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Wissenschaftliches Arbeiten/Aufbau empirische Arbeit

Aus Wikiversity

Der formale Aufbau einer empirischen Arbeit[1]

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Hinweis: Richten Sie sich nach den Vorgaben des Instituts und den Ihres Betreuers/ Ihrer Betreuerin. Dieser Beitrag dient ausschließlich dazu, einen Überblick zu geben!

Die Gliederung einer empirischen Arbeit lässt sich in folgende Bausteine unterteilen.

  • Zusammenfassung/Abstract:

Das Abstract dient der Übersichtlichkeit und fasst alle Teile der Arbeit zusammen. Es wird häufig erst im später Verlauf der Arbeit geschrieben und umfasst üblicherweise etwa 150-250 Wörter. Häufig folgender Aufbau: Forschungsfrage → erste ein oder zwei Sätze - für die Arbeit leitende Fragen werden aufgeführt. Methoden → zentrale Aspekte des methodischen Vorgehens werden grob erläutert. Hauptergebnisse → Kurzes Berichten über Beantwortung der Fragestellung (keine Spannung aufbauen). Schlussfolgerung/Interpretation → Implikationen der Ergebnisse für die Forschung.

  • Einleitung:

Der Leser/die Leserin soll in der Einleitung in das Thema und in die zentrale Fragestellung der Arbeit eingeführt werden. Es soll ohne viel Aufwand verstanden werden was die Arbeit behandelt. Die Einleitung soll: - Neugier erwecken - die Fragestellung nennen und erläutern warum es relevant ist sich mit ihr auseinander zu setzen - einen kurzen Überblick über Aufbau und Argumentationskette geben

  • Der Theorieteil

Hier wird sich mit der Fragestellung mithilfe der Literatur auseinandergesetzt, mit dem Ziel die Basis für Fragestellungen und Hypothesen zu legen. Der Theorieteil ist dadurch gekennzeichnet, dass er auf Fachliteratur basiert, wobei auf eine sorgsame (= Inhalt, Zusammenhang und Quelle einer Aussage genau wiedergeben), faire (= Theorie und Befunde vollständig darstellen) und ungefilterte (= möglichst auf Primärliteratur zurückgreifen) Wiedergabe der Literatur zu achten ist. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die klare Begrifflichkeit, was bedeutet, dass sich an Begriffserklärungen aus aktuellen Fachbüchern orientiert wird und dass die Vieldeutigkeit von Begriffen aufgezeigt und diskutiert wird. Zudem sollten die einzelnen Theorien miteinander verbunden werden. Dies geschieht durch Interpretation, Vergleiche der einzelnen Theorien und Bewertung. Um den Theorieteil übersichtlich zu gestalten, sollten Einleitungen und Überleitungen zum nächsten Thema verwendet und Zusammenfassungen erstellt werden. Beim Verfassen des Theorieteils sollten immer wieder Bezüge zur Fragestellung hergestellt werden, um den roten Faden erkennbar zu machen. Zudem sollte die Arbeit zu einem Erkenntnisfortschritt führen und Originalität in der Aufarbeitung vorliegender Erkenntnisse aufweisen. Ein weiteres Kennzeichen des Theorieteils ist das wissenschaftliche Argumentieren. Dies wird ermöglicht, wenn der Fokus auf Studienergebnisse, bedeutsame Autoren und Forschungstraditionen gelegt wird.

  • Die Fragestellungen und Hypothesen

Im Vergleich zu den übergeordneten Fragestellungen werden die untergeordneten Fragen und Hypothesen im vierten Baustein thematisiert, weil sie erst nach der Auseinandersetzung mit der Literatur verständlich werden. Um die Übersicht und den roten Faden beizubehalten, werden die untergeordneten Fragestellungen kurz begründet. Zur Überprüfung des vierten Bausteins sollten die folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden:

