Wissenschaftliches Arbeiten/Formaler Aufbau

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Formaler Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit[Bearbeiten]

Der konkrete formale Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit[1] hängt im Detail davon ab, in welcher wissenschaftlichen Disziplin die Abschlussarbeit angefertigt wird. Einige Bausteine werden im Folgenden behandelt:

Hinweis: Richten Sie sich nach den Vorgaben des Instituts und den Ihres Betreuers/ Ihrer Betreuerin. Dieser Beitrag dient ausschließlich dazu, einen Überblick über das wissenschaftliche Arbeiten[2] zu geben! An Ihrer Universität gibt es ggf. lokale Rahmenbedingungen, die Ihnen dabei helfen, ihre wissenschaftliche Arbeit an Ihrer Universität zu schreiben (siehe z.B. Universität Rostock[3])

Die Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit lässt sich in folgende Bausteine unterteilen.

  • Deckblatt:

Auf dem Deckblatt müssen enthalten sein: Name der Universität, Titel und Art der Arbeit, Fachbereich, Name und Fachsemester des/der Verfasser*in, Matrikelnummer, Studieneinrichtung, Ort und Jahr sowie Namen der Begutachter*innen

  • Erklärung:

In der Erklärung sollte versichert werden, dass die wissenschaftliche Arbeit selbstständig verfasst und an keiner anderen Hochschule eingereicht wurde und nur die angegebenen Quellen benutzt wurden. Diese Erklärung wird abschließend mit dem Ort, dem Datum und der Unterschrift versehen. Ein Beispiel ist auf der Homepage der Universität Koblenz-Landau unter „Informationen zur Bachelorarbeit“ als PDF verfasst.

  • Vorwort (optional):

Das Vorwort ist ein persönlicher Abschnitt mit Platz für jegliche Art der Danksagung. Es können Hinweise darauf gegeben werden, von wem die Anregung zum Thema der Arbeit ausgegangen ist. ab.

  • Zusammenfassung:

Die Zusammenfassung enthält Informationen bezüglich der Relevanz, der Zielsetzung und den wichtigsten Inhalten der wissenschaftlichen Arbeit. Dabei ist darauf zu achten, dass diese Informationen kurz und präzise dargestellt werden.

  • Inhaltsverzeichnis:

Ziel des Inhaltsverzeichnisses ist es, dem Leser/ der Leserin einen Überblick über den Inhalt und die Systematik der Arbeit zu geben. Beim Erstellen des Inhaltsverzeichnisses sollte folgendes beachtet werden: Die Gliederungstiefe von höchstens vier Ebenen sollte nicht überschritten werden(Bsp.: Kapitel 2.1.3.3). Falls es Unterkapitel zu einem Hauptkapitel gibt, dann müssen es mindestens zwei Unterkapitel sein. Diese Unterkapitel sollten keine wortgetreue Wiederholung der Hauptkapitel sein. Ein logischer Aufbau der Arbeit soll hier wiedergespiegelt werden.

  • Gliederung der Arbeit

In der Mindmap wurden inhaltliche Beziehung zwischen Teilaspekten der Arbeit aufgeführt. Diese sind netzwerkartig angeordnen und beschreiben

  • wechselseitig oder auch
  • einseitige Beziehung (Kapitel B benötigt Kapitel A als Voraussetzung)

Der Textteil der wissenschaflichen Arbeit ist dann aber kein Netzwerk mehr, sondern ein Sequenz von Hauptkapitel und Unterkapitel. Dabei sollte der gegliedert Hauptteil der Arbeit eine innere Logik der Argumentation folgen, d.h.:

  • Alle Inhalt A, B,... , die man im weiteren Verlauf der Arbeit als Voraussetzung für ein Kapitel K benötigt werden, sollten logisch vor Kapitel K stehen,
  • Am Ende eines Kapitels zieht man mit wenigen Sätzen ein Fazit, was man in dem Kapitel erreicht und erklärt mit einem Überleitungssatz, wie diese Resultate für den weiteren Verlauf der Arbeit von Bedeutung sind.

Auf diesem Weg werden die inhaltlichen Beziehungen in der Mindmap in eine sequentielle textliche Struktur übertragen. Im Allgemeinen besteht eine wissenschaftliche Arbeit aus drei bis zehn Kapitel. Die Zerlegung in Artikel folgt der inhaltlichen Strukturierung der Arbeit und die Anzahl der Kapitel ist vom Umfang der Arbeit Themenfeld der Arbeit abhängig (z.B. eine wissenschafltliche Arbeit zu einer durchgeführten Studie im Vergleich zu fachmathematischen Arbeit aus der Zahlentheorie). Zum Seitenumfang der wissenschaftlichen Arbeit zählt nur der Textteil!

