusammentreffen mit anderen Dyaden zum erneuten Austausch

Beispiel[Bearbeiten]

Texte über Startseite Wikipedia aus dem Modul Basiswissen Wikipedia

Möglichkeit der Anwendung in allen Themenbereichen denkbar, jedoch besonders sinnvoll bei technischen oder prozeduralen Inhalten. Konkret im Schulkontext: Natur- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Wissenserwerb und Erwerb von Fertigkeiten

Ähnliche Methoden[Bearbeiten]

Überschriften für Textteile finden, Textabschnitte sortieren