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Wissensmanagement in der Schule: Unterschied zwischen den Versionen

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Für mich war das Anschauungsmaterial, an dem ich Verfälschung demonstrieren konnte. Aber da die korrekten Lehrbücher (aus Kostengründen) überaltert waren, habe ich damit auch Ideologie transportiert. Denn Anschauung (schnelles Denken) geht oft über Aufklärung (langsames Denken).
Für mich war das Anschauungsmaterial, an dem ich Verfälschung demonstrieren konnte. Aber da die korrekten Lehrbücher (aus Kostengründen) überaltert waren, habe ich damit auch Ideologie transportiert. Denn Anschauung (schnelles Denken) geht oft über Aufklärung (langsames Denken).
Angesichts der Unterfinanzierung im Bildungsbereich (z.B. Grundschullehrermangel) werden zugelassene Lehrmaterialien weiterhin veraltet sein. Und sich stets aktuelle Materialien aus dem Internet zu holen verbietet sich für die meisten Lehrer nicht nur wegen der fehlenden Computer (alles auszudrucken kommt zu teuer), sondern auch wegen des Arbeitsaufwandes aufgrund unzureichenden Angebots in Bildungsservern.
Angesichts der Unterfinanzierung im Bildungsbereich (z.B. Grundschullehrermangel) werden zugelassene Lehrmaterialien weiterhin veraltet sein. Und sich stets aktuelle Materialien aus dem Internet zu holen verbietet sich für die meisten Lehrer nicht nur wegen der fehlenden Computer (alles auszudrucken kommt zu teuer), sondern auch wegen des Arbeitsaufwandes aufgrund unzureichenden Angebots in Bildungsservern.
Wie sich einseitiges Unterrichtsmaterial flächendeckend auswirkt, kann man sich leicht ausmalen.
Wie sich einseitiges Unterrichtsmaterial flächendeckend auswirkt, kann man sich leicht ausmalen.


'''[https://fontanefan.blogspot.de/2018/02/wie-fur-wirtschaftskunde-geworben-wird.html mehr dazu]'''


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==

Version vom 17. Februar 2018, 12:44 Uhr

Entwurf einer Kurzeinführung zum Thema beim clc069 am 5.3.2018 in Frankfurt

Ergänzungen und Korrekturen sind willkommen. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, gern auf der Diskussionsseite. Walter Böhme --Cethegus (Diskussion) 10:27, 17. Feb. 2018 (CET)

Versuch einer Situationsbeschreibung

Standardsituation

Obwohl zahlreiche Lehrer sich recht intensiv mit den Methoden digitaler Unterstützung des Lernens beschäftigen, arbeitet vermutlich die überwiegende Mehrzahl der Lehrer noch mit folgendem Wissensmanagement[1]:

eigenes Wissensmanagement

  1. Erinnerung ans Studium
  2. Zeitungslektüre und gelegentliche Anschaffung von Fachliteratur
  3. Nachschlagen in der Wikipedia und Warnen der Schüler vor der Benutzung von Wikipedia, weil sie unwissenschaftlich sei
  4. Verwendung der an der jeweiligen Schule eingeführten Schulbücher und gelegentliche Prüfung neu herausgekommener Unterrichtsmaterialien, so weit sie nicht zu aufwändig zu beschaffen sind
  5. seltener Besuch von Fortbildungskursen, sofern sie nicht an der eigenen Schule stattfinden
  6. wenige bieten eigene Unterrichtsmaterialien ihren Kollegen an, eine Minderheit von Kollegen nutzen die, doch die wenigsten bieten daraufhin selbst an

Wissensmanagement für die Schüler

  1. Schulbuch
  2. fragend entwickelndes Verfahren
  3. Gruppenarbeit mit anschließendem Referat aka Powerpointvortrag

Kultusministerien und Schulverwaltung

w:Lehrerfortbildung, w:Bildungsserver, seit gut einem Jahr Aufmerksamkeit für OER-Materialien.

Die Bedeutung von "digitaler Bildung" wird seit langem betont, die bisherigen Anstrengungen werden in sozialen Netzwerken im Bildungsbereich recht skeptisch betrachtet, selbst die etwas ambitionierteren seit 2015.

"digitale Pioniere"

Die w:Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM) bietet seit 1997 öffentlich OER-Materialien an, die Plattform 4teachers besteht seit etwa 15 Jahren und bietet für ihre Mitglieder Materialien an. Seit 2005 besteht im Rahmen der ZUM das ZUM-Wiki, dem sich inzwischen eine ganze Wiki-Family angeschlossen hat.

In Deutschland ist Lisa Rosa die engagierteste Vertreterin des Persönlichen Lernnetzwerks.

EdchatDE, der Twitterchat für Lehrer(Innen), Bildungsmenschen und Interessierte mit 4155 Followern, wird voraussichtlich am 6.3.2018 sein 200. online-Treffen absolvieren.

Eigene Erfahrungen im Bereich Wirtschaftskunde

Im Wirtschaftskundeunterricht habe ich jahrelang mit kostenlosem Material vom Bank-Verlag gearbeitet, in dem viele verfälschende Graphiken (Säcke dargestellt, die 9-faches Volumen suggerierten, wo nur 3-fache Menge vorlag; Graphiken, die eine extreme Steigerung vorgaukelten, weil bei Bewegungen im Bereich von 600 und 610 die unteren 590 abgeschnitten waren). Im Textteil gab es Entsprechendes, aber wegen geringerer Anschaulichkeit habe ich die Techniken nicht mehr so genau im Kopf.

Für mich war das Anschauungsmaterial, an dem ich Verfälschung demonstrieren konnte. Aber da die korrekten Lehrbücher (aus Kostengründen) überaltert waren, habe ich damit auch Ideologie transportiert. Denn Anschauung (schnelles Denken) geht oft über Aufklärung (langsames Denken). Angesichts der Unterfinanzierung im Bildungsbereich (z.B. Grundschullehrermangel) werden zugelassene Lehrmaterialien weiterhin veraltet sein. Und sich stets aktuelle Materialien aus dem Internet zu holen verbietet sich für die meisten Lehrer nicht nur wegen der fehlenden Computer (alles auszudrucken kommt zu teuer), sondern auch wegen des Arbeitsaufwandes aufgrund unzureichenden Angebots in Bildungsservern. Wie sich einseitiges Unterrichtsmaterial flächendeckend auswirkt, kann man sich leicht ausmalen.

mehr dazu

Anmerkungen

  1. Jedenfalls berichten mir das Kollegen, die ihrerseits intensiver in die Nutzung und Erstellung von OER-Materialien eingestiegen sind.