In den Kapiteln nimmt man Bezug zum gegenwärtigen Stand der Wissenschaft (State of the Art - SOTA), z.B.:

  • (Theorieteil) In einem Theorieteil der Arbeit identifiziert man die theoretischen Grundlagen in der Arbeit, auf denen diese aufbauen.
  • (Methodenteil) Im Methodenteil der Arbeit werden die existierenden Methoden diskutiert und mit wissenschaftlichen Zitaten untermauert, die prinzipiell eine Rolle spielen. Am Ende des Methodenteiles zieht man dann i.d.R. ein Schlussfolgerung, welche der existierende Methoden in der wissenschaftlichen Arbeit angewendet werden und welche Modifikationen ggf. daran vorgenommen werden mussten, um diese für die wissenschaftliche Arbeit verwenden zu können.
  • (Fazit) In der durchgeführten Studie konnte man folgende Aspekte identifizieren, die
    • im Widerspruch zu Müller (2021) stehen oder
    • in analoger Weise ebenfalls bei Müller (2021), Meier (2016) und Schulze (2020) zu finden sind"
  • Abkürzungsverzeichnis:

Hier wird eine zweispaltige Tabelle angefertigt, in der alle erklärungsbedürftigen Abkürzungen alphabetisch aufgelistet sind. In der linken Spalte stehen die Abkürzungen und in der rechten die ausführliche Bezeichnung.

  • Inhaltsverzeichnis:

Ziel des Inhaltsverzeichnisses ist es, dem Leser/ der Leserin einen Überblick über den Inhalt und die Systematik der Arbeit zu geben. Beim Erstellen des Inhaltsverzeichnisses sollte folgendes beachtet werden: Die Gliederungstiefe von höchstens vier Ebenen sollte nicht überschritten werden(Bsp.: Kapitel 2.1.3.3). Falls es Unterkapitel zu einem Hauptkapitel gibt, dann müssen es mindestens zwei Unterkapitel sein. Diese Unterkapitel sollten keine wortgetreue Wiederholung der Hauptkapitel sein. Ein logischer Aufbau der Arbeit soll hier wiedergespiegelt werden.

  • Abbildungsverzeichnis

Im Abbildungsverzeichnis werden alle Formen der Abbildung, wie zum Beispiel Bilder oder Tabellen, eingefügt.

  • Lebenslauf (optional):

Falls erforderlich, wird an dieser Stelle der Lebenslauf des Verfassers/ der Verfasserin der wissenschaftlichen Arbeit präsentiert.

  • Textteil

Der Textteil umfasst den Inhalt der Arbeit (von der Einleitung bis zur Zusammenfassung). Zum Seitenumfang der wissenschaftlichen Arbeit zählt nur der Textteil.

  • Literaturverzeichnis

Eine alphabetische Auflistung sämtlicher in der Arbeit verwendeter Literatur. Eine mögliche Variante, um Bücherquellen anzugeben, kann wie folgt aussehen: Nachname, Initialen des/ der Vorname[n] (Erscheinungsjahr). Vollständiger Titel (inkl. Untertitel) (Auflageangaben). Erscheinungsort: Verlag. Bei Internetquellen werden anstatt der Auflageangaben, des Erscheinungsorts und des Verlags die Verfügbarkeit mithilfe der URL und das Abrufdatum angegeben.

  • Abstract

Das Abstract ist eine normierte Kurzfassung der Arbeit und richtet sich nach den Vorgaben des jeweiligen Institutes

  • Der Anhang

Hier werden alle Quellen und alle ergänzenden Materialen aufgeführt, die an anderen Stellen unpassend wären. Hierunter fallen beispielsweise Protokolle und Fragebögen.

  • Seitennummerierung

In der wissenschaftlichen Arbeit werden alle Seiten durchnummeriert außer das Deckblatt. Somit beginnt die Seitennummerierung mit der ehrenwörtlichen Erklärung.

Literaturhinweise[Bearbeiten]

  1. Karmasin, M., & Ribing, R. (2019). Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten: ein Leitfaden für Facharbeit/VWA, Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen. (10. Auflage.) Stuttgart: UTB
  2. Sandberg, B. (2016). Wissenschaftliches Arbeiten von Abbildung bis Zitat. De Gruyter Oldenbourg.
  3. Langer, Clemens (2017) Wissenschaftliches Arbeiten, Methoden und Techniken - Universität Rostock - 3. Auflage - URL: https://www.lkv.uni-rostock.de/storages/uni-rostock/Alle_WSF/Starthilfe/Reader/Reader_-_Wissenschaftliches_Arbeiten.pdf (letzter Zugriff 2022/01/18)