  • Hängt die Fragestellung mit dem übergeordneten Erkenntnisinteresse zusammen?
  • Wurde die Fragestellung im Theorieteil diskutiert und behandelt?
  • Wurde die Fragestellung als Frage formuliert?
  • Habe ich einen fließenden Übergang zwischen Theorie- und Methodenteil geschaffen?
  • Methodenteil

Der Methodenteil ist in drei Abschnitte untergliedert. - Der erste Abschnitt ist die Stichprobenbeschreibung, in dem Angaben zur Anzahl und Alter der TeilnehmerInnen und sonstige relevante Merkmale, wie beispielsweise das Geschlecht oder die Augenfarbe, gemacht werden. - Im nächsten Abschnitt, der als Instrumentenbeschreibung bezeichnet wird, werden die verwendeten Forschungsfragen näher erläutert, wozu Begründungen für die Auswahl der Methoden genannt werden. Dabei können Kenntnisse zu den Vor- und Nachteilen verschiedener Erhebungsmethoden hilfreich sein. - Der letzte Abschnitt beinhaltet Angaben zum Verlauf der Untersuchung, wie beispielsweise Informationen zu den Untersuchungsleitern und -leiterinnen, zu den verwendeten Materialien und zum konkreten Ablauf der Untersuchung. Außerdem sollten die Methoden so formuliert sein, dass eine außenstehende Person durch die Dokumentation zum methodischen Vorgehen die Untersuchung wiederholen könnte.

  • Ergebnisse:

Neutrale Präsentation und Auswertung von Daten. Nicht alle gesammelten Daten werden zwingend im finalen Ergebnis Verwendung finden. Es gilt Daten zu komprimieren und Im Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellung die richtigen Baten im Ergebnis zu erwähnen.

  • Diskussion

Im Vergleich zum sechsten Baustein dürfen hier die Ergebnisse bewertet werden und die eigene Position, gestützt mit Argumenten, miteinfließen. In der Diskussion werden alle Teile (gemeint ist die Theorie, die Methode und die Auswertung) der Arbeit integriert. Dazu zählt auch, dass die eigenen Ergebnisse kritisch analysiert und zu anderen empirischen Studien in Beziehung gesetzt werden. Des Weiteren sollten die Ergebnisse nach der Reihenfolge der Fragestellungen gegliedert werden und die Befunde mit den Theorien aus dem Theorieteil in Beziehung gesetzt werden, indem Gemeinsamkeiten und Widersprüche genannt und erklärt werden. Falls es verschiedene Sichtweisen zu einem Befund gibt, sollten diese aufgezeigt und gegeneinander abgewägt werden. Auch sollte mit den eigenen Methoden und Befunden kritisch umgegangen und Schwachpunkte aufgezeigt werden. Zudem sollten Konsequenzen für pädagogische Praxisfelder abgeleitet und argumentativ gestützt werden. Zum Schluss der Diskussion sollten Schlussfolgerungen in Bezug auf die übergeordnete Fragestellung gezogen werden.

  • Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis werden alle Quellen, die in der wissenschaftlichen Arbeit verwendet wurden, alphabetisch angegeben. Eine mögliche Variante, um Bücherquellen anzugeben, kann wie folgt aussehen: Nachname, Initialie[n] des/ der Vorname[n] (Erscheinungsjahr). Vollständiger Titel (inkl. Untertitel) (Auflageangaben). Erscheinungsort: Verlag. Bei Internetquellen werden anstatt der Auflageangaben, des Erscheinungsorts und des Verlags die Verfügbarkeit mithilfe der URL und das Abrufdatum angegeben.

  • Anhang:

Zusammenstellung und Erläuterung aller Materialien, deren Erläutung im Methodenteil zu unübersichtlich wäre. (Erhebungsinstrumente wie Fragebögen oder Protokollbögen)

Literatur

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  1. Aeppli, J., Gasser, L., Gutzwiller, E. & Tettenborn, A. (2016). Empirisches wissenschaftliches Arbeiten: ein Studienbuch für die Bildungswissenschaften (UTB Pädagogik) (4., durchgesehene Auflage.). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.